Eine Schottlandreise – Klappe 1 und Action!

Schottland — ein Land mit vielen Bergen, noch mehr Whisky-Brennereien und mehr Schafen als Einwohnern! Und bei all den Kilts und Dudelsäcken findet man immer wieder die eine oder andere Film- oder Seriencrew, die gerade am Drehen ist. Was sich ja auch anbietet, denn Schottlands Natur ist einzigartig und einige der Burgen und Schlösser haben ihren ganz eignen Charme. Zwei Abenteurerinnen haben sich aufgemacht, einige der Drehorte zu besuchen. Wobei sie teilweise erst später erfahren sollten, dass ihre Ausflüge sie dort überhaupt hingebracht haben. Ihre Reise startet in der Hauptstadt Edinburgh, wo sie auf den Spuren von Trainspottingund Cloud Atlas wanderten, um dann in den Highlands etwas Braveheart und Merida – Legende der Highlands Stimmung einfangen zu können.

„Großbritannien will aus der EU abhauen, wir müssen daher bald nach Schottland!“ So oder so ähnlich flog im Sommer 2016 ein Satz über das Telefon und wurde damit zum Auslöser einer Kette von Ereignissen. Eine Schottlandreise mit nicht nur einem Ziel, ist nämlich nicht so einfach zu planen. Immerhin hat das Land des Dudelsacks einiges zu bieten, da mussten wir gut recherchieren und schon früh schwere Entscheidungen fällen. Eins stand auf jeden Fall von Anfang an fest: Edinburgh, Loch Ness und Glasgow sollten dabei sein. Vielleicht haben wir auch etwas Glück und sehen etwas vom Avengers: Infinity War-Dreh, der in Edinburgh und Glasgow stattfinden sollte. Am 26. Juni 2017 startete unsere Schottlandtour in Edinburgh.

Edinburgh — Weltkulturerbe und Drehort einiger Filme

Dass in Schottlands Hauptstadt Edinburgh gedreht wird, dürfte niemanden mehr wundern, wenn er einmal dort gewesen ist. Die Stadt versprüht einfach den Charme einer alten, schönen Stadt. Vor allem die Burg, die im Stadtzentrum auf einer Bergkette steht, beeindruckt. Doch bevor wir uns auf den Weg zum Schloss aufmachten, wandelten wir zuerst auf den Spuren von Trainspotting. Der Film wurde in der Innenstadt und auf der berühmten Einkaufsstraße „Princes Street“ gedreht. Einer Straße, die so gut wie jeder Tourist einmal langläuft, da sie da sie zum und weg vom Hauptbahnhof führt und unter anderem Parallel zur Burg verläuft. Auch die Eröffnungsszene des zweiten Teils T2 Trainspotting wurde auf der Shoppingmeile gedreht, damit sich der Zuschauer gleich wieder wie zu Hause fühlt.

Nicht weit vom Hauptbahnhof Waverley, und auch auf der Princes Street, fanden wir das „Scott Monument“. Vielleicht erkennt der geübte Filmkenner aus unserer Froschperspektive nicht gleich, welche Szene hier gedreht wurde aber wir denken, dass der Filmscreenshot das Rätsel lösen wird:

Eine der emotionalsten Szenen des Films Cloud Atlas wurde auf der oberen Ebene eingefangen. Ben Whishaw, der im Film gleich mehrere Rollen gespielt hat, hockt hier als Robert Frobisher und genießt den Ausblick, während sein Geliebter einen seiner Briefe liest. Aus zeitlichen Gründen haben wir uns nicht auf nach oben bewegt, sondern lieber den Aufstieg zur Burg gewagt.
Der Besuch der Burg gestaltete sich leider als sehr regnerisch und auch der berühmt Vorplatz wurde gerade zugebaut, denn das all jährliche „Royal Edinburgh Military Tattoo“ sollte bald stattfinden. Trotzdem zogen wir unsere Regenjacken fester zu und bissen die Zähne zusammen, um ein paar gute Fotos hinzubekommen. Ein charmantes Lächeln kann auch vom trübsten Hintergrund ablenken! In und um die Burg selber wurden auch einige Filme gedreht, doch da nur einer von ihnen, immerhin einer der Dame was sagt, belassen wir es bei diesem Titel. Burke & Hare aus dem Jahre 2010 mit Simon Pegg (Star Trek) und Andy Serkis (Planet der Affen: Survival) wurde hier zum Teil gefilmt. Im Film wurde lose die Geschichte der West-Port-Morde erzählt, die in Edinburgh stattgefunden haben. Auch der Hausberg der Stadt darf nicht fehlen. Leider fehlte uns die Zeit auch noch diesen zu besteigen. Uns reichten ein Foto vom Fuße des Berges und ein Blick vom gegenüberliegenden „Calton Hill“. Wer „Arthur’s Seat“ filmisch genießen möchte, kann sich den Liebesfilm One Day anschauen, wo die beiden Hauptcharakter sich die Mühe gemacht haben, hoch zu wandern und die Aussicht zu genießen.

Nach ein paar Tagen in der Hauptstadt verabschiedeten wir uns und reisten mit einem schicken blauen Zug nach Inverness um an die Nordostküste des Landes zu kommen.

Die Highlandreisen — auf den Spuren von Nessie und Merida – Legende der Highlands

In Inverness angekommen, mussten wir leider feststellen, dass die Serie Outlander zwar im Inverness der 40er Jahre spielt aber nicht in der Stadt gedreht wurde. Da die City zu modern geworden ist, musste man die Szenen in Falkland aufzeichnen. Damit bleibt Inverness zwar eine nette Stadt, aber leider ohne Film- oder Serienhintergrund. Immerhin in der Nähe der Stadt wurde The Dark Knight Rises gedreht. Die Eröffnungsszene, wo das Flugzeug gekapert wird, wurde über „Loch Bealach Culaidh“ und „Loch Glass“ gefilmt. Wer also Zeit hat, kann sich die schöne Landschaft einmal näher anschauen.

Uns zog es hingegen zum nahe gelegenen „Loch Ness“, denn ein Kindheitstraum von Aki sollte sich damit erfüllen. Als Kind hat sie den Film Nessie – Das Geheimnis von Loch Ness gesehen und war seitdem ein kleiner Fan des Loch Ness Monsters. Zwar klappte es nicht mit den importieren Haribo Gummibärchen Nessie anzulocken, doch wir scheuten keine Kosten und Mühen — um es mit den Worten von John Hammond aus Jurassic Park zu sagen — und stellten unsere eigenen Nessie-Film-Szene nach. Nessie – Das Geheimnis von Loch Ness mit Ted Danson (CSI: Vegas) und Joely Richardson (Die Tudors) wurde direkt am See gedreht. Leider müssen Kenner der Region darüber hinwegsehen, dass die Burg die im Film gezeigt wird, nicht „Urquhart Castle“ ist, sondern das im Westen liegende „Eilean Donan Castle“, zu dem wir im zweiten Teil unserer Reportage kommen werden.

Mein Freund, der Wasserdrache der 2006 in die Kinos kam, spielt am „Loch Ness“, wurde aber nur teilweise dort gedreht. Die meisten Szenen wurden in Neuseeland angefertigt. Was für eine Schande! Wir jedenfalls fanden „Loch Ness“ beeindruckend und können den Besuch nur empfehlen. Vor allem die Fahrt mit dem Boot war sehr unterhaltsam, da man bei dem heftigen Wind schon sehr aufpassen musste, dass einem nicht die Kleider vom Leib gerissen werden!

Am Nachmittag ging die Reise weiter zu einem Ort, den die Einwohner Schottlands den schönsten Ort im Land nennen. Bei so einer Aussage haben wir „Isle of Skye“ oder „Ben Nevis“ vermutet, doch es ist „Glen Affric“. Das Tal blieb nämlich vor den großen Abholzungen verschont und hat daher auch heute noch die heimischen Baumarten und den typisch schottischen Naturflair. Kein Wunder also, dass das Kreativteam von Merida – Legende der Highlands sich dort hingegeben hat, um Material für den Film zu sammeln. Aufmerksame Zuschauer können im Hintergrund der Szenen, in der Merida auf ihrem Pferd durch die Natur reitet, das Tal von „Glen Affric“ wiedererkennen.

Für unseren zweiten Teil des Features darf man schon mal zum Schwert greifen, denn so viel verraten wir schon mal: „Der Winter naht!“

Weiter zu Teil 2

Aki

Aki verdient ihre Brötchen als Concierge in einem großen Wissenstempel. Nie verlässt sie das Haus ohne Mütze, Kamera oder Lesestoff. Bei ihren Streifzügen durch die komplette Medienlandschaft ziehen sie besonders historische Geschichten an. Den Titel Sherlock Holmes verdiente sie sich in ihrem Freundeskreis, da keine Storywendung vor ihr sicher ist. Dem Zyklus des Dunklen Turms ist sie verfallen. So sehr, dass sie nicht nur seit Jahren jeden winzig kleinen Fetzen zusammensammelt. Nein, sie hat auch das Ziel, alles von Stephen King zu lesen.

Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
guest
1 Kommentar
älteste
neuste beste Bewertung
Inline Feedbacks
View all comments
Sapamo
Redakteur
19. Dezember 2017 15:05

Der Artikel gefällt mir richtig gut. Er macht einfach neugierig das Land zu sehen und zu erleben. Ich habe zwar noch nicht viele der Filme gesehen die hier erwähnt wurden aber wenn ich das nächste Mal Cloud Atlas oder Merida ansehe werde ich auf jedenfall darauf achten. Ich bekomme jetzt gerade auch viel Lust diese Filme anzuschauen. Es ist auch sehr interessant zu sehen was dort für Filme gedreht wurden, auch welche von denen man es nicht denken würde. Die Bilder sind wirklich beeindruckend, gerade von „Glen Affric“. Ich würde dieses Land gerne einmal besuchen um diese Eindrücke live zu erleben. Vor allem das Titelbild mit klein Nessi ist so süß.