Anime Fall Season 2020 / Woche #7

In diesem wöchentlichen Format begleiten wir die Serien Golden Kamuy (Stafffel 3), Moriarty the Patriot, The Irregular at Magic High School: Visitor Arc, Our Last Crusade or the Rise of a New World, Tonikawa: Over the Moon for You und Wandering Witch: The Journey of Elaina von der ersten bis zur letzten Episode. Neben einer kurzen Zusammenfassung der Episode lest ihr die persönliche Meinung des jeweiligen Redakteurs. Spoiler werden nicht separat gekennzeichnet!

Golden Kamuy (Staffel 3): Episode 7

Start: 05.10.2020Abenteuer, Historie, Action • Geno Studio

Sugimoto und seine Gefährten werden von einem heftigen Schneesturm erfasst. Dabei verlieren sich die beiden Schlitten, auf denen sie sitzen, aus den Augen, da die Sicht fast bei null ist. Als Sugimoto, Tanigaki und Cikapasi mit ihren Schlittenhunden am Meer landen, versuchen sie sich in einer Kuhle zu verschanzen, um so dem Sturm zu trotzen. Dabei erinnern sich die Männer an ihre Zeit im Schützengraben. Für Sugimoto keine schöne Zeit, wobei er meint, dass er Tanigakis leckeren Mochi schon einmal gegessen hat. Tsukishima Gruppe schafft es hingegen zu einem Hof, der noch bewirtschaftet wird. Die Bewohner helfen sofort und zünden im alten Leuchtturm ein Feuer an. Dieses wird von den Verschollenen gesichtet und führt sie zum Haus, wo sie sich sofort aufwärmen. Die russische Familie erklärt ihnen am nächsten Tag, dass ihre Tochter entführt wurde. Als Dank für die Unterkunft nimmt Sugimoto ein Foto der jungen Frau mit und verspricht, nach ihr zu suchen. Im nächsten Ainu-Dorf beginnt er gleich damit, während Cikapasi die Gruselgeschichte über den Meko Oyashi hört. Währenddessen findet Asirpa Spuren einer großen Katze. Kiroranke erklärt ihr, diese stammen von einem Luchs, was bei dem jungen Mädchen Erinnerungen an ihren Vater wach ruft. Um noch mehr über Wilk zu erfahren, bricht die Gruppe nach Alexandrowska-Sachalinski (kurz Ako) auf, um dort Sofia zu treffen, die damalige Anführerin des Widerstandes. Bevor die Gruppe ihren Weg fortsetzt, sieht Ogata einen Luchs, doch er findet keine Zeit, das Tier zu erlegen.

Schon beim Hinschauen bekommt man kalte Füße, denn der Schneesturm, in den die Gruppe gerät, ist nicht ohne. Daher heißt es einmal mehr in Golden Kamuy: Mensch gegen Natur. Zum Glück für Sugimoto ist Tanigaki eher erfahren in solchen Dingen. Wobei die größte Ironie ist, dass sich beide nicht daran erinnern, dass sie schon einmal auf dem Schlachtfeld begegnet sind. Sugimotos geschulter Gaumen irrt sich da nicht. Hoffentlich macht es irgendwann doch noch klick, denn immerhin ist Tanigaki ein Mann, auf den sich Sugimoto wirklich zu 100% verlassen kann. Zum Glück bleibt die Geschichte auch weiterhin sehr realistisch und zaubert kein Wunder aus dem Hut. Ein Leuchtturm am Meer überrascht nicht und passt daher, um die verlorenen Schaffe nach Hause zu holen. Das Gespräch am nächsten Tag über den Verräter Ogata, der in der Kompanie den Spitznamen Luchs hatte, da er als Sohn einer Geisha geboren wurde, zeigt nicht wirklich, wie Sugimoto über ihn denkt. Es wirkt eher so, als versuche er aus dessen Verhalten schlau zu werden. Geschickt nutzt die Handlung das Thema Luchs, um dann zur anderen Gruppe zu schwenken. Dabei gibt es wieder ein neues Puzzleteil zu Wilk und den nächsten Zielpunkt: Richtig, wieder ein Gefängnis. Das hatten wir ja lange nicht! Dass Ogata am Ende nicht zum Schießen kommt, passt irgendwie.


The Irregular at Magic High School: Visitor Arc: Episode 7

Start: 04.10.2020Science-Fiction, Action • 8bit

Während Lina den Auftrag erhält, Tatsuya entweder gefangen zu nehmen oder zu töten, schlägt dieser sich mit einem ganz anderen Problem herum: Ein Parasit hat sich in Pixie, dem Hausroboter des Roboterclubs, eingenistet, übergeht die üblichen Sicherheitsprogramme und ist durch Honokas starken Gefühlsausbruch auf ihn geprägt – sehr zu Miyukis Missfallen und Honokas Entsetzen. Mit “Pixies” Hilfe kann Tatsuya mehr über die Parasiten in Erfahrung bringen. Abends wird Tatsuya von Sirius und ihrer Stardust-Einheit angegriffen. Nachdem er die Männer ausgeschaltet hat, stellt er sich Lina, die ihn mit ihrer Waffe Brionac attackiert und verletzt. Dennoch gelingt es Tatsuya, Lina zu besiegen. Er bringt die Schwerverletzte zu ihrem Einsatzwagen und heilt ihre Wunden. Dann erstattet er Hayama, Mayas Butler, Bericht. Dieser berichtet, dass eine weitere Partei Interesse an den Parasiten hat und sich in Bewegung gesetzt hat: Sektion Drei, die unter der direkten Leitung von Koichi Saegusa steht, dem Vater von Mayumi. Als Lina aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht, steht sie unter dem Eindruck, dass Tatsuya ein besonders starker Illusionsmagier ist, der sie beeinflusst hat, Verletzungen und Schmerzen erlebt zu haben. Sie versucht, ihre Leute im Kontrollcenter zu erreichen, doch es antwortet niemand.

Ein Merkmal von The Irregular at Magic High School: Visitor Arc ist, dass die humorvollen Szenen nicht mit Gewalt herbeigezwungen werden, sondern sich unauffällig in das Gesamtgeschehen einfügen. So sorgt auch die Fixierung des Hausroboters Pixie auf Tatsuya statt für brüllendes Gelächter eher für wohlwollendes Schmunzeln, besonders, wenn Pixie sich Tatsuya buchstäblich an den Hals wirft. Miyukis und Honokas Reaktionen sprechen Bände. Wenn dann noch zutage kommt, welche Gefühle “Pixie” beeinflusst haben, wirkt Honokas Reaktion um so erheiternder, da ihr Umfeld ohnehin schon weiß, wie sie zu Tatsuya steht. Spannend wird es, als Lina mit ihrem Brionac einen Angriff auf Tatsuya ausführt, der zu seinen Spezialitäten gehört: Heavy Metal Burst. Nur seinen schnellen Reaktionen ist es zu verdanken, dass er relativ unbeschadet aus der Konfrontation hervorgeht und sich selbst heilen kann. Seine anschließenden Maßnahmen sorgen dafür, dass Lina einen komplett falschen Eindruck von seinen Fähigkeiten gewinnt und er damit von der Liste der potenziellen Verantwortlichen für die Auslöschung einer kompletten Flotte gestrichen werden dürfte. Und das geräumte Kontrollcenter spricht Bände für den langen Arm der Yotsuba.


Moriarty the Patriot: Episode 6

Start: 11.10.2020 • Mystery, Historie • Production I.G

Professor William James Moriarty und seine beiden Brüder Albert und Louis gehen an Bord des Luxuskreuzfahrtschiffes Noahtic zur Jungfernfahrt. Ebenfalls an Bord sind der Scharfschütze Colonel Moran und der Informant Fred, allerdings als Mitarbeiter der Bordbesatzung getarnt. Im Rahmen ihrer Mission, die gesellschaftlichen Unterschiede und die damit verbundene Respektlosigkeit zu eliminieren, beschatten sie Lord Blitz Enders. Einen Mann, der Menschen ohne Adelstitel oder gesellschaftliche Ränge zum Spaß verspottet und auch nicht vor Misshandlungen oder sogar Mord zurückschreckt. Moriarty und sein Team versuchen, ihn durch kleine Missgeschicke wie einen Weinfleck auf der Hose zu verärgern, um ihn so in die Falle zu locken, ein Verbrechen zu begehen. Was ihnen gelingt. An Bord der Noahtic befindet sich ein schwarzhaariger Mann, der Moriarty von Beginn an verdächtig vorkommt. Umgeben von Frauen zeigt dieser seine Fähigkeiten, den Beruf anderer Menschen zu erraten. So enttarnt er Moriarty als Mathematiker. Der Professor tut im Gegenzug allerdings dasselbe und stellt fest, dass der Herr Geige spielt, aber kein Musiker ist, Fähigkeiten für den Nahkampf besitzt und eine besondere Verbindung zu Wissenschaftlern und chemischen Substanzen hat. Ohne sich gegenseitig vorzustellen, gehen die beiden auseinander, jedoch ist Moriarty sich bewusst, dass dieser Mann eine enorme Beobachtungsgabe besitzt, die für seine Pläne an Bord der Noahtic noch ein Problem darstellen kann.

Der Höhepunkt der neuen Folge von Moriarty the Patriot ist das Auftauchen des großen Detektivs Sherlock Holmes. Wobei er sich im ersten Teil einer Doppelfolge noch nicht als Ermittler erkenntlich gibt. Der erste Eindruck ist passend, denn Sherlock zeigt sein Können, was das Deduzieren betrifft. Auf den ersten Blick erweckt es den Anschein, als würde er die Frauen um ihn herum beeindrucken wollen, indem er den Beruf der Menschen auf dem Schiff errät. Allerdings kann man an seinem Gesicht erkennen, dass er Moriarty eventuell nicht nur als Mathematiker erkannt hat, sondern auch einen anderen Verdacht hat, was der Aristokrat im Schilde führt. Moriarty scheint dies bewusst zu sein und er weiß, dass Vorsicht geboten ist und er den Mann nicht unterschätzen darf. Ich hoffe sehr, dass Sherlock in seinem Vorgehen bei Verbrechensermittlungen nicht zu steif wird und eher mit ausgefallenen Methoden arbeitet, wie ich es aus den Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle kenne. Seine Erklärung, wie er Moriartys Beruf erkannt hat, geht schon einmal in diese Richtung und ist nachvollziehbar. Moriarty zeigt allerdings auch sein Können und hat so Sherlocks Interesse an ihm noch mehr geweckt. Es ist die Frage, ob das Ganze nicht nach hinten losgeht. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen kommt es so zu einem spritzigen Austausch von zwei der beliebtesten Gegenspieler der Sherlock Holmes Romane. Da sich Sherlock noch nicht als Detektiv vorgestellt hat, gehe ich davon aus, dass im zweiten Teil der Episode einiges kommen wird und im Fall von Lord Blitz Enders Verbrechen ermittelt wird.


Our Last Crusade or the Rise of a New World: Episode 7

Start: 07.10.2020Fantasy, Action, Romanze • Silver Link

Iska ist nun Alices Gefangener. Diese will ihn aber nicht direkt ins Gefängnis werfen lassen, sondern versteckt ihn zunächst in einem Hotel. Rin traut ihm weiterhin nicht und unternimmt Maßnahmen, um ihn loszuwerden. Letztendlich wird Iska wahlweise an Alice oder Rin gekettet, damit er keine Dummheiten macht. Iskas Team bleibt derweil nicht untätig. Mismis, Nene und Jhin schmuggeln sich in die Gefängnisprovinz von Nebulis, um ihren Freund wieder zu befreien. Dummerweise wurden ihnen aber falsche Informationen zugespielt, sodass sie sich vollkommen umsonst in ein gut bewachtes Gefängnis wagen. Somit bietet der Trupp eine Ablenkung für das eigentliche Ziel des Imperiums: der gefangene Dämon Salinger.

Diese ganze Szene im Hotel ist einfach nur lächerlich. Natürlich, nach einem ausgiebigen Bad kehrt Alice nur mit einem Handtuch bekleidet zurück und vergisst, dass Iska dort ist. Selbst wenn Our Last Crusade or the Rise of a New World diesen Moment nutzt, um Alices Astralwappen auf ihrem Rücken zu thematisieren, wirkt es doch unglücklich konstruiert. Diese peinlichen Momente, die vermutlich die Stimmung auflockern sollen, stechen in der ernsten Lage viel zu sehr als Fremdkörper hervor. Alice und Iska sind nicht im ersten gemeinsamen Urlaub, sie sind auf der Flucht. Mal davon ab, dass die alberne Kette ohnehin lang genug ist, sodass einer aufs Klo gehen kann, ohne dass der andere ihn dabei beobachten muss.


Tonikawa: Over the Moon for You: Episode 7

Start: 02.10.2020Komödie, Romanze • Seven Arcs

Die Bustour hält für eine Pause an einer Raststätte und Tsukasa und Nasa genießen die freie Zeit, um etwas zu essen. Die speziellen Limetten-Nudeln sind zwar kein kulinarisches Highlight, aber Nasa nutzt den Moment, um wieder die süßen Seiten seiner Frau auf Fotos festzuhalten. Jemand, den diese Flirterei in den Wahnsinn treibt, ist Chitose, die immer noch versuchen will, Nasa und Tsukasa zur Trennung zu zwingen. Leider muss sie erkennen, dass es derzeit keine Möglichkeit gibt. Als sie schließlich in Kyoto ankommen, nutzt Chitose die Möglichkeit und trifft sich mit Tsukasa und Nasa. Nur um mit Nasa allein durch Kyoto zu ziehen während Tsukasa von ihren Maids beschäftigt wird. Es endet aber, wie es enden musste: Nasa bekommt die Zustimmung von Chitose, weil sie erkennt, wie sehr Nasa ihre selbsternannte Schwester liebt. Bleibt also nur noch, die Zustimmung von Nasas Eltern einzuholen.

Wieder etwas Neues gelernt in dieser Folge von Tonikawa: Over the Moon for You, denn ich wusste noch nicht, was eine „Narita-Hochzeit“ ist. Dank Chitoses zweifelhaften Versuchen, das junge Ehepaar zur Trennung zu bringen, weiß ich das jetzt aber auch. Im großen und ganzen ist diese Folge – zuckersüße Paarmomente von Nasa und Tsukasa mal abgesehen – die Folge für Chitose. Endlich kann sie wirklich lernen, weshalb Tsukasa sich auf die Hochzeit eingelassen hat und dass Nasa so viel mehr für sie empfindet, als er in Worte fassen kann. Die „Drake-Gleichung“, ein Modell, um die Anzahl der intelligenten Wesen im Universen zu schätzen, nimmt Nasa als Vergleich, um zu erklären, wie wahrscheinlich es ist, den einen Schicksalspartner zu treffen. Mit Tsukasa hat er das geschafft und damit muss sich auch Chitose geschlagen geben. Ohne ihre Verfolgerin geht es jetzt endlich nach Nara und zu Nasas Eltern. Das dürfte ebenfalls sehr interessant werden.


Wandering Witch: The Journey of Elaina: Episode 7

Start: 02.10.2020Fantasy, Abenteuer • Challenge to Challenge

Die kleine Elaina liest mit ihrer Mama die Geschichte von der Stadt, die von einer Mauer geteilt wurde, weil die Bewohner der rechten und der linken Seite einander so wenig leiden konnten. Als die Wanderhexe Niké in die Stadt kommt, gibt sie den Bewohner der einen Seite den Rat, Reisende auf die Mauer schreiben zu lassen, wie gut es ihnen hier gefällt. Die Bewohner der anderen Seite bekommen den gleichen Rat. Jahre später kommt wieder eine Hexe in die Stadt und die Bewohner bitten sie um Rat, denn die Idee mit den Besucher-Graffiti hat sich abgenutzt. Saya schreibt ihrerseits auf die Mauer, nämlich “I love you, Elaina!” und schlägt vor, dass von nun an jeder Bewohner jeglichen Text auf die Mauer schreiben kann. Als Elaina wenig später in die Stadt kommt, um die Mauer zu sehen, von der sie so viel gelesen hat, ist sie weg, denn den Bewohnern hüben wie drüben waren ihre dummen Sprüche bald so peinlich, dass sie die Mauer einrissen. In einer weiteren kleinen Episode hat Elaina mit einem ganz ähnlichen Problem zu kämpfen: zwei benachbarte, aber verfeindete Weinanbau-Dörfer, von denen das eine die Nase vorn hat, weil es mit einer verführerischen Weinkönigin wirbt, die vorgeblich selbst die Reben stampft. Elaina als Konkurrenz-Weinkönigin aufzubauen ist keine gute Idee, aber dennoch kann der unsinnige Zwist friedlich beigelegt werden.

Gleich zwei Gleichnisse über das Thema “wir gegen die da” und wie man aus der Nummer herauskommt, indem man erkennt, dass “die da” nicht viel anders sind als “wir”. Also wieder heiteres Moralisieren ohne böse Twists und seelische Abgründe. Die erste kleine Geschichte deutet wieder einmal an, dass Niké wohl Elainas Mutter ist. Die liest die Geschichte jedenfalls mit großem Genuss und die junge Niké sieht Elaina zum Verwechseln ähnlich – nur, dass sie ihr weißes Haar in einer losen Flechtfrisur trägt. Ansonsten gibt es wieder einen hübschen Saya-Moment. Die will nicht nur Elainas Freundin oder Fan sein, sie ist bis über beide Ohren in Elaina verknallt und lässt ihrer Verliebtheit an der Mauer der Graffiti ohne Hemmungen freien Lauf. Was letztlich das Ende der Mauer einläutet, denn von der über und über bekritzelten Mauer bleiben nur Trümmer übrig, die als Souvenirs an Touristen verkauft werden, wie einst die Berliner Mauer-Splitter. Geschichte Nummer Zwei spielt das Ganze noch einmal vor anderer Kulisse durch. Da kriegt man Elaina im Weinbäuerinnen-Kostüm und beim mühevollen Traubenstampfen zu sehen. Auch diese Geschichte hat eine deutliche Comedy-Note und endet versöhnlich. Insgesamt eine Wohlfühl-Episode.

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