Blood Lad

Am 15. Juni 2017 erschien beim Tokyopop Verlag der letzte Band der Comedy-Actionreihe Blood Lad, womit der Manga nach sechs Jahren Laufzeit zu Ende gegangen ist. Nach nun mehr 17 Bänden steuerte die Geschichte um Vampir Staz und Geistdame Fuyumi auf ein fulminantes Finale zu, bei dem nicht klar war, ob die Wiederbelebung des ehemaligen Menschenmädchens gelingen würde. Ob unser Dark Hero es geschafft hat, könnt ihr hier nachlesen.

  

Zwei Dinge zeichnen Staz aus: Er ist ein Vampir und liebt Animes, Mangas und Games aus dem fernen Osten. Ersteres lebt er frei in aller Öffentlichkeit aus, doch was das andere angeht, so bleibt das geheim in seinen vier Wänden. Nur eine Hand voll Untergebener weiß Bescheid und behält es auch brav für sich, denn Staz ist ihr Territoriumsboss in der Dämonenwelt. Er beschützt seine Leute vor der Übernahme von wirklich grausigen Typen. Und mal ehrlich: Bei der Wahl zwischen ständig einen Kopf kürzer zu werden oder ab und an einen Animefilm anschauen zu müssen, nimmt man doch viel lieber Variante zwei! Für Staz erfüllt sich eines Tages ein Herzenswunsch, als Fuyumi, ein Menschenmädchen, aus Versehen in der Dämonenwelt und noch dazu in seinem Territorium landet. Doch während unser Vampir noch überlegt, in welchem Style er sich ihr präsentieren soll, steht die Gute schon vor ihm. Ob es an ihrem Menschenblut liegt, dass Stazs trockenes Herz anfängt zu schlagen oder an etwas anderem, kann Staz sich gerade fragen, als sein Gast plötzlich von einer fleischfressenden Pflanze vertilgt wird. Geschockt muss der Vampir feststellen, dass von dem Menschenmädchen nur noch Knochen und Geist übrig sind. Immerhin, für die Knochen ist schnell gesorgt, denn die dürfen auf der Playstation liegen bleiben. Die Sache mit dem Geist sieht hingegen etwas komplizierter aus. Ob es möglich ist, sieben magische Kugeln zu sammeln um damit den mächtigen Drachen zu rufen, der Staz dann den Wunsch erfüllt? Oder klappt so etwas nur im Manga? Für Staz und Fuyumi beginnt eine Reise durch die Dämonenwelt, bei der sie nicht nur auf Freunde treffen werden…

Ein Sammelsurium an Freund und Feind

Während wir zu Beginn der Reise noch nicht viel über Staz wissen, lernen wir innerhalb seiner Abenteuer einiges über ihn. So entstammt Staz einer berühmten Vampirfamilie, die in der Dämonenwelt überall bekannt ist. Seine zwei Geschwister stehen ihm in puncto Schlagkraft in nichts nach und irgendwie wundert es nicht, wenn seine Schwester Liz ihn umbringen will und sein älterer Bruder Vlad — was für ein passender Name— ihn für Experimente benutzen möchte. Fuyumi muss schnell einsehen, dass ihr Retter eine lange Liste an Gegnern vorzuweisen hat. Daher dauert es einiges an Zeit, von A nach B zu kommen. Immerhin: auch wenn der Territoriumsboss Wolf und Staz sich ein heftiges Duell im Boxring liefern, kaum dass sie aufeinander treffen, so sind die beiden schon lange Kumpels. Auch Staz’ Untergebene möchten der lieben Fuyumi helfen, so dass sie immerhin ein bisschen Unterstützung bei ihrem Vorhaben haben. Was die Raummagierin Hydrabell angeht, so spielt die ihr eigenes Spiel — was aber auch nicht so verläuft, wie sie es gerne hätte. Mit einer ordentlichen Portion Humor lernen wir die Figuren und die Seltsamkeiten der Dämonenwelt kennen und entdecken dabei die eine oder andere Überraschung. Denn nichts ist so, wie es gerne auf dem ersten Blick zu sein scheint. Auch wenn Stazs Geschwister zuallererst wie Feinde wirken, gehören sie alle zur Familie. Liz ist im Grunde ein liebes Mädchen, das sehr an ihrem Bruder Vlad hängt. Doch auch für ihren anderen Bruder kann das kleine Mädchen mit der Hockeymaske Gefühle aufbringen. Was Vlad angeht, so bleiben seine Machenschaften lange im Dunkeln. Am Ende wird aber auch da klar, dass er seinem Bruder immer nur helfen wollte. Auch was Hydrabell — immer nur Bell genannt— angeht, so entwickelt sie Gefühle für Staz und hilft ihm daher später.

Typische Shonen-Elemente

Originaltitel Blood Lad
Jahr 2009 – 2016
Bände 17
Autor Yuuki Kodama
Verlag  Tokyopop (2012 – 2017)
Genre Acton, Comedy, Fantasy

Wie es sich für eine solche Geschichte gehört, hat Staz neben all seinen Feinden auch einen Boss-Gegner, der immer stärker wird und den es zu besiegen gilt um ans Ziel zu kommen. Akim taucht schon recht früh auf und wird von Staz schnell besiegt. Doch bleibt es nicht bei diesem einen Kampf. Akim wird modifiziert und entwickelt sich immer weiter, weil er Teile von anderen Dämonen in sich aufnimmt. Als Leser kann man sich schnell denken, dass das auf lange Sicht außer Kontrolle geraten wird. Staz’ Reise zur Wiederbelebung von Fuyumi wird daher pausiert, da das Problem mit Akim Überhand nimmt. Neue Figuren werden auch eingeführt und verdrängen teilweise unseren Vampir, was leider keine gute Idee war. Die neuen Teilnehmer an der Geschichte sind eher 08/15 geraten und als Leser vermisst man Staz, da dessen Charme einen Großteil des Lesevergnügens ausmacht. Leider geht auch der Humor in den späteren Bänden etwas verloren. Gerade die Anime-, Manga- und Gameanspielungen werden immer weniger. Was man immerhin zu Gute halten kann, ist, dass Autor Yuuki Kodama Erklärungen liefert. Wir erfahren den Grund, wie es passieren konnte, dass Fuyumi so einfach in der Dämonenwelt landen konnte.

Ein langer Weg bis zur Erkenntnis

Die Erkenntnis, die Staz im letzten Band bezüglich Fuyumi erlangt, kann sich der Leser schon im ersten Band denken. Staz hat sich verliebt. Doch dauert es wirklich bis zum letzten Band, bis bei ihm und seiner Geistdame die Groschen fällen. Eine zügigere Erkenntnis wäre nicht schlecht gewesen, denn selbst Bell wird sich ihrer Gefühle schnell bewusst und geht in die Offensive. Während es selten romantisch wird, wird dieser Teil im letzten Band nachgeholt. Wobei zunächst der Bosskampf absolviert werden muss und dafür holt unser Dark Hero all die Energie der Leute aus der Dämonenwelt zusammen und speist sie in den Geistkörper von Fuyumi, denn dieser kann unendlich viel Energie in sich aufnehmen. Alle gemeinsam besiegen so den selbsternannten König der Dämonenwelt, doch ist bei all den Seelen in Fuyumis Körper ihre Seele abhanden gekommen. Erst muss Staz seine wahren Gefühle aussprechen, um ihre Seele zurück in ihren Geistkörper zu holen. Da der Gegner besiegt ist, kann es auch endlich wieder darum gehen, wie man unsere Heldin wiederbelebt und da warten noch böse Überraschungen auf sie. Vlad kann ihr ihren Körper zurückgeben, doch dabei würde sie alle Erinnerungen an ihre Zeit in der Dämonenwelt verlieren, was er Fuyumi nicht sagt, sondern nur seinem Bruder. Staz willigt schweren Herzens ein und behält diese Kleinigkeit für sich. Doch wie man bei Blood Lad schnell gelernt hat, dass es hier immer wieder eine neue Überraschung gibt: auch wenn Fuyumi wieder in der Menschenwelt ist, so geht Staz einfach auch in der Menschenwelt zur Schule, um bei ihr bleiben zu können.

Mit Neonfarben zum Sieg

Mit Blood Lad landete Mangaka Yuuki Kodama (Hamatora The Comic) gleich einen Volltreffer und das mit seiner ersten Mangareihe. In Japan lief der Titel im Young Ace Magazin, in dem Reihen wie Bungo Stray Dogs und Sherlock erscheinen. Vielleicht lag es an den Neofarben, dass die Bände sich vor allem in Deutschland sehr gut verkauft haben. Gerade der eingefärbte Buchblock kommt nicht allzu oft vor und fiel daher bei den Neuerscheinungen schon stark auf. Durch die Farbe kleben zwar die Seiten etwas zusammen, aber man kann sie ohne Beschädigung auseinander ziehen. Tokyopop spendierte der Reihe zudem insgesamt drei Sammelboxen, in denen jeweils fünf Bände Platz finden.

Für mich war die Reihe wie eine Achterbahnfahrt. Der Anfang ist okay und mit mehr Bänden und vor allem mehr Charakteren macht Blood Lad immer mehr Spaß und wird auch spannender. Ab den zweistelligen Bänden wird Akim immer wichtiger und dort folgen dann Storyabschnitte, die mir nicht mehr so gut gefallen. Ein paar der neuen Figuren, die auftauchen, um Akim zu besiegen, gefallen mir gar nicht und ich wünschte mir, dass Staz wieder mehr zu sehen gewesen wäre. Ich mag unseren Otaku-Vampir und am Anfang hat er mich sehr oft zum Lachen gebracht, wenn er Anspielungen auf bekannte Serien raushaut. Der Humor gefällt mir durchweg gut in der Reihe und auch die Kämpfe sind gut gestaltet und nicht zu lang. Fuyumi bleibt leider lange etwas blass, was für einen Geist zwar nicht so schlimm ist, aber auch da hätte ich mir schon früher gewünscht, dass sie mehr Charakter abbekommt. Trotzdem muss ich sagen, dass ich sie mag und mir daher die Stellen gefallen, in denen es auch wieder um ihre Wiederbelebung geht. Gerade, wenn sie und Staz zusammen sind, gibt es ein paar schöne Stellen. Von den anderen Charakteren mag ich Wolf, Liz und Vlad sehr gerne. Bei der Fülle an Figuren ist für jeden etwas dabei. Die Zeichnungen finde ich nicht schlecht und auch ich muss sagen, dass ich immer sehr an den farbigen Buchschnitten hängen geblieben bin. Die komplette Reihe steht bei mir im Regal und bei den  grellen Farben fallen die Bände sehr auf.

Zweite Meinung:

Ich hatte das Glück, dass ich die Reihe am Stück lesen konnte. Nach der ersten Hälfte war ich so drin, das ich die letzten Bände gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Viele der Figuren habe ich von Anfang an lieb gewonnen, vor allem Staz, Vlad und Wolf. Bei Vlad gefällt mir, wie er sich im Lauf der Geschichte verändert, denn ich bin ein großer Hundefan und da passt Wolf einfach zu mir und Staz mit seiner Art kann man nur mögen. An Siam Kid und sein Team bin ich nicht so ganz heran gekommen und ich war immer froh, wenn die anderen wieder ins Spiel kamen. Die Anspielungen auf andere Serien oder Filme, die vor allem in der ersten Hälfte kamen haben mich sehr zum Lachen gebracht und es war schade, dass es gegen Ende weniger werden. Trotzdem gibt es viele humorvolle Kapitel, vor allem beim Training von Wolf und Staz hab ich mich sehr amüsiert. Die gemeinsamen Szenen zwischen Fuyumi und Staz sind sehr schön, gerade wie sich ihr Verhältnis zueinander mit jedem Band verändert, und es dann einfach nur tolle Bilder gibt. Die Optik der Bände gefällt mir super, die Cover und der Buchschnitt bei jedem der Bände in einer anderen Farbe. Für mich ist die Reihe echt toll. Eine klasse Geschichte, voller Spannung, Action, Humor und einem schönen Ende.

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Aki

Aki verdient ihre Brötchen als Concierge in einem großen Wissenstempel. Nie verlässt sie das Haus ohne Mütze, Kamera oder Lesestoff. Bei ihren Streifzügen durch die komplette Medienlandschaft ziehen sie besonders historische Geschichten an. Den Titel Sherlock Holmes verdiente sie sich in ihrem Freundeskreis, da keine Storywendung vor ihr sicher ist. Dem Zyklus des Dunklen Turms ist sie verfallen. So sehr, dass sie nicht nur seit Jahren jeden winzig kleinen Fetzen zusammensammelt. Nein, sie hat auch das Ziel, alles von Stephen King zu lesen.

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