Star Trek: Discovery (Folge 5×08)

Die Schatzsuche geht in die finale Phase. Nur noch ein Artefakt und dann ist der Weg zur Technologie der Progenitoren frei. In Folge 8 bietet Star Trek: Discovery Staffel 5 einen Ausflug in ein galaktisches Archiv, mit einer ordentlichen Prise Der Name der Rose. Doch die Breen, diese maskierten Weltraumschurken mit den leuchtenden Schlagstöcken und den finsteren Absichten, sind der Discovery hart auf den Fersen.

Inhaltsangabe

Das Intergalaktische Archiv, wo der letzte Hinweis zu finden ist, befindet sich in den Badlands, einer entlegenen, von Plasmastürmen heimgesuchten Ecke der Galaxis. Der Discovery gelingt es, unbeschadet beim Archiv anzukommen, Michael erhält das gesuchte Manuskript. Sie öffnet das Buch, berührt eine darin verborgene Metallplatte und verliert das Bewusstsein. Tatsächlich ist sie nun in einer Gedankenwelt, die dem Archiv sehr ähnelt, nur dass jetzt eine Gestalt mit Books Gesichtszügen und der Kleidung eines Archivars bei ihr ist und ihr eröffnet, dass sie eine Prüfung bestehen muss, um sich des Artefakts würdig zu erweisen. Sie soll das im Archiv verborgene Artefakt finden. Michael versucht zunächst, die richtige Abteilung zu finden. Geschichte vielleicht? Die Annalen der Dominion-Kriege? Fehlanzeige. Vielleicht ist das Archiv ja ein Labyrinth, aus dem sie den Ausweg finden muss? Das kann sie, aber auch das ist nicht die richtige Lösung. Warum erscheint Book in ihrer Vision? Muss sie etwa ihre Motivation hinterfragen, sich ihren Ängsten stellen und ihre Beziehung zu Book unter die Lupe nehmen? Bingo! Michael erwacht aus ihrer Ohnmacht und nimmt das Artefakt an sich.

Auch die Breen sind, dank Molls Informationen beim Archiv angekommen, Primarch Ruhn verlangt die Herausgabe des Artefakts und droht mit Angriff. Trotz Störversuchen von Adira, Stamets und Reno gelangen Breen-Kämpfer ins Archiv, kommen jedoch zu spät, um das Artefakt zu erbeuten, das Michael an Bord der Discovery bringt. Alle fünf Teile vereint projezieren eine Sternenkarte, aus der man die Koordinaten der verborgenen Technologie ersehen kann. Primarch Ruhn droht, das Archiv zu zerstören, wenn Michael das Artefakt nicht herausgibt. Michael lässt ihn einen heiligen Breen-Eid schwören und händigt das Artefakt aus. Kaum hat er es erhalten, lässt er die Discovery beschießen, doch die ist im letzten Moment per Sporenantrieb weggesprungen. Schwer beschädigt kommt sie in der Nähe des Zielorts an. Sechs Stunden, bis die Breen da sein werden, fünf Stunden, bis die Schäden behoben sind. Also eine Stunde Vorsprung.

An Bord des Breen-Raumschiffs gelingt es Moll, die Breen gegen Primarch Ruhn aufzuwiegeln. Sie schießt ihn nieder und versammelt die Breen hinter sich, um mit der Technologie der Progenitoren den Thronfolger L’ak von den Toten zurückzuholen. Mit der Herausgabe der Koordinaten hat Michael ihr quasi den Weg gewiesen. Doch Michael hat noch eine Information erhalten, die Moll nicht hat …

Erweise dich als würdig!

Eine Schatzsuche nach so und so vielen Teilen eines Ganzen mag ein allzu oft und gern genutztes Motiv sein. Abwechslungsreich war die Star Trek: Discovery-Version der ollen Kamelle durchaus. Folge 8 hätte der krönende Abschluss sein können. Leider verdient sich just dieser Moment das Prädikat “lahm”. Sicher, das Archiv sieht hübsch aus, die Archivarin ist lustig. Aber ein bisschen Rätselraten, ein bisschen Umberto Eco für Arme und dann viel zu viel Michael Burnham-Seelenpein? Weil die würdige Kandidatin zur Selbsterkenntnis fähig sein muss? Och nö! Ja, alle bisherigen Aufgaben hatten auch jeweils eine Botschaft, damit die Suchenden sich der schweren Verantwortung bewusst werden, die sie da auf sich nehmen. Wie waren die nochmal? Irgendwie war nichts davon besonders einprägsam. Und Michael Burnham hatte Staffel für Staffel Momente von Selbstzweifel und Seelenbuddelei. Das waren leider auch immer die schwächsten Momente der vergangenen Staffeln. Man hätte es also kommen sehen müssen. Lahm ist es trotzdem. Eigentlich ist eine schöne Idee, dass man nicht mehr so unbeschwert und selbstgewiss durchs All düst wie einst Käptn Kirk. Aber muss es so mühsam und weinerlich daherkommen? Und einer potenziell spannenden Schatzsuche das Finale zermatschen?

Die Breen: Revolution

Verglichen mit Michael Burnham ist Primarch Ruhn beneidenswert eins mit sich und der Welt. Wie löst man Probleme? Ganz einfach, immer die destruktivste Möglichkeit auswählen. Lügen, Betrügen, Eidbrechen, Erpressen, Niederschießen, Bombardieren. So geht Weltherrschaft. Oder etwa nicht? Nanu, das ist ja gar kein Patentrezept! Klammheimlich hat sich der Grundsatz “Crime does not pay” zurückgemogelt. Denn selbst den Breen geht Missachtung heiliger Eide und mangelnder Respekt für den toten Thronfolger zu weit. Und/oder in den Seelen all der allzu streng erzogenen jungen Breen glimmt vielleicht, wie bei L’ak, die Sehnsucht nach Auflehnung, Selbstbestimmung und aufregenden Frauen von anderen Planeten. Moll weiß es und spielt ihre Karte als Kronprinzen-Witwe und Retterin des Thronfolgers geschickt aus. Eben war gar nicht so sicher, ob sie die Folge überhaupt überlebt, weil sie für Ruhn nur so lange von Wert ist, wie sie ihm Informationen liefert. Am Ende der Folge steht sie über seiner Leiche und hat alle Breen hinter sich. Das hatte wohl kaum einer kommen sehen.

Fazit

Folge 8 hat durchaus hübsche Momente. Die allzu munter plaudernde Archivarin. Ein Book, der keiner ist. Adira, Stamets und Reno, wenn sie daran tüfteln, die Breen nicht ins Archiv zu lassen. Die Plasmastürme der Badlands,die Kenner der Materie schon aus anderen Star Trek-Staffeln kennen. Molls Handlungsbogen, der eine ganz unerwartete Wendung nimmt. Aber leider zieht die allzu lahme Auflösung der Schatzsuche und Michael Burnhams anstrengende Seelenbuddelei die ganze Folge herunter. Star Trek: Discovery, wie man es eher nicht mag. Hoffentlich nimmt Staffel 5 im Finale wieder Fahrt auf.

© Paramount

wasabi

wasabi wohnt in einer Tube im Kühlschrank und kommt selten heraus.

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