Anime Fall Season 2021 / Woche #7
In diesem wöchentlichen Format begleiten wir die Serien Mieruko-chan, AMAIM: Warrior at the Borderline, The Aquatope on White Sand, The Faraway Paladin, The Heike Story undTaisho Otome Fairy Tale von der ersten bis zur letzten Episode. Neben einer kurzen Zusammenfassung der Episode lest ihr die persönliche Meinung des jeweiligen Redakteurs. Weitere Besprechungen diverser Anime-Serien befinden sich in unserem Episodenguide.
Titel: AMAIM: Warrior at the Borderline
Start: 4. Oktober 2021
Genre: Action, Science-Fiction
Animationsstudio: Sunrise Beyond
Episode 7
Nach einem knappen Kennenlernen reisen Amo, Gashin und Shion, so der richtig Name Himes, weiter zum Widerstand. Dabei erfahren sie, dass alle drei KIs. Geschwister sind. Doch warum Gai dann in den Bergen herumlag, bleibt weiterhin ein Rätsel, dem jedoch Amo nachgehen möchte. Währenddessen wird Brad Watt, neugieriger Rotschopf, damit beauftragt, Ghost zu fangen oder zu zerstören, denn so eine hochentwickelte Waffe darf dem Feind nicht in die Hände fallen. Jedenfalls sieht es so sein Vater, der ein höheres Tier bei der nordamerikanischen Allianz darstellt. Für Brad eine gefundene Aufgabe, da er schon immer lieber im Cockpit saß. Doch der Versuch Ghost Herr zu werden scheitert. Nicht nur kann die Maschine flüchten, nein, Brad verliert auch einen Mann. Amo und Co. schaffen es im Gegenzug zum Widerstand und lernen dort einen Mann kennen, der mit der Erschaffung ihrer AMAIM zu tun hatte.
Die siebte Folge von AMAIM: Warrior at the Borderline liefert ein paar nette Informationen, um die Welt etwas auszubauen. Zum einen bekommt unser listiger Rotschopf endlich eine Hintergrundgeschichte und zum anderen gibt es Informationen zu Gai und seinen KI-Kumpels. Erster macht in dem Sinne neugierig, weil seine Stellung gegenüber Japan vielleicht noch zum Problem wird, wenn die Amerikaner auf die Idee kommen, sich am Kampf gegen den Widerstand zu beteiligen. Wenn Ghost doch gefangen wird, kippt einfach das Machtverhältnis zwischen den Fraktionen. Was die anderen drei KIs angeht, so ist eigentlich schon klar, dass auch Ghost ein Bruder von ihnen ist. Deswegen spürt Gai die Kampfaktionen der schwarzen Maschine. Was Shion hingegen angeht, erfahren wir noch nicht viel mehr über sie. So bleibt sie bis jetzt eine recht blasse Figur, was sich hoffentlich schnell ändert. Übrigens ist es sehr knuffig, wie sich Gai und Nayuta alias Angelo in die Wolle bekommen. Gerne mehr davon.
Titel: The Aquatope on White Sand
Start: 9. Juli 2021
Genre: Slice of Life
Animationsstudio: P.A. Works
Episode 19
Es gibt Nachwuchs im Tingaara Aquarium. Viele Besuchende möchten das kleine Pinguinbaby sehen und vor allem wissen, was für einen Namen das Tier bekommt. Ein Team von Yona Productions möchte zudem mit einer Fernsehdokumentation die ersten Schwimmversuche begleiten. Fuuka trifft dabei auf eine alte Bekannte aus ihrer Zeit als Idol. Sie können es kaum glauben, dass Fuuka ihre Karriere an den Nagel gehängt hat, um als Tierpflegerin zu arbeiten. Doch als sie ihren Umgang und die Freude mit den Tieren sehen, verstehen sie ihre Entscheidung. Kukuru ist sehr neugierig und möchte ebenfalls sehen, wie der kleine Pinguin schwimmt, doch leider versinkt sie derzeit in Arbeit. Die junge Reporterin Ruka tut sich ein bisschen schwer vor der Kamera und auch Fuuka ist sich unsicher, ob sie sich im Fernsehen zeigen soll. Durch Kukurus Ermutigungen und um Ruka Sicherheit zu geben, stimmt sie zu. Sie macht sich gut und dank ihrer Geduld, Gelassenheit und einem kleinen Schubs schafft das Pinguinbaby Shiratama seinen ersten Sprung ins kalte Wasser.
Wieder einmal wird in The Aquatope on the White Sand das Idol-Thema aufgegriffen. Fuuka beschäftigt sich noch einmal mit ihrer Vergangenheit, was vor allem an der Reporterin Ruka liegt. Diese schafft es noch nicht, selbstsicher vor der Kamera zu stehen und sucht Rat bei ihrem großen Vorbild Fuuka. Die Begleitenden des Senders versuchen Ruka zu unterstützen, auch wenn es ab und zu peinliche Szenen gibt. Ihr Lachen und auch die Gesichtsausdrücke bei Meerestieren, die gruselig wirken, machen das Ganze aber authentisch und Ruka wirkt sympathisch. Wenn ein kleiner Pinguin schwimmen lernt, muss das Ganze ja auch kindgerecht sein, da nicht nur Erwachsene sich an dem Thema erfreuen. Sehr besonders ist Fuukas Schlussstrich, den sie mit ihrer Vergangenheit zieht. Sie hat ihre roten Schuhe aufbewahrt als Erinnerung, die sie nun an Ruka weitergibt. Fuukas kleiner Stups um Shiratama ins Wasser zu bringen, gibt dann noch den kleinen Lacher zum Ende.
Titel: The Faraway Paladin
Start: 9. Oktober 2021
Genre: Action, Fantasy, Abenteuer
Animationsstudio: Children’s Playground Entertainment
Episode 6
Wils Reise in Richtung Zivilisation zeigt vor allem, wie viel in den 200 Jahren seit dem Sieg über den Hochkönig verloren ging. Zahlreiche verlassene Gebäude und zerstörte Zeichen von vergangener Zivilisation prägen Wils Weg. Dazu kommen ein paar Kämpfe gegen Monster und Dämonen, die ihm aber nicht das Wasser reichen können. Schließlich trifft er auf den Halbelfen Meneldor und damit der ersten Person auf seiner Reise. Nur kurze Zeit dauert die Bekanntschaft und nachdem Meneldor Wil den Weg ins nächste Dorf zeigt, trennen sich die beiden auch schon wieder. In der Nacht bekommt Wil dann eine Offenbarung seiner Göttin und rast ins nächste Dorf, um Schreckliches zu verhindern, vor allem, weil auch Meneldor dabei eine Rolle spielt. Es stellt sich aber heraus, dass Meneldor Teil der Angreifer ist. Mit einer Kombination aus Geschick, Mitgefühl, Stärke und etwas Geld kann Wil schließlich das Schlimmste verhindern und so müssen Meneldor und der Rest seines Dorfes nicht sterben. Für Wil ist das allerdings nur ein weiterer Teil seiner Bestimmung, denn er sieht es als seine Aufgabe an, Meneldors Dorf von den Dämonen zu befreien, die die Bewohner zu diesem Angriff getrieben haben.
Nach dem sehr emotionalen Abschluss der vorherigen Folge zeigt The Faraway Paladin hier schon fast ein typisches Fantasy-Klischee. Der junge Held von fernab der Zivilisation trifft das erste Mal auf andere Menschen. Das Treffen mit Meneldor dient dabei aber nicht nur zur Einführung eines neuen Charakters, sondern fügt mit den Feen und deren Magie ein weiteres Stück zu dieser weiten Welt hinzu. Außerdem wird aus dem Gespräch mit Meneldor klar, dass Wils Heimatort sehr viel weiter von Zivilisation weg ist als gedacht. Das Dorf, das dann zum zentralen Punkt der Folge wird, ist eigentlich schon die Grenze der menschlichen Zivilisation in diesem Zeitalter. Bewohnt von Verbrechern und Ausgestoßenen. Weshalb es umso schöner ist, wie treu Wil seinem Schwur bleibt. Er zögert keine Sekunde, Meneldors Dorf von den Dämonen zu befreien, und damit erarbeitet er sich auch Meneldors Respekt. Wie die beiden jetzt gemeinsam kämpfen, dürfte äußerst interessant werden. Doch wie wir die Serie mittlerweile kennen, wird auch diesmal der Kampf nicht der Mittelpunkt der nächsten Folge sein.
Titel: The Heike Story
Start: 15. September 2021
Genre: Historie
Animationsstudio: Science Saru
Episode 10
Mit den Heike geht es weiter bergab. Der junge, hübsche Minamoto-Heerführer Yoshitsune triumphiert, Biwa stolpert durch die niedergebrannten Ruinen von Fukuhara, der Beinah-Hauptstadt. Der alte Ex-Kaiser hat einen neuen Kaiser bestimmt, den Sohn einer Konkubine seines verstorbenen Sohns, was einer Enterbung seines legitimen Enkels, Tokukos Sohn, entspricht. Heerführer Shigehira wird gefangen genommen, Koremori zerbricht an seiner Pflicht, in den Kampf ziehen zu müssen, wird erst Mönch und begeht dann Selbstmord. Biwa findet zurück zu den Heike und verspricht, über alle zu berichten. Anlässlich einer Seeschlacht zwischen Heike und Minamoto wird sie zur weißhaarigen Sängerin und schildert die epische Schlacht.
Obwohl die Heike sie eher unwillig aufnehmen, scheint Biwa doch froh zu sein, wieder bei den Menschen zu leben, mit denen sie viele Jahre verbracht hat. Die alle älter geworden sind, nur Biwa nicht. Man hat das deutliche Gefühl, dass das die letzte Gelegenheit für ein paar friedliche Charaktermomente ist, bevor das Ende naht. The Heike Story lässt Zuschauererwartungen zwar gern in die Irre gehen, weil ein jahrhundertealtes Versepos nicht den heutigen Sehgewohnheiten entspricht, aber die Folge endet immerhin mit einer spektakulären symbolischen Verwandlung und einem fetten Cliffhanger. Vom Foreshadowing “Gefahr in den Wellen” ganz zu schweigen.
Titel: Mieruko-chan
Start: 03. Oktober 2021
Genre: Horror, Supernatural, Komödie
Animationsstudio: Passione
Episode 7
Hana hat sich eine Polaroidkamera gekauft, da sie überzeugt ist, eine begnadete Fotografin zu sein. Die Geister, die sie unwissentlich mitfotografiert, kann sie allerdings nicht sehen. Yulia will hinter Mikos Geheimnis kommen und bietet sich Hana als Führerin an, um schöne Orte für ihre neue Leidenschaft zu finden. Die drei machen sich gemeinsam auf den Weg. Yulia führt sie zu einem geisterbewohnten Tunnel, um Miko aus der Reserve zu locken, kann aber nur kleine Geister sehen und interpretiert Mikos Aktionen völlig falsch. Als ein Monstergeist, der alle anderen Geister aus dem Tunnel gefressen hat, die Mädchen attackieren will, tauchen die Schreingeister auf und vernichten das Monster. Die Mädchen fahren zurück in die Stadt. Yulia glaubt, dass Miko starke spirituelle Kräfte besitzt, freut sich aber gleichzeitig, dass sie neue Freunde gewonnen hat. Zudem kann sie Hanas Lebensenergie sehen.
Der gruselige Humor in Mieruko-chan lebt unter anderem auch von den Missverständnissen zwischen Miko und Yulia. Während Miko sich nicht genau sicher ist, ob Yulia die Geister ebenso wahrnimmt wie sie selbst, und versucht, Yulia zu beschützen, sieht diese in Miko eine mit okkulten Kräften ausgestattete Person, die ihr weit überlegen ist und die sie zu beeindrucken versucht. Dass diese Missverständnisse und die daraus resultierenden Aktionen letztendlich dafür sorgen, dass der Monstergeist sich ihnen zuwendet, merkt Yulia nicht, weil sie den Geist nicht sehen kann. Aber auch Miko ist sich nicht im Klaren darüber, dass in der Kommunikation zwischen ihr und Yulia etwas nicht stimmt. Hana ist fast schon zu beneiden, da sie überhaupt nichts Paranormales wahrnimmt und fröhlich jeden Leckerbissen verspeist, der ihr begegnet.
Titel: Taisho Otome Fairy Tale
Start: 9. Oktober 2021
Genre: Slice of Life, Komödie, Romanze
Animationsstudio: SynergySP
Episode 6
Tamahiko folgt der Diebin bis zu ihrem Haus, zieht sich aber zurück, als er erlebt, wie der Vater sie und ihre jüngeren Brüder misshandelt. Statt mit Yuzu zu sprechen, verkriecht er sich in seinem Zimmer. Als er am nächsten Tag die Diebin zur Rede stellt, nötigt diese ihn, ihren Geschwistern bei ihren Hausaufgaben zu helfen. Bevor sie ihm das Lesezeichen zurückgeben kann, kommt der Vater heim und Tamahiko ergreift die Flucht. Sehr zu seinem Entsetzen findet sich die Diebin am nächsten Tag in seinem Haus ein und erweckt Yuzu gegenüber den Eindruck, dass sie die Geliebte Tamahikos sei. Yuzu zerreisst das Lesezeichen, verhält sich anschließend aber wie immer. Doch Tamako bemerkt bei ihrem Anruf sofort, dass etwas nicht stimmt, und weist ihren Bruder zurecht. Dieser klebt das Lesezeichen wieder zusammen. Yuzu entschuldigt sich und schüttet ihm ihr Herz aus.
Es gibt also nicht nur nette Personen in Taisho Otome Fairy Tale. Zugegeben: Ryou hat es nicht leicht mit ihrem Vater, der sie zum Stehlen losschickt und das Geld dann versäuft, statt Essen für die Kinder zu kaufen. Dennoch findet die junge Diebin ein großes Vergnügen darin, anderen das Leben schwer zu machen oder es sogar zu zerstören. Warum Tamahiko aber vor ihr kuscht, statt zum Beispiel mit der Polizei zu drohen, als sie ihn immer wieder hinhält, bleibt ein Rätsel, aber vielleicht erinnert ihn ihre Art an seine Schwester Tamako. Dazu verhält er sich Yuzu gegenüber wenig empathisch. Dass diese sich Gedanken macht, wenn er sich ohne Begründung zurückzieht, ist normal, aber das bemerkt Tamako erst, als Yuzu es ihm direkt sagt. Er kann sich immer noch nicht daran gewöhnen, dass er nicht mehr allein ist.