Neues vom US-Comicmarkt (Januar 2019 – Teil 1)

In diesem Format stellen wir euch ausgewählte aktuelle Comics des US-Markts vor, die wir monatlich begleiten. 

Heroes in Crisis #5 ©DC

Ganz zentral ist in dieser Ausgabe die öffentliche Aussage von Superman und Wonder Woman zu sehen. Nachdem die Öffentlichkeit nun weiß, dass ihre Helden keine vollkommen fehlerfreien Individuen sind, verbreitet sich Nervosität. Wie soll man Helden vertrauen, die psychische Probleme haben? Die an PTBS oder anderen Angstzuständen leiden. Einer der Helden gibt offen zu, dass er sein Leben nicht genießen kann, weil er weiß es, dass es nicht lange dauern wird. Immerhin ist er schon zweimal gestorben und wieder ins Leben zurückgekehrt. Superman versteht aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist und macht daher klar, dass die Menschen ihren Helden weiterhin vertrauen dürfen. Sanctuary ist als Hilfe gedacht und es ist gut, wenn auch Helden diese bekommen. An anderer Stelle sucht Batgirl gemeinsam mit Harley Quinn Booster Gold. Weiter ist nicht klar, wer der beiden – oder ob überhaupt – für die Morder verantwortlich ist. Booster Gold selbst hat sich mit seinem guten Freund Blue Beetle (Ted Kord) getroffen und gemeinsam bringen sie eine verwirrende Information ans Licht: Der verstorbene Flash (Wally West) ist nicht so alt, wie er sein sollte. Was aber bedeutet dieser Hinweis für die Ermittlung?

Tom King ist weiterhin sparsam mit Antworten, dafür bekommen wir wieder einen ganzen Haufen an Informationen von bekannten und weniger bekannten Figuren des DC-Universums vorgesetzt. Stark finde ich, wie emotional hier mit dem Tod und der Wiedergeburt von Helden gearbeitet wird. Es wird klar, dass hinter den Seiten des Comics viel in den Köpfen der Figuren vorgeht und die Fragen „Wann sterbe ich das nächste Mal?“ und „Komme ich noch einmal zurück?“ lassen mich auch mit unbekannten Helden mitfühlen. Apropos mitfühlen, Harley und ihre verkappte Beziehung mit dem Joker wird ganz klar von ihr beschrieben. Er hat sie ohne wirkliche Gründe geschlagen und das hat sie mitgenommen. Zu sehen wie sie gemeinsam mit Batgirl auf die Suche geht, weil sie beide ähnliche Erfahrungen mit dem Clown gemacht haben, zeigt auch wie verschwommen die Linien mittlerweile geworden sind.

 

 

The Magic Order #6 © Image Comics

Für Cordelia eine hoffnungslose Situation: Sie steht Gabriel, Lady Albany und deren Handlangern gegenüber. Doch sie hat ein Ass im Ärmel: Entgegen dem Willen ihres Vaters (und gerade diesem zu Trotze) hat sie jenen Zauberspruch gelernt, der die Toten zurück ins Leben befördert. Zeit also, ihre verstorbene Familie mitzubringen. Sichtlich geschockt müssen Gabriel und Albany mitansehen, wie sich die gesamte Familie vor ihnen aufbaut. An einem anderen Ort kehrt auch der mächtige Onkel Edgar zurück ins Leben. Es kommt zu einem Kampf zwischen ihm und Lord Cornwell, bei dem Edgar eindrucksvoll unter Beweis stellt, über welche immense Macht er verfügt. Gleichzeitig liefern sich auch der zurückgekehrte Leonard und Albany ein packendes Duell, welches mit Albanys Tod endet. Nachdem auch Albanys Handlangern der Gar ausgemacht wurde, ist nur noch Gabriel übrig. Cordelia gelingt es ihn zu überzeugen, dass er mit seinem Tod jenes Opfer erbringen kann, welches seine Tochter zurück ins Leben befördert. Sie gibt ihm ein Versprechen, ehe sie ihn umbringt. Rosette ist binnen Sekunden wieder am Leben. Im Epilog stellt sich heraus, dass Regan nun für Rosetta verantwortlich ist. Doch auch Louise ist wieder am Leben. Alle kehren wieder in ihren Alltag zurück und Cordelia übernimmt die Führung des Moonstone auf Geheiß ihres Vaters.

Damit endet Buch 1 von The Magic Order.  Das  Finale wird  relativ  schnell  abgefrühstückt. Ein kurzes Gespräch zwischen Cordelia und Gabriel und schon ist die Situation gelöst. Bleibt ein bisschen der fade Beigeschmack: Wieso nicht gleich? Auch mit Lady Albany wird ein derart kurzer Prozess gemacht, dass ihr Tod lediglich eine Randnotiz ist. Insofern wirkt das Finale – insbesondere mit Cordelias Ass im Ärmel – ziemlich zurecht gebogen, damit es auf Teufel komm raus ein Happy End gibt. Obwohl die Situation zum Ende des fünften Bandes hin noch ziemlich schlecht für sie aussah. Versöhnlich stimmt die Rückkehr aller Figuren aber allemal.

 

 

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