Ashi-Girl
Die Sengoku-Ära (1467 – 1603) ist eine der bekanntesten und zugleich blutigsten Epochen der japanischen Geschichte und bietet daher auch sehr oft Stoff für allerlei Werke. Darunter einiges an leichterer Kost, wozu der Manga Ashi-Girl von Kozueko Morimoto gehört, in dem eine 16-jährige Schülerin versehentlich in der Zeit zurückreist und so die Liebe ihres Lebens trifft. Doch es gibt da ein oder vielleicht sogar zwei Haken an der Sache: Ihre große Liebe glaubt, sie sei ein Mann, und sie kann ihn nur auf dem Schlachtfeld treffen.
Yui Hayakawa ist ein Mädchen, welches weder sonderlich intelligent ist, noch auf sein Aussehen achtet. Deshalb wird sie von ihren Freundinnen auch immer wieder aufgezogen. Sie kommt ständig zu spät zur Schule und schläft im Unterricht ein, ihr einziges Talent ist ihre Schnelligkeit beim Laufen. Ihr jüngerer Bruder ist das komplette Gegenteil von ihr und sogar so intelligent, dass er es schafft, eine Zeitmaschine zu bauen, die allerdings nur zu Vollmond funktioniert. Nichtsahnend betätigt Yui die Steuerung und landet so in der Sengoku-Ära, die während des Unterrichts behandelt wurde, als sie lieber ein Nickerchen gehalten hat.
Explodierendes Herz
Originaltitel | Ashi-Girl |
Jahr | 2011 |
Band | 1 / 16 |
Genre | Komödie, Historie, Romanze |
Autor | Kozueko Morimoto |
Verlag | Shueisha (J) |
Sie erwacht inmitten von japanischen Fußsoldaten, sogenannten Ashigaru, die sich gerade nach einer verlorenen Schlacht auf der Flucht befinden. Sie eignet sich eine Rüstung an und läuft mit ihnen durch den dunklen Wald. Allerdings fragen sich die Männer bald, wer diese Person ist. Zum Glück fällt der Name Yuinosuke, dessen Identität sich Yui aneignet, da der Echte wohl in der Schlacht gemeinsam mit seinem Vater gestorben ist. Sie erreichen endlich das Schloss Kuroha, doch mit der Aussicht, Yuinosukes Mutter zu treffen, bekommt Yui Panik und rennt davon. Dabei hat sie solchen Hunger, dass sie beinahe giftige Pilze isst, doch ein junger Mann warnt sie gerade noch rechtzeitig. Bei seinem Anblick fühlt sie sich, als werde ihr Herz explodieren. Es stellt sich heraus, dass es sich hierbei um den jungen Herrn Tadakiyo Hagikuhachirou handelt, Erbe des Schlosses Kuroha.
Zeitreisen mit unvorhersehbaren Konsequenzen
Yui, die vorher noch nie verliebt war, verliert ihr Herz an Tadakiyo und wird so vor einige Herausforderungen gestellt. Denn als sie beim nächsten Vollmond in ihre Zeit zurückreist, erfährt sie, dass der Hagi-Clan vollkommen ausgelöscht wurde. Daher entschließt sie sich kurzerhand, die Liebe ihres Lebens zu retten. Allerdings bedenkt sie nicht, dass sie damit die japanische Geschichte grundlegend verändern könnte, was erhebliche Auswirkungen auf die Gegenwart hätte. Obendrein hat sie keine Ahnung, was Krieg bedeutet und vor allem das Leben eines einfachen Fußsoldaten. Sie kann nicht einfach so zu Tadakiyo gehen um mit ihm zu reden, sondern muss sich vorher einen Namen durch ihre militärischen Erfolge machen. Ein weiteres Problem stellt auch dar, dass sie ihn quasi nur treffen kann, wenn er sich mal wieder aus dem Schloss geschlichen hat oder eben in einer Schlacht.
Erster Eindruck
Bei Ashi-Girl finde ich die Zeitreise-Thematik recht interessant, da das hier nur zu jedem Vollmond möglich ist. Ein weiteres Detail sticht zudem hervor, denn Yui kann immer nur zum letzten Mondzyklus zurückkehren womit sie ein Zeitfenster von einem Monat hat, ansonsten fehlt sie in der jeweiligen Zeit 30 Tage. Außerdem hat man sich hier keinen großen bekannten Feldherrn aus dieser Zeit als männlichen Protagonisten herausgesucht. Dies macht es nochmal reizvoller die Geschichte zu verfolgen, gerade weil man sonst zu der Epoche eher Erzählungen rund um Nobunaga Oda findet. Ist also schon mal eine Abwechslung und sticht aus der Masse hervor, was auch auf den Zeichenstil zutrifft. Der ist recht einfach gehalten und die Protagonistin sieht wirklich sehr unscheinbar aus. Meistens wird ja von Mauerblümchen gesprochen und dann sehen sie gar nicht mal so schlecht aus. Hier wird Yui auch oft mit einem Kappa verglichen, was natürlich nicht sonderlich schmeichelhaft ist. Vor allem fällt niemandem in der Vergangenheit auf, dass es sich hierbei um ein Mädchen handelt. Ashi-Girl ist ein sehr humorvoller Manga und spiegelt die brutale Sengoku-Zeit nur bedingt wider, aber auch solch leichte Kost finde ich immer wieder ganz schön.
© Shueisha