Jodha Akbar – Die Prinzessin und der Mogul

Mit dem historischen Serien-Epos Jodha Akbar traf der TV-Sender Zee.One den Geschmack der Zuschauer, wie die vielen positiven Reaktionen auf Social Media Kanälen zeigten. Unter den Bollywood-Fans wurde ein regelrechter Begeisterungssturm ausgelöst und es dauerte nicht lange bis sich die Serie zum wichtigsten Zugpferd des Senders entwickelte. Mit der Veröffentlichung der Serie auf DVD erfüllte Rapid Eye Movies in Zusammenarbeit mit Zee.One einen großen Wunsch der Fans. Die erste Box ist am 4. August 2017 erschienen und weitere werden folgen. Jodha Akbar zählt zu den schönsten Liebesgeschichten der Welt, aber was macht eigentlich die Serie so besonders? 2009 ist der Film Jodha Akbar mit Aishwarya Rai und Hrithik Roshan in den Hauptrollen auf DVD erschienen, aber dieser erzielte damals nicht die gleiche Aufmerksamkeit und Begeisterung bei den Fans.

   

Die Geschichte nimmt in Indien des 16. Jahrhunderts ihren Lauf. Im Mogulreich gelangt Jalaluddin Muhammad Akbar als Thronfolger an die Macht. Nach dem Tod seines Vaters wird er vom Oberkommandeur Bairam Khan aufgezogen, von dem er viel lernt. Schon bald will er um jeden Preis seine Macht ausweiten, was sich in seinen Handlungen wiederspiegelt und er daher von vielen als kaltblütiger Eroberer aus dem Reich der Mogulen angesehen wird.  Im Nachbarreich Amber bleibt dem Rajput-König Bahrmal keine andere Wahl, als seine älteste Tochter Jodha mit Akbar zu verheiraten, um sein Reich vor Krieg und Zerstörung zu bewahren. Für Jodha ist der jung-Mogul aber nichts anderes als Abschaum, denn sie hasst auf der Welt nichts mehr, als ihn. Lieber würde sie flüchten oder sich umbringen, als ihr Leben mit ihm zu verbringen. Dazu war eine Hochzeit zwischen einer Hindu und einem Moslem kaum denkbar.
Doch ist Akbar wirklich der skruppellose Feind, für den sie ihn hält?

Der steinige Weg einer Frau

Eine Wahrsagerin prophezeit, dass Jodha die Frau eines Moguls wird und ihr Schicksal unabänderlich ist. Ein großer Schock für die Familie. Nachdem sich Jalal allein und unerkannt ins

Originaltitel Jodha Akbar
Jahr 2013 – 2015
Episoden
566 (1 Staffel)
Genre Historical, Drama, Abenteuer
Cast Jodha Begum: Paridhi Sharma
Jalaluddin Muhammad Akbar: Rajat Tokas
Ruqaiya Sultan Begum: Lavina Tandon
Adham Khan: Chetan Hansraj
Maham Anga: Ashwini Kalsekar
Salima Sultan Begum: Manisha Yadav

Nachbarreich Amber einschleicht, hat er nebenbei die Gelegenheit Prinzessin Jodha zu sehen. Überwältigt von ihrer Schönheit und ihrem Mut, ist es daher nur eine Frage der Zeit bis er sie zu seiner Frau nehmen will. Zusätzlich sind da noch Rachegedanken bezüglich der Prinzessin, weil sie ihn verflucht hat. Kaum wird sie seine Frau, versucht er sie zu demütigen und bezeichnet sie lediglich als eine Kriegstrophäe. Dazu macht die Amme Jalals, Maham Anga, ihr auch noch das Leben schwer. Durch den Hass den sich das Kaiserpaar gegenseitig spüren lässt, kommt es öfters zu Missverständnissen. Schnell merkt Jodha, dass sie viele Feinde hat, die sie loswerden wollen. Darunter auch die Hauptfrau des Kaisers Ruqaiya Sultan Begum, die vor Eifersucht kocht. Doch sie ist nicht allein, da immer ihre Dienerin und Freundin Motibai bei ihr ist. Nachdem die ersten Missverständnisse zwischen Jalal und Jodha ausgeräumt sind, bessert sich das Verhältnis der beiden, aber nur in langsamen Schritten. Letztendlich muss sich der Kaiser eingestehen, dass Jodha für ihn weitaus mehr ist, als nur eine seiner vielen Frauen, auch wenn er noch nicht weiß warum. Er fühlt sich immer mehr zu ihr hingezogen, was auch an ihrem besonders sympathischen und gütigen Charakter liegt. Doch sie überzeugt nicht nur mit einem guten Charakter, da sie auch begabt ist. Egal ob Fechten, Kochen oder einfach nur Schach spielen, sie meistert alles. Mit der Zeit merkt sie, dass Jalal doch gute Seiten hat, wodurch sie netter zu ihm wird. Doch das Misstrauen ihm gegenüber bleibt lange bestehen. Er macht es ihr schließlich nicht einfach, indem er sie öfters verdächtigt ihm schaden zu wollen, aber als Kaiser kann man auch niemandem blind vertrauen.

Interessante Beziehung und Geschichte

Augenscheinlich ist der Kaiser sehr geduldig mit der stolzen Jodha. Das wird dadurch deutlich, dass er sie nicht zwingt mit ihm die Nacht zu verbringen. Er hat ihr sogar erlaubt ihre eigene Religion auszuleben, was zu dieser Zeit ein echtes Novum war und ihm später Probleme einbrachte. Die Serie zeigt ganz gut, wie es Frieden zwischen den Religionen geben könnte. Bemerkenswert ist die Mischung aus historischen Ereignissen und Fiktion. Jalaluddin Muhammad Akbar gilt bis heute als einer der bedeutendsten Herrscher in der Geschichte Indiens. Es steht in den Geschichtsbüchern nicht ganz so viel über Jodhaa Bhai (auch als Hira Kunwari / Mariam-uz-Zamani bekannt), aber sie wurde von ihm sehr geschätzt und galt als seine Favoritin. Die Geschichte der beiden wurde inzwischen mehrfach verfilmt. Die Möglichkeit, die Mausoleen der beiden zu besichtigen ist vorhanden, wofür sich eine Reise nach Indien lohnen könnte.

Synchronisation & Veröffentlichung

Die deutsche Synchronisation stand schon öfters in der Kritik. Sie ist zum Teil tatsächlich gewöhnungsbedürftig, wobei hier die Stimmen von Jodha und Jalal als durchaus passend empfunden werden. Es sind eher die Nebenrollen, wo mancher sich fragt, wo Zee.One die Sprecher herbekommen hat. Dann auch noch die ganzen Mehrfachbesetzungen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die geschnittene Fassung, die vielen Fans sauer aufstößt. Leider handelt es sich bei der Veröffentlichung von Rapid Eye Movies auch nur um die TV Fassung. Uncut-Material und Originalton sind nicht dabei. Ein Trost dürfte wenigstens der Preis sein, der bei der ersten Box für 14 Folgen und die ziemlich lange Spieldauer sehr günstig ausfällt. Bei den Extras gibt es ein Booklet mit Hintergrundinfos + Episodenführer und Trailer.

Selten hat mich eine Serie so begeistert, wie Jodha Akbar. Besonders muss ich hier Paridhi Sharma als Jodha und Rajat Tokas als Jalal loben. Ich könnte mir niemand besseren für die beiden Rollen vorstellen. Beide machen ihre Sache echt gut und sind mir sympathisch. Zwar war der Kinofilm mit den großen Stars wie Hrithik Roshan und Aishwarya Rai auch nicht übel, aber charakterlich hat die Serie einiges besser gemacht. Es ist einfach viel ausführlicher und spannender. Kaum hat man eine Folge durch, will man schon die nächste sehen. Da kann der Film nicht mithalten, trotz der Länge von über drei Stunden und dem offensichtlich höheren Budget. (Für Fans dennoch empfehlenswert eine andere Version der Geschichte zu sehen und der Song ”Khwaja mere Khwaja” sorgte für einen Gänsehaut-Moment, der für mich das absolute Highlight des Films war.)  Ein weiterer Pluspunkt sind die Bösewichte, die erst in der Serie richtig zur Geltung kommen, obwohl man sie die ganze Zeit einfach nur tot sehen will. Besonders Maham Anga ist eine echt hinterhältige Schlange und leider spielt sie im Leben des Kaisers eine große Rolle. Doch gerade ihre fiesen Machenschaften bringen Spannung rein. Adham Khan ist zwar nicht so klug wie seine Mutter, aber als Bösewicht auch nicht schlecht.  Was mir auch noch ziemlich gut gefällt ist der Soundtrack der Serie. Egal ob die Hintergrundmusik oder auch das Titellied ”In Aankhon mein Tum”. Die Musik unterstreicht einfach perfekt die Szenen und löst ein besonderes Gefühl aus. Allerdings beinhaltet die Serie selten Tanz oder Gesang, was einen Unterschied zu Bollywood-Filmen darstellt. Zwar ist man froh, dass die Serie überhaupt auf DVD erscheint, aber diese hätte einfach eine weitaus bessere Veröffentlichung verdient. Eingefleischte Fans werden sich mit diesen halbgaren DVDs nicht zufrieden geben. Gerade, weil hier noch nicht einmal eine Blu-ray Version angeboten wird. Ansonsten ist das Cover der ersten Box schön anzusehen, da hat Rapid Eye Movies ein gutes Motiv gewählt. Ein Wendecover ist auch vorhanden, aber das sehe ich inzwischen als Pflicht.

Alva Sangai

Alva Sangai beschäftigt sich in ihrer Freizeit gerne mit Medien verschiedenster Art. Egal, ob Serien, Filme, Anime oder Manga. Dabei spielt es keine Rolle aus welchem Land die Produktionen stammen, denn Alva ist da sehr weltoffen. Des Weiteren hört sie gerne Musik, schreibt Geschichten und zeichnet ab und zu. Ein Tee oder ein Cappuccino darf dabei natürlich nicht fehlen. Nebenbei beschäftigt sich Alva mit den vielen Funktionen von Clip Studio Paint EX, denn sie möchte sich in der Zukunft an einem Web-Comic versuchen. Der Name Alva Sangai setzt sich aus dem Vornamen der Protagonistin ihrer ersten längeren Geschichte, sowie ”Sangai”, Hirschen die nur in Manipur (Indien) zu finden sind, zusammen. Sangai spielt also auf ihre Bollywood-Artikel an.

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