House of the Dragon (Folge 1×07)

Familientreffen bei Königs. Dank sorgfältiger Vorbereitung kennt man sie nun alle, die da zur Beisetzung von Lady Laena erscheinen. Und die Konflikte, die da hochkochen, hatten auch schon eine halbe Staffel lang Zeit zu reifen. Kein Wunder, dass des Königs Bestehen auf Ruhe und Frieden in der Familie immer weniger Aussicht auf Erfolg hat. Außerdem gibt es Drachenflug, eine Hochzeit und einen weiteren Todesfall. Auch wenn der Erbfolgestreit immer noch nicht begonnen hat, kriegt das Publikum auf jeden Fall eine Menge geboten.

Inhaltsangabe

Zur Beisetzung von Lady Laena versammeln sich die nun mehrfach verschwiegerten Velaryons und Targaryens am Meeresufer von Driftmark. König Viserys bittet seinen Bruder Daemon, nach Königsmund zurückzukehren, doch der wehrt ab. Am Abend sitzen Corlys Velaryon und seine Frau Rhaenys am Kamin und besprechen die Zukunft. Corlys will Rhaenyras Kinder unterstützen, Rhaenys ist dagegen, denn offensichtlich ist ihr Sohn Laenor nicht der Vater. Daemon und Rhaenyra gehen am nächtlichen Strand spazieren, rekapitulieren die letzten zehn Jahre und finden sich zu einem Kuss und einer Liebesnacht am Meer zusammen.

Alicents jüngerer Sohn Aemond schleicht sich zum Drachen Vhagar, seit dem Tod von Laena reiterlos. Es gelingt ihm, in den Sattel zu klettern und von Vhagar als Reiter akzeptiert zu werden. Doch die anderen Kinder haben den fliegenden Drachen gesehen. Die kleine Rhaena ist empört, schließlich ist das der Drache ihrer verstorbenen Mutter, sie hätte seine Reiterin werden sollen. Sie stellt Aemond zur Rede, doch der hat nur Spott und Schläge für die jüngeren Kinder übrig. Im Verlauf der Prügelei nennt Aemond Rhaenyras Söhne, die den Mädchen beistehen, Bastarde und bedroht sie mit einem Stein. Darauf greift Lucerys, der jüngere der beiden, zum Messer und verletzt Aemond im Gesicht, sodass er ein Auge verliert.

Ritter der Königsgarde trennen die Kampfhähne und die Erwachsenen mischen sich ein. Alicent fordert Vergeltung für das verlorene Auge ihres Sohns, Rhaenyra hält dagegen, dass die Legitimität ihrer Söhne in Frage gestellt wurde. Der Streit der Mütter eskaliert, bis Alicent zum Messer greift und Rhaenyra am Arm verletzt. Der König befiehlt ein Ende des Streits und ordnet an, dass die Zunge verliert, wer die Legitimität seiner Enkel anzweifelt.

Rhaenyra möchte Daemon heiraten, da sie sich davon eine Stärkung ihrer Position verspricht. Daemon ist für die Idee durchaus zu haben, allerdings ist Rhaenyra immer noch mit Laenor verheiratet. Doch Daemon hat eine Idee. Er bietet Laenors Geliebten Geld und eine neue Existenz in einem fernen Land an, wenn er für einen Todesfall vor Zeugen sorgt. Also geht der mit dem Schwert auf Laenor los. Wenig später findet man eine verkohlte Leiche im Kaminfeuer. Sind das die Überreste von Laenor Velaryon? Seine Angehörigen sind davon überzeugt. Doch von den beiden Männern, die mit einem Ruderboot flüchten, sieht der eine sehr wie Laenor ohne sein weißes Haar aus.

Währenddessen vollziehen Rhaenyra und Daemon eine altvalyrische Hochzeitszeremonie.

Beisetzung im Familienkreis

Alle sind sie da für die Trauerfeier im kleinen Kreis. Wie das bei solchen Anlässen so ist, gibt es immer jemanden, der im falschen Moment hämisch grinst oder eine gelangweilte Grimasse schneidet. Manche sind tatsächlich in tiefer Trauer, manche wahren bloß die Form und wieder andere fühlen sich nur fehl am Platz. Und alle haben mit allen anderen etwas auszutragen. Dank ausführlicher Figurenentwicklung ist keiner nur Statist, alle haben ihren Platz im Beziehungsnetz, auch wenn sie wenig Screentime haben. Larys Kraft hat sich das Privileg erworben, der Königin unverschämt zuzulächeln. Otto Hohenturm ist wieder Hand des Königs und stolz auf die ungezähmte Seite seiner Tochter. Die kleine Helaena spricht seltsam prophetische Reime, die dem das Internet jede Menge Stoff für Spekulationen bieten. Und wie auch sonst bei Familientreffen wollen alle zivilisiert miteinander umgehen, bis es doch so richtig knallt. Denn je näher man sich ist, des do mehr reibt man sich aneinander.

Kinder und Tiere

… spielen eigentlich in einer anderen Liga. Gegen Niedlichkeit und Flauschigkeit kommt keiner an. Nur, dass hier die Kinder nicht niedlich und die Drachen nicht flauschig sind. Dass ein Junge und ein Drache zueinander finden, könnte so richtig was für’s Herz sein. Die Drachenflug-Szenen sind jedenfalls so inszeniert, dass jeder Zuschauer auch gern einen Drachen hätte. Nur, dass der Junge so ein rücksichtsloser Mistkerl ist. Und schon endet eine Kinderprügelei mit Blutvergießen und er hat es redlich verdient. Allerdings sind es die Erwachsenen, die daraus einen Konflikt machen, der einen Bürgerkrieg nach sich ziehen könnte. Plötzlich geht es gar nicht mehr darum, dass Aemond sich einen Drachen unter den Nagel gerissen und auf jüngere Kinder eingedroschen hat. Sondern um die Frage, wer der wahre Vater von Jace und Luke ist. Oder noch genauer gesagt, um Alicents im Verborgenen brodelnde Wut darüber, dass gute Mädchen nicht belohnt werden und böse Mädchen kriegen, was sie sich nehmen. Wobei vermeintlich böse Mädchen vielleicht ab und zu besseren Sex haben, insgesamt aber ein nicht minder kompliziertes Leben führen. Dank der letzten sechs Folgen kann man beide Seiten nachvollziehen.

Fazit

Eine atmosphärisch dichte Folge mit gleich mehreren Wendungen, die die Weichen für die Zukunft stellen. Leider knarzt es bei der Intrige um Ser Laenor doch sehr im Gebälk. Ja, er muss weg, damit Rhaenyra und Daemon ein Paar werden. Und so einen netten Kerl aus dem Weg zu räumen wäre eine Schandtat, die kaum ein Zuschauer Rhaenyra verziehen hätte. Aber dass er so einfach … und dass nicht einmal seine Eltern merken, dass der Tote … Aber, okay. Wünschen wir ihm alles Gute auf dem Weg nach San Francisco, oder wohin sonst er mit seinem Liebsten unterwegs ist.

© Sky

wasabi

wasabi wohnt in einer Tube im Kühlschrank und kommt selten heraus.

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