Star Wars: Andor (Folge 1×08)

Die achte Folge von Andor präsentiert das Imperium von seiner bedrückend perfiden Seite. Denn in Disneys Star Wars-Serie zieht Dedra Meero die Schlinge um Cassian immer enger zusammen, wodurch es insbesondere für seine Freundin Bix auf Ferrix gefährlich wird. Cassian lernt derweil die schrecklich gruseligen Methoden des imperialen Gefängnisses kennen und weiß gar nicht, dass Freunde und Familie in Gefahr sowie seine imperialen Verfolger und einstigen Verbündeten ihm auf den Fersen sind. Außerdem geben sich zwei Charaktere, die Freunde von Rogue One alle kennen, die Ehre!

Inhaltsangabe

Cassian wird gemeinsam mit anderen vom imperialen Gericht Verurteilten auf den Arbeitslager-Planeten Narkina 5 gebracht. In dem klinisch sauberen Gefängnis muss er gemeinsam mit anderen Häftlingen an Tisch 5 unter der harten Aufsicht des Schichtleiters Kino Loy (Andy Serkis, Star Wars: Das Erwachen der Macht) Maschinenteile für das Imperium unter hohem Zeitdruck zusammenbauen. Es vergehen drei Monate, in denen Cassian nicht nur seine trostlose Arbeit, sondern auch seine kleine Zelle und die perfiden Methoden der Gefängnisleitung, um die Arbeitsproduktivität zu steigern, kennenlernt.

Währenddessen ist Dedra Meero Cassian auf der Spur. Dabei liefert ihr insbesondere Syril Carn wichtige Details von den Ereignissen auf Ferrix, wodurch Dedra auch von Luthen erfährt. Letzterer ist ihr jedoch nicht namentlich bekannt und wird daher nur als „Axis“ bezeichnet. Aufgrund der genannten Hinweise versucht Syril Dedra von seinem Wert für das Imperium zu überzeugen. Doch sie lässt ihn abblitzen und bricht nach Ferrix auf.

Dort wird es insbesondere für Bix gefährlich, denn auch Vel und Sintha befinden sich mittlerweile aufgrund ihrer Jagd nach Cassian auf dem Planeten. Jedoch gelangt Bix in die Hände von Dedra, die natürlich ebenfalls mehr über Cassian erfahren möchte. Mon Mothma navigiert sich nach wie vor charmant lächelnd von einem politischen Dinner zum nächsten, um nicht als Rebellin aufzufliegen, während Luthen die Rebellenarbeit weiter vorantreibt. Dieser möchte gestohlene imperiale Technik an den extremistischen Gegner des Imperiums Saw Gerrera (Forest Whitaker, Rogue One) verkaufen, aber nur unter der Bedingung, dass Saw jemanden mit dem Namen Anto Kreegyr trifft.

Perfide und böse – das Motto des Imperiumsquenzen

Auf Narkina 5 lernen wir die kalkulierten Methoden des Imperiums, dessen Macht aufrecht zu erhalten, auf eine andere Art kennen. Physische Schrecken durch Sturmtruppen und Droiden, Blastergewitter sowie drakonische Urteile sind aus vorherigen Folgen bereits bekannt. In Folge 8 liegt der Fokus mehr auf dem psychischen Grauen, der auf diese Art in einer weit, weit entfernten Galaxis noch nicht gezeigt wurde. Die Arbeitsprozesse im Arbeitslager auf Narkina 5 sind streng durchgetaktet. Das Perfide in diesen ist auch gar nicht mal der Boden, der die barfüßigen Gefangenen auf Knopfdruck rösten kann, sondern der hohe aufgebaute Druck zwischen den einzelnen Arbeitsteams, die verschiedenen Tischen zugeteilt sind. Das unproduktivste Team wird bestraft, während das beste Team ein bisschen Geschmack in die Nahrungspaste hineingemischt bekommt. Der raue Ton, das ständige Bewusstsein jederzeit vom Boden aus gegrillt oder aufgrund von Unproduktivität bestraft zu werden, schafft die besten Voraussetzungen für eine trostlose Arbeitshölle. Hinzu kommt die Tatsache, dass nach den Taten auf Aldhani die Strafen aller Insassen sich erhöht haben und die Restzeit im Gefängnis jederzeit sichtbar in der Minizelle der Sträflinge einzusehen ist. All diese Methoden sollen wohl jeden Anflug von Widerstand brechen. Ein Gefühl von Gemeinschaft unter den Gefangenen ist auch so gut wie unmöglich, wird man doch tagein tagaus gegeneinander ausgespielt. Hier traut sich Disney ein neues Star Wars-Bild zu zeichnen. Im Übrigen versteht sich auch Dedra Meero sehr gut darauf rebellische Gedanken zu brechen, wie sie es an Bix demonstriert.

Überraschende Gastauftritte!

Disney versucht die einzelnen Geschichten des Star Wars-Universums miteinander zu verbinden. Die Auftritte von Mon Mothma oder auch Luthen Rael sind der beste Beweis dafür. Doch in der achten Folge präsentiert Andor weitere interessante Charaktere aus der Galaxis. So wird der raue Schichtleiter und Mitgefangene von Cassian Kino Loy von Andy Serkis gespielt, der bereits als Snoke in den Star Wars-Sequels auftrat. Nun darf er in Andor zeigen, dass er es als Star Wars-Bösewicht wirklich drauf hat. Außerdem knüpft Disney bereits weitere Verbindungen zu der auf Andor folgenden Erzählung Rogue One. Der extremistische Partisanenkämpfer Saw Gerrera bekommt nämlich einiges an Bildschirmzeit. Dieser Feind des Imperiums scheint aber auch kein wirklicher Freund von Luthen, einem weiteren Gegner des Imperiums, zu sein. Interessant, denn es hebt die einzelnen Strömungen des Widerstandes gegen die Tyrannei noch weiter hervor. Saw Gerrera hatte bereits einige kleinere Auftritte in Star Wars: The Clone Wars. Sein prominentes Debüt erlebte er jedoch als Vaterfigur für Jyn Erso (Felicity Jones, Inferno), der er in Rogue One sogar die Pläne des Todessterns überreichte. Auch bekommt man das künftige Rebellenmitglied der „Rogue One“-Einheit, die später von Cassian Andor angeführt zu Gesicht. Auf Narkia 5 lernt Cassian nämlich den Insassen Ruescott Melshi (Duncan Pow, Halo) an Tisch 5 kennen.

Fazit

Folge 8 entführt tiefer in die Welt in einer weit, weit entferntes Galaxis und zeigt den harten Gefängnisalltag im Imperium. Sonderlich viel Action ist auch hier nicht zu sehen. Doch die Folge nimmt sich Zeit, die neue Situation, in der sich Cassian befindet genau zu zeigen. Daher ist die fehlende Action nicht dramatisch. Das Motto „show don´t tell“ nimmt sich Disney hier wieder zu Herzen. Insbesondere das Zeigen kleinerer Details gefällt mir. Beispielsweise beobachtet Cassian einen Insassen, der sich mittels Zeichensprache über weite Strecken hinweg mit einem anderen Insassen zu unterhalten scheint. Ein kleines Detail, was vielleicht noch wichtig werden könnte. Eventuell für einen bevorstehenden Ausbruch? Auch wenn ein Ausbruch noch unmöglich scheint – mal sehen für wie lange.

© Disney

Lady Narmora

Als Sinologin liebt Lady Narmora die asiatische und allen voran die chinesische Kultur sowie Literatur. Sie liebt Fantasy, Sci-Fi und spannende Historienromane, in denen fremde Orte und Philosophie hochgeschrieben werden. Daher ist Literatur mit einem interessanten und spannenden Worldbuilding für sie sehr wichtig; gerade, dann wenn es um Speisen, Feste, Geschichte und Politik geht.

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