Die Redaktion spielt: Unser allererstes Videospiel
Totman Gehend: Conflict: FreeSpace – The Great War (1989)
Wer erinnert sich noch an diese Spielesammlungen aus den 90ern, die man für günstiges Geld kaufen konnte und dabei hoffte, zwischen all den Gurken doch wenigstens zwei gute Spiele geschossen zu haben? Ich tue es und meine schicksalhafte Spielesammlung damals – die, die die Pforten in den Spielekosmos öffnete – war Gold Games 4 mit dem Spieletitel Conflict: FreeSpace – The Great War (1998).
Ich muss zugeben, dass ich das Game zunächst falsch gespielt hatte, was aber auch nicht weiter verwundert: Ich war keine zehn Jahre alt und Conflict: FreeSpace dafür ziemlich komplex. Das Cockpit-Interface ist zugekleistert mit grünstichigen Informationen (die ich sicherlich kaum alle verstand) und die Tastaturbelegung ist ein unübersichtlicher Graus, denn es gibt keinen Knopp, der keine Funktion besitzt. FreeSpace ist eine Weltraum-Flugsimulation mit viel Herumballern – aber das hatte ich anfänglich nicht gecheckt und somit auch nicht nach dem Gaspedal gesucht. Also verbrachte ich meine ersten FreeSpace-Momente selig und bewegungslos in meiner Ecke des Weltalls, hörte den Funksprüchen zu und beobachtete das rege Treiben mit all seinen Explosionen in weiter Ferne. Und wenn ich Glück hatte, flog gnädigerweise mal ein Raumschiff vorbei, das sich von mir abschießen lies.
Man hätte meinen können, ich hätte das Game vor lauter Langeweile irgendwann mit Ignoranz gestraft, aber ne: Trotz allem ließ mich FreeSpace nicht los und ich kehrte immer wieder zurück. Irgendwann hatte ich auch das mit dem Gaspedal gecheckt und ward ab da endlich angekommen in diesem spannenden Kosmos aus intergalaktischen Kriegen, der meinem Empfinden nach nur mir gehörte – und wenn ein Spiel es schafft, dieses Gefühl zu erzeugen, auch wenn‘s nur aus einer popeligen Spielesammlung kommt, dann hat’s alles richtig gemacht.
Schnapp sie dir alle! Dieser Satz galt ab Mitte der 90er auch bei mir. Irgendwann wurde ich irgendwie Besitzerin eines blauen Gameboys und den beiden Editionen. Dann gab es kein Halten mehr. Es wurde gespielt, geflucht, gelacht und geweint. Ich erinnere mich auch noch daran, wie toll das Fahrrad war. Nicht mehr dieses langsame Gehen von A nach B, sondern zackig und schnell. Die unlogischen Dinge lasse ich mal beiseite, sonst sitze ich morgen noch hier 😉
Das Spiel war Sucht pur (durch den Anime und das ganze Merchendaise wurde es nicht besser) und half mir auch recht gut dabei, hartnäckig zu bleiben und nicht zu schnell aufzugeben. Wenn auf gefühlt hundert Raupy endlich das eine Pikachu auftaucht, dann wird es unter allen Umständen gefangen. Als ich von Missingno. erfuhr und von seiner besonderen Fähigkeit wurde das natürlich auch genutzt. Endlich Items in Hülle und Fülle! Ich war begeistert. Das nutzte ich so lange, bis meine Rote Edition den Geist aufgab (RIP). Immerhin konnte ich noch die Blaue benutzen. Dank dieser Spiele habe ich so viele schöne Stunden verbracht, dass ich mich immer wieder mit großer Freude daran erinnere.
Wie verwöhnt man heutzutage wird, mit Games, bei denen man entweder an bestimmten Punkten oder gar überall auf der Map einfach speichern kann – und sich dann dunkel daran zurückerinnert, dass das bei so einigen Spielen aus der Kindheit schlicht nicht existierte. Vermutlich war das auch einer der Gründe, warum zwischen einigen Game-Boy-Titeln und mir so eine kleine Hass-Liebe entstanden war. Immer wieder den Anfang neu bis man iiiirgendwann mal wieder neuen Progress hatte…
Was mein erstes Videospiel war, kann ich sehr schwer sagen. Ich erinnere mich aber, dass ich bei meiner Tante oft auf ihrem MS-DOS Glücksrad gespielt habe (nachdem sie erstmal gefühlt ewiglange Befehle eingeben musste um das zu starten). Zudem erinnere ich mich noch an ein Mario-Spiel auf dem Game Boy, sowie Kirby’s Dreamland.
Anders wurd’s dann mit Pokémon Rot, was speicherfähig war und auch ich förmlich inhaliert habe. 😀