Anime Fall Season 2019 / Woche #10

In diesem wöchentlichen Format begleiten wir die Serien Assassins Pride, Kabukichou Sherlock, My Hero Academiea (Staffel 4), Vinland Saga und Special 7: Special Crime Investigation Unit von der ersten bis zur letzten Episode. Neben einer kurzen Zusammenfassung der Episode lest ihr die persönliche Meinung des jeweiligen Redakteurs. Spoiler werden nicht separat gekennzeichnet!

Assassins Pride: Episode 9
Start: 10.10.2019 • Fantasy • EMT Squared

Kufa will Melidas Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit versiegeln, doch Melida überzeugt ihn davon, dass sie ihn so akzeptiert, wie er ist. Kufa berichtet von den Geschehnissen, die sieben Jahre vorher stattgefunden haben. Es ist die Stimme von Naqua, einem Arachnoiden-Lancanthrope, die Melida hören kann. Naqua steckt hinter den Versuchen des Marquis, Menschen genetisch zu verändern. Wie geplant soll Rosettis Hochzeit stattfinden, doch als sie emotionslos mit ihrem Verlobten vor dem Altar steht, taucht Melida auf. Sie provoziert Rosetti zu einem Zweikampf, in dessen Verlauf sie allerdings den Marquis angreift. Als dieser von Feuer getroffen wird, fällt eine Spinne aus seinem Haar. Es ist Naqua, der sich in seine menschliche Gestalt verwandelt. Als er flieht, wird er von Rosetti verfolgt, die sich wieder an alles erinnern kann. Sie ist kein Gegner für Naqua, doch Kufa greift ein. Um gegen die beiden bestehen zu können, verwandelt Naqua sich in seine arachnoide Form. Dennoch wird er besiegt und verwandelt sich in unzählige kleine Spinnen, um zu fliehen. Die Schülerinnen der St. Friedswiede Akademie stellen sich unter der Führung von Black Madia dem Feind und vernichten Naqua. Kufa versiegelt Rosettis Erinnerungen, dann sucht er einen geheimen Raum auf, in dem sich der Marquis mit dem komatösen Körper seiner Frau Carmilla befindet. Mit einem Elixier stoppt Kufa den Prozess, der Carmilla in einen Lancanthrope verwandelt. Die Schülerinnen kehren in ihre Akademie zurück, mit Rosetti und Melida, die sich um Kufas Gunst streiten.

Die Spannungskurve, die die vorherige Episode von Assassins Pride aufgebaut hat, fällt für mich in dieser Folge deutlich ab, obwohl einige Dinge geklärt oder zu Ende gebracht werden. Die Motive des Marquis werden aufgedeckt, die Hintergründe für den verheerenden Brand sieben Jahre zuvor sowie die Beziehung zwischen Kufa und Rosetti ebenfalls. Melida erfährt von Kufas wahrem Wesen und kann ihre Gefühle klar ausdrücken. Naqua wird vernichtet. Kufa revanchiert sich für die Freundlichkeit des Marquis, seine Mutter und ihn aufgenommen zu haben, und opfert dafür Rosettis Rückwandlung in einen Menschen. Das alles passiert in einer einzigen Episode, doch ich habe das Gefühl, als wenn einige Dinge einfach nur abgehandelt wurden. Da wird ein starker Feind wie Naqua über mehrere Episoden hinweg aufgebaut und dann ist er auch schon so schnell weg vom Fenster, als wäre er nur ein kleines Lichtchen, ohne dass es einen nennenswerten Kampf gibt. Da bekommt Rosetti/Rose ihre Erinnerungen zurück und zack, schon wieder muss sie alles vergessen. Es wäre nicht schlecht gewesen, wenn sich Assassins Pride hier etwas mehr Zeit genommen und etwas mehr Drama eingebaut hätte. Dann könnte ich auch mit den bleibenden Fragen besser umgehen: wieso Melida Naqua hören konnte, wieso Kufa ein Halb-Lancanthrope ist, wieso Kufa den Titel Eiskönig trägt und was das für die Hierarchie unter den (Halb-) Lancanthropen bedeutet.


Kabukichou Sherlock: Episode 9
Start: 12.10.2019Mystery, Comedy, Drama • Production I.G.

Irene Adler schwebt in Lebensgefahr. Grund hierfür ist der berüchtigte Serienkiller Jack the Ripper. Er ist hinter einem USB-Stick her, was er allerdings nicht weiß: Sherlock Holmes besitzt diesen mittlerweile. Als Drohung erhält Irene von Jack the Ripper eine Schachtel, in der sich ein blutverschmierter Ohrring mit dem entsprechenden Körperteil befindet. Zu ihrem Schutz kommt Irene bei dem Detektiv unter. Da in der Wohnung des Ermittlers kein Platz für alle ist, hat dies zur Folge, dass Dr. John Watson vorübergehend einen Schlafplatz benötigt. Diesen findet er bei Mrs. Hudson und ihrer Katze. Nach einem gemeinsamen Ausflug kehren Irene, Sherlock und Watson in die Wohnung des Detektivs zurück. Doch diese ist völlig zerstört und ein Zeichen an der Wand legt den Gedanken nahe, dass Jack the Ripper eingebrochen ist und die Zimmer durchsucht hat. Sherlocks Zuhause ist nicht mehr sicher, also muss ein neuer Unterschlupf für Irene her: ein leerstehendes Kino, das bereits des Öfteren als Geheimquartier gedient hat. Leider nicht geheim genug, denn kaum ist Irene alleine, wird sie angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Als Watson zum Tatort kommt, befindet sich James Moriarty bei der verletzten Frau. Doch woher wusste er von Irenes Versteck?

Eine Folge Kabukichou Sherlock voller Dramatik und Action. Die Geschichte knüpft nahtlos an die vorherige an, was für den Handlungsverlauf von Vorteil ist. Um gegen die düsteren Geschehnisse der Folge anzukommen, wurden ein paar Comedy-Szenen eingefügt, welche fehl am Platze wirken. Watsons Kampf mit der Katze von Mrs. Hudson ist noch nett und man kann schmunzeln. Der Arzt möchte einfach nur in Ruhe schlafen, doch die Katze verteidigt ihr Revier und so findet sich Watson irgendwann mit Kratzern am ganzen Körper in einer Ecke des Zimmers wieder. Gar nicht gefällt mir Fuyuto Kyougoku, der sich in jemanden verliebt, der sich regelmäßig bei Mrs. Hudson aufhält. Watson versucht noch den Polizisten Kyougoku aufzuhalten, da es offensichtlich ist, dass sich hinter der großen Liebe ein Mann in Frauenkleidern verbirgt. Doch zu spät, denn auf einmal folgt der Heiratsantrag. In einem sehr intimen Moment geht Kyougoku dann doch ein Licht auf. Die Handlung rund um Irene, Sherlock und Jack the Ripper ist sehr spannend, was hoffentlich so anhält. Mit Sherlocks Nachricht, dass Irene den Angriff angeblich nicht überlebt hat, habe ich nicht gerechnet. Wer weiß allerdings, ob Sherlocks Aussage der Wahrheit entspricht, denn James Moriarty befindet sich zu dem Zeitpunkt mit Watson und Sherlock im Zimmer. Genau wie Watson habe ich mich sofort gefragt, woher Moriarty wusste, wo sich Irene aufhält.


My Hero Academia (Staffel 4): Episode 8
Start: 12.10.2019 • Action, Comedy, SuperPower • Bones

Nicht jeder Held ist ein strahlendes Bild an Selbstbewusstsein und Motivation. Tamaki Amajiki, genannt Suneater, ist eigentlich das genaue Gegenteil davon. Weshalb es umso überraschender ist, als dieser sich alleine gegen drei Verbrecher stellt, um die restlichen Helden weiter nach Eri suchen zu lassen. Es entbrennt ein schwieriger Kampf, in dem Suneater ein ums andere Mal den Kürzeren zieht. Die Teamarbeit der Verbrecher zeugt von einem Vertrauen, das man nicht so erwarten konnte. Immer wieder während des Kampfes erinnert sich Suneater, warum und wie er zu einem der “Big Three” werden konnte. Weil er einen Menschen hatte, der immer und jederzeit an ihn geglaubt hat: Mirio. Für Suneater war Mirio wie die Sonne, ein strahlendes Licht, das ihn immer wieder antreibt und nicht von ihm erreicht werden kann. Mirio hat ihm dieser Gedanken aber beraubt, seinem Freund den Wert aufgezeigt und ihm mit “Suneater” sogar seinen Heldennamen gegeben. Suneater, da wenn Mirio die Sonne ist, Tamaki derjenige sein wird, der ihn übertrifft. Am Ende des Kampfes zeigt sich, dass Mirio Recht behalten hat. Tamaki erledigt nach einem schweren Gefecht unter voller Ausnutzung seiner Fähigkeiten seine drei Gegner und erfüllt sein Versprechen.

Kohei Horikoshi ist ein Genie als Autor, der es perfekt versteht, seinen Lesern die Motivation und Gefühlswelt seiner Charaktere näher zu bringen. Auch in der Anime-Adaption verliert der Blick in Tamakis Vergangenheit nicht seine Wirkung. Die Freundschaft zwischen ihm und Mirio ist ein sehr starkes Band und die beiden können sich immer wieder zu neuen Höhen aufschaukeln. Suneater ist nach Mirio auch der zweite der Big Three, der erst lernen musste, seine Fähigkeiten vollkommen zu kontrollieren. Damit soll noch einmal verstärkt werden, dass nicht die Superkraft den Helden ausmacht, sondern wie man sie nutzt. Am Ende war der Siegt von Tamaki klarer, als es vielleicht ausgesehen hat. Er hat nicht nur seine Fähigkeiten perfektioniert, sondern auch seine Gegner analysiert und das zu seinem Vorteil genutzt. Ich bin sehr froh über solche Folgen in My Hero Academia, da sie uns einfach noch mehr Einblick in Charaktere geben, die nicht zum Hauptcast gehören.


Special 7: Special Crime Investigation Unit: Episode 10

Start: 06.10.2019 • Action, Fantasy • Anima&Co

Die Vergangenheit holt Ichinose und auch Nijou ein, als sie am Flughafen den verhafteten Terroristen Taisuke Biwajima abholen. Erinnerungen an den Anschlag neun Jahre zuvor werden wach. Biwajima entpuppt sich als ein äußerst unangenehmer Zeitgenosse, der versucht, Ichinose und Seiji zu provozieren. Als ihr Wagen von Bewaffneten angegriffen wird, gelingt ihnen die Flucht in ein stillgelegtes Gebäude. Während Ichinose versucht, Bellemer zu erreichen, und Akane mit Seiji nach Angreifern Ausschau hält, bleibt Nijou mit Biwajima allein zurück. Ichinose kommt gerade rechtzeitig, um Nijou daran zu hindern, Biwajima zu erschießen, und erfährt dabei, dass Nijou Lukas kleiner Bruder ist. Es gelingt Special 7, Biwajima in ein Versteck zu bringen, aber Luka ist bereits dort. In dem Moment, in dem Ichinose ihn erkennt, explodiert eine Bombe und Biwajima wird schwer verletzt. Bevor er stirbt, übergibt er sein Auge an Seiji. Nijou stellt Luka, doch auch dieser zieht seine Waffe. Ein Schuss hallt durch die Nacht.

Also, eines muss ich Special 7: Special Crime Investigation Unit lassen: Spannend geht genau so! Hier wird gekonnt eine Geschichte erzählt, die genau zum richtigen Zeitpunkt einiges auflöst, während wieder neue Rätsel hinzukommen. Luka hat sich also eigenmächtig allein ins Flammenmeer gewagt, um einen ihm unbekannten Jungen zu retten, und Ichinose wurde von der Polizei daran gehindert, ihm zu folgen. Dabei ist Luka nicht der Einzige, der auf Warlock gestoßen ist. Auch Seiji hatte mit ihm dank seines selbstlosen Angebots, statt eines anderen als Geisel zu dienen, schon zu tun. Leider kann er sich nicht erinnern, was bei dieser Begegnung genau geschehen ist, aber angesichts seiner erstaunlichen Regenerationsfähigkeit kann es eigentlich nur eine Möglichkeit geben. Das bringt den Boss wieder ins Spiel, der ungewöhnlich viel über Drachen weiß und Seiji bei dem Zwischenfall im Einkaufszentrum kommandieren konnte. Ichinose erfährt nicht nur, dass Nijou Lukas Bruder ist, sondern wird auch erfasst haben, was dieser ihm vorwirft. Er macht anscheinend den Versuch, sich zu erklären, doch dann lässt er es. Und dann erkennt Ichinose Luka, obwohl dieser verkleidet ist und eigentlich tot sein sollte. Verbleibt die Frage, was mit Luka passiert ist und wie er sich diese unattraktive Narbe eingefangen hat. Und was hat es mit dem Auge auf sich, welches Seiji von Biwajima erhalten hat?


Vinland Saga: Episode 21
Start: 08.07.2019 • Action, Abenteuer, Historie • Wit Studio

Im Jahr 1014 erreichen Knut und sein Gefolge die Stadt York. Dort wird ein Attentat auf den Prinzen verübt, welches Askeladd aber vorhersah. Im Gegenteil: es gehört alles zu seinem Plan, dafür zu sorgen, dass bei der nächsten Versammlung König Sven die Hände gebunden sind. Denn es würde Knut schaden, wenn er und Thorkell weit entfernte Ländereien geschenkt bekommen, um so weniger gut operieren zu können. Daher inszenierte der schlaue Fuchs selbst den Angriff auf den Prinzen. Da York ein großer Sklavenumschlagplatz ist, sucht Leif hier nach Thorfinn und kann es kaum glauben, als er diesen schließlich nach all den Jahren der Suche findet. Doch der ehemals fröhliche Junge ist verbittert und kommt nicht mit nach Hause. Erst muss Askeladd tot sein. Daher fordert er den alten Mann zum Duell. Jedoch muss er sich hinten anstellen, da zuerst Björn seinen letzten ehrenvollen Kampf bekommt. Askeladd stellt sich seiner rechten Hand, die ihm noch viel zu erzählen hat.

Eine emotionsgeladene Folge von Vinland Saga, bei der es schwer fällt anzufangen, bei so vielen einzelnen Geschichten. Leif, der all die Jahre seine Schuld gegeben über Thors begleichen will, indem er Thorfinn nach Hause bringt. Dann findet er den Jungen und kann diesen nicht überzeugen mitzukommen, da dieser vor Hass zu verblendet ist. Der Anblick des zurückgelassen Leifs bricht einem fast das Herz. Dann natürlich das Attentat, das zum Glück nicht Knut trifft, weswegen wir aufatmen können. Wobei es nicht überraschend kommt, dass es fehlschlug, denn mit Askeladd an seiner Seite hat Knut geballtes Wissen in der Tasche. Diesen Mann dürfen wir wirklich nicht unterschätzen, denn alles verläuft genau nach seinem Plan, und wir können nun wirklich gespannt sein, wie König Sven reagieren wird. Doch zum Abschluss hebt sich die Folge den größten Klumpen Emotionen auf. Björn hat in der kompletten Serie zwar nur eine Nebenrolle gespielt, legte dabei aber eine Treue an den Tag, die ihm viel Respekt von unserer Seite einbringt. Daher ist es ein trauriger Anblick, wie er sich seinem Anführer das letzte Mal stellt, um wie ein echter Krieger im Kampf zu sterben. Das tut er aber nicht, ohne noch vorher ein paar Dinge zu offenbaren. Bei einigen seiner Blicken war schon fast klar, dass Björn wusste, dass Askeladd die Dänen hasst. Tja, und er wusste es! Viel mehr schockt aber der Fakt, dass seine Treue darauf basierte, dass er Askeladd nur ein Freund sein wollte. Da wird dann zum Glück aber auch der alte Fuchs einmal ehrlich und gibt zu, dass er ihn als solchen anerkannt hat. Da können einem fast die Tränen kommen, bei dieser Szenenabfolge. Der Kampf gegen Thorfinn wird nun wirklich spannend, denn beide Seiten sind emotional geladen. Ob Knut da verhindern kann, dass einer der beiden stirbt, ist fraglich.


 

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