10 Mangas, die wir uns in Deutschland wünschen (Teil 10)

Der deutsche Manga-Markt wächst unaufhaltsam und immer mehr Verlage treten mit einem breiten Sortiment an Titeln auf. Doch da sind sie, diese bestimmten Titel, auf die man (noch) vergeblich wartet und bei denen man es kaum erwarten kann, sie eines Tages selbst in deutscher Sprache in den Händen zu halten. Auch in der Redaktion haben wir Empfehlungen, die noch in der heimischen Sammlung fehlen. 

Weitere Artikel aus dieser Reihe:

Folgende Titel unserer Wunsch-Reihe wurden inzwischen für Deutschland lizenziert:
Ranking of Kings

Ranking of Kings erscheint ab März 2023 bei Panini Manga 

Lightning and Romance

Lightning and Romance erscheint ab August 2023 bei Tokyopop

Akai Kiri no Naka kara

From the Red Fog erscheint ab Oktober 2023 bei Manga Cult

Coppelion

Titel: Coppelion
Bände: 26
Genre: Science-Fiction, Action, Drama
Mangaka: Tomonori Inoue
Jap. Verlag: Kodansha  

2016 wird Tokio durch eine folgenschwere Katastrophe unbewohnbar: In einem Kernkraftwerk kommt es zur Kernschmelze und das gesamte Gebiet wird radioaktiv kontaminiert. 20 Jahre später werden die drei Oberschülerinnen Aoi, Ibara und Taeko von den Streitkräften wegen eines Notsignals in die jetzige Geisterstadt Tokio geschickt. Sie sind nämlich als sogenannte “Coppelion” genetisch so modifiziert, dass sie immun gegen die Radioaktivität sind und sogar besondere Fähigkeiten besitzen. Als Teil der Coppelion-Rettungseinheit suchen sie in Tokio nach Überlebenden …

Coppelion von Tomonori Inoue (Candy & Cigaretttes) stellt drei junge Protagonistinnen in den Mittelpunkt, die als Teil einer militärischen Operation im verstrahlten Tokio nach Überlebenden suchen. Damit handelt es sich um einen Katastrophenmanga, der mit der Ausgangssituation – der Kernschmelze eines Reaktors – auch durchaus realistische Züge besitzt und ein hochaktuelles Thema behandelt. Für den Realismus sollte man den Titel dennoch eher nicht lesen, da sich bei anderen Aspekten doch viel künstlerische Freiheit genommen wird. Die Science-Fiction-Geschichte ist dabei aber spannend, bietet coole Action und die Auswirkungen der Katastrophe werden durch eine gelungene Atmosphäre unterstrichen. Die eher naiven Hauptfiguren scheinen vor dem Hintergrund eher wie ein Fremdkörper zu wirken, aber dieser Kontrast sorgt für mehr Spannung und weckt direkt ein großes Interesse an den Charakteren, die durch ihre Natur als Coppelion eben nicht einfach Jugendliche sind. Der charakteristische, durchaus detailreiche Zeichenstil des Mangakas passt dabei gut zu dem Szenario.

Iwamoto-senpai no Suisen

Titel: Iwamoto-senpai no Suisen
Bände: 5+
Genre: Action, Historie, Mystery
Mangaka: Hiroshi Shiibashi
Jap. Verlag: Shueisha  

1910: Die Suho Junior Highschool sieht von außen aus wie eine ganz gewöhnliche Schule, jedoch ist diese direkt dem Militär unterstellt und die Schüler untersuchen oft ungewöhnliche Fälle. Unter ihnen Iwamoto Kodo, der selbst eine besondere Fähigkeit besitzt. Er ist es, der oft zu genau solchen Einsätzen muss und dabei auch sein Leben riskiert. Zum Glück kann er sich dank seiner Feuerkraft aus der einen oder anderen Situation retten, seine gute Wortwahl und sein Charisma helfen ihm aber auch. Trotzdem stellt sich die Frage, wie lange das so gut gehen kann? Wozu sind außerdem die anderen Schüler an der Schule fähig?

Mit Iwamoto-senpai no Suisen legt Nura – Herr der Yokai-Autor Shiibashi eine neue Reihe nach, die sich ebenso mit den mythologischen Geschichten seines Landes befasst. Zur Abwechslung befinden wir uns jedoch zu einer interessanten Zeit, als Japan gerade den Krieg mit Korea beendete. Iwamoto bildet dabei unseren Ankerpunkt, dessen Vergangenheit im Dunkeln liegt, der aber schon im ersten Kapitel seine spektakuläre Kraft präsentiert. Dabei stellt sich schnell aber auch heraus, dass er kein Superheld, sondern ein junger Mensch mit guten Beobachtungsgaben und einer großen Menge an Empathie ist. Die Einsätze unterscheiden und gerade zu Beginn nimmt sich die Geschichte Zeit, die anderen Schüler samt ihrer Fähigkeiten vorzustellen. Zeichnerisch legt der Mangaka eine große Detailverliebtheit an den Tag. Kleidung, Gesichtsausdrücke und Landschaften sind ein Augenschmaus und laden zum Verweilen ein.

Kimi to Tsuzuru Utakata

Titel: Kimi to Tsuzuru Utakata
Bände: 5+
Genre: Girls Love, Drama
Mangaka: Yuama
Jap. Verlag: Ichijinsha  

Schülerin Shizuku ist ein zurückhaltendes Mädchen, das kaum mit anderen Menschen spricht. Stattdessen widmet sie sich bevorzugt dem Schreiben kreativer Geschichten, die sie aber niemals jemandem zeigen wollen würde. Doch als ihre beliebte Mitschülerin Kaori das Manuskript in die Hände bekommt, soll sich das ändern. Die ist nämlich begeistert von dem, was sie liest und würde gerne weitere Geschichten von Shizuku lesen. Eigentlich wollte diese aber nur diese eine Geschichte schreiben und hat auch keine Ideen für mehr. Da macht Kaori ihr den Vorschlag, dass sie doch eine Liebesgeschichte schreiben könnte – und zwar über sie beide! Zu diesem Zweck sollen sie über den Sommer ein Paar spielen.

Kimi to Tsuzuru Utakata (auf Englisch als “The Summer You Were There” erschienen) mag auf den ersten Blick wie eine niedliche Romanze wirken, tatsächlich handelt es sich aber um eine eher ernste Manga-Reihe, die ihren Fokus auf die Figuren und deren Innenleben setzt. Protagonistin Shizuku ist aufgrund von Ereignissen in ihrer Kindheit nämlich von Selbsthass zerfressen und damit eben nicht einfach nur zurückhaltend, sondern hat tiefsitzende Probleme. Aber auch hinter der gegenteilig scheinenden, sehr fröhlichen und offenherzigen Kaori verbirgt sich viel mehr. Es geht um ernste Themen wie etwa Mobbing und dessen Folgen, was sehr sensibel und komplex aufgearbeitet wird. Die romantischen Gefühle zwischen den Protagonistinnen sind deshalb etwas, das sich langsam und nachvollziehbar entwickelt. Der Mangaka gelingt es, eine emotional mitreißende Geschichte zu erzählen, die mehrdimensionale Figuren und Beziehungen bietet. Visuell wird das mit schönen Zeichnungen, die ausdrucksstarke Gesten und Mimiken umfassen, transportiert.

Koisuru (Otome) no Tsukurikata

Titel: Koisuru (Otome) no Tsukurikata
Bände: 5+
Genre: Romanze, Komödie, Slice of Life
Mangaka: Azusa Banjo
Jap. Verlag: Ichijinsha 

Midou ist ein heimlicher Fan von Fashion und Kosmetik. Nur seine Familie und Kindheitsfreund Hiura wissen davon. Eines Tages kann er sich nicht mehr ganz im Zaun halten und möchte unbedingt jemanden schminken und bittet Hiura darum ihn schick zu machen, denn er hat den Körperbau wie ein zierliches Mädchen. Hiura lässt ihn gewähren gegen ein paar Schüssel Ramen. Doch nach der Verwandlung sind beide erstaunt darüber, wie sehr es ihm steht und dann kommt Hiura nicht umhin zu bemerken, dass er so einige Anziehungskraft auf Midou ausübt. Und da keimen längst verdorrte Hoffnungen wieder auf..

Koisuru (Otome) no Tsukurikata ist technisch betrachtet ein Boys Love-Titel, aber entzieht sich dessen Genre-Konventionen und Tropes vollkommen und folgt eher den Regeln einer romantischen Komödie. Als solche hat die Serie immer eine gewissen Leichtherzigkeit und Positivität am Start, die zunächst noch auf Kosten von Plausibilität des Settings gehen (reale Welt, aber Hiura erfährt kaum Widerstand für sein Crossdressing und es wird ihm sogar in der Schule erlaubt), aber keineswegs den weiteren Verlauf davon abhält, ihre Figuren über sich selbst und die Konstellation ernsthafte bodenständige Gedanken zu lassen. Jedes Kapitel ist garniert mit humorvollen Einlagen für ein Schmunzeln, die den Tag einfach erhellen. Und das alles während die Reihe so ganz nebenbei auch noch einige der in Medienlandschaft am seltensten repräsentierten queere Eigenschaften (Gender nonconforming, pansexuell, aromatisch asexuell) aus dem Ärmel schüttelt und direkt vormacht, wie man über solche Themen einen offenen verständnisvollen Dialog halten kann. Eine Serie, die ich manchmal am liebsten der ganzen Welt in die Hand drücken möchte.

Lunatic Circus

Titel: Lunatic Circus
Bände: 3
Genre: Drama, Historie
Mangaka: Usamaru Furuya
Jap. Verlag: Shinchosha

Im Nachkriegsjapan gibt es eine populäre Zirkusgruppe, die sich “Lunatic Circus” nennt. Die Menschen finden immer mehr Gefallen an dieser Art von Unterhaltung. Dabei wird die Zirkusgruppe als eine der besten Japans gehandelt und ihr Aushängeschild ist der geheimsnisvolle junge Mann Ryunosuke. Dieser bringt dem Zirkus eine Menge Geld ein, denn gerade die Damen sind überwältigt von ihm und seinem Talent. Aber auch seine Freunde und die herrschsüchtigen Gruppenleiter machen den Zirkus zu dem, was er ist.

In Lunatic Circus schafft es Usamaru Furuya wunderbar mit seinem Zeichenstil einen Zirkus darzustellen. Das Artwork kann sich definitiv sehen lassen und hinterlässt ein leicht düsteres Flair. In der Geschichte lernt man mit der Zeit die Zirkusgruppe näher kennen und schaut ihr bei ihren akrobatischen Kunststücken zu. Gerade der Star des Zirkus, Ryunosuke, auch als “Flying Thunder” bekannt, hinterlässt einen geheimnisvollen, talentierten, aber gleichzeitig traurigen Eindruck, wenn er auf dem Mond liegt und singt. Doch jeder aus der Gruppe versucht etwas Ruhm zu bekommen und auf der Bühne zu glänzen. Etwas Neid gegenüber Ryunosuke ist damit durchaus vorhanden. Allerdings dürfen sich die Mitglieder des Zirkus auf der Bühne keine Fehler erlauben, denn sie werden vom Boss bestraft und dies auch mit Peitsche. Ein leichtes Leben haben sie also nicht. Der erste Teil von Lunatic Circus ist mit drei Bänden abgeschlossen, wodurch eine Fortsetzung zu erwarten ist. Es wäre schön, wieder einen Titel von Usamaru Furuya in Deutschland zu sehen und dafür bietet sich das Werk perfekt an. Zumal die Thematik mit dem Zirkus noch recht unverbraucht ist und gerne öfters vorkommen könnte.

Mikado no Shihou

Titel: Mikado no Shihou
Bände: 7
Genre: Fantasy, Romanze
Mangaka: Emiko Nakano
Jap. Verlag: Hakusensha 

In der Zeit der Shou-Dynastie herrscht Hungersnot im ganzen Land. Kouran, ein Mädchen aus einem Dorf, kann sich die Steuern nicht leisten und schleicht heimlich in den Palast, um Schätze zu stehlen. Ihre Körpergröße soll ihr dabei helfen, ungesehen zu bleiben, denn obwohl sie bereits 18 ist, könnte man sie noch für ein Kleinkind halten. Sie begegnet auf dem königlichen Anwesen einem gutaussehenden jungen Mann namens Shiki. Am nächsten Tag verbreitet sich im ganzen Reich die Nachricht, dass ein Mörder den Prinzen ermordet hat und nun auf der Flucht ist. Genau zu diesem Zeitpunkt treffen Kouran und Shiki wieder aufeinander. Sie vermutet, dass er in Wahrheit der Attentäter ist, zudem hat er eine schwere Verletzung, doch seine Freundlichkeit und Aufrichtigkeit lassen sie zweifeln.

Mikado no Shihou entführt die Lesenden in Kourans Welt. Als Waise wurde sie vom Dorfältesten aufgenommen und hatte eine erfüllte Kindheit. Unter der Tyrannei des Kaisers werden Steuern erhöht und es kommt zu Lebensmittelknappheit. Bereits zu Beginn werden extreme Maßnahmen ergriffen, denn Kouran bricht in den Palast ein, um sich für all die Liebe in ihrem Leben bei den Dorfbewohnern zu revanchieren. Kouran ist eine taffe, junge Frau, die sich von ihrer kleinen Körpergröße nicht beeinträchtigen lässt. In Shiki schlummert ein großes Geheimnis, das jedoch zügig gelöst wird. Kouran erkennt auch schnell ihre Gefühle für Shiki. Diese Tatsache hilft dabei, die Emotionen langsam wachsen zu lassen, denn auch die beiden Figuren müssen sich noch klar werden, ob es sich um Liebe, Bewunderung oder Dankbarkeit handelt. Für Fans von Die rothaarige Schneeprinzessin ist diese Reihe empfehlenswert.

Onnanoko ga Iru Basho wa

Titel: Onnanoko ga Iru Basho wa
Bände: 1
Genre: Drama, Slice of Life
Mangaka: Ebine Yamaji
Jap. Verlag: Enterbrain

Eine Sammlung aus fünf Kurzgeschichten, die jeweils ein zehnjähriges Mädchen in den Fokus rücken. Dabei werden unterschiedliche Länder, Religionen, Kulturen und Werte aufgezeigt. So geht es nach Saudi-Arabien, Marokko, Indien, Japan und Afghanistan. Die Geschichten der Mädchen handeln von der stillen Diskriminierung, die aufgrund des weiblichen Geschlechts an der Tagesordnung ist.

Die Mangaka Ebine Yamaji nimmt sich in Onnanoko ga Iru Basho wa einem wichtigen Thema an, nämlich Sexismus, was nicht nur in Japan, sondern auch vielen anderen Ländern verbreitet ist. Um in der Gesellschaft zu überleben, müssen viele Frauen eine aufgezwungene Rolle spielen und sich den Männern unterwerfen. Der Manga verleiht dem Ganzen eine Stimme. Dabei ist es den Lesenden selbst überlassen, wie sie die Geschichten interpretieren. Ich denke der Kurzgeschichtenband sollte auch in Deutschland der Leserschaft zugänglich gemacht werden, weil er einfach Themen anspricht, die  aktuell und relevant sind. In Japan konnte der Band schon eine Menge Aufsehen erregen und musste aufgrund des Erfolgs schon mehrfach nachgedruckt werden.

Sakura, Saku

Titel: Sakura, Saku.
Bände: 6+
Genre: Romanze
Mangaka: Io Sakisaka
Jap. Verlag: Shueisha

Saku Fujigaya spielte immer die zweite Geige. Niemand nahm sie je richtig wahr, bis ihr eines Tages in der Mittelschulzeit ein Junge in der Bahn hilft. Seine freundliche Geste bringt sie dazu, nun auch anderen Menschen in Not zur Hilfe zu eilen. Es gibt nur ein Problem: Sie konnte sich nie bei ihm bedanken und kennt nur seinen Namen. In ihrer Highschool-Zeit trifft sie endlich auf einen Jungen, der den passenden Namen hat, jedoch stellt sich heraus, dass er nicht der besagte Retter ist, sondern sein großer Bruder Ryousuke. Nach langem Hin und Her schafft es Saku genau diesen zu treffen, doch auch er ist nicht der Helfer von damals. Wohin also jetzt mit ihren ganzen Gefühlen der Dankbarkeit? Außerdem schlich sich mittlerweile da noch jemand anderes in ihr Herz.

Io Sakisaka (Blue Spring Ride) erzählt in Sakura, Saku. in leisen Tönen eine Geschichte über Dankbarkeit und wie andere Menschen unser Leben verändern können. Dabei geht Saku gerne naiv, aber immer sehr freundlich mit ihren Mitmenschen um und schleicht sich so schnell ins Herz. Ihre Suche gestaltet sich als recht interessant, denn wer half ihr denn nun? Und warum hinterließ dieser zwar einen Namen und eine Telefonnummer, ohne dass Saku jemanden erreichen konnte? Mit Sakura gesellt sich ein hilfsbereiter Junge an ihre Seite, der natürlich schnell eine größere Rolle spielt. Die Chemie stimmt, allerdings bleibt die große Frage, ob Sakus Gefühle in eine andere Richtung gehen, wenn ihr Retter doch plötzlich vor ihr steht. Mit gewohnten sanften Strichen und einer detaillierten Mimik zaubert Sakisaka eine romantische Geschichte zu Papier.

Tamarowa

Titel: Tamarowa
Bände: 7
Genre: Erotik, Thriller, Drama
Autor: Mikoto Yamaguchi
Mangaka: Mario
jap. Verlag: Kodansha

Yuuna Gotoh lebt alleine und hat immense Schulden angehäuft, aber sie hat eine Idee, wie sie ihre missliche Lage ändern kann. Es gibt diese Reality-Show “Wer will einen Milliardär heiraten?”, in welcher ein reicher Junggeselle aus sechs Kandidatinnen seine zukünftige Braut aussucht. Er stellt gewisse Aufgaben, die dann von den Damen erledigt werden müssen. Yuuna hat die Show ganz genau studiert, um so ihre Chancen zu maximieren. Denn sie will dort teilnehmen, allerdings bewirbt sie sich unwissentlich für die Underground-Version und hier wird weitaus mehr abverlangt, was sexuelle Aktivitäten angeht. Das ist nicht das einzige Problem, welches Yuuna bewältigen muss, denn unter ihren fünf Kolleginnen sind drei Kriminelle, davon wiederum eine Mörderin. Die notorische Lügnerin und die gewalttätige Sexsüchtige scheinen da noch das kleinere Übel zu sein. Denn es dauert nicht lange, bis die erste Kandidatin aus der Show ausscheidet, weil ihr Leben beendet wurde.

Tamarowa (engl. Who Wants to Marry a Billionaire?) ist ein Borderline-H-Titel. Das bedeutet, es wird ein Schwerpunkt auf Erotik gelegt, welche auch mal etwas expliziter ist, aber noch nicht die Grenze zu Hentai überschreitet. Bei solchen Titeln kriegt man eher selten auch gute und spannende Geschichten, aber hier sieht das schon ein wenig anders aus. Denn dadurch, dass man nicht weiß, wer die Kriminellen unter den Kandidatinnen sind, rätselt der Leser mit. Tamarowa ist quasi die Manga-Version von Der Bachelor, nur mit mehr Erotik, Mord und Intrigen, also definitiv unterhaltsamer mit interessanteren Charakteren.

Unnamed Memory

Titel: Unnamed Memory
Bände: 4+
Genre: Fantasy, Drama, Romanze
Autor: Kuji Furumiya
Mangaka: Maoki Koshimizu 
Jap. Verlag: ASCII Media Works  

Oscar ist der Kronprinz von Farsas, der in seiner Kindheit zur Kindlosigkeit verdammt wurde, da jede Frau mit seinem Kind an den Folgen eines Fluchs sterben würde. Um den Fluch zu brechen, sucht er Tinasha, die mächtigste Hexe des Kontinents, in ihrem Turm auf. Doch auch Tinasha weiß ihn nicht sofort zu brechen. Angesichts ihrer Schönheit und den anziehenden Unterhaltungen mit ihr findet Oscar noch eine ganz andere Lösung für sein Problem: Wenn der Tinasha für sich als Gemahlin gewinnen kann, ist sie gewiss auch stark genug, dass der Fluch ihr gar nichts anhaben kann. Tinasha bestätigt das zwar, will aber davon nichts wissen. Sie lässt sich dennoch dazu bereit schlagen für ein Jahr mit ihm aufs sein Schloss zu kommen, um den Fluch zu brechen. Doch bald holen Tinashas Vergangenheit sowie diverse Mysterien dieser fantastischen Welt das Duo ein.

Die Prämisse von Unnamed Memory wirkt erst noch etwas absurd, aber dahinter versteckt sich eine sehr ansprechende High-Fantasy-Geschichte mit einer gut ausgewogenen Mischung aus einer malerischen Welt, Spannung, Mystery und Action vor dem Hintergrund einer sich erst noch anbahnenden, aber dennoch schon von Anfang an offenen Romanze. Oscar und Tinasha haben immer eine neckische Unterhaltung mit Geist und Witz miteinander parat und nachfolgend stellt sich auch nach und nach die emotionale Ebene in der Beziehung ein. Eine, die auf fragilem Boden steht und sich noch behaupten muss, denn Tinasha ist nicht nur stark, sondern hat auch schon einige Jahrhunderte ge- und erlebt. Trotz ihrer Kraft und ihrem Wissen wissen die Handlung und ihre Welt eine eigene Historie und Geografie mit eignen Umständen und Naturgewalten aufzuwarten, sodass auch Tinashas Fähigkeiten die Handlung nie als absolute Übermacht überschattet. Zeichner Koshimizu weiß für die Adaption der ursprünglichen Light Novel mit sauberen Linien und einer visuellen Flexibilität aufzuwarten, die sowohl die Action der magischen Fantasy als auch die humorvollen wie emotionalen Interaktionen zwischen den Figuren unter Kontrolle zu halten weiß.

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