Ayres‘ Jahresrückblick 2024

Willkommen zu meinem (späten) Jahresrückblick. Selbiger macht es mir einerseits leicht, denn mein Konsum im Jahr 2024 lag deutlich hinter den Jahren zuvor. Und gleichzeitig muss ich mir eingestehen, dass die Lichtblicke auch rar gesäht sind, denn gewissermaßen ist meine FOMO (Fear of missing out) in manchen Bereichen regelrecht zum Platzen gekommen, sodass 2025 in jeglicher Hinsicht ein Neustart wird.


Filme

Checken wir doch erst einmal die Fakten: Gesehen habe ich laut meinem Letterboxd-Profil in diesem Jahr 313 Filme. Das ist wesentlich weniger als 2023 (426) und auch weniger als noch 2022 (484). Aber so ganz überraschend ist das nicht: Seit der Corona-Pandemie habe ich jedes Jahr in irgendeiner Form genutzt, um große und lange Reihen noch einmal zu sehen. Das fiel nun beinahe weg, abgesehen von einem Rewatch des Marvel Cinematic Universe mit Freunden und dann noch A Nightmare on Elmstreet sowie Halloween. Achja, und mit Omen habe ich eine Reihe erschlossen, von der ich die wenigsten Einträge bislang kannte. Sonst habe ich mich vor allem auf Neuerscheinungen im Kino und manchmal auch im Streaming gestürzt.

Mein erster Kinobesuch 2024 war Poor Things, den ich auf vielerlei Weisen genial finde und der Eindruck hinterlassen hat, gleichzeitig aber auch zu den Filmen zählt, die ich bitte nie wieder sehen möchte. Weiter ging es auch gleich mit dem Flop des Jahres: Madame Web ist für mich der absolute Bodensatz an Comic-Verfilmungen in diesem Jahrtausend und nichts, was der Reputation von Marvel gut tut. Ich bin froh, dass Sony seinem SSU nun den Stecker gezogen hat und hoffe innig, dass auch nichts mehr nachkommen wird. Dass ich Monkey Man im Kino sah, überrascht mich rückwirkend selbst, da ich kein großer Action-Freund bin. Aber so als Alternative zu John Wick geht das schon klar. Longlegs ist ein sperriger Stoff in einer kaum greifbaren Traumatmosphäre. Kein Horrorstoff für jede:n, aber irgendwie mag ich den Film. Ghostbusters: Frozen Empire ist auch so eine Fortsetzung, die weit hinter ihren Möglichkeiten bleibt. Dabei war nach dem ersten neuen Ghostusters-Teil die Hoffnung groß, dass die Reihe wieder zu alten Stärken findet. Mad Max: Furiosa ist so eine Produktion, die ich echt nicht gebraucht hätte. Fury Road ist stark und dagegen kann Furiosa einfach nicht ankommen. Ich kann nachvollziehen, warum viele darauf stehen, mein Fall ist es aber nicht. Die Vampir-Ballerina aus Abigail ist irgendwo eine Bemerkung wert, aber mehr als Skurrilität als dass der Film nun zu den Glanzlichtern des Jahres zählt. Tarot ‒ Tödliche Prophezeiung ist wieder so Horror-Gewäsch für Teenager. Fast Food, aber nichts, das länger als eine halbe Stunde satt macht. In Vergessenheit geraten ist bei mir schon Knock Knock Knock, obwohl ich den Titel immerhin noch durchschnittlich finde. Alles steht Kopf 2 ist eine stimmige und gelungene Fortsetzung des ersten Teils. Ich hoffe, dass man bei Pixar noch viel aus dieser Marke herausholen kann. A Quiet Place: Tag Eins ist wohl die Überraschung schlechthin für mich gewesen. Ja, ich mag die ersten beiden Teile schon. Aber dieser hier trifft mit seiner ruhigen Erzählweise und den gut erzählten Charakteren auch voll meinen Nerv. MaXXXine ist so ein Fall für sich: Ich mag Ti Wests Trilogie als Ganzes lieber als die einzelnen Teile und der Abschlussfilm ist in meinen Augen auch der schlechteste der drei. Ich ‒ Einfach Unverbesserlich 4 hätte ich ohne den zugehörigen Letterboxd-Eintrag schon wieder vergessen. Die Reihe hat ihren Zenit längst überschritten. Deadpool & Wolverine ist mein persönlicher Meh-Titel aus 2024. Unterhaltungswert? Hoch. Aber ein wertvoller Beitrag für das MCU? Eine Bereicherung für das Multiversum? Eine vorhandene Story? Da muss ich leider überall ein klares Nein setzen. Schön für Marvel, dass man an den Kinokassen mal wieder etwas reißen kann, aber inhaltlich hat mich der einzige Film in diesem Jahr unbefriedigt zurückgelassen. Alien: Romulus ist vielleicht nicht die Innovation des Bewegtbilds, kann mich aber richtig gut unterhalten und ist ein würdiger Eintrag für diese Marke. Damit bin ich einfach rundum zufrieden. Zum Bodensatz in diesem Jahr gehören gleich zwei Titel aus der Shyamalan-Familie: Trap von M. Night Shyamalan und They See You von Ishana Shyamalan. Während mich der erste Film mit seiner Logik einfach komplett aufregt, ist der zweite so dröge und käsig, dass man ihn bestensfalls als Marketing-Falle verkaufen kann. Civil War ist vielleicht einer der wichtigsten Titel aus 2024, den ich auch sehr gut bewertet habe, aber ich muss ihn wohl ein zweites Mal sehen, um die volle Wirkung aufnehmen zu können. Wenn ich ehrlich bin, ziehe ich den (natürlich plakativen) Schocker Smile 2 auch Red Rooms vor, den ich trotz spannenderer Thematik sehr träge erzählt finde. Komplett unnötig war das Remake der Stephen King-Adaption Salem’s Lot. Ich wurde durchaus unterhalten, aber ein bisschen Mehrwert zumindest wäre schon schön, wenn ich denn Zeit dafür aufwende. Vaiana 2 ist mit Sicherheit kein schlechter Film und besinnt sich auf seine Stärken. So ganz die Magie des ersten Teils ist aber nicht mehr da und handlungstechnisch hätte das gerne mehr sein dürfen. Im Dezember erschien dann noch ein absolutes Horror-Highlight: Heretic! Die unheilvolle Atmosphäre, diese knisternde Spannung und das Gefühl, dass hier gar nichts gut ausgehen wird, machen die Produktion zu einem echten Nägelbeißer. Und dann ist da noch Kraven the Hunter, der mich persönlich ja von allen SSU-Filmen noch am besten unterhalten kann, aber sonst kann ich hierfür wirklich keine guten Worte verlieren, weil es mich sauer macht, was Sony aus seiner Marvel-Lizenz macht.

Vier Festivals habe ich 2024 besucht: Die drei Ausgaben des Fantasy Filmfests und das Obscura Filmfest. Die Fantasy Filmfest White Nights empfand ich als eher maue Ausgabe. Einzig Late Night with the Devil empfand ich als wirklich stark, aber so im Gesamtjahreskontext wäre er eigentlich keine Erwähnung wert. Auch die Nights-Ausgabe konnte mich nicht überzeugen: Love Lies Bleeding ist wohl so ein Kritiker-Liebling, aber bei mir will das einfach nicht zünden. Das Fantasy Filmfest im September war für mich leider der schlechteste Jahrgang seit ich denken kann. Aber mit The Substance ist mein persönlicher Film des Jahres vertreten gewesen. Das ist ein echtes Meisterwerk, das mich sprachlos zurückließ. Auch beim zweiten Ansehen verliert der Film gar nichts von seiner Wirkung. Hochwertig, eindrucksvoll und mit so vielen Metaphern versehen, aber gleichzeitig so eine Spaßbombe. Ich werde ihn mit Sicherheit einmal im Jahr ansehen. Meinen Spaß hatte ich auch mit dem italienischen Gore-Heuler The Well, dem US-Remake Speak no Evil und dem mexikanischen Zombie-Drama Parvulos sowie dem Roadmovie Blood Star und dem Japan-Grusler Sleep. Aber fünf Filme sind mir mengenmäßig als Output doch zu wenig für ein Festival dieser Größenordnung. Im Anschluss ging es auf das Obscura Filmfest. Dort waren meine Favoriten 1978Kung Fu Rookie und Timeline. Drücke den Dreien die Daumen, dass sich ein deutscher Verleih findet!

Im Heimkino ging es im Januar mit Die letzte Fahrt der Demeter los. Ein Vampir-Film, den ich geradezu sträflich unterschätzt finde. Disney+ nahm All of us Strangers ins Portfolio auf und wenn mir mal nach einem traurigen Film sein sollte, schaue ich diesen hier gerne nochmal. River – The Timeloop Hotel ist ein Geheimtipp aus Japan, den man als Fan von Zeitschleifen auf keinen Fall verpassen sollte. The Strangers: Chapter 1 war eine meiner meisterwarteten Veröffentlichungen. Immerhin ist The Strangers mein liebster Horror- und zweitliebster Film überhaupt. Doch diese Neuerzählung ist so schlecht, dass ich die beiden Folgeteile kaum … abwarten kann.

Zwei sehr schöne Horrorfilme, die sich auch nicht ganz unähnlich sind: You’ll Never Find Me und Little Bone Lodge. Beide sind intensive Kammerspiele auf beschränktem Raum und mit verstreichender Spielzeit zieht sich die Spannungsschraube immer weiter zu. Ich befürchte, dass beide so ganz am Rande sehr untergehen, deswegen will ich sie noch einmal highlighten. Mein zweitliebster Film aus diesem Jahr ist What You Wish For. Ein Psycho-Thriller, der viel mit den Erwartungen der Zuschauer:innen spielt und einige überraschende Wendungen in petto hat.

 

Serien

Mein Serienjahr 2024 war durchaus voll. Soviel lässt sich sagen. Immerhin hatte ich Anfang 2023 meinen Fokus voll auf Serien gesetzt und einen gewaltigen Backlog seitdem heruntergearbeitet, sodass ich mittlerweile auf weniger als zehn offenen Nachhol-Titeln bin. Das freut das Serienherz. Mehr dazu gibt es übrigens auf meinem Serializd-Profil.

Das Jahr begann mit Echo, einem Spin-off, an das ich kaum noch Erinnerungen hege, weil es so furchtbar unspektakulär ist. Die erste Staffel von Percy Jackson: Die Serie ist da schon weitaus cooler und ehrlich gesagt wohl auch eine absolut solide Fantasy-Serie, die soviel mehr richtig macht als die Filme. Masters of the Universe: Revolution habe ich geschaut und schnell wieder vergessen. So richtig will das Netflix-Makeover bei mir nicht zünden. Death and Other Details klang von der Prämisse her echt cool, aber langweilte mich schnell und als ich bei der letzten Folge ankam, wurde es auch schon eingestellt. Na klasse. Mehr erwartet habe ich von Wreck. Ich hatte auf einen tollen Slasher auf hoher See gesetzt, bekommen habe ich aber albernen Teenie-Kram. Die Tiny Toons Looniversity habe ich nach einer Staffel gedroppt. Das funktioniert heute nicht mehr.

Innerhalb des MCU-Rewatches führte mich mein Weg an WandaVisionFalcon and the Winter SoldierLoki (Staffel 1), HawkeyeMoon Knight und She-Hulk: Die Anwältin vorbei. Immer wieder toll. Ich gehöre wohl zu den wenigen, die Phase 4 mögen. Mein Jahreshighlight stand mit Agatha All Along an. Ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten, dass sich hinter dieser Serie eine der Sternstunden des MCU verbergen würde, welche die Handlung schlüssig fortführt. Die Serie habe ich direkt zweimal hintereinander angesehen.

Nachgeholt habe ich alle verfügbaren Staffeln von Stranger Things. Nachdem die Marke in Dead By Daylight erneuten Einzug erhalten hat, wollte ich unbedingt mehr von Nancy, Steve und Jonathan sehen und bin durch vier Staffeln gerauscht. Der Über-Fan werde ich wohl nicht mehr werden, aber es ist beachtlich, was da aufgebaut wurde und die Serie lässt sich auch ohne Langeweile wegschauen. Tatsächlich finde ich Staffel 3 und 4 sogar am besten. Richtig genial finde ich die INSIDE …-Doku (im Original: „Icons Unearthed“), die sich popkulturellen Themen widmet. 2024 lief dann die Reihe um James Bond herum und auch diese Ausgabe ist wieder super informativ und ich habe sie verschlungen. Élité hat sich zum Glück  verabschiedet. Das Ende war längst überfällig. Nach Staffel 2 hat sich alles rasch zum Negativen entwickelt. Bei The Boys ist auch langsam die Luft raus. Zwar unterhält die Serie weiterhin gut, aber Staffel 4 ist eben auch nicht mehr so ein Banger wie Staffel 1 und 2. Heartstopper gehört auch nach drei Staffeln immer noch zu den Glanzlichtern der 2020er. Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story blieb weit hinter Dahmer zurück, trotzdem denke ich, dass die Reihe Potenzial besitzt. Pixars Traum Studios ist auch mehr Content als eine gute Serie mit Daseinsberechtigung. Grotesquerie ist ein Auf und Ab. Obwohl einige Folgen echt langweilig sind, mag ich die Serie im Gesamten genug, um die zweite Staffel anschauen zu wollen.

Auf meiner Reise durch die animierten Marvel- und DC-Serien stand Iron Man (1994) an, das mich damals schon weniger begeisterte als andere Serien. Die absolute Zumutung war aber Silver Surfer, das obendrein auch noch mit einem offenen Ende daherkommt. Der Unglaubliche Hulk ist auch nur minimal besser. Die späteren 90er-Serien können wirklich nicht mit den ersten mithalten. Bei Spider-Man: Unlimited habe ich nach einer Staffel dann auch direkt aufgehört.
Und dann stand da ja noch mit X-Men ’97 eine waschechte Fortsetzung an, die sofort den Spirit von damals einfing und wo jede einzelne Folge solch eine hohe Qualität hat, dass es sich um eines der Highlights von 2024 handelt.  Batman: Caped Crusader ist da im direkten Vergleich eher eine Randnotiz. Vor allem da ich alle vier Staffeln von Batman: The Animated Series gesehen habe. Damals wie heute State of the Art in Sachen Adult Animation.

Gesehen, aber sofort wieder in Vergessenheit geraten: IwájúConstellationDark Matter – Der Zeitenläufer, The Veil, Tomb Raider: The Legend of Lara Croft (leider!). Extra erwähnen will ich die grausame Neuverfilmung von Eiskalte Engel auf Amazon Prime Video. Das hätte nun wirklich nicht sein müssen.

Wiederholt habe ich Slasher und Slasher: Guilty Party, die gleichzeitig auch meine liebsten Staffeln der Reihe sind. Im Anschluss gab es Staffel 4 (Flesh and Blood) und Staffel 5 (Ripper). Aber nur die vierte konnte mich abholen, während die fünfte echt eine Qual war. Die erste Delle im Run der an sich mega Serie.

Die Liste meiner Reality-Sucht ist ebenfalls lang: Die BachelorsThe 50Make Love, Fake LoveProminent getrennt – Die Villa der VerflossenenKampf der Realitystars – Schiffbruch am TraumstrandTemptation Island – Versuchung im Paradies und Temptation Island VIPLove Island VIPDeutschland sucht den SuperstarBig BrotherGermany’s Next TopmodelReality Queens – Auf High Heels durch den DschungelDating NakedEx on the BeachIch bin ein Star – Showdown der Dschungel-Legenden und Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!Princess CharmingBeauty & the NerdPromi Big BrotherDas Sommerhaus der Stars – Kampf der PromipaareDie Verräter, Germany Shore.
Reality ist halt ein Guilty Pleasure. Zwei ganz neue Formate kamen durch Netflix hinzu: Kaulitz & Kaulitz ist richtig kurzweilig und unterhaltsam, aber so richtig gekillt hat mich (im positiven Sinne) The Boyfriend. Selten so eine genial erzählte Datingshow gesehen!

Games

Wer tief in einem MMO steckt, weiß wohl, wieviel Zeit da für andere Spiele bleibt. Bei mir ist das Dead By Daylight, das ich 2022 für mich entdeckt habe. Das hat auch 2024 einen Großteil der Zeit bei mir eingenommen und mit vielen Neuerungen, schönen Kapiteln und tollen Events dafür gesorgt, dass es kaum einen Tag gab, an dem ich nicht gespielt habe. Alleine schon die tollen Lizenzen, die ihren Weg in das Spiel gefunden haben … Alan WakeTomb RaiderCastlevaniaDungeons & Dragons. Ein Traum. Und weil meine Leidenschaft so ungebrochen ist, habe ich gegen Ende des Jahres dann auch noch meinen eigenen YouTube-Kanal gelauncht.

Davon einmal abgesehen bin ich bei Weitem nicht so vorangeschritten mit meinem Pile of Shame, wie ich mir das ursprünglich mal vorgenommen habe. Es reichte für ein Replay von Felix the Reaper und Oxenfree, zwei tollen Indie Games, die auf ihre Weise etwas Besonderes an sich haben. Silent Hill: The Short Message kam ganz unverhofft, aber wenn ein Spiel schon gratis erscheint, darf man auch kaum meckern. Aber mehr als eine kleine Geisterbahn ist das nicht. Kurzzeitig hatte ich auch mein Glück mit dem Game-mit-Entscheidungen-Gemisch Silent Hill: Ascension versucht, aber so recht wollte ich hier nicht dranbleiben. Dieses Jahr fand ich auch endlich mal Zeit für das Remaster von Fahrenheit. Ursprünglich war das mal, als es 2005 erschien, mein Lieblingsspiel. Heute, 20 Jahre später, finde ich es noch immer klasse und revolutionär, aber gut gealtert ist es nun wirklich nicht. Im September erschien mit The Casting of Frank Stone mein Most Wanted Game 2024. Nicht nur, weil es der dritte große Supermassive Games-Titel nach Until Dawn und The Quarry ist, sondern weil es in der Welt von Dead By Daylight angesiedelt ist. Für mich als Fan ein feuchter Traum und zum Glück hat mich das Ergebnis absolut gefesselt. Ich muss das Spiel noch mindestens dreimal durchspielen! Die Geschichte ist so toll erzählt, spielt auf mehreren Zeitebenen, bringt tolle Figuren und viele Easter Eggs mit sich, sodass auch Nicht-Kenner ihren Spaß mit dem Spiel haben können.

Das Jahr stand für mich auch im Zeichen der Remakes und wenn man mich nach meiner liebsten Spielreihe fragt, so ist das Baphomets Fluch, welches ich schon liebe, seit ich Kind bin. Baphomets Fluch – Die Verschwörung der Tempelritter: Reforged ist ein wahrgewordener Traum. Unfassbar tolle handgezeichnete Comic-Grafik und der Geist der Geschichte ist sowieso nie verflogen. Es war ein echtes Erlebnis, das Spiel noch einmal spielen zu können und dann auch noch in der heutigen Zeit angekommen, also in 4k. Das zweite große Remake war Until Dawn, das schon 2015 fantastisch aussah. Aber die 2024er-Fassung ist so unfassbar schön, dass einem die Spucke wegbleibt. Es war wieder einmal klasse, das Spiel gemeinsam mit Freunden zu spielen.

Gar nicht geplant hatte ich den Kauf von The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom. Aber dann konnte ich einfach nicht nein sagen zu der süßen 2D-Knuddeloptik und dass der Fokus dieses Mal auf zaubern statt kämpfen liegt, kam mir auch sehr gelegen. Nur den Schwierigkeitsgrad empfand ich als arg einfach. Trotzdem hatte ich meinen Spaß und so gerne ich die Reihe auch in 3D mag, wünsche ich mir mehr 2D-Ableger.

Aus der Mottenkiste ausgegraben habe ich noch zwei Spiele, die ich vor vielen Jahren angefangen, aber nie beendet habe. Discworld II – Vermutlich vermisst…!? fühlt sich heute geradezu antik an, aber der tolle Terry Pratchett-Humor ist zeitlos. Siren: Blood Curse gehört noch immer zu den furchteinflößendsten Horrorspielen, auch wenn einige Passagen echt frustrierend sind.

Alles in allem war mein Gaming-Jahr phänomenal. Das wird schwer zu toppen sein!

 

Anime

Der Junge und der Reiher eröffnete mein Jahr direkt mit einem Kino-Besuch. Insgesamt wohl einer meiner liebsten Ghiblis und ein fantastischer Film, den ich irgendwann ein weiteres Mal sehen möchte. Während einer längeren Krankheitsphase wollte ich mein Glück nochmal mit Psycho-Pass probieren, musste nach Staffel 1 aber einfach einsehen, dass das nicht mein Franchise ist. Soviel Appeal es auch besitzt. Cherry Magic! Thirty Years of Virginity Can Make You a Wizard?!  klang erstmal nach einer interessanten Kombi: Boys Love und Super Powers, aber die Serie plätschert derart seicht vor sich hin, dass ich sie ohne Notizen völlig vergessen hätte. Mein Glück wollte ich dann auch bei Rurouni Kenshin (2023) versuchen, musste aber bitter feststellen, dass ich am Ende nur noch schnell fertig werden wollte. Nicht mein Thema, nicht mein Stoff, nicht meine Serie. Einen Großteil in diesem Jahr haben dann zwei Serien eingenommen, die ich zu Beginn noch nicht auf dem Schirm hatte, aber dann bin ich letztlich dem Retro-Charme verfallen: Ein Super Trio (Cat’s Eye) fand ich schon als Teenager toll, aber jetzt auf Crunchyroll mal alle Folgen (inklusive der geschnittenen) zu sehen, war schon mega. Leider ist das alles sehr episodenhaft und endet auch abrupt, aber sollte der Manga es mal hierhin schaffen … ich wäre dabei. Die Königin der 1000 Jahre (Queen Millennia) habe ich damals nie geschaut, weiß aber, welchen Kultstatus die Serie besitzt. Das ist einfach keine Kinderserie! Das Erzähltempo erwies sich als ziemlich zäh und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich ein Fan geworden bin. Aber definitiv Respekt vor dem, was die Serie erzählt. Pretty Guardian Sailor Moon Cosmos ist der krönende Abschluss des Remakes. Wie alle Parts der Reihe ein einziger Rausch durch die Bilder. Schön, einige Charakter entweder mal in Farbe oder aber überhaupt mal wieder zu sehen. Alles in allem aber einfach nicht empfehlenswert. Aus der Kategorie „Bildungslücke geschlossen“ stammt meine Wahl von Trigun. Das ist mir zu wild, zu unsortiert und irgendwie auch zu unspektakulär, um den Reiz nachvollziehen zu können. Ein bisschen ähnlich ist das bei The First Slam Dunk. Hier wollte ich mir einfach mal ein Bild von der Reihe verschaffen, aber Zeitlupen-Action mit Monologen ist einfach nicht meins. Aus dem Kuriositäten-Kabinett habe ich die OVAs GigoloWeather Report Girl, Sanctuary, Night Warriors: Darkstalkers‘ Revenge und Phantom Quest Corp gezogen, die aber allesamt eine Zeitverschwendung waren. ex-Driver ist eigentlich ganz cool, hätte aber mal richtig in Serie gehen sollen. Auf dem zweite Chance-Stapel lag noch Trinity Blood herum, aber außer dem schönen Ending-Song ist da nicht viel hängen geblieben. Ranma 1/2 ist ein solides Remake, das man gut nebenbei schauen kann. Aber wie man mit 12 Folgen-Blöcken der Vorlage gerecht werden will … da bin ich mal gespannt. Mein Anime-Flop des Jahres wird vielerorts sehr gefeiert, aber für Oshi no Ko habe ich wahrhaft keine guten Worte parat, so bescheuert finde ich die Prämisse und das, was daraus gemacht wird. Zum Jahresende gab es noch drei Filme: Look Back ist ein richtig schöner, motivierender und verträumter Film, den man mal gesehen haben muss. Mononoke The Movie: The Phantom in the Rain ist eine solide Fortsetzung der Serie. The Tunnel to Summer, the Exit of Goodbyes sieht auf den ersten Blick toller aus als es letzten Endes ist. Hui, das ist doch mehr Anime geworden als gedacht.

 

Manga

Zuletzt ist das Medium Manga in meinem Jahresrückblick von 2020 aufgetaucht und in den letzten Jahren ist da auch nichts Weltbewegendes mehr für meinen Geschmack pausiert. Zugegriffen habe ich dennoch in diesem Jahr bei der Neuveröffentlichung von Neon Genesis Evangelion. Ich bin wahrhaft kein Fan der Anime-Serie, aber dem Manga wollte ich aufgrund seiner Andersartigkeit eine Chance geben und kann nun ganz klar sagen, dass ich in ihm das Meisterwerk sehe, das andere in der Serie finden. Der Zeichenstil ist einfach mit Abstand der schönste, der mir in meiner Manga-Laufbahn bislang unterkam und die Geschichte ist richtig spannend erzählt. Angefixt habe ich ein bisschen herumgesucht, was noch meinem Geschmack entsprechen könnte und bin an Der Sommer, in dem Hikaru starb hängen geblieben. Dazu habe ich noch keine eindeutige Meinung gebildet, aber zumindest die ersten beiden Bände sind sehr spannend und atmosphärisch. Dann habe ich mal geschaut, was es an noch nicht lizenzierte Titeln so gibt und stieß dabei auf Blood Crawling Princess, das kurz vor Jahresende dann lizenziert wurde. Ein Fantasy-Schmuddel-Guilty Pleasure. Nicht wirklich toll, aber ziemlich plakativ, sodass ich irgendwie doch dran bleiben musste. Begonnen habe ich noch Uzumaki und Mad Miniscape. Zur Veröffentlichung habe ich mir nach der heftigen Bewerbung von Kollegin Aki Record of Ragnarok geholt, aber nach einem Band kann ich noch nicht viel sagen. Beenden konnte ich nach vielen Jahren Fire Punch und Babel, beides zwei gute Titel.


Das war es. 2024 ist mal wieder voller geworden als geplant. 2025 gilt es drastisch auf die Bremse zu drücken. Nicht mehr zu denken „was kann ich noch gucken / lesen / spielen?“ oder „womit fülle ich die Lücke?“, sondern wirklich bei allem zu überdenken, ob ich die Zeit dafür wirklich aufbringen mag. Es ist ein Kampf. Trotzdem freue ich mich auf alles, das kommt!

Ayres

Ayres ist ein richtiger Horror- & Mystery-Junkie, liebt gute Point’n’Click-Adventures und ist Fighting Games nie abgeneigt. Besonders spannend findet er Psychologie, deshalb werden in seinem Wohnzimmer regelmäßig "Die Werwölfe von Düsterwald"-Abende veranstaltet. Sein teuerstes Hobby ist das Sammeln von Steelbooks. In seinem Besitz befinden sich mehr als 100 Blu-Ray Steelbooks aus aller Welt.

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