10 Mangas, die wir uns in Deutschland wünschen (Teil 14)
Titel: Black Joke
Bände: 11
Genres: Action, Komödie, Science-Fiction
Autor: Rintarou Koike
Mangaka: Masayuki Taguchi
Jap. Verlag: Akita Shoten
In einer alternativen Welt wurde Japan der 51. Staat der USA. Es wurden Prostitution und Glücksspiel verboten. Doch es gibt eine Ausnahme: die künstliche Neon-Insel. Dort findet man alles, was das zwielichtige Herz begehrt. Doch kämpfen da auch die italienische sowie die russische Mafia, die Triaden und die Yakuza um die Kontrolle von Kasinos und Bordellen. Bei einer solchen Konstellation sind natürlich Probleme vorprogrammiert, die es zu lösen gibt. Diese Lösung ist dabei Gewalt und dafür braucht es die entsprechenden Leute. Das Hotel „Casino Onsen“ hat dabei sehr fähige Leute mit Kiyoshi Kira, Douji Kodama und Akari Kuroki. Alle drei sind Profis auf ihren jeweiligen Gebieten. Kiyoshi ist der Stratege der Gruppe und geht ganz nach dem Motto “die Mittel heiligen die Zwecke”. Douji und Akari sind da eher für die Ausführungen zuständig. So kümmert sich das Trio um Gäste, die sich nicht benehmen können, und anderes Gesindel, welches sich negativ auf das Hotel auswirkt.
Black Joke von Rintarou Koike und Masayuki Taguchi ist eine mit schwarzen Humor gespickte, aber auch sehr brutale Manga-Serie. Diese Mischung ist sehr interessant, nur ist die Story weder sehr tiefsinnig noch anspruchsvoll. Aber bei so einem Werk sollte man das auch nicht wirklich erwarten, denn es ist eben seichte Unterhaltung mit viel Action, Blut und Gedärmen. Die Reihe pausierte in Japan sehr lange und erschien danach nur sehr langsam.
Seit 2022 ist Black Joke nun beendet und mit elf Bänden abgeschlossen. Blood-and-Gore-Fans kommen hier ganz auf ihre Kosten.
Titel: Butai ni Sake!
Bände: 3
Genre: Slice of Life
Mangaka: Shou Harusono
Jap. Verlag: Ichijinsha
Überzeugt beschließt Asahi Oniwa an seinem ersten Tag in der Oberschule, seine zurückhaltende Art abzulegen, seine Komfortzone zu verlassen und zu einem aufgeschlossenen Menschen zu werden. Auf dem Schulhof begegnet er einem jungen Mann, der völlig in sich gekehrt, beinahe verzweifelt an einem Baum sitzt. Er kann nicht ahnen, dass es sich um den Präsidenten des Theaterclubs handelt. Nach seiner fulminanten erzählerischen Darbietung bei der Eröffnungsfeier tritt Asahi dem Club als viertes Mitglied bei. Der Vizepräsident Botan Yurigasaki stellt ihm den Rest vor: Requisiteur und Kostümbildnerin Kaoru Kinugawa und den Chef Imari Kikuji, der trotz seiner ängstlichen und unsozialen Art ein begnadeter Schauspieler ist und jede Rolle selbstbewusst verkörpert. Von ihm inspiriert, studiert Asahi die Kunst des Theaters und hat einen Monat Zeit, sich auf seinen ersten Bühnenauftritt vorzubereiten.
Auch wenn es etwas dauert, bis ein roter Faden in der Handlung erkennbar ist, sind es die Charaktere, die von Anfang an Butai ni Sake! ausmachen. Asahi und Imari tragen die Geschichte als Hauptpersonen. Positiv ist, dass auch die übrigen Clubmitglieder nicht im Schatten stehen. Alle erhalten ihre eigenen Momente und die Lesenden erfahren, wie sie zu ihrem Hobby beispielsweise dem Entwerfen von Kulissen oder dem Anfertigen von Kostümen gekommen sind. Passenderweise für einen Theater-Club steht die Darstellung von Gefühlen ganz weit oben. Mangaka Shou Harusono zeigt hier sein Können, sich in Wort und Bild so auszudrücken, dass es bei der Leserschaft glaubhaft ankommt und diese sogar berührt. In Deutschland ist Shou Harusono bereits für den Titel Sasaki & Miyano bekannt, der von Egmont Manga veröffentlicht wird.
Titel: Dogsred
Bände: 4+
Genres: Sport, Drama, Komödie
Mangaka: Satoru Noda
Jap. Verlag: Shueisha
2010: Nach dem Tod seiner Mutter verliert Rou Shirakawa sein Interesse am Eiskunstlauf. Gerade dann, als er es endlich geschafft hat, die höchste Punktzahl bei den japanischen Jugendmeisterschaften zu erreichen. Vor allem sein Ausraster bei der Preisverleihung hatte schwere Folgen: ein Ausschluss von allen Eiskunstlaufwettbewerben! Daher kommt die Einladung seines Opas, nach Hokkaido zu ziehen, gerade richtig, um alles hinter sich zu lassen. Er und seine Zwillingsschwester Haruna beginnen dort ein ganz neues Leben. In der Stadt Tamakomai ist Eishockey der Sport schlecht hin und auch Rou findet Interesse daran. Doch kann er als Eiskunstläufer in einem harten Sport wie diesem Fuß bzw. eine Kufe fassen? Vor allem in einem Team, das gerade sehr strauchelt, weil die guten Spieler fehlen?
Dogsred ist Nodas Remake seines Erstlingswerkes Supinamarada!. Während einige Elemente blieben, verfeinert er die Geschichte um viele neue Ideen, wobei er da aus seinen Erfahrungen aus seinem Hit-Titel Golden Kamuy schöpfen kann. Allein was den unverkennbaren Humor angeht, der punktgenau hier das Tor trifft, spielt auch die Region, in der die Geschichte verläuft, eine wichtige Rolle. Wir lernen so zum Beispiel über die historischen Ereignisse etwas. Wer sich mit Eishockey nicht auskennt, muss keine Sorgen haben. So wie Rou den Sport erst einmal kennenlernen muss, so lernen auch wir alles über Techniken, Regeln und Geschichte. Zum Glück fängt unser ehemaliger Star nicht ganz unten an, denn eines kann er ja: auf dem Eis laufen wie ein Profi. Wie nicht anders zu erwarten, bevölkert schnell eine große Riege an abwechslungsreiche Figuren die Geschichte. Dabei gibt es das eine oder andere Déjà-vu zu Nodas anderem Werk. Fans von Sporttiteln sollten einen Blick wagen.
Titel: The Goddess of Healing
Kapitel: 159
Genre: Drama, Romance
Autor: Hu Qi
Mangaka: Jiang Wuwu
Chinesicher Verlag: Kuaikan Manhua
Su Jiuqing, einst eine devote junge Tochter und Ehefrau im alten China, verlor erst ihre Mutter und dann gar ihr eigenes Leben durch eine Intrige ihrer Halbschwester Wan’er. Doch dann findet sich sie 15 Jahre zurück in der Vergangenheit als Teenagerin. Mit dem Wissen aus ihrer alten Zukunft stellt sich diesem Schicksal nun aktiv entgegen. Dafür lernt sie in diesem Leben Medizin, um Unabhängigkeit zu erlangen. Während sie dem Weg zum Heilpraktiker folgt, um ihre Mutter zu retten und die geheimen Machenschaften von Wan’er und deren Mutter durchkreuzt, lernt sie auch den General Lin kennen, der zu ihrem Unterstützer ihrer eigenen Praxis wird. Gemeinsam entknoten sie ein Netz aus Intrigen, die bis in den Kaiserpalast reichen und kommen einander näher …
Jiuqing ist eine erst traditionell angebrachte, demütige Protagonisten, die sich aber schon zur Prämisse entschließt, sich nicht mehr alles gefallen zu lassen, was sie in dem historisch chinesischem Setting erst recht emanzipiert erscheinen lässt. Mit Scharfsinn, Witz und Eigeninitiative schafft sie es, die Route ihrer Zukunft auf ein anderes Schicksal zu biegen. Ihre Kontrahenten haben dabei zwar alle ohne Zweifel böswillige, egoistische Absichten, doch ist deren Hintergrund auch nicht vollkommen schwarz-weiß. Am Ende zählen aber die Entscheidungen, die man im Leben fällt und deren Konsequenzen und so werden diejenigen, die Integrität beweisen, am Ende vom Leben belohnt. Auch bei der sich langsam aufbauenden Romanze werden der gegenseitige Respekt und die Begegnung auf Augenhöhe zwischen den Jiuqing und General Lin trotz ihres Standesunterschieds großgeschrieben. Zeichnerisch bezaubert die Serie mit dem Setting, einer Vielfalt an abwechslungsreicher bildhübscher Kleidungsvielfalt als auch einer tonalen Versatilität, in der zwischen Ernst, lustig, hübsch und niedlich fließend gewechselt wird.
Titel: How to Survive as a Villain
Kapitel: 122
Genre: Boys Love, Drama, Komödie
Autor: Yi Yi Yi Yi
Mangaka: Wang Yi
Chinesischer Verlag: Kuaikan Manhua
Xiao Yu’an ist ein CEO im modernen China. Eigentlich hätte er im Leben alles von einem dominanten Tyrannen-Klischee haben sollen, doch da wird ihm eine unheilbare Krankheit diagnostiziert. Nach seinem Tod dann wacht er in der einer vom historischen China inspirierten Webnovel auf, von der er vor seinem Tod noch Fan war – im Körper, des Nordreich-Kaisers des ersten Bösewichts eben dieser Novel! Dekadent, lüstern und herzlich wenig interessiert an Politik, hatte die Originalfigur den Prinz des bezwungenen Südreichs, Yan Heqin, gefangen genommen und gefoltert. Doch Xiao Yu’an weiß schon, wie es mit dem ersten Stolperstein auf des Protagonisten Yan Heqins ambitioniertem Weg zum Thron eines vereinten Reiches endet: in einem blutigen Massaker! Nach der anfänglichen Panik nimmt sich Xiao Yu’an vor, alles zu tun, um dem Schicksal zu entgehen und so ist seine erste Tat, Yan Heqin aus dem Verlies zu befreien und sich bei ihm lieb Kind zu machen. Allerdings war die grausame Originalfigur nebenbei auch schwul und hatte vor, Yan Heqin in seinen Harem zu stecken …
Die Prämisse klingt erstmal nicht besonders erfinderisch und so erwartete ich nicht viel, als ich da heran ging. Doch die Serie weiß ihren eigenen Charme mit ihren Figuren darüberzulegen. Auch überrascht der gewitzte Protagonist, der einerseits total absurde Ideen haben kann, andererseits auch Grips beweist, vor allem das Herz auf dem rechten Fleck hat und im weiteren Verlauf noch einige dramatische Tiefen aufzeigt. Seine Romanze mit Yan Heqin wirkt dabei genrebedingt zwar zunächst fast schon prädestiniert, doch geht die Geschichte die Beziehung langsam und nachvollziehbar an und beschränkt sich auch nicht nur auf ein einziges Pärchen. Zwischenmenschliche Beziehungen müssen sich dabei recht real erarbeiten, denn abgesehen von der Wiedergeburtprämisse findet sich keinerlei Fantasy-Komponente in dieser Welt wieder. Dazu gibt es neben etlichen Referenzen klassischer chinesischer Literatur und moderner chinesischen Popkultur, wie z.B. Xiao Yu’ans Meta-Humor zum CEO-Tyrannen-Klischee, aus dessen Genre Xiao Xu’an zwar einer Protagonistenrolle entkommen ist, aber von dem irgendwie doch nicht ganz ablassen kann.
Titel: I Fell into a Reverse Harem Game!
Bände: 2+
Genres: Romanze, Fantasy,
Autor: Inui
Mangaka: GOYA
Kor. Verlag: Daon Creative/ Kakaopage
Alles beginnt mit einem mysteriösen Anruf am frühen Morgen. Anschließend erwacht unsere Protagonistin in einem ab 18+-Otome Game als Nebenfigur und Kaisertochter Yeldria wieder auf. Sie ist vollkommen irritiert, da sie als allererstes zwei nackte Männer in ihrem Bett liegen hat. Einer dieser Männer ist Nadrica, der ihr alles erklärt, da sie ihm eine Amnesie vorspielt. Der neuen Yeldria wird auch schnell klar, dass da noch jemand dieses Spiel neben ihr “spielt” und zwar niemand anderes als die Heldin Arielle. Denn es ploppen stets Fenster vor ihr auf, die quasi die Quests darstellen, die Arielle erledigen muss. Darunter ist neben Seitensprüngen eben auch eine Aufgabe, die Yeldrias Leben bedroht. Das ist natürlich für die Kaisertochter keine Option, weshalb sie nun einiges ändern wird, um diesem Schicksal zu entkommen.
I Fell into a Reverse Harem Game! von Inui und GOYA erinnert etwas an Penelope – Das Böse ist dem Tod geweiht, was am ähnlichen Setting liegt. Allerdings unterscheiden sich beide Titel dann doch deutlich, denn mit Arielle ist eben eine aktive Gegenspielerin noch zusätzlich vorhanden, während Yeldria aber klare Vorteile hat, da sie jeden Schritt sieht. Dennoch kann eine falsche Entscheidung zu ihrem Untergang führen. Die Webtoon-Serie ist auch von der Thematik her erwachsener, immerhin wird kein Hehl daraus gemacht, dass die Kaisertochter vor dem Austausch mit jedem geschlafen hat, der etwas von ihr wollte. Auch Arielle ist kein Kind der Traurigkeit in dieser Angelegenheit. Sie bespringt auch alles, was ihr weiterhilft. Explizite Bettszenen gibt es bis zu Season 2 allerdings nicht, ab Season 3 wird es R19 (entspricht bei uns eine Empfehlung ab 16 Jahren). Ein amüsanter und spannender Webtoon, der in Japan auch eine Print-Veröffentlichung bekommen hat.
Titel: Kingdom
Bände: 74+
Genres: History, Action, Drama
Mangaka: Yasuhisa Hara
jap. Verlag: Shueisha
Im Jahre 245 v. Chr. in China leben die beiden Kriegswaisen Xin und Piao wie Sklaven. Deshalb streben sie Generalstitel an, denn so würden sie ein besseres Leben in Ruhm und Reichtum verbringen. Kein Wunder also, dass sie jeden Tag neben ihrer eh schon körperlich anstrengenden Arbeit zusätzlich fleißig den Schwertkampf trainieren. Diese Übungen bleiben nicht unentdeckt und ein hoher Beamter beschließt Piao mit an den Königshof zu nehmen. Die beiden Jungen verabschieden sich mit dem Versprechen, sich als Generäle wiederzusehen. Eines Nachts liegt jedoch Piao schwer verletzt im Hof und stirbt in den Armen seines Freundes, nicht aber ohne Xin einen wichtigen Auftrag zu geben. Dieser führt den Jungen zu einer Hütte an einem Fluss, wo er den amtierenden jungen König Zheng Ying, der Piao wie aus dem Gesicht geschnitten aussieht, kennenlernt. Dieser versucht nach einer Revolte seinen Hof zurückzuerobern. Bei dieser Aktion hilft Xin, weil er sein Ziel nicht aus den Augen verlor.
Was zu Beginn wie ein großes Abenteuer wirkt, entpuppt sich nach der Rückeroberung des Königshofes als ein Fest für Fans von strategischer Kriegsführung. So muss Xin sich nämlich einige Lorbeeren verdienen, um sein Ziel zu erreichen und genau dafür muss er sich vom einfachen Fußsoldaten hocharbeiten. Genau dieser Weg ist sehr spannend und führt vor allem über historische Pfade. König Zheng und viele andere Charaktere entsprechen historischen Persönlichkeiten. Selbst Xin! Viele weitere interessante Figuren bevölkern das Reich, dabei bleiben vor allem die Gegenspieler nicht bloß böse Hassobjekte, sondern Menschen mit eigenen Zielen und Wünschen. Neben all dem wiegt der psychologische Konflikt schwer: Krieg bedeutet immer Leid. Die Art wie die Figuren damit umgehen, verleiht der Geschichte viel Tiefe. Ausdrucksstarke Zeichnungen erwecken Kingdom zum Leben.
Titel: Kono Koi, Chaban ni Tsuki!?
Bände: 10+
Genre: Romanze
Mangaka: Umebachi Yamanaka
Jap. Verlag: Kodansha
Die 28-jährige Fitnesstrainerin Chako Hananokoi hat es satt, dass sie von den Männern unterschätzt wird und jeden Tag wie ein Objekt behandelt wird. Zudem musste sie schreckliche Erfahrungen mit ihrem Ex-Verlobten machen, der sie einfach nicht in Ruhe lässt. Um der frustrierenden Situation zu entkommen, beschließt sie, die Stadt zu verlassen und in ihr Heimatdorf zurückzukehren. Ihre Eltern sind bereits verstorben, doch ihr Bruder Yabuki hat die Teefarm der Familie übernommen. Dort angekommen trifft sie einen Mann namens Isshin Kazashi, der mit Yabuki und seiner Tochter im Haus der Familie lebt. Yabukis Frau ist verstorben, also kümmert sich Isshin nun um Futaba, solange Yabuki arbeitet und hilft selbst auf der Plantage mit. Nach kurzer Zeit auf dem Hof taucht Chakos Ex-Verlobter auf, um sie zu belästigen. Voller Panik erklärt sie ihm, dass sie mit Isshin verheiratet ist …
Matcha Made in Heaven zeigt eine niedliche Variante einer vorgetäuschten Beziehung. Mit ganz viel Frauenpower. Obwohl Chako und Isshin sich zunächst nicht verstehen, fühlt sich die Frau sofort zu ihrer Nichte Futaba hingezogen. Das Charakterdesign in perfekt. Chako, die hübsche und reife Frau aus der Stadt, und Isshin, ein eher schmuddeliger rauer Typ mit Kanten, der fleißig arbeitet, nicht viel redet, aber ein großes Herz hat. Stellt sich die Frage, ob die beiden es schaffen können, eine glaubhafte Scheinbeziehung aufzubauen, von der auch Futaba überzeugt ist? Es gibt einen Einblick in den Anbau von Teeblättern und dieses Thema wird unterhaltsam und passend in die Geschichte eingebaut. Es wird verdeutlicht, wie hart die Arbeit auf der Farm ist, um das Geschäft am Laufen zu halten.
Titel: Oniisama e…
Bände: 3
Genre: Drama, Romanze, Tragödie
Mangaka: Riyoko Ikeda
Jap. Verlag: Chuokoron Shinsha
Nanako Misonoo gehört zu den Neulingen an der Seiran Academy, bei der es sich um eine reine Mädchenschule handelt. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie in die Schwesternschaft aufgenommen wird, die als die Elite der Schule angesehen wird. Doch sehr schnell muss Nanako die Schattenseiten am eigenen Leib erfahren. Der Neid von Mitschülerinnen spiegelt sich in Mobbing wieder. Zumal Nanako aus einem mysteriösen Grund von Fukiko Ichinomiya, der Präsidentin der Schwesternschaft bevorzugt behandelt wird. Nanako erzählt von ihren Erlebnissen, indem sie regelmäßig Briefe an ihren Bruder Takehiko Henmi schreibt, der jedoch in Wirklichkeit ein ehemaliger Lehrer von ihr ist. Zudem lernt Nanako die androgyn aussehende Rei Asaka ”Saint Just-sama” kennen, deren Anziehungskraft sie sich nicht entziehen kann …
Das Werk Oniisama e… (auch unter dem englischen Titel Dear Brother bekannt) gehört zu den kürzeren Schöpfungen von Riyoko Ikeda. Allerdings wurde die Manga-Vorlage mit einer Anime-Adaption bedacht, die auf stolze 39 Folgen kommt und inhaltlich noch mehr in die Tiefe geht. Im Fokus der Serie stehen aufwühlende Beziehungen zwischen Mädchen, aber auch andere mysteriöse Beziehungen, die sich um den Bruder Nanakos drehen. Oniisama e… entstand im Jahr 1974 und somit nicht lange nach dem Ende von Lady Oscar: Die Rose von Versailles, welches für Ikeda zu einem riesigen Erfolg wurde. So mag es wenig überraschen, dass die Figur Rei Asaka in vielerlei Hinsichten an Lady Oscar erinnert, denn beide sind faszinierende, attraktive und androgyne Figuren, die bei der Leserschaft beliebt sind. Wobei die Figur Rei Asaka im Vergleich schon mehr düstere Züge annimmt. Der Spitzname ”Saint Just” ist an den bekannten französischen Revolutionär angelehnt, der auch in Lady Oscar: Die Rose von Versailles eine Rolle spielt und als Todesengel in die Geschichte einging. Letztendlich wird einem eine interessante und mitreißende Romanze zwischen Nanako und Rei geboten. Doch die Serie ist nicht nur für Fans von Girls Love einen Blick wert, sondern auch für diejenigen, die sich erstmalig daran versuchen möchten und sentimentale Geschichten mögen.
Titel: Shingetsutan Tsukihime
Bände: 10
Genre: Action, Horror, Drama
Autor: Type-Moon
Mangaka: Shounen Sasaki
Jap. Verlag: Kadokawa Shoten
Der Junge Shiki Tohno besitzt seit einem Unfall eine besondere Gabe. Sie ermöglicht ihm, Linien auf allen Objekten zu sehen. Diese Linien kann er mit einem Messer zerschneiden und damit die Objekte zerstören bzw. töten. Als dann Nachrichten über einen Vampir-Mörder die Runde machen, wird Shiki von seiner Schwester dazu aufgefordert, zum Tohno-Anwesen zurückzukehren. Doch auf dem Weg zum Anwesen kommt es zu einer schicksalhaften Begegnung. Er trifft auf die blonde Schönheit Arcueid Brunestud und kann sich nicht mehr beherrschen. So packt ihn die Mordlust, denn er will Arcueid töten …
Das Werk Shingetsutan Tsukihime, welches auch unter dem englischen Titel Lunar Legend Tsukihime bekannt ist, spielt in einem ähnlichen Universum wie das hierzulande populäre Franchise Fate/stay Night. Nicht verwunderlich, denn beide Titel stammen vom Spieleentwickler Type-Moon. Im Jahr 2003 wurde Tsukihime mit einer 12-Folgen langen Anime-Adaption bedacht, aber diese schafft es nicht, die Geschichte würdig umzusetzen. Daher kann der Anime getrost ignoriert werden. Der Manga ist da inhaltlich deutlich ausführlicher und stellt daher die bessere Wahl dar. Positiv getragen wird die Geschichte durch ihre Hauptcharaktere Shiki und Arcueid. Wobei gerade Arcueid mit ihrer Persönlichkeit und ihrer Hintergrundgeschichte besonders hervorsticht. Jede Serie hat so ihren Star und hierin ist es eben eindeutig Arcueid. Insgesamt betrachtet verbindet der düstere Titel die Genres Mystery, Supernatural, Horror sowie Action, aber auch romantische Elemente lassen sich hierin finden. Allerdings ist Tsukihime nicht der typische Vampir-Titel, denn da geht dieser seinen eigenen Weg und hat mit Hellsing oder dergleichen also nicht ganz so viel gemein. Wer sich für ungewöhnliche, mysteriöse und düstere Vampir-Geschichten interessiert, sollte auf jeden Fall einen Blick in Tsukihime werfen.