Ein Reiseführer durch … die Welt von Naruto

Es gibt Geschichten, die entführen uns in andere Welten. In die Tiefen des Weltraums oder an märchenhafte Königshöfe (oder auch weniger märchenhafte, wo man zwischen all den Intrigen um sein Leben fürchten muss), an wundersame Zaubererschulen oder in verrückte Anime-Welten. Sie versprechen abwechslungsreiche Abenteuer, fantastische Orte und spannende Kulturen. Dabei laden sie zum Träumen und Verweilen ein. Unsere Reihe „Ein Reiseführer für …“ liefert eine erste Übersicht über die verschiedensten Welten. Im Fokus steht hierbei nicht einzelne Titel, sondern die Universen, in denen sie spielen.

Ninja, Meister der Tarnung und gewiefte Agenten. Unbemerkt springen sie über die Dächer (oder auch von Baum zu Baum), sie beherrschen mächtige Ninjutsu und mit Kunai und Shuriken um sich. Einer der bekanntesten Ninja ist vermutlich Naruto Uzumaki. Eine ganze Generation wurde vermutlich mit den Geschichten über den übermütigen Jungen im orangenen Trainingsanzug groß. Seine Abenteuer erlebt er in einer lebendigen, vielseitigen Ninja-Welt, die von Konflikten zwischen mächtigen Ninja-Clans aber auch vom Wert der Freundschaft geprägt ist. Dieser Reiseführer gibt einen Überblick über die mächtigsten Shinobi, ihre vertrauten Geister, die Konflikte zwischen den einzelnen Fraktionen und vieles mehr.

Name

Die gesamte Welt selbst hat keinen bestimmten Namen, lediglich die verschiedenen Reiche und Dörfer.

Zeitalter

Die Welt von Naruto und seinen Freunden ist grundsätzlich eine Fantasy-Welt, allerdings stark an die Sengoku-Zeit (umfasst vorwiegend das 16. Jahrhundert Japans) angelehnt, was vor allem auch an den Konflikten zwischen den Herrschern und der angespannten Situation mit mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen zu erkennen ist. Zudem beinhaltet die dargestellte Welt auch zahlreiche moderne Elemente, ist also eine Mischung aus historischen und modernen Aspekten.

Narutos Heimat: Das Dorf Konoha

 

Wichtige Ortschaften

Die Welt von Naruto teilt sich in verschiedene Reiche auf. Die fünf größten sind alle nach den fünf Elementen Feuer, Wasser, Wind, Erde und Blitz benannt. Ob nun Narutos Heimatdorf Konohagakure aus dem Feuerreich oder das in der Wüste liegende Sunagakure aus dem Windreich, alle Gebiete sind sehr individuell und liebevoll gestaltet. Tatsächlich gibt es noch mehr große und kleine Ninja-Dörfer wie Kirigakure oder Otogakure, die Schritt für Schritt gemeinsam mit Naruto erkundet werden. Im Feuerreich selbst gibt es eine Menge bedeutsame Orte. Im Wald des Schreckens, dem Ort wo die zweite Chunin-Auswahlprüfung ausgetragen wird, leben gefährliche Kreaturen, die selbst erfahrenen Shinobi gefährlich werden können. Das Tal des Endes ist gleich doppelt bedeutsam: Hier trugen einst die Gründer und gleichzeitig Rivalen Konohas Hashirama Senju und Madara Uchiha ihr letztes Gefecht aus und in gewisser Weise wiederholt sich diese Tragödie, als Naruto an eben diesem Ort seinen ersten und letzten schicksalshaften Kampf gegen seinen besten Freund Sasuke Uchiha austrägt.

Die Ninja-Welt besteht aus sehr viel mehr als den Ninja-Dörfern

Hierarchie

Die Welt von Naruto ist durch eine strenge Hierarchie geregelt. An der Spitze von jedem Reich steht ein Feudallord und regiert sein Land. Die Ninja-Dörfer selbst befinden sich zwar in den unterschiedlichsten Ländern, sind aber autonome Gebiete mit einem eigenen, selbstbestimmten Anführer, dem sogenannten Kagen (Schatten). In Konohagakure selbst regiert der Hokage (Feuer-Schatten). Dieser führt das Dorf, kümmert sich um dessen Administration und um Politik. Gleichzeitig gilt der Kage als mächtigster und klügster Shinobi in seinem Heimatdorf. Ihm unterstellt sind alle anderen Ninjas seiner Heimat. Vom Genin, der gerade die Ninja-Akademie abgeschlossen hat, über den Chunin, der sein Können erst in der sog. Chunin-Auswahlprüfung unter Beweis stellen muss, bis hin zum Jonin. Etwas außerhalb dieser Ränge stehen die Anbu-Einheiten, die selbst natürlich alle den Rang eines Jonin haben. Die Anbu-Einheiten sind so etwas wie die Geheimagenten und Spione eines Dorfes und nur dem Kagen Rechenschaft schuldig. Das Rang-System in der Welt von Naruto ist sehr wichtig. Denn dadurch können Shinobi individuell zu bestimmten Missionen ausgewählt werden, ohne dabei die Gefahr zu laufen, sich zu übernehmen und dabei umzukommen. Ulkigerweise erwischen Naruto und seine Freunde meist die Art von Missionen, die anfangs einfach erscheinen, sich jedoch im Nachhinein als gefährlich und tödlich entpuppen.

Spezies

Die Welt von Naruto ist hauptsächlich von Menschen, die entweder Ninjas sind oder nicht, bevölkert. Doch es gibt auch einige Ausnahmen, wie die Bijuu – mehrschwänzige Dämonen, so zerstörerisch wie Naturkatastrophen. Um diese Kreaturen in Schach zu halten und den anderen Ninja-Dörfern militärisch überlegen zu sein, wurden sie in Menschen versiegelt. Diese Menschen, die die innere Kraft (Chakra) des Bijuus nutzen können, um Nin- oder Genjutsu zu gebrauchen, nennen sich Jinchuuriki. Naruto wie auch Gaara aus der Wüste sind beides Jinchuuriki ihrer Dörfer. Auch gibt es menschenähnliche Wesen, die ihren Körper durch Jutsus angepasst haben, wie den Haimenschen Kisame Hoshigaki oder Kakuzu. Auch steht außer Frage, dass es in der Ninjawelt Götter geben muss. Denn sonst würde der fanatische Anhänger des Jashin-Glaubens Hidan durch seine blutigen Rituale nicht die Unsterblichkeit erlangen oder die Göttin Kaguya nicht einer der Auslöser des vierten Ninjaweltkrieges sein. Doch es gibt auch wundersame Spezies wie die vertrauten Geister der Ninjas. Diese können die Erscheinung von Affen, Kröten, Schlangen, Falken oder Schnecken haben, sind eigenständig handelnde Wesen, die ebenfalls Jutsus beherrschen. Ninja und vertrauter Geist gehen gemeinsam einen Pakt ein, der mit Blut besiegelt wird.

Mächtige Kreaturen mit schier unerschöpflichem Chakra: Die neun Bijuu

Konflikte

Der bedeutendste Konflikt zwischen den Dörfern ist eindeutig jener zwischen Konoha und Suna, der vor allem daraus folgt, dass Konohas anstatt Sunas Ninjas vom Feudalherren des Wind-Reiches für Missionen angeheuert wurden. Sunagakures Ninjas galten also als schwach und das Dorf verlor an Bedeutung. Dieser geht so weit, dass sich Suna während der Chuunin-Auswahlprüfungen mit Otogakure und somit Orochimaru verbündet, um Konoha anzugreifen. Allerdings steckte hinter diesem Plan in erster Linie Orochimaru selbst, der den vierten Kazekage tötete und sich als dieser verkleidete. Nach Sunas gescheitertem Angriff verbünden sich Konoha und Suna erneut, sodass sie später auch zusammenarbeiten, als Gaara von Akatsuki entführt wird. In der Bevölkerung herrscht jedoch teilweise noch immer viel Misstrauen, was auch an der ablehnenden Haltung Chiyos gegenüber Naruto deutlich wird. Das ist nicht verwunderlich, denn mit mehreren sehr blutigen Ninjaweltkriegen ist klar, dass das Verhältnis zwischen allen Reichen nicht unbedingt freundlich ist. Kakashi musste selbst als junger Shinobi im Dritten Ninjaweltkrieg kämpfen und verlor dabei seine besten Freunde. Erst der Vierte Ninjaweltkrieg vereint alle Shinobi zu einer Einheit, doch auch da gibt es allerhand Konflikte, denn wer möchte schon einem Ninja trauen, dessen Dorf nur wenige Jahrzehnte zuvor an einem Krieg gegen die eigene Heimat beteiligt war? Ein Konflikt, der somit alle anderen überschattet und die Shinobi international zum Handeln zwingt, ist die Aktivität der kriminellen Organisation Akatsuki, bestehend aus abtrünnigen Ninjas aller Dörfer. Die Akatsuki agieren weltweit und sind jeweils in Zweierteams organisiert, um so die Bijuu einzufangen. Sie verfolgen das Ziel, den Juubi (zehnschwänziger Dämon, der einst in die neun mehrschwänzigen Kreaturen gespalten wurde) wiederzuerwecken. Während der Genin-Zeit von Naruto, Sasuke und Sakura agieren die Akatsuki noch eher verdeckt, erst nach Narutos Wiederkehr von seiner Trainingsreise mit Jiraiya werden sie offensiv aktiv.

Wichtige Persönlich-keiten

Konoha ist nicht nur die Heimat von Naruto Uzumaki, sondern auch die von hochrangigen und bedeutenden Persönlichkeiten wie den drei legendären Sannin Jiraiya, Tsunade und Orochimaru. Jeder dieser drei machte sich im dritten Ninja-Weltkrieg einen Namen als ausgezeichnete Shinobi, weswegen sie noch heute in der Ninja-Welt bewundert und gleichzeitig gefürchtet werden. Alle drei zeichnen sich durch individuelle Leidenschaften und Eigenschaften aus. Jiraiya, Narutos späterer Mentor, ist ein unverbesserlicher Lüstling und Spanner. Für Naruto ist er aber wie ein Vater. Tsunade dagegen liebt Alkohol und das Glücksspiel. Außerdem kann sie zuschlagen wie keine zweite, was gerne für kleine Aufreger sorgt, da sie zusätzlich sehr aufbrausend sein kann. Allerdings hat sie als bekannteste Heilerin der Welt ihre Heimat sehr verändert, indem sie einen Fokus auf die Ausbildung von Heil-Shinobi legte. Orochimaru dagegen hat nur eines im Sinn: Er will die Unsterblichkeit und alle Ninjutsus beherrschen, die jemals entwickelt wurden. Um sein Ziel zu erreichen, schreckt er auch nicht davor zurück über Leichen und Dorftrümmer von Konoha zu schreiten. Als größter Held des Dorfes wird jedoch der vierte Hokage Minato Namikaze – der gelbe Blitz von Konoha – angesehen. Minato war es, der den Angriff des neunschwänzigen Fuchses auf Konoha abwehrte und sein eigenes Leben opferte, um das vieler tausend Menschen zu retten.

Religion

In der Welt von Naruto wird nicht direkt eine übergreifende Religion praktiziert (wobei ein gewisser Hidan an dieser Stelle wohl widersprechen würde), auch wenn es Tempel und Legenden gibt, die man als religiös bezeichnen könnte. Im kleinen Shinobi-Dorf Amegakure hat sich allerdings eine Form von Religion und Personenkult etabliert. Denn dort werden Pain als Gott und Konan als Engel verehrt, die das Dorf beschützen. Die Menschen vertrauen beiden, obwohl sie z.B. Pain nie zu Gesicht bekommen und im Dorf umstritten ist, ob jener überhaupt tatsächlich existiert. Auch praktiziert ganz eindeutig das Akatsuki-Mitglied Hidan eine Religion, nämlich den Jashin-Glauben, der das Töten von Menschen als religiöse Pflicht verlangt und dafür mit Ritualen Unsterblichkeit garantiert.

Bestes Transportmittel

Ist man ein Ninja, hat man eine Bandbreite an Transportmitteln zur Verfügung. Entweder nutzt man seine eigenen Beine und rennt wie der Wind oder beschwört seinen vertrauten Geist, der einen an sein Ziel bringt. Doch meistens sehen es die vertrauten Geister nicht gerade gerne als Lasttier eines Ninjas missbraucht zu werden. Tatsächlich kann man auch auf normale Transportmittel wie Kutschen, Schiffe oder Sänften zurückgreifen, um sich fortzubewegen. Interessant hierbei zu beobachten ist, dass keines der Transportmittel auf Strom zurückgreift. Dieses Phänomen wird sich erst in der Fortsetzung von Naruto „Boruto“ zeigen. Hier düst die Blitzbahn durch Konoha und bringt ihre Passagiere an ihr Ziel.

Tierische Bewohner

Es gibt eigentliche alle Tiere, die man auch aus unserer Welt kennt. Besonders ist jedoch, dass einige Ninja-Clans mit diesen arbeiten, so wie zum Beispiel der Inuzuka-Clan. Alle Mitglieder des Clans haben mindestens einen Hund, zu dem sie eine innige Bindung pflegen und der als Ninja-Hund mit speziellen Fähigkeiten an Kämpfen teilnimmt. Ein bekanntes Mitglied des Inuzuka-Clans ist Narutos ehemaliger Klassenkamerad Kiba, der gemeinsamen mit seinem Hund Akamaru kämpft. Ein prominentes Tier dürfte auch Tsunades Schweinchen Ton-Ton sein, auch wenn dieses meist von ihrer Begleiterin Shizune betreut wird (die an dieser Stelle wohl gerne erwähnen würde, dass Tsunade ohne sie ziemlich aufgeschmissen wäre)

Sprache

In den Dialogen der Manga-Reihe wird die Herkunft der Charaktere mit verschiedenen Dialekten deutlich gemacht. Diese wurden auch mit unterschiedlichen Mundarten in die deutsche Übersetzung übernommen, so spricht Fukasaku Schwäbisch und Tsuchikage Oonoki Plattdeutsch. Ansonsten gibt es in der Welt von Naruto wohl keine unterschiedlichen Sprachen, die Menschen scheinen sich stets verständigen zu können.

Besondere Mitbringsel

In der Welt von Naruto gibt es unglaublich viele Gegenstände, ob nun von Waffen, bis hin über Schriftrollen oder kleine Leckereien. Allerdings gibt es auch Gegenstände mit einer tiefsinnigen Bedeutung wie das Stirnband eines Ninjas. Es symbolisiert nicht nur Zusammenhalt mit seinem Dorf, sondern steht gleichzeitig auch für Loyalität. Nur Ninjas, die jegliche Verbindung zu ihrer Heimat kappen wollen, beschädigen ihr Stirnband oder tragen es gar nicht mehr. Doch ein guter Ninja kann gar kein guter Ninja sein, wenn er nichts zum Lesen hat. Jedenfalls würde sich das bestimmt Kakashi Hatake denken, ein großer Fan der Reihe „Das Flirtparadies“ von Jiraya persönlich geschrieben. Doch als besonderes Mitbringsel würde eher Sensei Guys und Rock Lees grüner Anzug passen. Der Anzug steht für zwei ikonische Charaktere der Naruto-Welt und obwohl er, wie alle Freunde um Naruto häufig feststellen durften, unstylisch wie die Nacht ist, freut man sich doch immer wenn dieser Anzug ins Bild kommt. Denn das bedeutet Sensei Guy oder Lee retten gleich mit der Kraft der Jugend den Tag. Und wer möchte nicht so stark zuschlagen können wie Lee? Vielleicht ist neben der Kraft der Jugend und dem Willen niemals aufzugeben der grüne Gymnastikanzug genau das Entscheidende, um ein guter Ninja zu werden.

Sollte man hin oder wieder mal machen

Wenn man in Konoha ist, sollte man auf jeden Fall dem Hokage-Berg einen Besuch abstatten, eine der wohl coolsten Sehenswürdigkeiten des Dorfes. Aber der Ort, den man als Tourist wirklich um jeden Preis besuchen sollte, ist definitiv der Ichiraku-Nudelshop, Narutos absolutes Lieblingsrestaurant. Da kann man nicht nur mit Teuchi und seiner Tochter Ayame plaudern, sondern auch endlich die legendäre Nudelsuppe genießen, die Naruto so liebt. Der Besuch eines Kurses zum Erlernen und Üben von Nin-Jutsu lohnt sich sicherlich auch, selbst wenn man dann mit einem Dutzend Kindern in der Ninja-Akademie trainiert. Für das Jutsu der Schattendoppelgänger taugt so ein Kurs an der Ninja-Akademie aber leider weniger, schließlich gehört es eigentlich zu den verbotenen Jutsus (und ist ziemlich schwierig zu meistern, aber Naruto lernte es ohne Probleme!).

© KSM Anime
© Carlsen Manga

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