Star Trek: Discovery (Folge 2×01)

Star Trek: Discovery geht in die zweite Staffel. Während manche Fans trotz häufiger Präsenz der Disco-Darsteller auf diversen Star Trek-Cons noch mit dem jüngsten Kind des Franchise fremdeln, dürfte die Freude über die Rückkehr überwiegen. Mit neuer Mission und neuem (altbekannten) Captain lässt Folge eins der zweiten Staffel neben der Discovery auch wieder allerlei Funken, Meteorbrocken und Lensflare-Effekte fliegen.

Während für die Zuschauer fast ein Jahr seit der letzten Star Trek: Discovery-Folge vergangen ist, setzt die erste unmittelbar da an, wo die Handlung aufgehört hat: Von einem Notfallsignal in ihrem Flug nach Vulkan gestoppt, trifft die Discovery auf die USS Enterprise, deren Systeme größtenteils ausgeschaltet wurden. Begleitet von einer rotbehemdeten Sicherheitsoffizierin und einem überheblichen Wissenschaftsoffizier, der nicht Spock ist, übernimmt der Captain der Enterprise, Christopher Pike, auch sofort nach dem Rüberbeamen das Kommando über die Discovery. Der Grund: Verteilt über mehrere zehntausend Lichtjahre wurden diverse rotfarbige Ausbrüche festgestellt. Zu koordiniert, um ein natürliches Phänomen zu sein und nicht eindeutig von Scannern erfassbar, sollte eigentlich die Enterprise das Phänomen untersuchen, wurde dabei aber schwer beschädigt. Da diese „Signale“ eine Gefahr darstellen können, setzt Pike nun seine wichtige Mission mit der Discovery und ihrer Crew fort. Anstatt einer rötlichen Anomalie findet die Discovery am Ursprungsort eines der Signale jedoch einen Meteor vor, der diversen Gesetzen der Physik nicht gehorchen will, sowie ein auf der Meteoritenoberfläche gestrandetes Föderationsschiff. Aus der Erkundungsmission wird somit schnell eine Rettungsmission unter den erdenklich gefährlichsten Bedingungen.

Bruder und Schwester auf vulkanisch

Originaltitel Star Trek: Discovery (Season 2)
Jahr 2019
Land USA
Episode 1 / 14
Genre Science-Fiction
Cast Commander Burnham: Sonequa Martin-Green
Commander Saru: Doug Jones
Lieutenant Stamets: Anthony Rapp
Fähnrich Tilly: Mary Wiseman
Dr. Culber: Wilson Cruz
Captain Pike: Anson Mount
Spock: Ethan Peck
L’Rell: Mary Chieffo
Tyler: Shazad Latif
Philippa Georgiou: Michelle Yeoh

Neben dem Krachbumm einer Rettungsmission in einem anormalen Meteoritenfeld steht, wie es der Titel verrät, auch die Beziehung zwischen Michael und ihrer vulkanischen Ziehfamilie wieder im Mittelpunkt. Beschäftigte sich Staffel 1 noch mit dem Verhältnis zwischen Michael und Adoptivvater Savek, rückt jetzt das zu ihrem prominenten Ziehbruder Spock in den Vordergrund. Während eine Eingangssequenz ihr eher Missglücktes erstes Treffen zeigt, scheinen die Ziehgeschwister wohl zwischenzeitlich ein gutes Verhältnis gehabt zu haben. Ein Vorfall, der zunächst nur angedeutet bleibt, scheint dies jedoch wieder zerstört zu haben, sodass beide seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen haben.

Totgeglaubte leben länger

Mit dem bereits aus Originalserie und Kinofilmen bekannten Christopher Pike bekommt die Discovery einen neuen Interimscaptain. Der familiäre, auf Förmlichkeiten und wissenschaftliche (besonders astrophysische) Fachbegriffe nicht viel wertlegende Offizier ist dabei ein Gegenentwurf zum kühlen, verschiedenen Lorca.
Nicht nur von dessen Verrat muss sich die Discovery-Crew nach wie vor erholen. Dr. Culbers Tod wiegt ebenfalls noch schwer und besonders Lieutenant Stamets vermisst ihn so schmerzlich, dass er fest entschlossen ist, die Discovery und die damit verbundenen Erinnerungen an Culber zu verlassen. Ein schwerer Schlag, insbesondere für Fähnrich Tilly. Interessant ist dabei jedoch, dass Culbers Darsteller Wilson Cruz immer noch seinen Platz in Introcredits hat und ob dies nur auf mögliche Rückblicke und Holoaufzeichnungen zurückzuführen sein wird, kann bezweifelt werden. Mit möglichen Revivals im Zusammenhang mit dem Spiegeluniversum hat man ja schon in Staffel 1 seine Erfahrungen gemacht, sodass die so interpretierbare Andeutung in dieser Folge, dass man auch von Jason Isaacs Lorca nicht das Letzte gesehen hat, durchaus ernst genommen werden kann.

Meinung

Das abgefackelte Effektfeuerwerk der ersten Folge, sollte wahrscheinlich auch noch lobend erwähnt werden. Zumal es genauso qualitativ, wenn nicht sogar etwas hochwertiger war, wie die der letzten Kinofilme. So schön Eyecandy auch ist, freue ich mich mehr darüber, wenn Tilly starstruck von Captain Pike ist oder die Macht der Mathematik feiert. Die farbenfrohen neuen Föderationsuniformen, in dessen Genuss die Crew der Enterprise zuerst gekommen ist, sowie ein schöner Twist in der Red Shirt-Thematik runden die unterhaltsame Seite der ersten Folge ab. Natur der Spock’schen Familienproblematik und der roten Signale inklusive Engelserscheinung bleiben zwar noch im erzählerischen Dunkeln, wecken aber schon gespannte Erwartungen. Auch hoffe ich, dass man noch mehr von Tig Notaros (Transparent) Jett Reno sieht. Neben den Wissenschaftsgeeks Tilly, Stamets und Burnham fehlt irgendwie noch eine pragmatisch flickende Ingenieurin als Gegenpol.

Lyxa

Lyxa studiert aktuell das Fach Und-was-macht-man-damit in Mainz, liest viel, schreibt gerne und schaut sich viel und gerne allerlei Serien und Filme an, am liebsten Science-Fiction. Lyxa ist dabei besonders der Dunklen Seite der Macht verfallen, weil es dort die cooleren Outfits gibt.

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MadameMelli
Redakteur
22. Januar 2019 9:58

Ich habe letzte Woche Samstag die erste Folge gesehen und war von der ersten Sekunde an (ok, der Recap war für mich auch noch hilfreich) gefesselt. Die Eingangssequenzen mit der „Entwicklung“ der Raumfahrtgeschichte und dieser afrikanischen Erzählung in Kombination mit der asiatisch angehauchten Erstbegegnung von Burnham mit ihrer Ziehfamilie boten einen unerwarteten Mix, der richtig viel Spaß gemacht hat. Die Bilder und Farben sind on point und das Wiedersehen mit der Crew war toll. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Folge ausgewogener war als die erste Staffel an manchen Stellen. Die war ziemlich überladen und wusste manchmal nicht, welche Fässer sie noch aufmachen will. Bei Charakteren wie Tilly habe ich meine Pompoms herausgeholt, um sie anzufeuern und Stamets … mein Herz bricht für ihn. Es war gerade für diese Personen ein tolles Skript!
Ehrlich gesagt weiß ich ja noch nicht, was ich von Pike halten soll. Ich kenne den Großteil des Star Trek Franchises nicht (nur den, denn alteingesessene Trekkies eher doof finden, nämlich die neuen Filme und Discovery), aber es gab ein paar Kleinigkeiten, die ihn unstimmig wirken lassen. Sein lapidares „Fly beautiful“ hat mir irgendwie jegliche Spannung aus der Situation genommen XD Er ist sehr lapidar und irgendwie will ich ihm nicht so recht vertrauen (vielleicht bin ich jetzt aber auch geschädigt von Captain Glückskeks? Auf dessen Markenzeichen es sogar eine Anspielung gab <3)

Die erste Folge war super und ich freue mich darauf, sie irgendwann vor Freitag noch ein zweites Mal zu sehen, um weitere Details zu entdecken!