Star Wars: Andor (Folge 1×11)
Folge 11 der Star Wars-Serie Andor treibt nicht nur einige Handelsstränge für das kommende Staffelfinale zusammen, sondern liefert auch weitere tiefgründige Gespräche, gespickt mit verschiedenen kleinen Easter Eggs rund um Lucasfilms’ Sci-Fi-Universum und einen epischen Weltraum-Kampf. Das Grande Finale in der noch ausstehenden Folge kann kommen!
Inhaltsangabe
Nach Cassians Flucht aus dem Gefängnis versucht er gemeinsam mit Melshi eine Möglichkeit zu finden, von dem Planeten zu fliehen. Die beiden treffen zwei Keredianer und beschließen deren Raumschiff zu stehlen, um zu fliehen. Doch der Plan geht schief und Cassian sowie Melshi geraten den beiden wortwörtlich ins Netz. Nach einigem Hin und Her stellt sich aber heraus, dass die Keredianer keine Freunde des Imperiums sind und bringen die beiden Ausbrecher auf den Planeten Niamos zurück, wo Cassian auch von Maarvas Tod erfährt.
Währenddessen genehmigt Dedra Meero die Bitte der Bewohner von Ferrix, eine Trauerfeier für Maarva abzuhalten, in der Hoffnung, dort Cassian schnappen zu können. Von Maarvas Tod erfährt auch Syril Carn, der nach wie vor von Cassians Verhaftung besessen ist.
Mon Mothma eröffnet Vel gegenüber in wie großen Problemen sie steckt und, dass sie ernsthaft darüber nachdenkt ihre Tochter zu verloben, um diese Schwierigkeiten zu lösen. Wirklich leicht scheint ihr diese Entscheidung zu treffen jedoch nicht zu fallen.
Gefühlskalt zeigen sich Luthen und seine Assistentin Kleya. Vel überbringt Kleya ebenfalls die Nachricht über Maarvas Tod mit der Bitte Luthen darüber zu informieren. Es kommt zu einer Diskussion, wobei dabei nicht deutlich wird, ob Kleya der Bitte nachkommt. Luthen muss sich unterdessen mit einem imperialen Kreuzer auseinandersetzen und zeigt, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. Schlussendlich erreicht er sein Ziel: ein Gespräch mit Saw Gerrera. Auch hier kommt es zu einer Diskussion, in der es um Luthens eigene Rolle innerhalb der Rebellion und der eventuell zu opfernden Rebellen geht.
Andor und seine Easter-Eggs
In Andor wurden bereits einige Charaktere aus Rogue One gezeigt. Mit Melshi und Saw Gerrera sind wohl die prominentesten dabei. Doch auf Cassians und Melshis Flucht treffen die beiden auf zwei Keredianer. Einer von ihnen ist Cycyed Ock und wird als ein späteres Mitglied von Saw Gerreras Partisanengruppe in Rogue One noch einmal zu sehen sein. Ein anderes interessantes Easter-Egg befindet sich wieder einmal in Luthens Antiquitätengeschäft. Hier unterhalten sich Vel und Kleya vor einer Scheibe, die sich als Maya-Kalender herausstellt. Dieser Kalender endete am 21. Oktober 2012. Ein Datum, das für Star Wars-Fans nicht uninteressant sein könnte. Denn wenige Wochen zuvor wurde Lucasfilms an Disney verkauft. Doch Andor zeigt deutlich, dass diese Übernahme nicht zwangsläufig den Untergang eines Franchies bedeuten muss. Gerade nach Luthens grandiosen Weltraum-Kampf gegen einen imperialen Kreuzer.
Andor – ein Beispiel für Gesellschaftskritik
Dass Lucasfilms’ Schöpfung sich intensiver damit beschäftigt, die klassischen Rollen von Gut und Böse in Grauzonen zu verwandeln, ist bereits gelungen. Folge 11 geht jedoch noch ein bisschen weiter. Sie zeigt auch hier wieder einmal die Auswirkungen imperialer Machtstrukturen auf Natur und Umwelt, wie die beiden Keredianer in einer Wutrede deutlich machen: Das Gefängnis auf Narkina 5 sorgte dafür, dass Fische und damit eine wichtige Nahrungsquelle fast gänzlich verschwunden sind. Diese Worte zeigen auf wie ausbeuterisch imperiale Systeme und wie veraltet sie damit eigentlich sind. Auch das Ritual, dass Mon Mothmas Tocher Leida gemeinsam mit ihren Freundinnen durchführt, scheint in chandrilanischen Kreisen veraltet zu sein – steht es doch für alte, traditionelle Werte wie eine sehr frühe Verlobung. Kein Wunder, dass Leidas Mutter und Vel es abstoßend finden, junge Menschen gemeinsam betend vorzufinden. Immerhin scheint Vel sich diesen Vorstellungen entledigt zu haben, während Mon Mothma nach ihnen geheiratet hat, es aber persönlich selbst nicht gut zu finden scheint. Mon stellt dabei auch bedrückt fest, dass junge Chandrilaner auf Coruscant anders als auf ihrem Heimatplaneten den älteren Bräuchen stärker anhängen.
Fazit
Andor Folge 11 liefert alles, was eine gute Star Wars-Folge ausmacht: spannende Weltraumaction mit Lichtschwerteinsatz der anderen Art, tiefgründige Charaktere und Handlungsstränge, die nun alle nach Ferrix führen. Die tiefgründigen Gespräche gerade zwischen Luthen und Saw, sowie Vel und Keyla gefallen mir sehr, während mir insbesondere Bix unendlich leid tut. Auch zu sehen, wie sich der kleine rote Droide B2EMO mit Maarvas Tod nicht abfinden möchte, ist herzzerreißend. Dedra vereint dagegen wieder das berechnende Verhalten des Imperiums in sich perfekt und bereitet alles für eine Falle vor, um Cassian zu schnappen. Alles steuert auf ein spannendes Finale zu und ich verbleibe in gespannter Vorfreude!
© Disney