Ein Reiseführer nach … Mittelerde
Es gibt Geschichten, die entführen uns in andere Welten. In die Tiefen des Weltraums oder an märchenhafte Königshöfe (oder auch weniger märchenhafte, wo man zwischen all den Intrigen um sein Leben fürchten muss), an wundersame Zaubererschulen oder in verrückte Anime-Welten. Sie versprechen abwechslungsreiche Abenteuer, fantastische Orte und spannende Kulturen. Dabei laden sie zum Träumen und Verweilen ein. Unsere Reihe „Ein Reiseführer für …“ liefert eine erste Übersicht über die verschiedensten Welten. Im Fokus stehen hierbei nicht einzelne Titel, sondern die Universen, in denen sie spielen.
Unter den fantastischen Welten bildet Mittelerde eine Art Klassiker. Wer kennt schließlich nicht die Geschichte von der Zerstörung des Einen Ring oder die Reise eines ganz bestimmten Hobbits? Viele andere Werke sind klar von Mittelerde inspiriert, doch die erzählerische und vor allem mythologische Dichte suchen ihresgleichen. Natürlich kann ein kleiner Reiseführer eine Welt dieser Größe nicht in ihrer Gesamtheit abbilden. Daher liegt der Schwerpunkt auf den Hauptwerken Der Herr der Ringe und Der Hobbit mit kurzen Ausflügen in die Sagen und Legenden des Silmarillion.
Name
Mittelerde (oder auch Arda)
Zeitalter
Grundsätzlich bewegen uns hier in einem mittelalterlischen Setting, in dem auch Magie existiert. Diese Magie besitzt mythische Züge und wird subtil eingesetzt, was die Welt umso mehr wie eine alte Sagenwelt wirken lässt.
Wichtige Ortschaften
Die Orte von Mittelerde sind genauso vielschichtig und malerisch wie ihre Bewohner. Ob nun die weiten, grünen und sanften Hügel im Auenland oder die hohen Bäume der Wälder von Fangorn oder Lothlórien. All diese Orte verzaubern jeden Reisenden. Wobei es auch düstere Orte gibt wie die Heimat des Hexenkönigs von Angmar, der nach dessen Untergang mit den anderen Nazgûl Minas Morgul (früher: Minas Ithil) belagerte und diese Stadt schlussendlich zu seinem Sitz machte. Andere finstere Orte sind das wüste und unwirtliche Mordor oder die dunklen Tiefen der Mine von Moria. Doch hört man den Namen Mittelerde, da fällt einem sofort das einst mächtige Land Gondor ein. Gondor, neben Rohan, eines der Reiche der Menschen, weist nicht nur eine lange Geschichte auf, sondern beeindruckt insbesondere mit seiner Hauptstadt und Sitz der Könige und Truchsesse: Minas Tirith, die weiße Stadt. Diesen Namen hat sie nicht von ungefähr. Denn Minas Tirith besteht aus weißem Stein, der die Stadt im hellen Sonnenlicht funkeln lässt. Sie liegt auf dem 200 Meter hohem Berg der Wacht und ist mit dem Berg Mindolluin verbunden. Vom Fuß des Berges schraubt sie sich über sieben Mauerringe hinauf, bis man schlussendlich den Palast der Könige erreicht. Diese Stadt ist nicht nur ein militärisches Bollwerk gegen die Schrecken aus Mordor, sondern auch ein Hort des Wissens. Nicht umsonst reiste Gandalf nach Minas Tirith, um sich zu vergewissern, dass der Ring in Bilbo Beutlins Besitz tatsächlich der Eine Ring ist. Nicht weniger schön, dafür versteckt gelegen ist Bruchtal oder auch Imladris genannt. Durch die schlanke, zierliche und offene Architektur der Elben gliedert sich die Stadt sehr harmonisch in seine Landschaft ein und verzaubert seine Besucher. Die Heimat von Elrond und Arwen schloss besonders Bilbo in sein Herz. Doch es gibt noch viel mehr in Mittelerde zu sehen. Ob die Insel Númenor, das einstige Großreich der Zwerge der Erebor oder die gemütliche Stadt der Hobbits Hobbingen.
Spezies
Mittelerde ist bevölkert von allerlei fantastischen Spezies, genau genommen handelt es sich hierbei sogar um wandelnde Klischees. Ganz so eng sollte man das aber nicht sehen, denn Tolkiens Mittelerde hat diese Klischees überhaupt erst mitbegründet. Als erstes denkt man vermutlich an die wunderschönen, unsterblichen Elben, die sich in ihren Wäldern verborgen halten und nicht mehr die Geschehnisse mitgestalten wie noch im Ersten oder Zweiten Zeitalter (von ein paar Ausnahmen wie Legolas, Elrond oder Galadriel mal abgesehen). Sie haben sich aus der Welt zurückgezogen und eigentlich zieht es sie zurück nach Valinor. Deutlich aktiver sind da schon die Zwerge. Sie sind die geborenen Schmiede und sind sich nicht zu schade, auch mal anzupacken. Bilbo Beutlin begleitet gleich eine ganze Schar von ihnen, die Namen einiger jener Zwerge finden sich (zusammen mit Gandalfs Namen) sogar im Völuspá der nordischen Lieder-Edda wieder, eine klare Inspirationsquelle also! In den turbulenten Ereignissen, die das Dritte Zeitalter beenden, macht allerdings nur ein Zwerg auf sich aufmerksam: Gimli Gloinssohn. Die Hauptrolle spielen da schon eher die Halblinge – oder wie sie sich selbst nennen Hobbits. Sie sind vor allem für ihre lebensfrohe, gemütliche Art und ihren großen Appetit bekannt. Angeblich kriegt man junge Hobbits überhaupt nicht satt. Bleiben noch die garstigen Orks, gewissermaßen Gegen-Elben. Sie wurden aus Elben geschaffen und sind all das, was Elben nicht sind: brutal, schmutzig, böse. Außerdem vertragen sie das Sonnenlicht nicht (abgesehen von Sarumans Uruk-hai). Natürlich gibt es auch Menschen in Mittelerde.
Konflikte
Abgesehen von dem klaren Konflikt zwischen den Anhängern Saurons und den Freien Völkern von Mittelerde, in dem es nicht weniger als um die Freiheit eines jeden Lebewesens in Mittelerde geht, gibt es noch andere kleinere Reibereien. So verachten die gemächlichen Baumhirten, die Ents, Menschen und Orks, da diese die Bäume fällen, um die sie sich kümmern. So hielt auch Baumbart anfangs Merry und Pippin für kleine Orks und es wäre ihnen schlimmes widerfahren, wäre Gandalf nicht eingeschritten. Auch unter den Völkern der Menschen gibt es nicht immer Einigkeit. So hält der König von Rohan Théoden Aragorn vor, dass Gondor Rohan mehr als einmal im Stich gelassen habe und genau aus diesem Grund habe Rohan die Westfurt verloren. Allerdings änderte das nichts an der Tatsache, dass Rohan Gondor in der entscheidenden Schlacht vor den Toren von Minas Tirith beistand. In eben dieser Schlacht ließ auch der Pferdeherr sein Leben. Allerdings zeigte genau diese Tat eines: In der dunkelsten Stunde halten die Menschen zusammen, egal welche Konflikte sie auch untereinander haben. Doch auch unter den Zauberern gibt kleinere Auseinandersetzungen. Prominent hier ist der Zwist zwischen Saruman und Gandalf, der schlussendlich damit endete, dass Gandalf auf der Spitze des Orthanc gefangen gehalten wurde und ihm nur Dank der Adler die Flucht glückte. Saruman selbst wollte die Macht des Einen Ringes für sich nutzen, um sich selbst zu einem dunklen Herrscher aufzuschwingen. Dabei geriet er jedoch gänzlich in die Fänge Saurons, wurde von ihm manipuliert, ohne es selbst richtig zu merken. Da ist es auch nicht gänzlich verwunderlich, dass die Orks Mordors sich mit Sarumans erschaffenen Uruk-Hais nicht wirklich verstehen und es zwischen diesen beiden Gruppen gerne zu blutigen Reibereien kommt. Auch der Groll, der zwischen Elben und Zwergen herrscht, begann bereits im Ersten Zeitalter als König Thingol einen Silmaril geschenkt bekam und die Zwerge bat diesen in eine Kette einzuarbeiten, das Nauglamir. Doch von der Pracht des Silmaril überwältigt, wollten die Zwerge den Silmaril nicht zurückgeben und erschlugen Thingol. Zudem gab Celeborn von Lothlórien den Zwergen die Schuld den Balrog von Moria erweckt zu haben. Die kleinen Reibereien zwischen Legolas und Gimli beruhten jedoch auf einer reinen privaten Auseinandersetzung. So wurde Gimlis Vater Gloin einst von Legolas Vater Thranduil, dem Herrscher des Düsterwalds, eingesperrt, als dieser gemeinsam mit der Gemeinschaft um Thorin Eichenschild und Bilbo Beutlin eingekerkert wurde.
Wichtige Persönlich-keiten
Mittelerde ist wie Aman oder das sagenumwobene Valinor eines von vielen Kontinenten in der Welt Arda, die von Menschen, Elben, Zwergen, Hobbits, Ents aber auch dunklen Wesen wie den Orks, Balrogs und den Nachfahren der unheimlichen Spinne Ungoliant bevölkert wird. Doch zu Beginn war Arda nur eine Idee in den Gedanken des Einen, auch Eru oder Ilúvatar, genannt. Dieser erschuf die Ainur, die gemeinsam eine wunderschöne Musik spielten und daraufhin die Welt entstand. Einige der Ainur baten daraufhin ihren Schöpfer auf diese Welt hinabsteigen zu dürfen, um sie zu verschönern und zu gestalten. Diese Ainur wurden später Valar und Maiar genannt, wobei die Maiar die Diener der Valar darstellten. Zu den bedeutsamsten Valar gehörten wohl Manwë, der als der Mächtigste aller Valar galt und Ilúvatars Liebling war. Ulmo dagegen war der Herr des Wassers und griff in die Geschehnisse von Mittelerde hier und da aktiv ein. Die Herrin der Sterne, Varda, war dagegen von so einer strahlenden Schönheit und verkörperte das Licht, sodass Melkor, der Herr der Dunkelheit und in der Welt von Tolkien wohl als Teufel betrachtet werden kann, sie am Meisten fürchtete. Melkor selbst war es der viel Unheil auf Arda anrichtete, sich mit der bösen Spinne Ungoliant verbündete, die Balrogs und Orks erschuf. Er verführte auch den ehemaligen Maiar Sauron und machte ihn zu seinem Heerführer, der im zweiten Zeitalter auch den Einen Ring schmiedete, um Mittelerde gänzlich zu beherrschen. Mit der Vernichtung des Einen Ringes im Dritten Zeitalter durch Frodo, Sam und der unfreiwilligen Mithilfe Gollums wurde auch Saurons Macht in Mittelerde schlussendlich gebrochen.
Mythologie
Mittelerde besitzt einen wahren Schatz an Sagen und Legenden. Sie zeigen sich in zahlreichen Liedern und Gedichten. Das Silmarillion ist ein Versuch, die gesamte Mythologie in einem Werk zu sammeln. Hier wird erzählt, wie Mittelerde entstand, wie das mit Beren und Luthién war oder wie die Elben das frühe Mittelerde maßgeblich mitgestalteten. Die Welt sah damals noch deutlich anders aus. Die Sagen und Legenden bilden auch das Herzstück in Tolkiens Schaffen. Aus ihnen hat sich Der Herr der Ringe entwickelt und das zeigt sich an allen Ecken und Enden. Nahezu jeder Ort, den die Gemeinschaft des Ringes passiert, scheint eine Vorgeschichte zu haben und auch in den vielen Liedern und Geschichten wird klar, dass Mittelerde eine Welt mit mythischer Vergangenheit ist. In den filmischen Adaptionen zeigt sich das in zahlreichen Ruinen und antiken Bauwerken, die die Gemeinschaft des Ringes zu Gesicht bekommt. Man hat es mit einer alten Welt, die schon mehrere Zeitalter hinter sich hat, zu tun.
Tierische Bewohner
Der bekannteste tierische Bewohner ist wohl die verfressene Riesenspinne Kankra (im Original Shelob). Sie haust in Cirith Ungol, wo sie ihren Opfern auflauert – meistens sind es Orks. Doch auch den Ringträger Frodo Beutlin versuchte Kankra schon sich zu krallen. Sie gilt auch als eines der ältesten Lebewesen von Mittelerde. Auch dürfen wir natürlich nicht den gefährlichen Drachen Smaug vergessen. Er hat sich im Erebor eingenistet und wem sein Leben lieb ist, hält sich lieber fern von ihm. Womöglich ist er einer der letzten Drachen, die im Ersten Zeitalter noch ihrem Schöpfer Morgoth dienten. Es gibt aber durchaus auch freundlichere Vertreter der Fauna von Mittelerde. Die Adler etwa haben Gandalf dem Grauen schon aus so mancher Patsche geholfen und haben auch in anderen historischen Begebenheiten ihre Klauen im Spiel. Einst wurden sie von Manwë selbst nach Mittelerde geschickt, um Morgoth in seine Schranken zu weisen. Besitzt man ihre Freundschaft, bieten sie sich gerne auch als fliegendes, gefiedertes Taxi an. In ihren Klauen oder auf ihren Rücken tragen sie mühelos Hobbits oder Menschen. Schließlich besitzt Thorondor, der König der Adler, eine stolze Flügelspannweite von 54 Metern! Eines haben all diese tierische Bewohner aber gemeinsam: Sie besitzen mehr Intelligenz als gewöhnliche Tiere.
Besondere Mitbringsel
Das erste Souvenir, das einem in Bezug auf Mittelerde in den Sinn kommt, ist natürlich der Eine Ring. Doch davon ist dringend abzuraten, wenn man nicht gerade von Nazgûl und anderen netten Gestalten verfolgt werden will. Außerdem existiert vom Einen Ring – wie der Name schon sagt – nur genau ein Exemplar. Auch das macht ihn eher ungeeignet als Mitbringsel. Da gibt es wirklich passendere Souvenirs. Die Elbenmäntel aus Lothlórien sind nicht nur hübsch anzuschauen. Sie halten auch wunderbar warm und eine bessere Tarnung gibt es fast nicht. Der Verschluss in Form eines filigran gearbeiteten Blattes ist auf jeden Fall ein modischer Hingucker. Tabakliebhaber werden im Auenland fündig. Dort wird schließlich das beste Pfeifenkraut hergestellt, etwa Alter Tobi oder Langgrundblatt. Stilechte Pfeifen sind natürlich auch ein perfektes Mitbringsel. Jeder Bewohner von Mittelerde, der etwas auf sich hält, ist dann und wann Pfeife rauchend anzutreffen. Selbst wenn man kein Raucher ist, so machen sich die Pfeifen auch ganz schick als Raumdekoration.
Sprache
Viele Welten in unserem Portfolio sind linguistisch nicht sehr interessant. Es gibt oft eine gemeinsame Sprache, die von allen verstanden wird. Das ist in Mittelerde anders. Mit Westron existiert zwar auch hier eine gemeinsame Sprache, doch interessierte Reisende können sich vollständige Grammatiken der Elbensprachen Quenya und Sindarin zu Gemüte führen. Es sind sehr harmonisch und weich klingende Sprachen, passend zu ihren Sprechern. Auch die Tengwar, die elbische Schrift, sind ein wahrer Hingucker mit den vielen Schnörkeln. Quenya (Hochelbisch) ist von diesen beiden die deutlich ältere Sprache und hat sich zu einer Buchsprache entwickelt (ähnlich wie unser Latein). Gesprochen wird von den Elben mittlerweile aber hauptsächlich Sindarin (Grauelbisch). Anders ist da die Schwarze Sprache Mordors. Ihre Worte haben einen harten, bedrohlichen Klang. Die gesamte Umgebung scheint sich zu verdüstern, wenn etwa die Inschrift des Einen Ring im Original ausgesprochen wird (so geschehen bei Elronds Rat). Auch die Zwerge besitzen mit ihrem Khuzdûl eine eigene Sprache. Diese benutzen sie allerdings nur untereinander, sodass nicht viel darüber bekannt ist. Das Khuzdûl ist ein Schatz, den die Zwerge nicht teilen wollen. Es ist also ratsam, mit ihnen einfach Westron zu sprechen.
Instagram Fototipps:
Freunde der Fotografie werden in Mittelerde die Herzen aufgehen. Denn die Welt der Elben, Menschen, Zwerge und Orks ist voller schöner Bilder, die sich knipsen und an die Wand hängen lassen. Ein besonders beliebtes Motiv ist der weiße Baum von Gondor, wobei sich hier empfiehlt diesen erst zu fotografieren, nachdem Aragorn den Thron als König Elessar bestiegen hat. Denn erst dann fängt der Baum wieder an zu blühen, was eine wahre Augenweide darstellt. Auch die Argonath, die Säulen der Könige, die einst vom 19. König von Gondor erbaut wurden, und den Eingang zum See Nen Hithoel bewachen, sind ein überragendes Motiv. Bei den in Stein verewigten Königen handelt es sich um die Brüder Isildur und Anárion, wobei in den Filmen Isildur und Elendil gemeinsam Wache halten. Die hohen Statuen, die mit ausgestreckter Hand den See und damit den Eingang nach Gondor schützen sind wahrlich eindrucksvoll und lassen einen sich klein wie ein Hobbit fühlen. Für Liebhaber der Architektur und Festungen ist Helms Klamm auf jeden Fall einen Schnappschuss wert. Allein die imposanten Mauern und wie sich die Festung am Ende eines großen Tals im weißen Gebirge an die Felsen Thrihyrne schmiegt, ist beeindruckend. Wer dagegen die Natur schätzt, der ist mit Bildern von den Gärten von Isengart sehr gut bedient und wenn man schon mal dort ist, lässt sich der schwarze Turm Isengarts, der Orthanc, auch gleich als Bild verewigen. Doch vielleicht begibt sich auch jemand auf die Suche nach den versteinerten Trollen, die Bilbo und seine zwergischen Weggefährten verspeisen wollten? Dieses tief im Wald liegende Motiv ist auf eine skurrile Art und Weise lustig. Außerdem lässt sich gleich eine spannende Geschichte zu dessen Entstehung erzählen. Für waghalsigere Fotograf:innen ist die schwarze Festung Dol Guldur, die Festung Saurons, bestimmt auch ein spannendes Motiv. Genauso wie der Schicksalsberg oder die Treppen von Cirith Ungol. Doch hier ist Vorsicht geboten. Im Pass von Cirith Ungol lebt Kankra, eine gefürchtete, unersättliche Riesenspinne, und auch die Orks, die um Dol Guldur anzutreffen sind, freuen sich bestimmt nicht über Tourist:innen. Doch vielleicht kann man bei Saurons Mund ein Touristenvisum beantragen, um die schreckliche Schönheit Mordors einzufangen.
Kulinarische Spezialitäten
Fragt man Samwise Gamdschie, gehören zu einem gebratenem Fisch unbedingt Bratkartoffeln. Eine Haltung, die insbesondere Gollum, nicht nachvollziehen kann, da er seinen Fisch lieber „roh und zappelnd“ isst. Fakt ist jedoch, dass Mittelerde von einer Vielzahl an Köstlichkeiten, insbesondere Getränken, die manch wundersame Eigenschaften besitzen können, geprägt ist. Die Hobbits lieben ihre Mahlzeiten, die deftig und reichlich ausfallen darf. Die Elben schätzen eher leichte, vegetarische Küche, während bei Menschen und Zwergen gerne auch Fleisch auf die Speisekarte kommen kann. Doch in Mittelerde gibt es wohl keine größeren Genießer als die Hobbits. Immerhin nehmen sie am Tag acht Mahlzeiten zu sich. Und was gibt es besseres als sich zum Abendessen oder Nachtmahl ein schönes Gläschen Rotwein zu genehmigen? Frodo, Sam, Merry und Pippin empfehlen da sicherlich den „Alten Wingert“. Der kräftige Wein aus dem Auenland ist jedoch eher ein normales Getränk, dessen wundersame Wirkung höchstens eine berauschende Wirkung ist. Anders als das köstliche Lembas-Brot der Elben oder der Ent-Trank. Das Lembas-Brot wurde der Gemeinschaft des Ringes in Lothlórien von der Herrin Galadriel als Geschenk und Proviant gereicht. Eingewickelt in Mallorn-Blättern kann das Lembas auch lange halten und ein Bissen reicht aus, um einen erwachsenen Mann einen Tag lang zu stärken. Der Ent-Trank dagegen gilt als Nahrungsmittel für die knorrigen Baumhirten der Wälder. Doch scheint er auch für Hobbits genießbar zu sein. Merry und Pippin genehmigten sich beide einen großzügigen Schluck, weswegen sie größer als gewöhnliche Hobbits wurden. Doch auch für den einen oder anderen Morgenmuffel reichen die Elben aus Bruchtal bestimmt sehr gerne einen schönen, warmen Becher Miruvor, der einen für einen guten Start in den Tag auf die Beine bringt.