10 Vorschläge für Fans von Godzilla vs. Kong

Seit nun mehr 67 Jahren stampft Godzilla über Kinoleinwände, Fernsehgeräte und mittlerweile auch über Streaming-Plattformen. Dabei nicht immer erfolgreich, jedoch nie um ein ikonisches Brüllen verlegen. Der gute King Kong muss sich allerdings nicht hinter Japans Lieblingsechse verstecken, denn der große Affe durfte bereits 1933 seinen ersten Auftritt hinlegen. Zwar trafen diese beiden Monster bereits 1962 in Die Rückkehr des King Kong aufeinander, doch in einem verregneten Sommer im Jahr 2021 durften die beiden in visuell beindruckenden CGI-Schlachten mehr als einmal gegeneinander antreten. Die Rede ist von Godzilla vs. Kong. Selbst in Pandemie-Zeiten locken die beiden alten Giganten das Publikum vermehrt in die Kinosaale. Ob und vor allem wie es nach diesem Film mit Warner Bros. und Legendary Entertainments Monsterverse-Universum weitergeht, steht allerdings noch in den Sternen. Wir hoffen jedenfalls auf mehr und schlagen bis dahin folgende Titel zur Überbrückung vor.

 

© Splendid Film


Godzilla – Das Original (Film, USA, 1954)

Godzillas allererster Auftritt. Als die Echse noch eine Metapher für die atomare Bedrohung war. Neun Jahre nach Hiroshima und ein halbes Jahr nachdem japanische Fischerboote in die Gefahrenzone amerikanischer Atomversuche im Südpazifik gerieten, zieht ein Film die Japaner in Massen in die Kinos: Godzilla. Als Fischerboote von einer unbekannten Macht zerstört werden, wissen die Einwohner der kleine Insel Odo bescheid: das muss ein mythologisches Wesen namens Godzilla sein, dem einst Menschenopfer dargebracht wurden, um es zu besänftigen. Doch es ist ein Saurier, durch Atombombenversuche geweckt und und zu riesiger Größe herangewachsen. Das Wesen steigt aus dem Meer und zerstört alles, was ihm in den Weg kommt. Gegen menschliche Waffen ist es immun und auch die Hochspannungsleitungen, die in Windeseile als Schutzwall um Tokio herum errichtet wurden, können es nicht aufhalten. Der Wissenschaftler Dr. Serizawa hat eine Erfindung gemacht, die Godzilla aufhalten könnte. Doch der „Oxygen-Zerstörer“ ist eine Waffe, die möglicherweise noch destruktiver ist als Godzilla. Kein lustig-bunter Trash, sondern ein Katastrophenfilm mit Botschaft.

 

© Anolis


King Kong gegen Godzilla (Film, Japan, 1974)

Achtung, Mogelpackung! Das ist durchaus ein Film, der Spaß macht, aber ein völlig affenfreier Film. Das Wesen, das hier King Kong genannt wird, ist ein Roboter in Saurierform, auch bekannt als Mechagodzilla. Und warum heißt es wie der Riesenaffe aus Hollywood? Vielleicht, seine Konstrukteure grünhäutige Affenwesen aus dem Weltall sind, die als Menschen getarnt auf der Erde Unheil stiften? Oder weil man in den wilden 70ern das ahnungslose Kinopublikum noch mit reißerischen Titeln und dreist falschen Versprechen ködern konnte? Jedenfalls hat bietet der Film grüne Weltraum-Affen, eine Höhle mit prophetischen Inschriften, Gastauftritte von Anguirus, dem Igelsaurier und King Caesar, dem pelzigen Kaiju-Gegenstück zu Shisa, dem löwenartigen Schutzgott Okinawas. Der bringt einen ganzen Sack Mythologie und Fantasy mit hinein, inklusive einer langen, zuckersüßen Gesangseinlage, um das Schutz-Monster herbeizurufen. Und natürlich gibt es ein prächtiges Aufeinandertreffen von Godzilla und seinem metallischen Gegenstück Mechagodzilla.

 

© Sony Pictures Entertainment


Godzilla (Film, USA & Japan, 1998)

Die Franzosen sind schuld. Deren Atomwaffentests nahe der Inseln im Pazifischen Ozean sorgen für Mutationen bei dem heimischen Echsenarten. Das eine davon aber Hochhaushoch wird, damit rechnet keiner. Vor allem nicht, dass diese irgendwann in New York einfällt. Der Speziallist für verstrahlte Tiere Dr. Nick Tatopoulos – keine Sorgen wenn hier schon beim Lesen ein Zungenbrecher entsteht, im Film schafft es auch keiner, den Namen richtig auszusprechen – wird vom Militär angeheuert, um der Echse Herr zu werden. Godzilla in New York?! Tja, niemand geringeres als der im Schwabenland geborene Roland Emmerich durfte als erster Regisseur Japans Liebling in einer westlichen Produktion der Welt präsentieren. Dabei setzt der für Katastrophenfilme bekannte Mann, wie nicht anders zu erwarten, auf eine effektvolle, sehr bewegliche Echse, die durch die Stadt trampelt, springt und Fisch futtert. Jede Menge Fisch! Wie es in Godzilla vs. Kong Menschlein gibt, die ihre großen Freunde gern haben, schafft es der Film, dass wir Zuschauenden Sympathien aufbauen, denn im Grunde ist hier nur ein großes Tier am Werk. Ach ja, und nicht zu vergessen: Jean Reno darf als Französischer Geheimdienstler mit herumwuseln und über amerikanisches Backwerk philosophieren.

 

© Warner Bros.


Rampage: Big Meets Bigger (Film, USA, 2018)

Die Gentechnikfirma Energyne forscht in einer Weltraumstation an einer Substanz, welche aus Versehen eine Rate zu gigantischer Größe heranwachsen lässt. Der Nager ramponiert (hihi) so lange, bis die Station in Schutt und Asche liegt. Doch Glück im Unglück, kann ein Forscher die Proben retten. Die verteilt sich allerdings über Amerika als die Rettungskapsel beschädigt wird. Ein Wolf, ein Krokodil und der friedfertige Albino-Gorilla namens George infizieren sich mit dem Stoff und wachsen unaufhaltsam in die Größe. Dabei werden die Tiere auch noch extrem gewalttätig. Der Primatenforscher Davis Okoye (Dwayne Johnson) muss mitansehen wie sein haariger Freund George außer Kontrolle gerät. Zusammen mit der Gentechnikerin Dr. Kate Caldwell (Naomie Harris) versucht er einen Weg zu finden, seinen Freund zu retten, denn die Armee der Vereinigten Staaten hat etwas dagegen, wenn ein großer Affe durch Städte springt. Wohl zu viele King Kong-Filme gesehen! Rampage: Big Meets Bigger basiert auf dem gleichnamigen Arcade-Spiel und überzeugt zwar nicht mit der tiefsinnigsten Story, aber dafür mit brachialen Schauwerten. Die drei Monstertiere gehen nämlich gerne aufeinander los und liefern sich ein paar sehenswerte Kämpfe. Für die Emotionen sorgt hier die sympathische Freundschaft zwischen Davis und seinem Affenfreund. Freunde spektakulär Zerstörungsorgien sind hier genau richtig.

 

© Anolis


Die Rückkehr des King Kong  (Film, Japan, 1962)

Na, aber jetzt! Das ist der Film, der bringt, was King Kong gegen Godzilla nur verspricht. Affe gegen Echse! 1962 entstand der dritte Godzilla-Film. Erst war Godzilla allein schon ein Zuschauermagnet. Im zweiten Film hatte er schon einen Kaiju-Gegner, den stacheligen Anguirus. Da lag es nah, für Film Nummer 3 die Rolle des gegnerischen Kaiju prominent zu besetzen und weltweit gab es nur einen Kandidaten, der in der gleichen Liga spielen konnte wie Godzilla: King Kong. Auch wenn der eigentlich viel kleiner ist und 1931 vom Empire State Building in den Tod gestürzt war. Aber nun gut, Godzilla ist ja auch unkaputtbar. Und mit der Größe muss man das nicht so genau nehmen. Also wird Godzilla, in einem Eisberg eingefroren, von einem Atom-U-Boot aus dem Kälteschlaf geweckt, während just zur gleichen Zeit auf einem Inselchen ein Riesenaffe entdeckt wird. Der wird betäubt und in Ketten auf ein riesiges Floß verfrachtet, damit er Godzilla aufhält, der wieder einmal Tokio zertrampelt. Bemerkenswert: Das besonders unvorteilhafte Affenkostüm, das Kong einiges an Würde nimmt. Aber wer Attack on Titan kennt, hat da vielleicht schon einen späten Nachfahren dieses ungelenken, humanoiden Gorilla-Kaiju made in Japan entdeckt.

 

© Warner Bros.

Pacific Rim (Film, USA, 2013)

Im pazifischen Ozean tut sich ein riesiger Riss (Breach) auf, der ein Portal zu einer anderen Welt darstellt. Durch diesen gelangen gigantische Monster (Kaiju) auf die Erde, welche sofort die Küstenstädte angreifen und die Menschen haben kaum eine Chance, da die Wesen zu groß und zu mächtig sind. Selbst der Bau von Schutzmauern stellt keine endgültige Lösung dar. Doch das Jäger-Projekt wird ins Leben gerufen. Haushohe, humanoide Kampfroboter sollen die Rettung darstellen. Allerdings gibt es einen Haken: Es braucht zwei Piloten, die sich via Gedankenkopplung zusammentun um einen Jäger zu steuern. Tja, da kann das Gehirn schnell zu Matsch werden, weswegen natürlich nur Wenige auserwählt sind. Trotzdem finden sich ein paar und das fröhliche Monster-Verkloppen beginnt. Und das in einem gewaltigen CGI-Fest, bei dem Hellboy-Regisseur Guillermo del Toro einen Tribut an die Monster- und Mecha-Titel Japans zollt und damit auch den Grundstein für ein eigenes Franchise legt. Schließlich sieht es toll aus, wenn die Jäger sich in Bewegung setzten. Wer schon Spaß bei Godzilla vs. Kong mit den unterschiedlichen Kampfsituationen hat, wird auch bei Pacific Rim auf seine Kosten kommen.

 

© Splendid Film


Shin Godzilla (Film,  Japan, 2016)

Hideaki Annos Godzilla-Version auf den Spuren des Originals. Nachdem jahrzehntelang die Godzilla-Filme immer bunter, alberner und skurriler wurden, kehrt Anno zu den Wurzeln zurück. Kein Monstergekloppe für kindliche Gemüter. Sondern ein Katastrophenfilm, der sein Thema ernst nimmt, allenfalls mit ein paar satirischen Spitzen in Richtung der unfähigen Bürokratie. Ein riesiges Wesen steigt aus dem Meer und wälzt sich durch Tokio. In verschiedenen Gestalten, bis es schließlich eine vertraute Form annimmt: das muss Godzilla sein. Die Menschheit ist in Panik, die Behörden sind hilflos angesichts der unaufhaltsamen Katastrophe. Das Militär beschießt das Monster mit allem, was das Waffenarsenal der japanischen Selbstverteidigungs-Streitkräfte hergibt, doch ohne Erfolg. Die USA schickt Truppen, doch auch die sehen kein Land angesichts des unverwundbaren Monsters. Ein Atomschlag vielleicht? Bloß das nicht. Vielleicht könnte man Godzilla ja einfrieren? Shin Godzilla ist ein Film, in dem es nur vordergründig um ein Monster geht. In der Hilflosigkeit der Menschen angesichts der Katastrophe spiegelt sich eher reale Geschehnisse, wie etwa das Erdbeben und der Tsunami von 2011 und der Reaktorstörfall von Fukushima. Für Freunde von Trash und Monsterkämpfen eher schwer verdauliche Kost, aber absolut sehenswert.

 

© Sony Pictures Entertainment


Hellboy (Film, USA, 2004)

Hier hätten wir ein paar böse Nazis, die ein Portal in eine andere Welt öffnen und damit etwas herüberholen, was natürlich nicht besonders nett ist. Oder doch? Immerhin aus dem kleinen roten Teufelchen wächst ein Kämpfer für das Gute heran. Jedoch hadert dieser mit dem Problem, anders zu sein und sich selbst zu fragen, was einen Menschen zum Menschen macht. Immer wieder werden seine Gedankengänge jedoch gestört, denn ein böser Magier lässt ein paar üble Monster los und setzt sich zum Ziel ein gewaltiges Wesen auf die Erde loszulassen. Der stämmige, gehörnte Hellboy – nicht gerade der vorteilhafteste Name für einen guten Kerl – darf sich daher seinem Schicksal stellen. Basierend auf der gleichnamigen Comic-Reihe zauberte Monster-Spezialist Guillermo del Toro eine etwas andere Superheldenverfilmung auf die Leinwand. Dabei lockt er vor allem mit genialen Schauplätzen, freaky Monstern und einem sympathischen Helden und dessen Kameraden. Zwar sehen die Monster hier natürlich etwas kleiner aus als in Godzilla vs. Kong, doch teilen diese genauso fies aus, dass nicht jeder Stein auf dem anderen bleibt. Für das Finale wird es aber auf jeden Fall ein Monsterlein geben, bei dem selbst Godzilla und Kong klein aussehen.

 

© Netflix


Godzilla Singular Point (Anime-Serie, Japan, 2021)

Im Jahre 2030 untersucht der junge Ingenieur Yun Arikawa in einer alten Villa auf einem Berg, nahe der Stadt Stadt Nigashio, ein seltsames Funksignal. Im Verwaltungsgebäude Misakioku gehen ebenfalls seltsame Signale um, weswegen die Angestellten sich hilfesuchend bei er jungen Doktorandin Mei Kamino melden. Eigentlich möchten sie ihren Professor sprechen, doch der hat keine Zeit, aber Mei hilft gerne aus. Allerdings kommen weder Yun noch Mei der Sache schnell auf den Grund, doch ihre Arbeiten werden auch unterbrochen, weil plötzlich in der Region seltsame Monster auftauchen. Der Kampf ums Überleben beginnt! Wer etwas Geduld mitbringt, darf sich hier auf ein Godzilla-Abenteuer freuen, bei dem es vor allem sehr wissenschaftlich zugeht. Klingt erstmal langweilig, ist es aber absolut nicht, denn gerade Mei und Yun transportieren ihre Theorien mit einen guten Schuss Humor, tollen verständlichen Beispielen und natürlich, gibt es immer wieder spannende Monster-Action. Leider taucht die namensgebende Echse erst recht spät auf, stampft dann aber natürlich liebevoll wie immer durch die Gegend, macht einiges kaputt und feuert was das Zeug hält. Das Animationsstudio Bones setzte Godzilla Singular Point in flüssig animierten Bildern um, bei dem sich selbst die CGI-Monster gut einfügen.

 

© Wakanim


SSSS.Dynazenon (Anime-Serie, Japan, 2021)

Wenn es ein bisschen trashig sein darf, dann ab in die Welt von Gridman. Hier schlägt sich ein Gigant gegen allerlei Monsterlein herum, dessen neuster Ableger SSSS.Dynazenon von Studio Trigger (Kill la Kill) produziert wurde. Während früher ein Mann im Strampelanzug kämpfen durfte, ist es hier ein Mecha in Form eines Dinosauriers. Problem nur: Es braucht fünf Piloten, um diesen zu aktivieren. Der mysteriöse Monsterbändiger Gauma, der plötzlich in der Stadt auftaucht, findet durch Zufall Mitstreitende, doch die haben in ihrem Privatleben allerlei Probleme zu lösen. Gerade die ausgebauten Figuren, locken hier mit realistischem Verhalten und passenden Dialogen, so dass vor allem die Interaktionen zwischen diesen den Reiz der Serie ausmachen. Doch keine Sorge, die Kaiju kommen hier nicht zu kurz. Geschickt fädelt hier Regisseur Akira Amemiya (SSSS.Gridman) nämlich immer wieder spannende, abwechslungsreiche Kämpfe ein – ähnlich wie es bei Godzilla vs. Kong der Fall ist – mitunter geht es auch einmal etwas humorvoller aber auch dramatisch zu. Kein Wunder, wo sich der namensgebende Dino-Mecha Dynazenon auch in verschiedene andere Formen verwandeln kann.

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