Anime Fall Season 2021 / Woche #4
In diesem wöchentlichen Format begleiten wir die Serien Mieruko-chan, AMAIM: Warrior at the Borderline, The Aquatope on White Sand, The Faraway Paladin, The Heike Story undTaisho Otome Fairy Tale von der ersten bis zur letzten Episode. Neben einer kurzen Zusammenfassung der Episode lest ihr die persönliche Meinung des jeweiligen Redakteurs. Weitere Besprechungen diverser Anime-Serien befinden sich in unserem Episodenguide.
Titel: AMAIM: Warrior at the Borderline
Start: 4. Oktober 2021
Genre: Action, Science-Fiction
Animationsstudio: Sunrise Beyond
Episode 4
Gashin trifft der Schlag, denn die Maschine die das Camp angreift, ist Ghost. Eine unbemannte Maschine, die sich selbst weiterentwickelt und die seinen Vater tötete und dann verschwand. Während der Junge also vor Wut drauf losstürmt, tötet die Maschine vor Amos Augen eine junge Frau, mit der er sich anfreundete. Doch es bleibt keine Zeit zu trauern. Für die beiden beginnt ein harter Kampf gegen Ghost, um dem Wiederstand dem Rückzug zu ermöglichen. Nach einer Weile schaffen sie es, ihre Gefühle und vor allem ihre Maschinen in Einklang zu bringen und dank neuer Waffen den Feind zu besiegen. Allerdings legt der schwarze Mecha sie herein und flieht. Nachdem Kampf wird für Amo erst klar, was es heißt, einen Menschen zu verlieren. Zeit bleibt ihm dafür aber nicht sehr lange, denn er und Gashin müssen die Überreste vom Camp säubern, da die asiatische Armee bald eintreffen wird. Auf dem Weg zum Weiderstand beschließt Amo, dass er nicht mehr weiterkämpfen kann. Anstatt aufbauende Worte zu vergeben, lässt Gashin den Jungen ziehen.
Die vierte Folge von AMAIM: Warrior at the Borderline überrascht nicht gerade mit originellen Ideen. Viel eher kommt das altbekannte Element – der Tod einer liebgewonnen Person – um den Hauptcharakter wachzurütteln und an seiner Entscheidung zweifeln zu lassen. Was viel eher sauer aufstößt, ist Ghost. Echt jetzt, eine Maschine die ohne Piloten durch die Gegend zieht? Da muss dann aber später noch eine logische Erklärung kommen, denn so wirkt das ganze ziemlich gestellt. Als Gegenspieler könnte das Teil noch interessant werden, wenn es sich vielleicht mit jemandem zusammen tun, doch so habe ich eher Hoffnung bei Mister Rotschopf. Der Typ scheint Ahnung zu haben, wie er das Schlachtfeld analysiert, zumal er sich später auch noch die richtigen Fragen stellt. Mich würde jetzt auch interessieren, wer beim Bau von Amos AMAIM geholfen hat. Da muss schließlich ordentlich Geld geflossen sein und da könnte noch ein schönes politisches Geflecht entstehen. Amos Entscheidung wird sich bestimmt in der nächsten Folge schon wieder ändern. Schließlich hat er die Macht gehabt, Leuten helfen zu können und ohne seine Maschine darf er wieder nur zusehen.
Titel: The Aquatope on White Sand
Start: 9. Juli 2021
Genre: Slice of Life
Animationsstudio: P.A. Works
Episode 16
Das Tingaara-Aquarium hat eine neue Tierärztin. Frisch aus der Elternzeit kümmert sie sich um den kommenden Nachwuchs der Pinguine. Das brütende Weibchen muss rund um die Uhr überwacht werden, dementsprechend planen die Mitarbeitenden ihre Schichten. Chiyu kann als Einzige nicht arbeiten. Sie muss sich um ihren Sohn kümmern. Als alleinerziehende Mutter hat sie es schwer, Vollzeit zu arbeiten und hundert Prozent für Ihren Sohn da zu sein. Sie hat bereits ihren vorherigen Job verloren, da sie die Arbeitszeiten nicht einhalten konnte. Allen, außer ihrem direkten Chef hat sie im Tingaara ihren Sohn verheimlicht, aus Angst, alles noch einmal zu durchleben. Die Wahrheit kommt jedoch ans Licht. Kukuru möchte Chiyu verstehen und bietet der Tierärztin an, sich um ihr Baby zu kümmern. Der Kleine schreit jedoch pausenlos. Ein Gespräch mit Fuuka hilft Chiyu, sich der Wahrheit zu stellen. So lernt ihr Sohn das Aquarium kennen und ist von der Arbeit seiner coolen Mama begeistert. Alle stehen hinter Chiyu und zwischen ihr und Kukuru scheinen sich die Wogen zu glätten.
Wunder gibt es immer wieder. So auch in The Aquatope on the White Sand. Alte Freunde wie die Tierärztin kehren zurück und Geheimnisse kommen in Form von Chiyus Sohn ans Licht. Chiyus Alter zu schätzen fällt mir schwer, so bin ich überrascht von ihrem Sohn. Ihr Verhalten (besonders Kukuru gegenüber im bisherigen Verlauf) lässt sich nicht entschuldigen, aber es ist schön, Chiyu in dieser Folge besser kennen und vor allem verstehen zu lernen. Einfach diese sonst so grimmig schauende Frau lächeln zu sehen, ist ein Highlight der Episode. Für ein Lächeln sorgt Kukuru, als sie sich als Babysitterin versucht. Dass der Kleine schreit und sich nur von seiner Mutter beruhigen lässt, zeigt Kukuru, wie anstrengend es für Chiyu sein muss. Ihr Sohn ist zwar schon älter, aber trotzdem muss sie alles mit der Arbeit koordinieren. Als Höhepunkt der Folge umarmen sich sogar Kukuru und Chiyu in der Freude über das Pinguinküken.
Titel: The Faraway Paladin
Start: 9. Oktober 2021
Genre: Action, Fantasy, Abenteuer
Animationsstudio: Children’s Playground Entertainment
Episode 3
Schnell nähert sich der Tag, an dem Wil endlich erwachsen wird und das bedeutet, dass er auch noch ein paar Dinge erleben darf, zumindest ist Blood dieser Meinung. Weshalb er selbst Alkohol braut und im betrunkenen Zustand Wil dazu bringt, bei Mary zu spannen. Diese findet es natürlich nicht wirklich lustig und reagiert darauf, wie zu erwarten war. Schließlich steht auch noch der Kampf zwischen Wil und Blood an und obwohl Wil lange Zeit gut mithält, hat am Ende Blood die Oberhand. Auch wenn er diesen Kampf verloren hat, hat Wil gezeigt, wie sehr er gewachsen ist und Blood überlässt ihm sein Dämonenschwert, Overeater. Damit einher geht auch die Geschichte der Waffe und was sie mit dem derzeitigen Zustand von Blood, Gus und Mary zu tun hat. Blood und Mary erzählen die Geschichte, wie die beiden und Gus gegen den Hochkönig, einen mächtigen Dämonen kämpfen um die Menschheit zu retten, am Ende aber scheitern und durch einen Pakt mit dem Gott Stagnate zu Untoten wurden, um ihre Aufgabe doch noch zu erfüllen. Berührt von der Geschichte nennt Wil die beiden auch das erste Mal Mutter und Vater, was sie natürlich freut. Doch die Freude hält nur kurz, denn Stagnate taucht plötzlich auf und fordert seinen Teil der Abmachung ein.
Die Welt von The Faraway Paladin ist unglaublich interessant. Durch Marys und Bloods Geschichte bekommen wir einen weiteren Eindruck davon, wie klein Wils Welt bisher war. Die Geschichte der Ruinenstadt ist eine von Helden, Dämonen und vor allem Verlust. Die Niederlage gegen den Hochkönig und die Art und Weise wie der Gott Stagnate das ausgenutzt hat, um sich Mary, Blood und Gus Untertan zu machen, ist am Ende vor allem eines: traurig. Nach all den Kämpfen, den Opfern, gab es keinerlei andere Möglichkeit für die Drei, als Stagnates Angebot anzunehmen und so den Hochkönig zu versiegeln. Dadurch kommt auch ans Licht, dass Wil nicht mehr als ein Opfer war um den Hochkönig zu befreien. Kein geheimer Prinz, kein Auserwählter, sondern einfach nur ein Kind, das von seinen Eltern gestohlen wurde und geopfert werden sollte. Apropos Eltern, es ist wunderschön, wie Wil Mary und Bloo Mutter und Vater nennt. Denn am Ende sind die beiden genau das für ihn immer gewesen. Dass Stagnate diesen schönen Moment zerstört, lässt natürlich befürchten, dass der nächste Verlust für Wil kurz bevorsteht.
Titel: The Heike Story
Start: 15. September 2021
Genre: Historie
Animationsstudio: Science Saru
Episode 7
Kiyomoris Hauptstadtträume währen nicht lang, schon nach kurzer Zeit zieht der kaiserliche Hof zurück nach Kyoto. Der junge Ex-Kaiser, Tokukos Ehemann, stirbt und Tokuko widersetzt sich ihrem Vater, der einen Platz im Harem des alten Ex-Kaisers für sie im Auge hatte. Sie will nicht wieder heiraten und droht an, notfalls Nonne zu werden. Biwa findet ein weißes Kätzchen. Wieder eskalieren die Auseinandersetzungen mit den Kriegermönchen, Köpfe rollen, Tempel brennen. Auch Kiyomori stirbt, seine Angehörigen sehen ihn ob seiner Untaten schon in der Hölle schmoren. Nach seinem Tod wird Biwa aus dem Heike-Haushalt fortgejagt und begibt sich auf Wanderschaft.
Der alte Kiyomori, bisher die treibende Kraft beim Aufstieg der Heike, stirbt und Biwa muss das Anwesen der Heike verlassen. Das fühlt sich wie ein Schlusspunkt an, aber da The Heike Story gerade mal in Folge 7 angekommen ist, ist es wohl nur ein Wendepunkt der Handlung. Von den verbliebenen Heike-Nachkommen hat jedoch keiner das Format des alten Familienoberhaupts und so bleibt wohl nur der Weg bergab. Diesmal keine Schlacht mit Gesangseinlage, rollende Köpfe werden elegant- melancholisch durch fallende Blüten symbolisiert. Wie war nochmal Shigehira, der Flötenspieler, mit den Heike verwandt? Jedenfalls bekommt er ín dieser Folge die Rolle, die einst Shigemori innehatte: die des Heerführers, der trotz bester Absichten die Eskalation nicht verhindern kann.
Titel: Mieruko-chan
Start: 03. Oktober 2021
Genre: Horror, Supernatural, Komödie
Animationsstudio: Passione
Episode 4
Mikos Bruder Kyousuke macht sich Sorgen, weil seine Schwester sich seltsam verhält. Er vermutet, dass sie einen Freund hat und spioniert ihr hinterher, allerdings erfolglos. Mikos Begegnungen mit den Geistern werden immer intensiver. Einer unangenehmen Erscheinung entkommt sie nur mithilfe einer Krähe, doch der Geist im Badezimmer bringt sie an ihre Grenzen. Doch nicht nur furchtbare Geister halten sich in ihrem Zuhause auf, sondern auch der Geist ihres vor einem Jahr verstorbenen Vaters, den sie ebenfalls sehen kann und genauso ignoriert.
Mieruko-chan steigert den Gruselfaktor langsam, aber unaufhaltsam. Nicht nur, dass die Geister immer häufiger auftreten und immer unheilvoller wirken, sie tauchen sogar im Fernsehen auf, wie die Szene im Abspann zeigt, in der gezeigt wird, was Miko dazu bewogen hat, nachts zum Getränkeautomaten zu gehen. Subtiler wirkt die Tatsache, dass Mikos verstorbener Vater als Geist weiter im Haus lebt und ganz normal am Familienalltag teilnimmt. Ob es einen Zusammenhang zwischen ihm und dem gruseligen Geist gibt, der Pudding mag?
Titel: Taisho Otome Fairy Tale
Start: 9. Oktober 2021
Genre: Slice of Life, Komödie, Romanze
Animationsstudio: SynergySP
Episode 3
Tamako zieht ohne zu fragen in das Haus ein und bringt Tamahiko mit ein paar spitzen Bemerkungen dazu, sich deprimiert zurückzuziehen, da er sich gegen ihre scharfe Zunge nicht wehren kann, obwohl er der Ältere ist. Yuzu gegenüber verhält sie sich herablassend, dabei ist sie zwei Jahre jünger als Tamahikos Braut. Doch Yuzu lässt sich davon nicht beeinflussen. Sie schafft es, Tamahiko zu einem Spaziergang zu bewegen, der ihn in eine bessere Stimmung versetzt. In einer Gewitternacht steht sie der verängstigtenTamako bei und freundet sich so mit ihr an.
Auch wenn Tamako deutlich älter wirkt als die kleine, zierliche Yuzu, so zeigt sich in kritischen Situationen doch, dass letztere viel besonnener und erwachsener reagiert. Zudem bewahrt sie die Ruhe, auch wenn Tamako sich ihr gegenüber nicht gerade freundlich verhält, und verliert nie ihre Freundlichkeit. Doch Tamakos Widerborstigkeit hat ihre Gründe. Die näheren Einzelheiten, die in Taisho Otome Fairy Tale über Tamahiko und seine Familie bekannt werden, offenbaren eine dysfunktionale Familienstruktur.