10 Anime-Serien, die wir uns in Deutschland wünschen (Teil 4)
In den letzten Jahren ist ein starker Anstieg an Anime-Lizenzierungen zu verzeichnen, denn die Publisher erweitern ihre Portfolios in immer größer werdendem Ausmaß. Bei der Beliebtheit der japanischen Animationskunst in Deutschland kann von einem regelrechten Boom gesprochen werden. Doch trotzdem gibt es noch einige Titel, die hierzulande schmerzlich auf Disc vermisst werden und die Hoffnung, dass sich dieser Umstand in Zukunft ändert, bleibt bestehen. In der Redaktion blickten wir daher auf 10 Titel, die (noch) in unseren heimischen Regalen fehlen und die wir für eine Veröffentlichung gerne ans Herz legen.
Titel: Casshern Sins (2008‒2009)
Folgen: 24
Genre: Science-Fiction, Drama
Regie: Shigeyasu Yamauchi
Studio: Madhouse, Tatsunoko Production
In der fernen Zukunft verkam der Planet Erde zu einer einzigen kargen Landschaft, auf dem kein Mensch mehr seine Fußabdrücke hinterlässt. Einst für die Ewigkeit gebaut, wandeln noch Roboter über die weiten Ebenen. Doch nachdem ihre Königin Luna verstorben war, ermordet durch den Krieger Casshern, rosten ihr Körper und sie sterben. Das Gerücht geht um, wer den Mörder verspeist, erhält die Unsterblichkeit. Casshern selbst streift ohne Erinnerung von einem Ort zum anderen, dabei begegnet er den unterschiedlichsten Gestalten und lernt so über das Leben selbst. Doch was geschah mit der Welt? Warum tötete er Luna? Viele Fragen, auf die er Antworten sucht.
Die Neuadaption des 1973 Neo Human Casshan-Animes bedarf keinerlei Vorwissen und erzählt eine eigenständige Geschichte über Trauer, Leid und Liebe. Die einzelnen Episoden handeln von den verschiedenen interessanten Schicksalen, die Casshern beeinflussen und uns berühren. Alleine schon der Fakt, dass Roboter über die Sterblichkeit sinnieren, fängt Casshern Sins so faszinieren ein. Dabei spannt sich auch ein größer roter Faden, der sich aber nur langsam webt, weswegen gerade zu Beginn Geduld am Start stehen muss. Jedoch baut die Handlung Spannung auf, denn es gibt das eine oder andere düstere Geheimnis zu lüften. Was verbirgt sich hinter den verlorenen Erinnerungen? Warum sollte vor allem ein Held jemanden töten? Dynamische Kämpfe lockern die nachdenklichen Szenen auf. Ebenso zieht die dystopische Welt einen in ihren Bann und der Soundtrack von Kaoru Wada (Inu Yasha) untermalt diese passend. Fans von Serien wie Death Parade oder Ergo Proxy werden hier auf ihre Kosten kommen.
Titel: Code: Realize ~Guardian of Rebirth~ (2017)
Folgen: 12
Genre: Abenteuer, Romanze, Mystery
Regie: Hideyo Yamamoto
Studio: M.S.C. Inc.
Auf einem kleinen Anwesen in Wales lebt die junge Cardia Beckford abseits von Menschen, denn sie hält sich für ein fürchterliches Monster. Eine Berührung von ihr kann für andere tödlich sein, weil ihre Haut hochgiftig ist und alles schmelzen lässt. Als Soldaten in ihr Zuhause eindringen, musste einer von ihnen dies am eigenen Leib spüren. Cardia will niemanden weiter verletzen, weshalb sie mit den fremden Männern mitgehen will, obwohl sie ihrem Vater etwas anderes versprochen hat. Doch schon kurze Zeit später wird Cardia von Arsène Lupin und Impey Barbicane gerettet. Beide Männer bringen Cardia nach London, um dort Anhaltspunkte für den Aufenthalt ihres Vaters zu finden. Zudem wollen sie das Geheimnis um das Horologium lüften, den geheimnisvollen Stein, der in Cardias Brust eingebettet ist und für ihre Giftigkeit verantwortlich ist.
Code: Realize ~Guardian of Rebirth~ ist zwar wahrlich keine sehr gute Umsetzung der Vorlage, allerdings ist es dennoch sehr schade, dass es noch nicht einmal mehr im Streaming-Angebot verfügbar ist. Die Anime-Serie bietet einen soliden Einstieg zu der sehr beliebten Visual Novel, die schon mehrere Portierungen und Erweiterungen erfahren hat. Zudem bleibt die Geschichte trotz ein paar Unstimmigkeiten innerhalb dennoch identisch und ohne Vorlagen-Wissen fällt das wahrscheinlich auch gar nicht groß auf. Weshalb Code: Realize ~Guardian of Rebirth~ für jene zu empfehlen ist, die entweder keine Lust haben mal um die 50 Stunden in die Visual Novel zu stecken oder herausfinden wollen, ob ihnen die Story zusagt, um besagte Zeit in die Vorlage zu investieren.
Titel: Flying Witch (2016)
Folgen: 12
Genre: Fantasy, Slice of Life
Regie: Katsushi Sakurabi
Studio: J.C.Staff
Makoto Kowata muss ihr Elternhaus verlassen. Sie ist gerade 15 Jahre alt geworden und gilt in der Hexenwelt nun als erwachsen. Gemeinsam mit ihrem Kater macht sie sich auf den Weg zu ihren Verwandten, um dort vorübergehend einzuziehen. Makotos Tante und Onkel staunen nicht schlecht, als die angehende Hexe mit ihrem Besen vor der Tür steht. Die Kinder der beiden wissen nichts von den Fähigkeiten der Verwandtschaft. Aufgrund ihres schlechten Orientierungssinns geht Makotos Cousine Chinatsu mit ihr in die Stadt einkaufen. Dabei entdeckt sie eine Gabe ihrer Verwandten, als sie plötzlich auf dem Besen fliegt. Als Anwärterin muss Makoto noch so einiges lernen und so beginnt das Hexentraining. Hin und wieder bekommt sie Besuch von ihrer älteren Schwester, die die Welt bereist.
Flying Witch bietet alles, was man vom Genre Slice of Life erwartet. Keine großen Actionszenen, eine ruhige Handlung, sympathische Figuren, dazu kommt eine ländliche Umgebung. Trotz des fantastischen Inhalts durch Zauberei, Tränke, fliegende Besen und die Unterhaltungen mit Tieren schafft es die Serie durchaus realitätsnah zu wirken. Auch mit dem Titel und dem übernatürlichen Anteil ist das Thema Hexen nicht der Hauptpunkt der Handlung. Es ist ein angenehmer Wechsel zwischen Makotos Training, ihren Gaben und dem Familienleben und Arbeiten auf dem Land. Der Alltag und die Ausflüge mit Cousine und Cousin sind sehr harmonisch. Dass Zauberei nicht jedermanns Sache ist, zeigt Chinatsu, die sich langsam Makoto annähert. Ein roter Faden zieht sich von der ersten bis zur letzten Folge. Freunde ruhiger Unterhaltung und liebenswertem Humor werden Gefallen an Flying Witch finden.
Titel: Healer Girl (2022)
Folgen: 12
Genre: Musik, Slice of Life, Komödie
Regie: Yasuhiro Irie
Studio: 3Hz
Die Schülerinnen Kana, Hibiki und Reimi absolvieren unter den Fittichen ihrer Meisterin Ria Karasuma die Ausbildung zu einer “Healerin”, also einer Person, die mit Liedern das Herz der Menschen berühren und sie somit heilen kann. Dabei müssen sie noch viel lernen, aber gemeinsam können sie es schaffen! Denn Kana träumt von nichts anderem, seit sie als Kind von einer Healerin geheilt wurde, allerdings fällt ausgerechnet ihr die technische Expertise schwer …
Healer Girl ist eine ausgesprochen ruhige Anime-Serie, die aber ein sehr einzigartiges und spannendes Setting zeigt. In der Welt dort existiert das Singen nämlich ergänzend zu klassischer Medizin, sodass Ria Karasuma sogar ursprünglich eine Medizinstudentin war, bevor sie die Healer-Kunst für sich entdeckte. Die gesungenen Lieder sind unglaublich wundervoll und die leicht episodenhaften Geschichten berühren. Besonders schön sind auch die Episoden, die sich mit Hibikis Familie beschäftigen, da sie extra vom Land in die Stadt gezogen ist, um ihre Ausbildung zu machen. Insgesamt sind die sympathischen Charaktere die Stärke, aber auch die Handlung, die sich mit dem Verlauf der Ausbildung der drei angehenden Healerinnen beschäftigt, weiß zu überzeugen. Ein sehr entspannter Feel-Good-Titel, der einfach nur zum Lächeln bringt.
Titel: Intrigue in the Bakumatsu: Irohanihoheto (2006‒2007)
Folgen: 26
Genre: Action, Drama, Historie
Regie: Ryousuke Takahashi
Studio: Sunrise
In den finalen Jahren des Shogunats reist der Ronin (Söldner) Yojiro Akizuki durchs Land. Er sucht mit seinem Schwert magische, gefährliche Gegenstände, welche den Lauf der Geschichte unliebsam beeinflussen. Er muss sie daher schleunigst vernichten. Wie sich herausstellt, steckt eine mysteriöse Organisation dahinter, doch ist nicht klar, was sie genau plant. Auf seiner Reise trifft Akizuki auf eine wandernde Theatergruppe, deren Chefin Kakunojou Yuyama nach den Mördern ihrer Eltern sucht. Er beschließt, dieser Gruppe beizutreten. Gemeinsam tauchen sie dann in die düsteren Machenschaften ein und das, während in Japan starke politische Spannungen herrschen.
Intrigue in the Bakumatsu: Irohanihoheto bietet trotz Fantasy-Anteils eine sehr geschichtliche Handlung, mit den packenden Irrungen und den großen Persönlichkeiten der damaligen Zeit. Leider fehlt es hin und wieder an längeren Erklärungen zu diesen. Daher ist geschichtliches Vorwissen hilfreich, aber auch ohne erleben wir eine packende Geschichte voller großer Emotionen. Die abwechslungsreichen Kämpfe sowie die Mysterien verleiten zum Weiterschauen. Dabei folgen wir gerne dem eher ruhigen, in sich gekehrten Krieger Akizuki, der seinen Platz im Leben sucht. Mit Yuyama lernen wir die faszinierende Welt des japanischen Theaters kennen. Sie selbst bildet einen starken Kontrast zum Helden und mit einem weiteren charismatischen Gegenspieler bildet sich eine interessante Figurenkonstellation. Die Geschichte nimmt sich genug Zeit, um auf die Hintergründe, Beziehungen und Gefühlen ihre Figuren einzugehen, weswegen die Story ein ansprechendes Drama erzählt. Visuell locken ein schickes Charakter-Design, detaillierte Hintergründe sowie auch heute noch fließende Animationen.
Titel: Magic-Kyun! Renaissance (2016)
Folgen: 13
Genre: Romanze
Regie: Mitsue Yamazaki
Studio: Sunrise
Kunst ist Magie. An der Hoshinomori Private Magical Arts High School für Artistas werden Kurse für Menschen angeboten, die magische Kräfte wirken können und dadurch ihre Künste verfeinern. Aigasaki Kohana wechselt auf diese Schule. Sie möchte in die Fußstapfen ihrer Mutter treten und die Kunst des Blumenarrangierens lernen. Schnell muss sie jedoch feststellen, dass sie dem Ruf ihrer Mutter, die an der Schule bekannt ist, nicht gerecht werden kann. Sie versucht alles, um die Gestecke und Sträuße nachzuahmen. Optisch gelingt ihr das, jedoch fehlt die Magie. Im Gespräch mit Schulkameraden wird ihr bewusst, dass sie ihre eigene Seele und ihr Herz in die Kunst legen muss. Es darf nicht erzwungen sein. Aigasaki muss noch viel lernen, besonders über sich selbst und erst dann beginnt langsam die Magie zu wirken.
Große Künstler:innen erwecken den Anschein, als würden sie Magie wirken. Daher ist es nicht übertrieben, an eine Welt zu glauben, in der von diesen Personen wirklich Zauberei ausgeht. Aigasaki kann zu Beginn keine Kräfte entstehen lassen und geht trotzdem auf diese Schule. Sie hat es auf die Akademie geschafft, weil ihre Mutter dort durch ihre Blumenarrangements berühmt wurde. Sie muss erst ins kalte Wasser geworfen werden, um zu verstehen, dass ihre eigene Magie erst einmal erwachen muss. Magie schafft die Wirkung, als befände sich bei einem Konzert, wenn gesungen und ein Instrument gespielt wird, die Umgebung in Trance und man taucht in eine andere Welt ein. Kunst ist vielfältig und genau das zeigt Magic-Kyun! Renaissance, indem nicht nur Gesang an der Schule unterrichtet wird, sondern auch Floristik, Bildhauerei und vieles mehr.
Titel: Mononoke (2007)
Folgen: 12
Genre: Horror, Fantasy
Regie: Kenji Nakamura
Studio: Toei Animation
Die Abgründe menschlicher Taten erwecken so manches Monster. In diesem Fall die schlimmsten von allen: Mononoke, Dämonen, die einen blutigen Pfad wandeln. Doch ein mysteriöser Medizinhändler stellt sich ihnen mit seinem Schwert entgegen. Bevor er dieses ziehen kann, muss er deren Form, Wahrheit und Bedauern herausbekommen. Die Zeit tickt, denn wenn er diese Detektivarbeit nicht gründlich und schnell erledigt, dann fließt weiterer Lebenssaft und dazu zählt auch seiner.
Mononoke lässt uns in fünf vielschichtige Fälle eintauchen. Dabei bietet sich uns ein Kaleidoskop an Gefühlen, da die Monster nicht ohne Grund ihrem Groll freien Lauf lassen. Eine packende Detektivarbeit beginnt, welche so manch düsteres Geheimnis ans Licht bringt und manches Blut fließen lässt. Hobby-Detektive werden hierbei genauso auf ihre Kosten kommen, wie Liebhabende gruseliger Geschichten. Das Eintauchen in die vielseitige japanische Folklore bietet seinen Reiz, wie eben der undurchschaubare Händler mit zweitem Gesicht. Eine Prise Action erwartet uns ebenso. Außerdem führen uns die Geschichten durch verschiedene Zeitepochen, Stände und Orte, sodass keine Langeweile aufkommt. Als besonderes Augenmerk erwartet uns eine außergewöhnliche optische Aufmachung, mit vielen Mustern, eigenwilligen Designs und einem Ideenreichtum, der seinesgleichen sucht. Zu Beginn ist der Stil gewöhnungsbedürftig, doch hebt es den Titel auch perfekt aus der Masse heraus. Wer an Death Parade oder Der Graf von Monte Christo: Gankutsuou seine Freude hat, sollte einen Blick riskieren.
Titel: My Roommate is a Cat (2019)
Folgen: 12
Genre: Slice of Life, Komödie, Drama
Regie: Kaoru Suzuki
Studio: Zero G
Der Krimiautor Subaru Mikazuki lebt zurückgezogen in seiner Wohnung. Der junge Mann hat schon als Kind kaum soziale Kontakte geknüpft und steckte seiner Nase eher in seine Bücher, doch seit dem Tod seiner Eltern hat sich das noch gesteigert. Subaru meidet Menschen und ist dementsprechend stets genervt, wenn ihn sein Lektor aus seiner Wohnung lockt. Doch eines Tages findet er ein streunendes Kätzchen und nimmt es spontan mit nach Hause. Allerdings hat Subaru so gar keine Ahnung von Katzen und einen Mitbewohner, sei er tierisch oder menschlich, hatte er auch noch nie! Nach und nach nähern sich Subaru und sein Kätzchen, das er “Haru” nennt, aber an und bauen eine Verbindung auf …
My Roommate is a Cat ist eine zuckersüße Serie darum, wie eine Katze das eigene Leben bereichern kann. Denn Subaru muss durch Haru etwas aus seiner Schale ausbrechen, so muss er für die Katze einige Besorgungen machen und sich Tipps zu ihrer Pflege holen. Dabei kümmert sich aber eben nicht nur Subaru um Haru, sondern auch umgekehrt. So lernt Subaru durch Haru immer mehr Menschen kennen, die ein Teil seines Lebens werden. Aber auch die Katze lernt durch Subaru viel Neues, schließlich lebte sie zuvor auf der Straße und hat dabei einige schlimme Sachen erleben müssen. Für Katzen-Fans ist die Serie ein echtes Muss, die niedlichen Katzen sind einfach toll und die Geschichte wird jedem, der selbst Haustiere hat, ans Herz gehen.
Titel: Shigofumi: Letters from the Departed (2008)
Folgen: 12
Genre: Fantasy, Psychodrama
Regie: Tatsuo Sato
Studio: J.C.Staff
Die Aufgabe des geheimnisvollen Mädchens Fumika ist es, die letzten Worte von Menschen in Form von Briefen in der Welt der Lebenden auszuliefern. Bei den Aufträgen wird sie von ihrem Stab oder besser gesagt ihrer gesprächigen Helferin Kanaka unterstützt. Dabei gerät Fumika in verschiedene Situationen und Tragödien, denn die Briefe der Verstorbenen beinhalten alle möglichen Arten der Gefühle. Egal ob Liebe, Hass, Vergebung oder gar Hoffnung. Mit der Zeit taucht Fumika tief in die menschlichen Abgründe ein. Doch Fumika hütet selbst ein Geheimnis und als sie von einem ehemaligen Klassenkameraden erkannt wird, fängt ihre Fassade an zu bröckeln …
Shigofumi: Letters from the Departed lässt sich am ehesten mit der schon hierzulande erschienen Serie Death Parade vergleichen, denn in beiden Werken spielen der Tod und menschliche Abgründe eine wichtige Rolle. Obwohl Shigofumi episodisch angelegt ist, merkt man deutlich, dass der Titel einen roten Faden besitzt. Denn das Geheimnis rund um Fumika und ihre tragische Vergangenheit wird nach und nach aufgelöst. Erzählt wird dabei eine berührende Geschichte um Freundschaft und gesellschaftliche Missstände. Ernste Thematiken wie Mobbing, Selbstmord und Kindesmisshandlung werden hierin aufgegriffen. Für mich stellt der Titel ein wahres Juwel aus dem Jahr 2008 dar, welches mit einem guten Soundtrack ausgestattet ist und aufgrund der gesellschaftlichen Themen durchaus zeitlos herüberkommt. Neben den zwölf Folgen besitzt die Produktion noch eine OVA-Folge, die quasi als Folge 13 zu betrachten ist.
Titel: Phantom: Requiem for the Phantom (2009)
Folgen: 26
Genre: Action, Psychodrama, Thriller
Regie: Koichi Mashimo
Studio: Bee Train
In den USA kommt es zu einer Reihe von Mafiamorden und hinter diesen steckt eine gefährliche Organisation, die den Namen “Inferno” trägt. Einer ihrer stärksten Auftragsmörder sticht dabei besonders hervor, nämlich “Phantom”, der in Wirklichkeit das Mädchen namens “Ein” ist. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, als ein junger Mann sich erfolgreich gegen “Ein” behaupten kann und gefangen genommen wird. Dabei kommt Gehirnwäsche zum Einsatz, denn er wird zu dem Auftragsmörder “Zwei” umprogrammiert. So erinnert er sich nicht an seine frühere Identität und arbeitet zusammen mit “Ein” als eiskalter Killer. Doch die beiden Auftragsmörder entdecken Gefühle füreinander und sehnen sich nach Freiheit, fernab von Gewalt …
Die Hauptfiguren “Ein” und “Zwei” befinden sich in einer nahezu aussichtslosen Lage, denn es ist ihnen kaum möglich, sich von der Organisation Inferno zu befreien. Das Leid und die Verzweiflung der beiden Charaktere wird im Handlungsverlauf problemlos an die Zuschauerschaft vermittelt und so fühlt man mit ihnen. Dabei ist in der Serie keine Figur vor dem Tod sicher und einige tragische Ereignisse sind daher vorprogrammiert. Nebenbei besticht der Titel mit hervorragenden Actionszenen und einem grandiosen Soundtrack. Gerade die Hintergrundmusik “Canzone of death part I” brennt sich ins Gehör ein und löst in den Szenen Gänsehaut aus. Insgesamt stellt Phantom: Requiem for the Phantom eine gelungene Anime-Serie dar, die nur leicht durch das Schulsetting in der zweiten Hälfte schwächelt. Fans von ähnlichen Serien wie Noir, Gunslinger Girl und Darker than Black können an dem Titel ebenfalls Gefallen finden.