Anime Spring Season 2019 / Woche #11

In diesem wöchentlichen Format begleiten wir die Serien Fruits BasketJojo’s Bizarre Adventure: Golden Wind, One Punch Man (Staffel 2), Sarazanmai und  The Rising of the Shield Hero von der ersten bis zur letzten Episode. Neben einer kurzen Zusammenfassung der Episode lest ihr die persönliche Meinung des jeweiligen Redakteurs. Spoiler werden nicht separat gekennzeichnet!

Fruits Basket (2019): #11

Start: 06.04.2019 • Slice of Life • TMS Entertainment

Die letzten Klausuren sind geschrieben und die Sommerferien stehen vor der Tür. Momiji lädt Tohru, Yuki und Kyo zum White Day in einen Onsen ein, der der Familie Soma gehört und von der Mutter des Affentierzeichens geführt wird, einer kränklichen, depressiven Frau, die sich unentwegt für alles entschuldigt. Tohru genießt die Zeit mit den anderen, während Yuki und Kyo sich bei einer Partie Tischtennis mal wieder in den Haaren liegen. Auch Tohru versucht sich in dem Spiel, trifft aber einen Ball von Kyo trotz aller Anstregung und Entschlossenheit nicht, woraufhin Yuki still den Raum verlässt. Tohru findet ihn lachend im Garten, wo er ihr sein Geschenk zum White Day überreicht, eine blaue Haarschleife. Als sie am nächsten Tag wieder abreisen, erfährt Tohru, dass Momiji trotz seines kindlichen Äußeren lediglich ein Jahr jünger ist als sie und zusammen mit Hatsuharu in nächsten Schuljahr auf ihre Schule gehen wird.

Ich liebe diese ruhigen Momente in Fruits Basket (2019). Nachdem in den vorherigen Episoden alle möglichen Familienmitglieder vorgestellt wurden, konzentriert sich diese Episode ganz auf die Kerngruppe Tohru, Yuki und Kyo mit Momiji als Katalysator. Ein neues Tierzeichen wird zwar angesprochen, erscheint aber nicht, und auch die Wirtin des Onsen hat trotz ihrer unberechenbaren Ausbrüche nicht zu viel Gewicht. So wirkt die Geschichte von dem Reisenden, die Momiji erzählt, deutlicher nach und charakterisiert Tohru treffend. Momiji überrascht mich immer wieder mit seinem Einfühlungsvermögen. Bis zu dieser Episode wirkt er damit überzeichnet, aber die Erklärung, dass er lediglich ein Jahr jünger als Hatsuharu ist, macht das Bild wieder stimmig.


Jojo’s Bizarre Adventure: Golden Wind: Episode #34

Start: 06.10.2018 • Action, Abenteuer, Horror • David Production

Diavolo ist von der Präsenz dieser fremden Gestalt irritiert, bis er erkennt, dass es sich hierbei wohl um Silver Chariot handelt, weil ein Abdruck des Pfeiles zu sehen ist. Er merkt schnell, dass etwas nicht stimmt, als er den Pfeil fallen lässt und dann einschläft. Auch Giorno und der Rest der Gruppe fällt in einem Schlaf, welcher ein böses Erwachen mit sich bringt. Sie haben alle die Körper getauscht und müssen erst einmal mit dieser ungewohnten Situation klar kommen, was besonders Mista und Trish schwer fällt. Obskurer wird es, als plötzlich die Schildkröte zu reden beginnt. In ihr steckt niemand anderes als Polnareff, der der Gruppe erst einmal erklärt, wie diese Situation entstanden ist und wer er überhaupt ist. Er hat nur durch einen dummen Zufall herausgefunden, dass der Pfeil noch eine andere Funktion hat und Stands in eine noch mächtigere Form verwandeln kann. Aber er kann Silver Chariot Requiem nicht kontrollieren, weshalb er nach jemanden gesucht hat, der diese Kraft nutzen kann und Diavolo ausschalten will.

JoJo’s Bizarre Adventure: Golden Wind zeigt sich in dieser Folge noch einmal von seiner humorvolleren Seite, bevor es richtig in den Endkampf geht. Besonders lustig sind ja die Interaktionen von Trish und Mista, da sie jeweils im Körper des anderen feststecken. Trish moniert über Mistas Hygiene und ist sichtlich angewidert, während Mista seine Hände woanders hat. Fans von Polnareff können zumindest aufatmen, da er doch irgendwie überlebt hat, zumindest seine Seele, die nun in der Schildkröte ist. Bruno steckt obendrein in Diavolos Körper, was sein Stand beweist. Mir gefällt die neue Version des Openings, die nun endlich Diavolo zeigt, der zudem eine alte Tradition fortführt, dass der Antagonist das Opening sabotiert.


One Punch Man (Staffel 2): Episode #10

Start: 10.04.2019 • Action, Sci-Fi, Comedy • J.C. Staff

Schon zehn Folgen, nicht mehr viel bis zum Staffelende. Da muss es endlich zur Sache gehen. Vor der Helden-Organisation steht ein Unterhändler der Monster-Organisation und bietet bescheiden friedliche Koexistenz von Mensch und Monster an. Gnihihihi, reingelegt! Der wahre Vorschlag lautet: Wir haben eine Geisel, kommt alle in drei Tagen zu uns und versucht doch, sie befreien! Das ist natürlich ein Hinterhalt, in dem die Helden untergehen werden, sodass Monsterkönig Orochi daraufhin seine Herrschaft antreten kann. Mit einer absoluten Monster-Monarchie ist so manch eines der Monster nicht einverstanden, aber da Orochi Verlierer oder Nörgler kurzerhand verspeist, ist der Protest eher verhalten. Die Nachricht von der Herausforderung der Monster-Organisation zieht noch mehr Monster an, die der Organisation beitreten wollen. Dumm nur, dass sie Saitama im Weg sind, der seinen Müll wegbringt. Andernorts hat Garou angeschlagen in einer Hütte Zuflucht gesucht, die dem kleinen Tareo mit dem Heldenlexikon und seinen Freunden als Clubhaus dient. Draußen vesammeln sich acht Helden, um ihn zur Strecke zu bringen. aber dank Tareos Lexikon kennt Garou jede ihrer Attacken und kann sich Gegenstrategien überlegen. Aber ob einer gegen acht wirklich eine Chance hat?

Folge 10 von One Punch Man (Staffel 2) zerfällt in in zwei Hälften, die eine stellt die Weichen für das große Staffel-Finale, die andere baut einen großen Garou-Kampf auf. Dazwischen ein bisschen Saitama-Action als Garnierung. Der ist hauptsächlich mit Computerspielen und Mülltüten beschäftigt und hat von der zugespitzten Lage noch gar nichts mitbekommen. Einige Handlungsstränge hängen noch in der Luft, wie Garou in diese ganze Geschichte passt, ist nicht zu Ende erzählt, ob Sonic noch mitmischt oder nicht, bleibt offen und Meister Bang und sein Bruder Meister Bomb drifteten bisher mit sorgenvoller Miene durch die Staffel, ohne auf den Punkt zu kommen. Eine Menge Stoff für die letzten beiden Folgen. Oder Material für eine dritte Staffel. Lieblingsmoment dieser Folge: Glubschis hämisches Gekicher, als die Menschen beinah auf die falsche Friedensbotschaft hereingefallen wären. Lieblingsmonster: Der kleine Parasit, der an dem Bodybuilding-gestählten Heldenkörper von Black Luster keine Angriffsfläche findet. Bester Saitama-Moment: die waren jetzt wieder dünn gesät. Aber Saitama und King beim Computerspielen sind einfach klasse.


Sarazanmai: Episode #10

Start: 12.04.2019 • Supernatural, Comedy, Drama • Studio MAPPA

Um Enta zu retten, ist Kazuki entschlossen, die gestohlenen Teller zurück zu bekommen. Doch bevor er wieder das Otterversteck infiltrieren kann, wird Keppi von einen Überraschungsangriff von Reo erwischt und handlungsunfähig gemacht. Reo führt sie daraufhin zur Otterbasis, wo Mabu eröffnet, dass die Otter von den Tellern erfahren haben. Reos Frustration erreicht einen Siedepunkt. Umso fester entschlossen ist er, seinen alten Mabu wieder zu bekommen. Kazuki & Co. nutzen derweil die Gelegenheit und erreichen die tiefste Ebene des Otterverstecks. Dort werden die Kappazombies mithilfe von Keppis dunkler Hälfte produziert und auch die vier gestohlenen Teller aufbewahrt. Als sie diese zurückzuholen wollen, wird Enta jedoch Opfer eines psychologischen Otterangriffs. Enta kann sich zwar davon befreien, doch zerbricht er dabei den eigenen fünften Teller. Selbst auf Messers Schneide gibt er aber nicht auf. Mabu hingegen ist schwer getroffen von Reos Ablehnung und stürzt sich selbst in die Kappazombieverwandlung. Reo versteht nicht, was ihn ihm vorgeht, da ruft Keppi ihn auf, es herauszufinden. Reo befreit Keppi wieder, damit er ihn in seine Kappaform verwandelt, um das Sarazanmai-Lied zu singen. Dadurch wird er mit Mabus Verlangen konfrontiert: Mabu ist nie zu der gefühllosen Puppe geworden, für die Reo ihn hielt. Doch durfte er seine Liebe nicht in Worten ausdrucken, denn andernfalls explodiert sein künstliches Herz…

Sarazanmais hat hier nach Folge 6 definitiv wieder einen Höhenflug erreicht. Nicht zuletzt durch die klasse Leistung der Sprecher, mit der die Serie durchgehend gefüllt ist. Aber Mamoru Miyano übertrifft sie alle und gar sich selbst mit Reos emotionalem Rollercoaster diesmal. Das Polizistenpärchen wartet auch mit einer ganz anderen Tragik als die Jungs auf. Mit Reos Reaktionen ist recht klar, was er von Mabu nicht sehen will. Doch entgegen Mabus kühlen Ansagen versucht er schon die ganze Serie über, Reo nahe zu sein. Reo ist nur kein Charakter, der nicht klar Ausgesprochenes direkt versteht, und genau das bleibt Mabu verwehrt. Die beiden sind exemplarisch festgefahrene Erwachsene: Sie fühlen immer noch das gleiche füreinander, aber die Gefühle schlittern direkt aneinander vorbei. Da die beiden ein homosexuelles Pärchen sind und die Otternexistenz nun obendrein als ein Konzept dargestellt wird, hat Regisseur Ikuhara hier wohl noch ein paar mehr verkryptete gesellschaftliche Statements eingebaut. Das gibt auch Entas (fast) Sterbensworte etwas mehr Tragweite. Mabu gibt den den Zwängen nach, spricht aus, was von ihm erwartet wird. Enta ist dazu nicht imstande, weigert sich nach der Pfeife der Otter zu tanzen oder zu resignieren. Reos und Mabus Kappazombieproduktion (oder Reos Mordversuch an Kazuki/Enta) ist trotz Ottermanipulation aber immer noch ihr eigenes Verschulden. Die Allegorie, wie sie den Fortbestand der Maschinerie, die sie dazu erst nötigt, eigenhändig unterstützen, ist ein interessantes Thema. Dass das zu nichts führt, manifestiert sich in ihrer verfahrenden Beziehung und endet auch nicht gut: Mabus Existenz wird ausgelöscht und Reo verliert das, was ihm am Wichtigsten ist. Die Quittung, die sie erhalten, ist saftig. Oder zumindest vorerst, da Keppi meint, dass sie “fürs Erste” schlafen sollen. Weg vom Fenster sind sie also nicht; vielleicht räumt die letzte Folge ihnen noch eine Katharsis ein. Aber gemessen am Folgenepilog geht es wohl vornehmlich um Tooi. Der schaut mir nur mir ein wenig zu sehr aus, als ob er noch schnell Sasukes Emo-Trip von Naruto nachmachen will. Hoffentlich nimmt das nicht zu viel ein; die Ansage, dass Reo und Mabu Kappas sind, legt nahe, dass es zu deren Leben als Keppis Vasallen oder den Kappas allgemein noch was zu erzählen gibt. Und die Otter brauchen auch noch einen Abschluss…


The Rising of the Shield Hero: Episode #24

Start: 09.01.2019 • Action, Fantasy • Kinema Citrus

Die nächste Welle steht und gemeinsam mit der Königin und seinem Teleportations-Skill schafft es Naofumi noch rechtzeitig, eine kleine Armee auf Schiffen zur Verteidigung bereitzustellen. Wie sich zeigt, wird auch jegliche Hilfe benötigt, denn die Monster sind diesmal schwerer zu bekämpfen, da sie sich im Wasser befinden. Während also die Armee sich um das Kleinvieh kümmert, sollen die vier Helden sich um die Boss-Monster kümmern. Dieses Mal ist es zwar nur eines, aber Naofumi muss es erst aus dem Wasser locken, damit die anderen es besiegen können. Leider treten die anderen drei Helden damit nur den Beweis an, dass sie noch immer zu schwach sind. Deswegen freut sich Naofumi sehr über die Hilfe von L’Arc, und gemeinsam erledigen sie das riesige Monster. Während die drei anderen drei Helden sich schnell über die Drops hermachen wollen, für die sie eigentlich nichts getan haben, zeigen L’Arc und Therese ihr wahres Gesicht. Sie stellen sich als Helden einer anderen Welt vor, die ebenfalls vor der Zerstörung steht, und es scheint, um diese zu verhindern müssen andere Welten sterben. Die drei anderen Helden sind schnell besiegt, doch Naofumi, Raphtalia, Filo und Melty scheinen ebenbürtige Gegner zu sein. Als schließlich mit Glass eine alte Bekannte auftaucht und sich als L’Arcs Verbündete zu erkennen gibt, scheint Naofumis Gruppe der schwerste Kampf erst zu beginnen.

In der vorletzten Folge der Staffel geht es noch einmal rund. Statt groß zu zeigen, wie Naofumi alle Truppen transportiert, werden wir als Zuschauer gleich ins Geschehen geworfen. Das finde ich persönlich gut gelöst, da sowieso nicht mehr viel Zeit übrig ist. Im Kampf gegen die Welle zeigt sich leider wieder einmal schnell, wie nutzlos Motoyasu, Rem und Itsuki sind. Was auch immer sie auf Cal Mira getan haben, Training scheint es nicht zu sein. Selbst Raphtalia schadet dem Boss-Monster mehr, und am Ende muss L’Arc helfen. Seine und Thereses Offenbarung als Helden einer anderen Welt ist nicht allzu überraschend. Seine Sense, die wie die Heldenwaffe funktioniert, seine Stärke und auch die Tatsache, dass Therese zuerst nicht verstanden wurde, waren schon kleine Hinweise. L’Arc macht aber auch klar, dass es keinesfalls persönlich ist, und er und Naofumi kämpfen deshalb auch mit offenen Karten. Erst das Auftauchen von Glass kippt die Waage zugunsten von L’Arc und Therese. Ihr Auftauchen versichert mir allerdings, dass wir in der letzten Folge einen tollen Kampf bekommen und damit die Staffel hoffentlich auf einer hohen Note endet.

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