Anime Fall Season 2024 / Woche #2
In diesem wöchentlichen Format begleiten wir 365 Days to the Wedding, DAN DA DAN, Mecha-Ude: Mechanical Arms, Nina the Starry Bride und Yakuza Fiancé von der ersten bis zur letzten Episode. Neben einer kurzen Zusammenfassung der Episode lest ihr die persönliche Meinung des jeweiligen Redaktionsmitglieds. Weitere Besprechungen diverser Anime-Serien befinden sich in unserem Episodenguide.
Titel: 365 Days to the Wedding
Start: 3. Oktober 2024
Genre: Romanze, Komödie
Animationsstudio: Ashi Productions
Episode 2
Nachdem sich Rika und Takuya in der Firma als Verlobte geoutet haben, versuchen sie ein Gerüst aufzubauen, um den Schein einer bevorstehenden Hochzeit zu wahren. Takuya erhält einen anonymen Drohanruf, bei dem der Anrufer mitteilt, zu wissen, dass sie ihre Verlobung nur vortäuschen und trotz ihrer Intrigen nach Alaska versetzt werden. Gonda, ein Kollege, bittet Takuya ganz plötzlich, ihn besuchen zu dürfen. Er müsse über wichtige Dinge sprechen, was das frisch verlobte Paar nach dem Anruf nervös macht. Die beiden sorgen dafür, dass Takuyas Wohnung aussieht, als würden sie zusammen leben. Als sie den Besucher hereinbitten wollen, müssen sie feststellen, dass er noch zwei andere mitgebracht hat. Gondas Anliegen ist es, Takuyas Rat in Sachen Beziehungen einzuholen. Da er ja jetzt verlobt ist, muss er doch alle Lösungen für die Probleme der Liebe kennen. Ein geheimnisvoller Besucher in der Reiseagentur macht das Geheimhaltungsspiel nicht gerade einfacher, denn es handelt sich um Takuyas Vater, der von der bevorstehenden Hochzeit erfahren hat, wütend ist und befürchtet, Takuya könne den Familiennamen entehren. All das erzählt der Vater Rika, ohne zu wissen, wer sie ist.
Ein Problem jagt in 365 Days to the Wedding das nächste. Dass es nicht einfach wird, eine Verlobung ohne dass bis zum jetzigen Zeitpunkt Gefühle im Spiel sind, zu fingieren, war von vornherein klar. Doch dass die spontane Idee nicht durchdacht war, zeigt sich bereits jetzt. Der Drohanruf kommt früh, doch wer steckt dahinter? Naheliegend ist, dass es sich um jemanden aus der Firma handelt. Takuyas Vater weiß irgendwoher von der Verlobung. So könnte es auch sein, dass er aus unbekannter Quelle von der Versetzung nach Alaska erfahren hat. Gonda ist der erste Verdächtige, doch nach seinem Anliegen beim Besuch scheidet er auch aus dem Verdächtigtenkreis aus. Takuyas Worte überraschen, denn sie zeigen seine aufrichtige Art. Eine Heirat ist schließlich nicht alles. Wichtig ist, dass es Menschen gibt, denen man vertraut, Interessen teilt und die für einen da sind. Eine gemeinsame Wohnung darzustellen gelingt Rika sehr schnell. Man bemerkt ihren Recherchegeist und die Kunst zum Perfektionismus. Zum Thema werden nun vermutlich die unterschiedlichen Hochzeitsbräuche. In der Stadt und auf dem Land unterscheidet sich der Lebensstil und in Takuyas Heimat ist eine Zeremonie in Verbindung mit einem großen Fest zur Verlobung Pflicht. An so etwas hat der junge Mann bei seiner Zustimmung nicht gedacht.
Titel: DAN DA DAN
Start: 3. Oktober 2024
Genre: Action, Fantasy, Science-Fiction
Animationsstudio: Science Saru
Episode 2
Momo hat schwere Probleme damit, dass Ken mit vollem Namen Ken Takakura heißt. Wie ihr Ideal-Mann. Deswegen kriegt er von ihr einen neuen Namen: Okarun. Der Kampf gegen die Turbo-Oma muss aber erst einmal warten. Mittlerweile ist es nämlich Tag geworden und Geister erscheinen nur nachts. Deswegen gehen die beiden zu Momo nach Hause und dort gibt es gleich ein Problem, denn Okarun geht in Flammen auf. Schuld daran ist der Bannkreis von Momos Oma. Momo löscht Okarun, entfernt den Talisman und damit kann Okarun auch das Haus betreten. Es bleibt weiterhin problematisch denn, Momo muss sich umziehen, während sie Okaruns Fluch im Griff hält. Ist schwierig, aber funktioniert. Plötzlich klingelt es und es stellt sich raus, dass das Entfernen des Talisman Tür und Tor für das Übernatürliche geöffnet hat. Es ist aber kein Geist, sondern ein riesiger Sumo-Alien und Okarun und Momo müssen gemeinsam alles geben, um das Alien zu besiegen. Okarun erlangt sogar eine Art Geister-Form, solange Momo den Fluch der Turbo-Oma nur gering in Schach hält. Am Ende können sie gemeinsam den Sieg erringen. Allerdings bekommt Okarun das nächste Problem, denn Momo wird bewusstlos und damit läuft auch sein Fluch wieder Amok.
Unglaublich wie DAN DA DAN auch in der zweiten Episode durchgehend abliefern kann. Dem Team bei Science Saru kann man nur applaudieren. Man merkt, mit wie viel Bedacht und Aufmerksamkeit bei dieser Adaption gearbeitet wird. Die Animationen sind wieder ausgezeichnet, die Regie hat auch unglaublich gut gewählt zwischen den witzigen Momenten und der Action und die Musikauswahl bleibt weiterhin absolute weltklasse. Die Beziehung zwischen Momo und Ken ist auch so toll eingefangen. Das fängt mit dem Namen “Okarun” an, den Ken nun dank Momo nutzen muss. Auch ihre kleinen Streitereien helfen, das Verständnis der beiden zu verstärken. Gerade Momos Ansage, als Okarun meint sie könne ihn, nachdem sie alles überstanden haben, ignorieren, ist stark. Sie kennt ihn nun, sie haben sich angefreundet. Ignorieren gibt es nicht mehr. Okaruns Verwandlung ist natürlich ein kleines Highlight. Der “Turbo-Oma-Modus”, der ihm zwar die Schnelligkeit gibt, aber depri macht, ist sowohl lustig als auch cool. Am coolsten bleibt aber Momo, die den Sumo-Alien fast im Alleingang besiegt und damit beweist, dass weibliche Protagonisten in klassischen Geschichten aus dem Shonen JUMP mehr als nur funktionieren können. Stark vom Anfang bis zum Schluss. Bitte weiter so!
Titel: Mecha-Ude: Mechanical Arms
Start: 04. Oktober 2024
Genre: Action, Science-Fiction
Animationsstudio: TriF Studio
Episode 2
Während Aki als neue Klassenkameradin Hikarus Nähe sucht, sind Tous und Wanner von der Kagami Group hinter Alma, dem “Trigger Arm”, her, den sie ohne Rücksicht auf Verluste an sich bringen wollen. Als Hikaru von seiner Klassenkameradin Meru Shirayama in ein altes, leerstehendes Schulgebäude gelockt wird, in dem Aki auf ihn wartet, erfährt er, dass sie einer Organisation namens ARMS angehört. Aki hingegen ist schockiert über die Tatsache, dass Alma sich nicht direkt mit Hikaru, sondern mit seinem Hoodie verbunden hat. Auf der Flucht vor Aki trifft Hikaru auf Wanner, der versucht, ihn in Tous Schusslinie zu bringen. Aki hilft Hikaru zu fliehen, wird aber von Wanner gefangengenommen. Hikaru gelingt es, sie zu befreien. Weitere Mitglieder von ARMS tauchen auf und nehmen Hikaru gemeinsam mit Alma mit in ihr Hauptquartier. Dort erzählt Aljis, der Anführer von ARMS, Hikaru von den Fesseln, die die Mitglieder der Kagami Group ihren Mecha-Ude anlegen, um sie ihres freien Willens zu berauben und sie zu nützlichen Sklaven zu machen. Und Alma trifft Fist, seinen großen Bruder.
Armer Hikaru, sein Typ ist einfach nicht gefragt. Sowohl ARMS als auch die Kagami Group sind lediglich an Alma interessiert. Immerhin versuchen die Mitglieder von ARMS zumindest nicht, ihn gleich umzubringen, anders als Tous und Wanner von der Kagami Group. Allerdings sind Akis “Annäherungsversuche” alles andere als harmlos, Zurückhaltung und Subtilität stehen nicht gerade hoch oben auf der Liste ihrer Fähigkeiten. Somit ist Hikaru mitten in einen Krieg zweier Parteien geraten, die unterschiedliche Ansichten zu den Mecha-Ude haben. ARMS plant, die versklavten Mecha-Ude aus den Fängen der Kagami Group zu befreien, ein nobles Ziel. Doch was die Kagami Group eigentlich mit den mechanischen Sklaven anstellen will, ist noch nicht bekannt. In dieser Auseinandersetzung spielt Alma anscheinend eine wichtige Rolle, nur kann er sich an gar nichts erinnern. Selbst seinen großen Bruder Fist hat er nicht erkannt. Da fehlen noch jede Menge Informationen und ein paar Blicke auf die Vorgeschichte, die weder den Zuschauenden noch Hikaru bekannt sind.
Titel: Nina the Starry Bride
Start: 10. Oktober 2024
Genre: Fantasy, Romanze
Animationsstudio: Signal.MD
Episode 2
Bei einem geheimen Ausflug nach draußen lernt Nina den ersten Prinzen Mufulm kennen. Nachdem beide sich miteinander bekannt gemacht haben, ziehen sie los, um Azurs Schwächen zu finden. Dabei wird deutlich, wie beliebt Azur ist und dass so mancher ihn lieber als Kronprinzen hätte als Mufulm. Als Azur beide in seinen Gemächern erwischt, geht es mit Mufulm durch und er rennt davon. Nina folgt ihm, doch beide stürzen in einen alten Brunnen. Nina nutzt die Gelegenheit um zu ergründen, was eigentlich Mufulms Problem ist. Es stellt sich heraus, dass Mufulm auch gern mehr wie Azur wäre und dass er seinen Bruder insgeheim bewundert. Später werden Vorbereitungen für das Sternenfest getroffen. Einer der Untergebenen der Königin verrät Nina, wie sie den Palast unbemerkt verlassen kann. Nina nutzt die Gelegenheit und kehrt in ihr altes Zuhause zurück – und läuft damit direkt in die Falle. Zum Glück kann Azur sie retten.
In dieser Episode präsentiert Nina the Starry Bride gleich zwei Handlungsabschnitte. Nina lernt den Kronprinzen kennen und später fliegt sie beinahe auf, weil sie ihr altes Zuhause aufsucht. Mufulm wirkt auf den ersten Blick wie ein kleiner, dicker, verwöhnter Junge, der Azur einfach nicht leiden kann. Wie er ständig betont, der zukünftige König zu sein, kann schon auf die Nerven gehen. Später stellt sich heraus, dass er Azur geradezu bewundert. In der zweiten Hälfte der Episode wird Nina in eine Falle gelockt, indem man ihr erzählt, wie sie ungesehen in die Stadt kommt. Schon seit einiger Zeit plagen sie Zweifel, doch als sie ihr leeres altes Zuhause sieht, weiß sie mit Gewissheit, dass Nina nicht mehr existiert, nur noch Alicia. Azur findet die richtigen Worte, als er ihr verspricht, sie Nina zu nennen, wenn sie unter sich sind. So verschwindet Nina nicht ganz.
Titel: Yakuza Fiancé
Start: 11. Oktober 2024
Genre: Komödie, Romanze, Krimi
Animationsstudio: Studio Deen
Episode 1
Yoshino ist 17 und Oberschülerin. Sie ist aber auch Sproß eines Yakuza-Clans und gar nicht begeistert, als sie erfährt, dass sie einen jungen Mann aus einem bislang verfeindeten Clan heiraten soll, um den Frieden zwischen den beiden Platzhirschen des organisierten Verbrechens zu besiegeln. Doch sie lässt sich überreden, ein Jahr in Tokio bei der Familie ihres Zukünftigen zu verbringen, um den Heiratskandidaten näher kennen zu lernen. Zunächst wirkt er wie ein netter Junge aus der Oberschule, doch er hat auch eine dunkle Seite: Hang zur Gewalt und feste Verankerung in den kriminellen Aktivitäten seines Clans. Er rettet sie zwar vor zudringlichen Aufreißern, aber er eröffnet ihr auch, dass sie für ihn bedeutungslos ist. Er steht auf dominante, brutale Frauen, die von anderen Frauen gehasst werden und Männer wie den letzten Dreck behandeln. Yoshino ist einfach viel zu nett und zu normal. Seinethalben kann sie ihr Geld auf dem Strich verdienen gehen. Yoshino überlegt tief gekränkt: Nach Hause zurückkehren? Oder es diesem Widerling so richtig zeigen? Ihn binnen eines Jahres dazu bringen, dass er sich in sie verliebt und ihn dann eiskalt abservieren? Den Versuch ist es wert …
Yakuza. Das sind diese Herren mit den beinah schicken Anzügen und den großflächigen Tattoos, die in Japan für das organisierte Verbrechen zuständig sind. Und darum auch einen festen Platz in der japanischen Film- und Fernsehlandschaft haben. Drogen, Schutzgelderpressung, Bandenkriege, Kämpfe in der Clan-Hierarchie: Das Thema bietet jede Menge Futter für Action und düsteres Pathos. Aber auch Comedy-Momente kann man den Genre entlocken, wenn so ein richtig harter Kerl sich plötzlich als Hausmann oder Babysitter bewähren muss. Auch Yakuza Fiancé versucht sich an dieser Reibung des Alltäglichen mit der Welt des Verbrechens, Yoshino und der ihr zugedachte Verlobte bewegen sich in der Teenie-Welt einer Oberschule ebenso wie unter schwer bewaffneten Gangstern. Bei der sehr steilen Vorgabe “Schulmädchen, erobere den Gangster, der dich langweilig findet und brich ihm dann das Herz!” kann man davon ausgehen, dass das kein Anime der leisen Töne und der subtilen Charakterzeichnung wird. Der Zeichenstil tut Seins dazu, denn er lässt die Figuren so klobig und ungelenk wirken wie sie auch miteinander agieren. Nun ja, vielleicht generiert Yakuza Fiance in den nächsten elf Folgen wenigstens noch skurril-makabren Humor um seine Yakuza-Protagonisten, das wäre schon mal was.