The Promised Neverland
Bei Titeln, die in Japans berühmten Shonen Jump Magazin (Naruto) erscheinen, stehen die Chancen sehr gut, dass sie den Sprung nach Deutschland schaffen. Vor allem, wenn ein Manga viele Fans hinter sich sammelt und Vergleiche zu Death Note und Attack on Titan im Positiven gezogen werden. Seit dem 20. März 2018 hat es auch The promised Neverland dank Carlsen Manga geschafft, deutsche Luft zu schnuppern. Nun können sich auch heimische Leser ein Bild von den Kindern Emma, Norman und Ray machen, die mit vielen anderen Kindern in einem Waisenhaus glücklich leben. Doch erfahren sie, dass hinter der hellen Fassade ein sehr dunkles Geheimnis lauert…
Die Kinder, die im Waisenhaus „Grace Field House“ leben, könnten es nicht besser haben: Sie schlafen in weichen Betten, es gibt jeden Tag gutes Essen und ihre Aufpasserin ist wie eine Mutter für sie. Emma, Norman und Ray sind die ältesten unter den 38 Kindern, die gerade dort leben. Für sie ist jeder Tag toll, auch wenn sie schwierige Intelligenztests bestehen müssen. Bis zum zwölften Lebensjahr werden Adoptiveltern für die Kinder gesucht. Für die kleine Conny ist es soweit: Sie darf endlich das Waisenhaus verlassen. Doch sie vergisst dabei ihren Stoffhasen, weswegen Emma und Norman ihn ihr bringen wollen. Dafür müssen sie an einen der beiden Orte, den die Waisen niemals betreten sollen. Dort sehen sie etwas, was sie nicht hätten sehen sollen – und was ihr Leben für immer verändern wird!
Das dunkle Geheimnis
Bereits im ersten Kapitel lüftet sich ein Schleier und zeigt dem Leser, was hier wirklich gespielt wird. Denn Norman und Emma finden die kleine Conny. Doch ist diese bereits tot und wird von Dämonen in einen Behälter gepackt, um abtransportiert zu werden. Die beiden Kinder verstecken sich und belauschen die Monster. So erfahren sie, dass ihr schönes Waisenhaus nichts anderes als eine Fleischfabrik für die Ungeheuer ist. Emma, Norman und Ray geben die Hoffnung aber nicht auf. Sie beschließen, mit allen Kindern aus dem Waisenhaus abzuhauen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan: Sie wissen nicht, wie es hinter der Mauer, die das Gelände des Waisenhauses umschließt, aussieht. Das größte Problem jedoch ist ihre Mutter — die Aufpasserin Isabella, die mit den Dämonen gemeinsame Sache macht. Sollten Emma und Co. einen Fehler machen, werden sie sofort an die Monster ausgeliefert. Ein Duell der Schlaueren beginnt…
Das Schachspiel
Originaltitel | Yakusoku no Neverland |
Jahr | 2016 |
Bände | 1 / ? |
Genre | Horror, Mystery |
Autor | Kaiu Shirai (Story), Posuka Demizu (Zeichnungen) |
Verlag | Carlsen Manga (2018) |
Auch wenn Emma, Norman und Ray erst elf Jahre alt sind, merkt man sofort, dass sie nicht unter normalen Bedingungen aufgewachsen sind. Alle drei sind hochintelligent und absolvieren die täglichen Tests mit Bestnoten. Daher handeln sie nicht einfach, sondern agieren bedacht, was für die Geschichte sehr angenehm ist. Da weder die Kinder noch der Leser wissen, was die Waisen auf der anderen Seite erwartet, müssen Informationen beschafft werden. Hier und da hat der Zuschauer einen kleinen Vorteil, weil er auch Mama Isabellas Blickwinkel hat, doch bringt das einen nicht viel weiter. Zwischen den drei Kindern und ihrer Aufpasserin entsteht im ersten Band eine Art Schachspiel. Beide Parteien wissen nicht genau, was der andere plant und so baut sich eine extreme Spannung auf, die einen nicht mehr los lässt.
Die Kreativen hinter dem Werk
Hinter The Promised Neverland stecken gleich zwei Personen: Die Story stammt aus der Feder von Kaiu Shirai, der es lange mit verschiedenen Kurzgeschichten versucht hat. Erst mit seinem über 300 Seiten starken Manuskript mit dem damaligen Kurztitel „Neverland“ schafft er es, sich die Aufmerksamkeit der Jump-Redaktion zu sichern. Da er jedoch mit seinen Zeichnungen nicht überzeugen konnte, stellt man ihm Posuka Demizu vor. Laut eigenen Angaben war es für beide Liebe auf den ersten Blick. Demizu arbeitete bisher an der Animeserie The Pet Girl of Sakurasou sowie den Zeichnungen für die Light Novel-Reihe Kirugumi. Bevor die beiden mit ihrer Arbeit an The Promised Neverland loslegen konnten, brachten sie einen gemeinsamen One Shot (eine Geschichte, die nur aus einem Kapitel besteht) mit dem Namen Poppy’s Wish heraus. Nachdem die gemeinsame Zusammenarbeit Früchte trug, startete das Duo mit der Umsetzung von Projekt Neverland. Da Shirai die Grundaussage der Jump Titeln — Freundschaft, Sieg und hart an sich arbeiten — gefällt, möchte er diese Botschaft , auch wenn sein Titel ohne Kämpfe auskommt und eher „Anti-Jump“ wirkt, mit seinem Werk ebenfalls transportieren. Dabei helfen ihm die detaillierten Zeichnungen von Demizu. Ihre Hintergründe sind eine Augenweide. Selbst die Kinder sind individuell entworfen und das, obwohl sie alle weiße Kleidung tragen. Das hilft gerade am Anfang, sich bei der Fülle an Figuren zurecht zu finden. Die Arbeit des Kreativduos wurde beim 63. Shogakukan Manga Award in der Kategorie “Shonen” (Mangas mit junger männlicher Zielgruppe) mit einem Preis belohnt. Damit tritt der Titel in die Fußstapfen von Mob Psycho 100 (2017), Haikyu!! (2016) und Magi: The Labyrinth of Magic (2015).
Erster Eindruck:
Wenn ich bedenke, wie skeptisch ich zu Beginn war — was mehr daran lag, dass ich keine neue Reihe mehr anfangen wollte — bin ich froh, dass meine Neugier gesiegt hat. Zwar musste ich drei Buchladen abklappern, um endlich an einen der Bände heranzukommen, doch der Aufwand hat sich gelohnt. Ich konnte den ersten Band von The Promised Neverland gar nicht mehr aus den Händen legen. Mir gefällt, wie schnell sich die Dinge hier entwickeln und wie dabei nie aus den Augen verloren wird, dass die Kinder zusätzlich mit Leben gefüllt werden müssen. Emma und ihre beiden Altersgenossen habe ich schnell ins Herz geschlossen. Gerade Norman wird sich, denke ich, schnell zu meinem Liebling mausern, wenn die Geschichte weitergeht. Ich bin sehr gespannt, wie die Story sich entwickeln wird, denn es gibt viele offene Fragen und nur wenig Zeit! Die Zeichnungen von Posuka Demizu sind einfach klasse. Alleine die verzerrte Optik des Covers ist genau nach meinem Geschmack; genauso die immer passenden Gesichtszüge der Charaktere und die detaillierten Hintergründe. Ich kann es jetzt schon kaum abwarten, bis Band 2 in den Handel kommt.
Zweiter Ersteindruck:
Der erste Band fesselt! Der äußerst überblickbare Schauplatz bildet den perfekten Rahmen für das Duell auf Augenhöhe zwischen Isabella und den Kindern. Norman und Co. beweisen nicht nur unerschütterlichen Mut, sondern vor allem ein ausgeprägtes strategisches Denken. Außerdem hat The Promised Neverland zahlreiche Twists und rasant inszenierte Cliffhanger parat, die den Manga zu einem wahren Pageturner machen. Bereits nach dem ersten Kapitel konnte ich den Band nicht mehr aus den Fingern legen. Wenn Death Note einen Nachfolger in Sachen Katz- und Mausspiel hat, dann heißt dieser The Promised Neverland.
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Ihr macht mich super neugierig. Bei den Kindern scheint das ja sehr praktisch auszufallen mit der Intelligenz und den Überlebenstaktiken. Dass eine Seite nicht weiß, was die andere vorhat und schon 18 Züge weiter ist, weckt bei mir Interesse (ich habe noch immer ein Code Geass Trauma).
Das Katz- und Mausspiel zeichnet den Manga absolut aus und macht süchtig. Das habe ich selten in so einer spannenden Form gesehen, insofern kann ich dir da nur eine Empfehlung aussprechen.
Aki war so lieb und hat mir den Manga ausgeliehen. Ich stimme euch zu: Die Handlung ist wirklich fesselnd. Wie beim Schach scheint es auf jeden Zug einen Gegenzug zu geben. Mal ist Isabella einen Schritt voraus, dann holen die Kinder sie ein oder können sogar einen Vorsprung ausbauen. Ich möchte auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht und freue mich schon sehr auf den nächsten Band.
Ich war nach dem ersten Band so angefixt, dass ich den Manga bis zum aktuellen Stand (Kapitel 94) gelesen habe. Ich muss sagen, dass er über die ersten Bände wirklich zu den spannendsten Titeln gehört, die ich bislang lesen durfte. Hier möchte ich auch von einem ähnlich hohen Thrill-Niveau wie bei Death Note sprechen. Leider kommt dann ein gewisser Punkt im Handlungsverlauf, an dem die Geschichte ihr bisheriges Muster durchbricht.
Bei mir hat sich immer alles gesträubt, sobald ich einen Band in die Hand nehmen wollte. Grund? Ich fand es irgendwie strunzlangweilig. Am Ende von Band 3 konnte ich dann auch festmachen, warum das so ist: Die Charaktere sind so flach, da hat selbst ne Erbse mehr Tiefe. Und so ist mir das ständige hin und her so wumpe, dass echt erst ab Band 4 mein Interesse geweckt wurde. Mein Lieblingstitel wird es nie, aber vielleicht kommt noch die ein oder andere interessante Situation. Schließlich leih ich mir die Bände nur von Aki, da kann ich mir das leisten, sie “einfach mal irgendwann” zu lesen^^
Ich war nach dem was ich von der Geschichte gehört habe schon sehr neugierig. Es macht so viel Spaß die Bände zu lesen einfach weil so eine Spannung drin ist das man sie einfach nicht weglegen kann. Der Artikel hier zeigt auch gut was für eine Spannung schon der erste Band bringt und ich finde es so schön das ich mir die Reihe zum lesen ausleihen darf.
Ich drücke dir die Daumen, dass du möglichst lange etwas davon hast. Ich bin inzwischen bei Band 10 und das ist gar kein Vergleich mehr zum Anfang, so langweilig wie dieser Titel geworden ist.