Beasts of Abigaile

Die Zeit der Wölfe ist wieder angebrochen. Zumindest in den hiesigen Manga-Regalen. Spica Aoki feiert mit dem Fantasy-Shoujo Beasts of Abigaile ihr Deutschlanddebüt. Der erste Band ist am 10. August 2017 bei Tokyopop erschienen und gehört zur “I Love Shoujo”-Kampagne. Der Band katapultierte sich sehr schnell an die Spitze der Tokyopop-Mangacharts. Der Manga kommt mit wunderschönen Zeichnungen daher, aber kann auch der Rest überzeugen?

   

Nina Tsukishiro, ein 16-jähriges Mädchen, zieht in die Rosenstadt Ruberia zu ihren Verwandten, um dort einen Neuanfang zu wagen. Laut einem Märchen war Ruberia damals ein namenloses Dorf. Den Namen bekam es erst, als giftige Ruberia-Rosen mit dem Duft von Menschenblut gepflanzt wurden und die Werwölfe voller Gier sich auf diese stürzten. Seither wurden keine Werwölfe mehr gesehen. Nicht lange nach ihrer Ankunft muss Nina feststellen, dass der Ort dunkle Geheimnisse birgt. Schon bei der Erkundung der Stadt wird sie von einem Wolfsjungen gebissen und verwandelt sich in eine Wölfin. Zu allem übel wird sie in einen Käfig eingesperrt und zur mysteriösen Gefängnisinsel Abigaile verschleppt.

Wie im Paradies oder doch nicht?

Originaltitel Bara Kangoku no Kemono-tachi
Jahr 2017
Bände 1 / ?
Genre Drama, Comedy, Supernatural
Autor Spica Aoki
Verlag Tokyopop (2017)

Nina wechselt aufgrund von Mobbing die Schule und sieht in Ruberia ein echtes Paradies. Es gibt dort Rosen wie Sand am Meer, schöne Residenzen, Designersachen, Luxusautos und Menschen, die wie Promis leben. Doch was wirklich hervorsticht ist die unheimliche Gefängnisinsel Abigaile. Diese soll so sicher sein, dass kein Gefangener es dort rausschafft. Doch so ganz stimmt das nicht, denn Nina wird von Roy Balfour gebissen, einem Loup-ga (gehört zur Familie der Wölfe), der auf der Flucht ist. Roy wird wieder eingefangen und auch Nina muss ins Gefängnis. Von einem Paradies kann Nina ab diesem Zeitpunkt nur noch träumen und die Hoffnung, das Gefängnis zu verlassen, wird zerstört. Alle Loup-gas werden in der Festung schon von klein auf eingesperrt und erzogen, wie in einem Käfig. Nina hegt die Hoffnung, wieder ein Mensch zu werden. Gil gibt ihr den Rat, lieber niemandem zu sagen, dass sie mal ein Mensch war. Schließlich sitzt der Hass der Wölfe gegenüber den Menschen tief. Wäre da nur nicht der unverschämte Roy, der ihr Leben auf den Kopf stellt und ihr Geheimnis kennt. Dass sie dann noch ausgerechnet in der Klasse Schwarz, in der die schlimmsten Störenfriede drin sind landet, macht die Sache nicht besser.

Loup-ga sollen lernen wie Menschen zu leben

Nina begegnet vielen schrägen und seltsamen, aber auch gefährlichen Charakteren. Dennoch bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich einem Rudel anzuschließen. Es gibt noch vieles, was sie lernen muss und auch Rangordnungen spielen bei den Wölfen eine große Rolle. Dass 99% aller Loup-ga, die ihren Abschluss machen, als Sklaven der Menschen verenden, ist allerdings keine aussichtsreiche Zukunft. Zwar ist der Manga schon recht typisch für Shoujo, aber doch ganz interessant gemacht. Nina lernt so einige dunkle Geheimnisse kennen und versucht ihr Bestes, um anderen zu helfen, die in Schwierigkeiten sind. Das Ganze mit einer Prise Humor erzählt. Die Zeichnungen sind etwas altbacken, was dem Manga noch eine ganz besondere Note verleiht. Tokyopop veröffentlichte den ersten Band mit einer Shoco Card, die es nur in der ersten Auflage gibt. Die Karte hat ein schönes Motiv mit Nina, Roy und Gil.

Erster Eindruck:

Der erste Band hat mich voll und ganz überzeugt. Ich hatte befürchtet, dass ich eigentlich schon zu alt für solche Shoujos bin. Doch gerade die leicht düstere Note des Manga gefällt mir und es bleibt die Frage, wer die wahren Bösen sind. Die Loup-gas werden von den Menschen wie Vieh behandelt und ich denke, dass Nina eine Bereicherung für sie sein wird. Schon allein, da sie Karate kann und sich nicht alles gefallen lässt. Die Charaktere sind mir größtenteils sympathisch. Zu früh möchte ich noch nicht beurteilen, wen ich mag und wen nicht, aber Dario finde ich lustig. Die Geschichte mit den Wölfen bietet sich einfach sehr für Comedy-Einlagen an. Für Nina ist das Verhalten der Wölfe zu aufdringlich, während für sie das ganz alltäglich ist, wie zum Beispiel einem verletzten Wolf die Wunden abzulecken. Ich sehe großes Potenzial in dem Manga und freue mich auf die nächsten Bände. Hoffentlich pickt sich ein Anime Studio die Serie heraus.

Alva Sangai

Alva Sangai beschäftigt sich in ihrer Freizeit gerne mit Medien verschiedenster Art. Egal, ob Serien, Filme, Anime oder Manga. Dabei spielt es keine Rolle aus welchem Land die Produktionen stammen, denn Alva ist da sehr weltoffen. Des Weiteren hört sie gerne Musik, schreibt Geschichten und zeichnet ab und zu. Ein Tee oder ein Cappuccino darf dabei natürlich nicht fehlen. Nebenbei beschäftigt sich Alva mit den vielen Funktionen von Clip Studio Paint EX, denn sie möchte sich in der Zukunft an einem Web-Comic versuchen. Der Name Alva Sangai setzt sich aus dem Vornamen der Protagonistin ihrer ersten längeren Geschichte, sowie ”Sangai”, Hirschen die nur in Manipur (Indien) zu finden sind, zusammen. Sangai spielt also auf ihre Bollywood-Artikel an.

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Mana
Mana
19. September 2017 14:36

Beim Cover des Titels ist Euch aber ein falsche reingeruchst, das ist vom Us-Verlag und nicht vom dt. Tokyopop. 😉

Ayres
Redakteur
Antwort an  Mana
20. September 2017 0:33

Danke für den Hinweis, ist ausgewechselt 😉

Taria
Redakteur
23. September 2017 21:04

Finde Beasts of Abigaile auch sehr gut, hat einen guten Mix aus interessanter Story und Humor. Noch sieht man nicht viel von einer Romanze, allerdings wird sich diese wohl noch entwickeln. Toll finde ich ja den Zeichenstil, er hat so einige Elemente, die man meist eher bei Shoujo-Klassikern aus den 70ern und 80ern findet. Dennoch wirkt er auf eine Weise wieder modern. Die Charaktere sind ebenso recht interessant und vor allem punktet Nina mit ihrer Art. Mal kein Mädchen, welches zu nah am Wasser gebaut hat.
Generell kann ich den Manga empfehlen, selbst wenn man schon ein älteres “Mädchen” ist. Denn der Manga erscheint in Akita Shotens “Princess”-Magazin, welches sowieso eine etwas ältere Zielgruppe hat und auch eher ungewöhnlichere Shoujos hat.

Kisaki
Kisaki
18. Februar 2018 21:58

Für mich ist “Beasts of Abigaile” derzeit der beste Manga den ich kenne. Er vereint einfach alles was ich mag. Badboys, einen sehr schönen Zeichenstil und eine schöne Geschichte. Die Charaktere heben sich von anderen ab, was man leider nicht in jeder Mangareihe hat. Die Loup-Ga’s haben oft zwei Seiten und man kann sich auch in die Gegenspielerin Eva hineinversetzen da sie nicht grundlos böse ist. Dario ist einer meiner Lieblinge weil er halt Transsexuell ist und gerade dadurch seinen ganz speziellen Charme hat. ^^ Es ist auch schön, dass es keine Liebesgeschichte im klassischen Sinne ist und es hauptsächlich eher um das Leben der Loup-Ga’s geht.

Alles in einem kann ich den Manga jedem empfehlen, der auf Romanzen steht, egal ob Neueinsteiger oder Manga-Suchti. :3