Ayres‘ Jahresrückblick 2022

Wie ich frühzeitig feststellte: 2022 sounds like 2020 ‒ too! Ganz so schlimm war es nicht, aber die weltpolitischen Entwicklungen sind besorgniserregend, sodass medialer Eskapismus umso gerner gesehen war. Für mich war 2022 ein radikaler Umbruch in meinem Medienkonsum. Wo früher noch Filme und Serien einen Großteil meiner Zeit einnahmen, änderte sich das in diesem Jahr schlagartig und nun sind meine Freizeitfresser plötzlich Games, Podcasts und YouTube-Channels. Verrückt! Das macht einen Jahresrückblick aber umso wertvoller, denn man kann in der Retrospektive über die Jahre beobachten, was einen so antrieb. 
Viel Spaß mit meinen High- und Lowlights!

Filme

2022 war nicht mein liebstes Filmjahr. Für meine Verhältnisse sogar vergleichsweise überschaubar, denn kam ich 2021 noch auf über 800 gesehene Titel, so sind es in diesem Jahr keine 500. Das ist aber auch in Ordnung, schließlich ist immer viel Ausschussware dabei und wenn man einmal bedenkt, dass es Lebenszeit auch nicht erstattet gibt, ist das wieder in Ordnung. 
Die ersten beiden Monate des Jahres habe ich für Rewatches oder die Komplettierung angefangener Reihen genutzt, denn mir stand viel Zeit zur Verfügung, die ich in Filmreihen wie Batman, Scream, Saw, Hellraiser (einmal und nie wieder!), Robocop, Wrong Turn, Paranormal Activity oder OSS117 gesteckt habe. Alles, was sich so die Jahre über angesammelt hat und mal mehr oder minder in einem Rutsch geschaut werden wollte. 

Kino:

Das Kino-Jahr beinhaltete viele Katastrophen, mit denen ich mal starten möchte und in erster Linie will ich das völlig verhobene Moonfall nennen. Der Inbegriff des verkitschten Blockbusters und eine Beleidigung jeglichen Intellekts. Auch Tod auf dem Nil ist so eine Angelegenheit, in seiner Gänze überkonstruiert und unbefriedigend aufgelöst. Der größte Langweiler des Jahres ist Amsterdam. Starbesetztes Möchtegern-Oscar-Kino, das mich unter den Sitz gelangweilt hat. Und wo wir schon bei Langeweile sind, Halloween Ends ist ein gescheitertes Experiment mit Ansage. Jurassic World: Ein neues Zeitalter ist völlig überfrachtet an uninteressanten Handlungssträngen. Vielleicht lässt man dieses Franchise auch besser ruhen. Auch an der Comic-Adaption-Front gab es Titel, die sich nicht mit Ruhm bekleckert haben: Black Adam ist ein Standard-Blockbuster. Düsternes Generisches, welches angesichts der katastrophalen DC-Politik auch schon wieder hinfällig ist. Morbius ist ein Totalausfall und fühlt sich an, als hätte man 20 Jahre lang nichts gelernt. Thor: Love and Thunder trifft einfach nicht meinen persönlichen Geschmack, weil es tonal einfach am passendsten als Mixed-Bag beschrieben werden kann.

Genug gemeckert, kommen wir zu den mittelmäßig gelungenen Filmen und Highlights:

Uncharted ist schon längst wieder in Vergessenheit geraten. Eine Videospiel-Verfilmung, die grade so in ihr Ziel stolpert. The Batman möchte ich kein zweites Mal sehen, muss aber sagen, dass dies immerhin eine anständige Adaption ist, die ihre Vorlage mit Würde trägt. Hervorheben möchte ich The Ambulance, ein Film, dem ich skeptisch gegenüberstand (Michael Bay als Name ist kein Qualitätssiegel), als Action-Film aber wirklich stark. Mein liebstes Drama 2022 kommt aus Deutschland: Oskars Kleid ist ein wunderbarer Film über den Umgang eines Vaters mit seinem neunjährigen Sohn, der sich im falschen Körper fühlt. Sehr anrührend erzählt und endlich mal eine andere Perspektive als immer nur die der betroffenen Person abbildend. Auf die Fortführung von Scream war ich schon sehr gespannt, immerhin lag mehr als ein Jahrzehnt seit dem letzten Teil zurück. Umso erfreuter war ich über die zeitgenössische Umsetzung. DAS ist endlich mal ein Franchise, das in Würde altert und sich gleichzeitig treu bleibt. Die Hoffnungen in Sonic the Hedgehog 2 waren eher gering, aber auch hier war die Überraschung eine positive, denn die Idee, ein Universum aufzubauen, finde ich in dem Fall ganz spannend. Nope konnte mich nicht überzeugen, die Geschichte bleibt mir insgesamt zu uninteressant und ich muss sagen, dass mir die ersten beiden Werke von Jordan Peele deutlich besser gefallen. Nettes Mittelmaß ist die DC League of Super Pets. Black Panther: Wakanda Forever ist stimmungsvolles, emotionales Kino und ein erwachsener Beitrag für das Marvel Cinematic Universe. Doctor Strange in the Multiverse of Madness wollte ich gerne lieben, fühlt sich aber eher wie eine Art Fanservice-Film an, der den hohen Erwartungen kaum gerecht werden konnte. Alles, was ich hieran mag, funktioniert eher mit viel gutem Willen. Auch ein paar tolle Horrorfilme waren dabei: The Dark and the Wicked, The Black Phone und Spiral sind drei kraftvolle Genre-Werke. The Northman als düstere Fantasy-Saga will ich ebenfalls noch nennen.

2022 habe ich gleich zwei Lieblingsfilme des Jahres, die sich in Sachen Abgedrehtheit ziemlich ähnlich sind. Everything Everywhere All At Once ist ein Mammut von Film und es freut mich, dass der Film auf so vielen Bestenlisten an erster Stelle steht. Ich habe die Produktion auch direkt ins Herz geschlossen und entdecke mit jedem Ansehen Neues. Bullet Train ist dagegen schon massentauglicher, aber auch hier wurde ich ziemlich von der dynamischen Erzählweise beeindruckt. An dritter Stelle folgt die animierte Dokumentation Flee, die ich bewegend erzählt finde. In einer Welt, in der „Heimat“ geradezu eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein gutes Leben ist, die aber wegen Krieg, Armut oder sonstiges Elend nur einem Teil der Weltbevölkerung zur Verfügung steht, ist „Flee“ aktueller denn je , aber gleichzeitig zeitlos.

Der größte Gap zwischen meiner Wahrnehmung und der allgemeinen Wahrnehmung liegt vermutlich bei Smile, was als Horrorfilm des Jahres gefeiert wird, für mich aber eine einzige vorhersehbare Fließbandproduktion darstellt. Haben denn alle The Ring vergessen? Noch keine finale Meinung habe ich zu The Menu. Irgendwo zwischen genial und genial daneben, aber ein weiteres Mal möchte ich den Film auch nicht sehen. 

Streaming:

Filmtechnisch gibt das Streamingjahr nicht viel her, worüber ich ganz dankbar bin. Gibt ja noch genügend anderes. Das Streaming-Highlight ist für mich Glass Onion: A Knives Out Mystery, was eine solide Fortsetzung seines Vorgängers darstellt. Auf Disney+ habe ich Encanto nachgeholt. Ein weitaus besserer Film als Strange World und Rot, die mich beide auf ihre Weise nicht erreichen konnten. Ebenfalls auf Disney+ ist der Hulu-Film Fresh verfügbar. Eine etwas andere Romanze, unbedingt sehenswert! Werewolf by Night ist ein interessantes Marvel-Projekt, bei dem ich gespannt darauf bin, welche Richtung Figuren und Storytelling einschlagen werden. Das Guardians of the Galaxy Holiday Special macht Spaß, gerne mehr solcher Ausflüge.

Festivals:

Kein Jahr ohne Festivals. Die Fantasy Filmfest Nights waren wieder Pflichtprogramm und ich hatte großen Spaß an (dem wirklich nicht guten) Dark Glasses, vor allem aber Special Delivery und X, welches für mich zu den stärksten Produktionen des Jahres zählt.

Das Hard:On:Line Festival brachte für mich überwiegend schlechte Filme hervor. Für zwei will ich allerdings eine Lanze brechen: Das eine ist der deutsche Genre-Film Arboretum, das andere der wohl feministischste Slasher überhaupt, Slumberparty Massacre.

Vom großen Fantasy Filmfest nehme ich vor allem Speak No Evil mit. Ein heftiger Schlag in die Magengrube und wenn man wirklich einmal einen Film sehen möchte, der ein Sozialknäuel zeigt, das so richtig eskaliert, dann ist das der richtige Film dafür. So ein Film, der ziemlich bei mir nachhallt, ist Don’t Worry Darling mit seinen tollen Schauwerten und dem wunderbaren Cast. Und dann ist da noch die Indieperle Deadstream, der kurzweiligste Film des Jahres. Honorable Mentions für das philosophische Next Exit und den soliden Paranoia-Thriller Watcher.

Den Festival-Abschluss machte bei mir das Obscura Filmfest. Hiervon nehme ich vor allem den überraschend starken philippinischen Zombie-Actioner Day Zero mit und What the Waters Left Behind: Scars, den ich visuell einfach nur betörend und aufregend finde.

Serien

Ein ärgerliches Serienjahr, anders kann ich es nicht sagen. Schaut man mal, was alles so abgesetzt wurde, sollte 2022 wohl ein neuer Höchststand erreicht sein. Anfangen muss ich leider auch mit den Serien, die ich nicht geschafft habe und als vermeintliche Highlights mit nach 2023 wandern: Severance (darauf bin ich am meisten gespannt), Sandman, The Devil in Ohio, From, Dan Brown’s The Lost Symbol, Alice in Borderland (Staffel 2), Dead to Me, The Boys (Staffel 3), The Flight Attendant (Staffel 2), The Handmaid’s Tale (Staffel 4), The Umbrella Academy (Staffel 3), Stranger Things (Staffel 4), Wednesday, 1899, The Girl in the Water, 20 Years, Willkommen auf Eden, Euphoria (Staffel 2). Oh, und The White Lotus (Staffel 2), nach der genialen ersten Staffel freue ich mich darauf am meisten. So sieht mein Backlog aus und darunter wird sich mit Sicherheit die eigentliche Serie des Jahres verbergen. Das Überangebot war einfach zu groß.

Was habe ich also geschaut? Die Netflix-Serie Kitz, die auch so ein treffsicherer Absetzkandidat ist, auch wenn ich gerne mehr davon sehen würde. Auch wenn der geniale James Wan hinter Archive 81 steht, hat mich die Serie nicht bis zum Ende bei Laune gehalten. Tolles (angenehm smartphonefreies) Setting, das ich gerne mag, die langsame Erzählweise dagegen ist gewöhnungsbedürftig. Ein ganz schön schwieriger Titel: The Woman in the House Across the Street from the Girl in the Window. Also nicht nur der Name der Miniserie, sondern auch die Adaption der Prämisse, Thriller mit unzuverlässigen Erzählerinnen zu erzählen. Hatte ich Spaß? Ja. Finde ich die Serie empfehlenswert? Nein. Ähnlich Inventing Anna: Wenig Thrill, dafür viel satirisches Geplänkel. Bin insgesamt relativ enttäuscht. Yellowjackets ist eine angenehme Überraschung. Christina Ricci hätte ich niemals in ihrer Rolle erkannt. Die erste Staffel 1 ist unerwartet verschachtelt erzählt und oft ist unklar, wohin sie möchte. Trotzdem habe ich mich entschieden, die Serie nicht fortzusetzen, weil ich mit der verschachtelten Erzählweise nicht viel anfangen kann. Masters of the Universe: Revelation (Teil 2) wird zwar mit dem zweiten Teil besser, ist aber noch immer keine Serie, die es in meinen Augen gebraucht hätte. In einem Rutsch habe ich Dirty Lines auf Netflix durchgeschaut. Schöne und witzige Biografie, wie es in den 80ern zum Sex-Hotline-Boom in den Niederlanden kam. Sehr sympathisch erzählt und erstaunlich kurzweilig. Arcane wurde mir mehrfach nahegelegt und nach anfänglichen Zweifeln: Starkes Ding mit toller Dramaturgie, steckt locker alle Anime-Produktionen der letzten 10 Jahre in die Tasche. Am Ende nicht ganz mein Gusto, aber beeindruckend. All You Need ist so ein Projekt, dass seinen einzigen Mehrwert daraus zieht, eine deutsche Produktion zu sein. Inhaltlich ist das alles flach. Heartstopper ist eine nette und süße Teenie-Serie, für die ich mich viel zu alt fühle. Love, Death & Robots ist wie immer ein bunter Gemischtwarenladen ganz unterschiedlicher Qualität. Die Folge „Jibaro“ ist aber ein echter Überflieger und stellt alles andere in den Schatten. Zwischen Fotorealismus und Faszination. Sehr sehenswert! Für mich hätte es keine zweite Staffel von Undone gebraucht. Die Serie ist in einer Staffel gut wie sie ist. Diese Fortsetzung stört zwar nicht, fühlt sich aber wie ein Sequel an, das eigentlich niemand verlangt hat. Big Sky ist eigentlich die perfekte Nebenbei-Unterhaltung. Ständig passiert etwas, alles ist furchtbar plakativ (und ebenso unglaubwürdig). The Crown verfolgte ich anfangs noch beiläufig, nachdem die Handlung aber nun in den 90ern angekommen ist, wird es zunehmend spannender. Freue mich auf die letzte Staffel und bin gespannt, wie der Tod der Queen behandelt wird. Matrjoschka ist ein gutes Beispiel dafür, dass zweite Staffeln auch eine echte Entwicklung darstellen können. The Wilds gefiel mir zur Ausstrahlung von Staffel 1 echt gut, als ich mich Staffel 2 begann, wurde parallel das Aus verkündet, woraufhin ich die Serie dann auch direkt fallen ließ. Queer as Folk (2022) bewegt sich in Sachen Cringe-Level ganz oben.
Auch Marvel brachte nach einem sensationellen 2021 keine Serie hervor, die sich in mein Herz spielen konnte. Moon Knight etwa ist eine solide Serie, die eine neue Couleur für das wundervolle MCU mitbringt, insgesamt aber die Serie der Reihe, mit der ich am wenigsten warm werden konnte. Wobei davon Ms. Marvel auch nicht weit entfernt ist, in welchem Tempo die Handlung da durchrauscht. Somit bleibt She-Hulk das traurige Highlight. Und selbst das finde ich nur mittelmäßig, wenn auch für das Erzähluniversum wenigstens bereichernd.
Und natürlich kein Jahr ohne Riverdale. Mir fehlen die Worte, welche absurde Entwicklung diese Serie genommen hat. Bin froh, wenn es nächstes Jahr vorbei ist. Mein innerer Katastrophentourist ist schon längst übersättigt. Ganz so schlimm ist es mit Élité nicht, da aktualisiert sich wenigstens regelmäßig mit relevanten Thematiken selbst, aber hat auch die besten Zeiten hinter sich. 

Die Highlights: Pam and Tommy ist eine echte Überraschung. Höchst unterhaltsam und mit der richtigen Balance zwischen Komödie und Drama erzählt. Tolle 90s Vibes, Lily James und Sebastian Stan sind eine Wucht.  Chapelwaite ist eine beachtenswerte Verbeugung vor Dracula. Leider nur inhaltlich zu lang geraten, sodass die gemächliche Erzählung hier und dort leider auch langweilt. Atmosphärisch ein Volltreffer. Disenchantment liebe ich ja und deshalb fiel der Abschied mit Teil 4 auch besonders schwer. Hoffentlich gibt es irgendwann ein Wiedersehen! Als Freund von True Crime-Stoffen war ich mit Dahmer natürlich gut bedient, habe mich in der Vergangenheit mit dem Fall auch viel auseinandergesetzt. Gute Serie, auch wenn es echt mittlerweile genug Content dazu gibt. Love, Victor ist auch mit der dritten Staffel klasse und lieber ein schönes Ende, als wenn alles unnötig ausgeschlachtet wird. Eine treffsichere Serie für einen Rewatch. All of Us are Dead würde ich ganz schlicht mal als beste Zombie-Serie bezeichnen, die mir bislang unterkam. Großes Kino! 

Alles in allem muss ich sagen, dass ich im Serienbereich wieder auf mehr Klasse statt Masse setzen will. Beim Lesen meiner Notizen sprangen mit da Serien ins Auge, die ich gesehen habe, zu denen mir aber erst nach einer gewissen Zeit wieder einfiel, worum es dort überhaupt geht, weil sie keinen bleibenden Eindruck hinterlassen konnten. Oder ich konnte mich nicht einmal mehr daran erinnern, sie gesehen zu haben: Extracurricular, Shining Girls, The Watcher, Ein Teil von ihr, Calls; One of Us is Lying, Zwei Sommer, The Playlist, Staffel 2 von Upload.

Games

Mein Gaming-Jahr ist überschaubar. Das liegt aber daran, dass ich in Dead By Daylight meine große Liebe gefunden habe. Vielleicht sogar die größte Leidenschaft neben dem Marvel Cinematic Universe, die ich bislang entwickeln durfte, weil es einfach so faszinierend ist, ein Spiel zu haben, das so viele Franchises in sich aufnimmt (u.a. Resident Evil, Scream und Stranger Things). Mittlerweile vergeht kein Tag mehr, an dem ich nicht mit Freunden spiele und ich konnte alleine durch diese Spiel zahlreiche neue Kontakte aufbauen. Die Mischung aus dem Horror-Setting und dem taktischen Gameplay hat mich so richtig gefesselt und ich habe unzählige Stunden in dieses Spiel investiert. So viele wie in kein anderes zuvor und noch immer bin ich begeistert davon, dass keine Runde wie die andere ist. Ich freue mich auf die kommenden Jahre! 
Alle anderen Einträge in meinem Gaming-Jahr sind da eher eine Randnotiz. The Quarry ist sicherlich ein Spiel, auf das ich mich lange gefreut habe als großer Until Dawn-Fan und meine Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht. Ein nahezu perfektes Spiel, wenn man sich mit Freunden zusammensetzen will, um Entscheidungen zu treffen und deren spürbare Konsequenzen zu erleben. Der jüngste Teil der Dark Pictures-Reihe, The Devil In Me, ist technisch leider unausgereift, dafür inhaltlich wieder interessanter. Mehr in Erinnerung ist mir das Indie-Game Twelve Minutes geblieben, in welchem man immer nur zwölf Minuten Zeit hat, Entscheidungen zu treffen ehe der Fluss der Zeit zurückgesetzt wird. Ein großartiges Trial & Error-Spiel, atmosphärisch äußerst dicht. Begonnen habe ich noch Stray, aber dazu kann ich erstmal wenig sagen, außer dass mir die Aufmachung sehr gut gefällt. Nach langer Zeit habe ich dann noch Bowser’s Fury beendet, ein großartiges Spiel! 
Eine PlayStation 5 war sonst der aufregendste Einzug in meinen Haushalt und dort wird als nächstes Kena: Bridge of Spirits gespielt. 

Anime

Schaue ich mir so das Anime-Veröffentlichungsjahr an, gab es da gerade einmal eine Hand voll Titel, die mich anlachten. Am meisten wohl Summer Time Rendering, das ich dank Disneys merkwürdiger Anime-Politik bis heute nicht gesehen habe. Und dann gibt es noch Blade Runnter: Black Lotus, welches ich offenkundig aufgrund der Zugehörigkeit zum Blade Runner-Franchise geschaut habe. Eine durchschnittliche Serie mit fantastischem Soundtrack, soviel sei gesagt. Tomodachi Game ist wieder so eine Serie, bei der man von Folge zu Folge darauf wartet, dass irgendetwas passiert und nicht alles totgelabert wird. Und unwesentlich mehr Action gibt Tekken: Bloodline leider auch nicht her. Von all dem einmal abgesehen, fremdel ich mit den Anime-Veröffentlichungen der letzten Jahre, obwohl ich das Medium per se mag. Die letzte große Serie, die ich auch ins Jahr 2022 mitverfolgt habe, war Platinum End. Eine einzige große Katastrophe, erzählerisch komplett vermasselt und Längen, die zum Himalaya reichen. Das hat mir all das aufgeführt, was mich auch so oft am heutigen Anime stört. Ein weiterer Versuch war Shenmue The Animation, was denselben Effekt wie viele Anime-Serien auf mich hatte: gesehen, abgehakt und wieder vergessen. 

Deshalb habe ich mir einen Plan für die nächsten Jahre gemacht mit Serien, die ich einfach wiederholen werde nach vielen Jahren Abstand. Vor allem, um mich ihnen nochmal aus meiner heutigen Perspektive anzunähern.  Durchgezogen habe ich etwa Weiß Kreuz und Weiß Kreuz Glühen, zwei Relikte ihrer Zeit, die heute nicht mehr funktionieren würden und mit brillanten Charakteren aufwarten. Witch Hunter Robin ist leider genauso unaufgeregt, wie ich es in Erinnerung hatte, aber diese Serie habe ich auch mehr für ihre Stimmung angesehen. Cowboy Bebop ist auch bei erneutem Ansehen unvergleichlich klasse und ein Musterbeispiel dafür, wieviel Figuren herausholen können, auch wenn die Handlung gar nicht exorbitant viel hergibt. Attack on Titan ist so eine Serie, die ich mit viel Begeisterung begonnen hatte und nun läuft eine Final Season, die sich über x Monate und Pausen erstreckt, sodass ich mich selbst fragen muss, ob ich sie überhaupt noch beenden will, weil inzwischen jegliches Interesse daran verpufft ist. Bubblegum Crisis ist zurecht ein Cyberpunk-Klassiker, der es wunderbar versteht, 80s-Feeling zu vermitteln. Die Fortsetzung Bubblegum Crisis: Tokyo 2040 verpasst den Anschluss daran komplett. Kanon (2006) ist genau die richtige Serie für den Winter. Eine der besseren Visual Novel-Adaptionen aus dem Romantik-Drama-Sektor, der man allerdings auch anmerkt, dass so ein Routensystem nicht optimal für eine durchgehende Erzählung ist. From the New World stand ewig auf meinem Zettel. Ich kann dahinter nun einen Haken setzen, aber gepackt hat mich das nicht. Ergo Proxy ist stilistisch wirklich eine große Nummer und die Atmosphäre konnte mich auch Jahre nach Ausstrahlung der Serie wieder einfangen. Der letzte Titel, den ich an der Stelle nennen kann, ist Fate/kaleid liner Prisma Illya, das auch im zweiten Anlauf wirklich nett ist.

Ein richtig volles Jahr, das mich grade durch viele Ausfälle im Serienbereich aber dazu ermahnt, zukünftig wieder wählerischer zu sein. Dinge anfangen, weil ich auch wirklich Lust auf sie habe und nicht, weil sie grade da sind. Und bewussteren Konsum, wir leben schließlich im Luxus.

So long, auf ein tolles 2023!

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Ayres

Ayres ist ein richtiger Horror- & Mystery-Junkie, liebt gute Point’n’Click-Adventures und ist Fighting Games nie abgeneigt. Besonders spannend findet er Psychologie, deshalb werden in seinem Wohnzimmer regelmäßig "Die Werwölfe von Düsterwald"-Abende veranstaltet. Sein teuerstes Hobby ist das Sammeln von Steelbooks. In seinem Besitz befinden sich mehr als 100 Blu-Ray Steelbooks aus aller Welt.

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