Black Lagoon
Sexy Frauen, Action, flotte Sprüche – wer das sucht, ist beim Anime Black Lagoon an der richtigen Adresse. Die Adaption des gleichnamigen Mangas erzählt die Geschichte der Lagoon Company, zu der Rokuro Okajima, der eigentlich ein einfacher Büroangestellter ist, unverhofft stößt. Fortan ist er mit dem Spitznamen „Rock“ ein Teil dieser Schmuggler-Gruppe, die sich für Geld immer wieder in gefährliche Situationen stürzt. Der 24-teilige Anime entführt uns somit für zwei Staffeln zum gesetzlosen Schauplatz Roanapur.
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Der Büroangestellte Rokuro Okajima soll für seine Firma eine wichtige Diskette mit einem Schiff transportieren. Dabei nimmt ihn jedoch die Lagoon Company als Geisel, aber seine Firma bemüht sich nicht, ihren Angestellten zu retten. Stattdessen wird Rokuro für tot erklärt, der daraufhin erschrocken feststellt, dass er alles verloren hat. Nun schließt er sich der Gruppe, die aus der schießwütigen Revy, dem Techniker Benny und dem Anführer Dutch besteht, an. Fortan trägt er den Namen „Rock“ und führt zusammen mit der Lagoon Company unter anderem Aufträge der russischen Mafia aus!
Vom Bürohengst zum Schmuggler
Rock wirkt zunächst wie ein sehr verlorener junger Mann. Noch zu Beginn der ersten Episode merkt man, dass er mit seinem Job als Büroangesteller doch eher im langweiligen Alltag gelandet ist. Er steht unter der Fuchtel seines Chefs, der sowieso nicht viel von ihm hält, schließlich lässt er ihn einfach bei der Lagoon Company. Doch natürlich wird er nicht vom freundlichen Japaner zum eiskalten Gangster, weshalb er sich erst einmal in seinem neuen Leben zurechtfinden muss. Dieser Prozess wird nicht überstürzt gezeigt, obwohl Black Lagoon im Gesamtbild eine eher oberflächliche Serie darstellt, was aber keinesfalls negativ ist. Rock stellt somit noch die Art „guter Seele“ innerhalb der Gruppe dar, was vor allem Revy beeindruckt. Revy, die als „Two Hands“ bekannt ist und mit ihren Schießereien für unterhaltsame Action sorgt, scheint schon eher an das Leben als Gangster gewöhnt zu sein. Dennoch freundet sie sich gewissermaßen mit Rock an und ist zusammen mit ihm definitiv ein Hauptcharakter der Serie.
Viele Fraktionen, viele Charaktere
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Originaltitel | Black Lagoon |
Jahr | 2006 |
Episoden | 24 (in 2 Staffeln) |
Genre | Action |
Regisseur | Sunao Katabuchi |
Studio | Madhouse |
Die verschiedenen Aufträge der Lagoon Company sind abwechslungsreich und machen Spaß. Dabei kommen aber auch die skurrilsten Charaktere vor, so darf sich Revy noch in der ersten Staffel mit einem schießwütigen Hausmädchen prügeln, das auch im Kampf die Dienstracht trägt. Zum Schmunzeln angeregt wird man durch die sogenannte „Church of Violence“, bei der unter anderem auch Revys gute Freundin Eda arbeitet – und dementsprechend auch in der Erscheinung einer Nonne ihren Aufträgen nachgeht, die nicht selten Schießereien miteinbeziehen.
Kein typischer Anime
Fest steht, dass Black Lagoon kein typischer Anime ist. Die Charaktere sind zum Großteil nicht von japanischer Abstammung, stattdessen gibt es z.B. zahlreiche Chinesen, Russen oder auch Amerikaner. Auch auf typische Stilmittel wird nur sparsam zurückgegriffen und mit den derben Sprüchen und der rohen Gewalt wird definitiv ein Publikum angesprochen, das schon etwas älter ist. Deshalb ist Black Lagoon definitiv nicht nur etwas für Animefans, sondern auch für Leute, die einfach gerne Action mit coolen Charakteren sehen.
Black Lagoon ist ein Anime, der vor allem mit seiner Action punktet. Aber auch die coolen Charaktere, für mich besonders Revy, geben der Serie einen besonderen Flair. Dabei ist eine wirklich übergreifende Geschichte oder Tiefgründigkeit auch gar nicht nötig, denn der Anime macht einfach Spaß. Die einzelnen Storyabschnitte sind vielseitig, auch wenn mir manche Folgen etwas weniger gefallen haben, wie z.B. der Arc mit den Neonazis. Aber insgesamt unterhält der Anime bestens und es gibt nur wenige Animes, die in die selbe Kerbe schlagen. Bereits das Opening macht mir immer wieder Lust auf die einzelnen Episoden, die auch als Umsetzung der Mangavorlage ausgesprochen gut gelungen sind.
Zweite Meinung:
Black Lagoon wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Als eine der ersten Serien, welche ich bewusst als Anime geschaut habe und welche aus den mir vorher bekannten Shounen- und Slice of Life-Genres ausbricht, war es wie Liebe auf den ersten Blick. Das tropische Setting, in welcher sich das anrüchige Roanapur befindet, in welcher die skurrilsten Figuren Machtkämpfe austragen, während andere nur den Alltag meistern und sich mit schmutzigen Jobs über Wasser halten, sind Kontraste, welche mich auch heute noch zu fesseln wissen. Dazu hat man einen Cast an Figuren, deren jeweilige Entwicklung einfach nur in den Bann zieht – ob sie einem zusagt oder nicht. Hier wird nicht in schwarz und weiß gedacht. Frühere Feinde können in der nächsten Mission starke Verbündete sein. Dadurch, dass sich die Figuren konstant in einer Grauzone bewegen und es dem Zuschauer überlassen wird, wie er die Aktionen der Black Lagoon, ihrer Verbündeten und Feinde einschätzt und zuordnet, bietet sich Black Lagoon auch zum erneuten Anschauen an, um zu sehen, ob sich die eigenen Ansichten zu gewissen Thematiken und Handlungen geändert haben. Dreckig, actionreich, tolle Figuren und spannende Dialoge – das zeichnet Black Lagoon für mich aus. Ich hoffe, dass wir eines Tages weitere Aufträge von Dutch, Revy, Rock und Benny zu sehen bekommen.
Black Lagoon und ich sind nie so ganz warm geworden. An sich finde ich das Setting schon toll, weil es nicht typsich japanisch ist aber mein Problem sind die Charaktere. Ich bin mit keinem wirklich warm geworden und gerade Rock nervte hier und da, weil seine Entwicklung ziemlich langsam voran geht. Die einzelnen Fälle sind mal gut mal schlecht. Sollte es jemals weiter gehen, würde ich aber trotzdem wieder reinschauen. Gerade die OVA Folgen hatten nämlich in punkto Aktion bei mir Pluspunkte gesammelt, weil sie echt gut animiert waren.