Sword Art Online (Band 1)

Sword Art Online hat mit seinen mittlerweile zwei Animestaffeln, mehreren Videospielen und Manga-Umsetzungen eine außergewöhnlich große Fanbase aufgebaut. Nach drei Jahren Wartezeit – immerhin wurde die deutsche Novel ursprünglich für den Herbst 2014 angekündigt – war es am 16. November 2017 endlich so weit: Fans können seitdem den ersten Band der Light Novel Sword Art Online: Aincrad bei Tokyopop kaufen. Das Originalwerk von Reki Kawahara (Accel World) umfasst bereits über 20 Bände und sieht dem Ende noch lange nicht entgegen, doch der erste Band stellt erst einmal den Auftakt dar, in dem sich der junge Kirito plötzlich im Virtual Reality-Game “Sword Art Online” gefangen sieht, bei dem ein Tod im Spiel auch den Tod im wahren Leben fordert.

  

November 2022: Das VRMMORPG (Virtual Reality Massively Multiplayer Online Role-Playing Game) “Sword Art Online” (kurz: SAO), ist die Highlight-Erscheinung von Gamern auf der ganzen Welt. Mithilfe eines NerveGear genannten Helmes kann der Spieler vollständig in die virtuelle Realität der Fantasy-Welt Aincrad eintauchen, wobei sämtliche Sinneswahrnehmungen nachgebildet werden, womit der Eindruck entsteht, tatsächlich in dieser Welt zu leben. Auch der junge Kazuto Kirigaya, der sich selbst in SAO nur Kirito nennt, gehört zu den 10.000 Menschen, die das Glück haben, bereits am Erscheinungstag mit dem heiß ersehnten Game loslegen zu können. Er war sogar schon bei der Beta-Phase dabei, doch bald stellt er etwas fest, was in der Beta definitiv nicht der Fall war: Der Log-Out-Button fehlt! Zunächst glauben alle Spieler an einen Fehler, doch ihnen wird vom Entwickler Akihiko Kayaba erklärt, dass sie sich wirklich nicht ausloggen können, sondern alle 100 Ebenen des Spiels bewältigen müssen, um je wieder in die reale Welt zurückkehren zu können. Noch viel schlimmer ist die Tatsache, dass ein Tod im Game auch den Tod im realen Leben bedeutet, da in diesem Falle das Gehirn mittels NerveGear zerstört wird …

Gefangener in einer virtuellen Welt

Originaltitel Sword Art Online
Ursprungsland Japan
Jahr 2002 (Japan)
Typ Light Novel
Bände 1 / ?
Genre Fantasy, Action, Romantik
Autor  Reki Kawahara
Verlag Tokyopop (2017)

Kirito und die vielen anderen Spieler können zunächst kaum glauben, dass sich das Traumgame SAO zum tödlichen Ernst gewandelt hat. Doch für den Helden Kirito steht nach dem ersten Schock schnell fest, dass er lieber als Soloplayer versucht, diese Hölle zu verlassen, obwohl er kurz zuvor bereits einen Freund gefunden hat. Somit kämpft Kirito immer weiter, wobei im ersten Band selbst bereits zwei Jahre seit dem Start von SAO vergangen sind, wenn die eigentliche Hauptgeschichte einsetzt. Kirito selbst wird dann bereits als unfassbar starker Spieler präsentiert, der sogar einen einzigartigen Skill erhält.  Neben ihm tauchen noch einige Nebencharaktere auf, wie z.B. der erwähnte Freund namens Klein oder ein Händler, mit dem Kirito häufiger Kontakt hat. Zusätzlich trifft der Junge im Laufe der Geschichte auf Asuna, eine ebenfalls sehr starke Spielerin, die zur Gilde „Ritter des Blutschwurs“ gehört und dort die Vize-Kommandantin ist. Sie übernimmt die Rolle des weiblichen Protagonisten und mit ihr kommen einige romantische Momente hinzu, womit sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Action und Romantik einpendelt. Die Actionszenen sind dabei stets flüssig geschrieben und ziehen den Leser in ihren Bann. Es wirkt fast schade, dass der erste Band bereits zwei Jahre nach dem Start des Games ansetzt und man als Leser viele Kämpfe auf den Ebenen gar nicht oder nur kurz mitbekommt. Dennoch wirkt die Novel erstaunlicherweise nicht gehetzt, sondern weist ein angenehmes Erzähltempo auf. Die hübschen Illustrationen vermitteln wenigstens einen schönen Eindruck der unterschiedlichen Charaktere und auch der Gegner. Insbesondere der letzte Kampf gegen den als Akihiko Kayaba entlarvten Heathcliff ist sehr spannend geschrieben und gibt viele Einblicke in die Seele von Kirito. Der Schmerz und die Hoffnungslosigkeit, die Kirito fühlt, wenn Asuna sich für ihn opfert, wirkt deutlich greifbar.

Anders als im Anime

Verglichen mit der Animeserie sind einige Aspekte anders. So sind die Kurzgeschichten in Aincrad erst im zweiten Band enthalten, während der erste Band der Novel direkt da beginnt, wo Kirito bereits zwei Jahre in SAO verbracht hat. Zunächst dürften sich Leser ohne Vorwissen auch etwas überrumpelt fühlen, denn Sword Art Online: Aincrad setzt zunächst an einem Kampf von Kirito an, womit man mitten ins Geschehen geworfen wird. Erst einige Seiten später beginnt die Vorgeschichte, also der Beginn von SAO. Die gesamte Geschichte wird hierbei aus der Ich-Perspektive Kiritos erzählt, womit man auch als Animekenner erfrischend neue Eindrücke der Welt und Charaktere gewinnt. Auch die Technik wie z.B. die des NerveGear wird wesentlich ausführlicher erläutert. Was an der Publikation der Novel interessant ist, ist der Fakt, dass diese zunächst im Jahr 2002 online erschien und erst 2009 dann von einem Verlag physisch veröffentlicht wurde.

Für mich als Fan von Sword Art Online war die Novel seit der Ankündigung Pflicht. Lange mussten wir deutsche Fans nun warten, aber dafür kann mich der erste Band absolut überzeugen. Ich habe die knapp über 300 Seiten geradezu verschlungen, zu sehr bin ich von der Geschichte gefesselt gewesen. Zwar ist es etwas schade, dass die Geschichte so schnell vorangeht, da Aincrad eine sehr große Welt ist, aber dennoch fühlt es sich nicht gehetzt an. Kirito mag in dem Szenario fast zu perfekt erscheinen, aber auch er hat seine Probleme, mit denen er zu kämpfen hat. Da man aus der Ich-Perspektive genau lesen kann, was er denkt und fühlt, ist er mir hier um einiges sympathischer als im Anime. Die Actionszenen sind sehr flüssig geschrieben und richtig spannend, aber auch die ruhigen Szenen (insbesondere die zwischen Kirito und Asuna) gefallen mir richtig gut. Die besondere Bindung zwischen den beiden kommt in der Novel ebenfalls authentisch rüber. Mir hat die erste Novel in jedem Falle ausgesprochen gut gefallen und ich kann es kaum erwarten, bis Tokyopop uns mit dem zweiten Band beglückt.

Ayla

Ayla ist Schülerin und beschäftigt sich hobbymäßig mit allen möglichen Medien, ohne dabei Beschränkungen zu kennen. Dennoch ist sie vor allem ein Serien- & Game-Junkie und liebt besonders actionreiche und dramatische Inhalte, wobei sie gleichzeitig für viele kindliche Themen zu haben ist, weshalb sie weiterhin großer Disney-Fan ist. Abseits ihrer Leidenschaft des Sammelns ihrer Lieblingsmedien schreibt Ayla gerne selbst Geschichten oder zeichnet Bilder, um sich so zu entspannen.

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