Kino’s Journey -the Beautiful World- the Animated Series (Folge 12)

In der Abschlussfolge 12 der Serie Kino’s Journey -the Beautiful World- the Animated Series wird es noch einmal ernst: Kino und Hermes werden von einer Herde kampfwütiger Schafe angegriffen!

Kino und Hermes sind wie üblich unterwegs. Doch plötzlich werden sie von einer Herde Schafen verfolgt. Mit immer größerer Anzahl kommen sie immer näher, bis sie die beiden vor eine Schlucht getrieben haben, die Hermes als Motorrad nicht überqueren kann. Notgedrungen muss Kino Hermes zurücklassen und klettert die Schlucht hinunter.

Unfreiwillige Komik?

Die Natur kann gruselig sein. Eine Herde angriffslustiger Schafe in einer Prärie ist sicher nicht ohne. Kino wird auch entlang der Schlucht verfolgt von Schafen, die ihr am Rand der Schlucht auflauern. Unterstrichen wird der Ernst der Lage durch den Pfund einer skelettierten Leiche neben eines Autos. Ein Mann, der Selbstmord beging, da sein Auto feststeckte und er selbst mit einem gebrochenem Bein zu Fuß ebenfalls nicht weiterkommt. Doch kaum gelingt es Kino, das Auto wieder benutzbar zu machen, folgt ein Massaker von CGI-Schafen, die schier alles mit sich machen lassen: sich umnieten lassen, hochkant gen Himmel geschleudert werden, sich in die Schlucht schubsen lassen, sich abfackeln lassen, von Kino eine Kugel in den Kopf gejagt bekommen, oder sich von der Verfolgung so mitreißen lassen, dass sie sogar freiwillig in die Schlucht und ihren Tod stürzen. Eine besondere Erwähnung findet ein Schafsbock, der mutig durch die Feuerwand springt und sich Kino stellt – nur um eine Kugel abzubekommen, die ihn sogar mit einem Salto ins Feuer wirft, dem Kino den Rücken zugekehrt hat. Kinos Kampfkünste nehmen wahrhaftig epische Ausmaße im Kampf gegen dieser schafenden Kampftruppe an! Zumindest erfolgt kein Schafsgenozid seitens Kinos, es wird nur soviel Schaf massakriert wie für die Flucht notwendig.

Eine eher untergegangene diffuse Botschaft: Unverantwortlicher Tierschutz hat Folgen

Was es mit den Schafen auf sich hat, wird im Nachgang noch erwähnt: Das Land, das Kino und Hermes schließlich als erste Reisende seit Jahren erreichen, hat die Schafe dereinst extra für Schafskämpfe gezüchtet. Besonders robust und furchtlos sollten sie sich die Köpfe einschlagen zur Unterhaltung der Bewohnter. Doch Tierschutzaktivisten machten dem den gar aus und die Schafe wurden in eine futter reiche Natur entlassen. … Zum Leidwesen aller Reisenden sich sich in die Gegend verirren.

Ich bin mir nicht so wirklich ganz im Klaren darüber, was ich aus der Schafspointe mitnehmen soll. Unverantwortlicher Tierschutz bringt Ökosysteme durcheinander? Aber dafür waren die Wiesen immer noch grün und die Landschaft, wenn man als Mensch nicht gerade verfolgt wird, sehr idyllisch. Es wird von Hermes auch erwähnt, dass die Schafe in erster Linie gegen Menschen angriffslustig sind. Warum? Wurden sie nicht gezüchtet, um sich selbst einander zu bekämpfen? Unerklärte Rachegelüste der Schafe an Menschen? Warum dann nur die Reisenden vor dem Land? Das Land mag zwar hinter einer hohen Mauer liegen, doch scheinen die Schafe dem Land derart nicht nahe zu kommen, dass die Bewohner Kino extra fragen müssen, ob es die Schafe überhaupt noch gibt. Das heißt gleichwohl auch, dass die Tierschutzaktivisten sich jenseits der Freilassung der Schafe sich für diese auch vollkommen nicht mehr interessiert haben. Geht es darum, die Leichtfertigkeit von halben Sachen dieser zu kritisieren? Oder sollte es einfach nur ein Badass-Kino im Kampf gehen wütende Schafe sein? Im Anschluss an die Schafe gibt es noch einen Epilog-Monolog mit Breaking the 4th Wall-Effekten zum Thema Reisen, deren Anfang und deren Ende. Drei Minuten Zooming über im Wesentlichen einem Standbild. Die Idylle und der Metadiskurs steht dem Franchise schon gut. Aber. Drei. Volle. Minuten. Zumindest sieht das Standbild besser als die Tiefpunkte als CGI-Gummi-Kino beim Motorradfahren. Gerade dieses sieht übrigens in dieser Folge sogar relativ ansehnlich aus.

Luna

Luna residiert auf dem Mond mit ihren beiden Kaninchen. Als solche hat sie eine Faible für flauschige Langohren und ist auch nicht um die ein ums andere Mal etwas entrückte Sicht auf die Weltordnung verlegen. Im Bestreben, sich verständigt zu bekommen, vertreibt sie gerne die Zeit mit dem Lernen und Erproben verschiedener Sprachen und derer Ausdrucksformen.

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