Das Serien-Grundwissen (Teil 1)

Hier gibt es etwas mitzuenehmen: In unserer Reihe “Das Serien-Grundwissen” vermitteln wir kompaktes Wissen zu 70 Serien, die man entweder kennen oder zumindest schon einmal von ihnen gehört haben sollte – und auch weshalb. Natürlich gilt: Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Dies ist keine ultimative Liste, aber ein Wegweiser durch den immer dichter werdenden Serien-Dschungel.

1. Buffy – Im Bann der Dämonen (1997–2003, Urban Fantasy)

© FOX

Worum es geht: Die Serie erzählt die Geschichte der Jägerin Buffy Summers, ein junges Mädchen, das mit übermenschlichen Kräften gesegnet ist, womit sie die Menschheit vor Vampiren und Dämonen beschützen soll. Gelegenheit dafür bietet sich insbesondere, seit sie mit ihrer Mutter in das Städtchen Sunnydale gezogen ist, welches direkt über den Höllenschlund liegt und entsprechend oft Dämonen anzieht. Daneben muss Buffy sich auch noch mit dem High School-Alltag herumschlagen. Sie bekommt aber an beiden Fronten Unterstützung von ihrem Wächter Giles, ihren neuen Freunden Willow und Xander sowie von dem mysteriösen Vampir Angel.

Sollte man deshalb kennen: Neben dem in Serie gebannten Lebensgefühl rund um die Jahrtausendwende und der Grundlage für unzählige Popkultur-Referenzen bietet Buffy wohl welche der bis heute besten und kreativsten Folgen und Dialoge, die je für eine Fernsehserie geschrieben wurden.

Umfang: 7 Staffeln mit insgesamt 145 Folgen zu je ca. 45 Minuten.

Das gibt es noch: Erste Inkarnation der Serie ist der (etwas schrottigere) Kinofilm Buffy, der Vampirkiller (1992). Das „Buffyverse“ wurde zudem 1999 um fünf Staffeln des Spin-Offs Angel: Jäger der Finsternis erweitert. Beides wird seit den jeweiligen Serienenden zudem in Comic-Form weiter fortgesetzt. Auch ist seit längerer Zeit ein Reboot im Gespräch.

2. MacGyver (1985–1992, Action, Abenteuer)

© Paramount Pictures

Worum es geht: Der Geheimagent Angus MacGyver ist Angestellter der Phoenix Foundation, die im Auftrag der Regierung Missionen übernimmt, um auf der ganzen Welt für Frieden zu sorgen. Aufgrund eines Schockerlebnisses in seiner Kindheit lehnt er den Gebrauch von Schusswaffen jeglicher Art konsequent ab. Bei den Einsätzen helfen ihm seine Ausbildung zum Technikspezialisten, die umfassenden naturwissenschaftlichen Kenntnisse und seine Kreativität. So gelingt es ihm in ausweglos erscheinenden Situationen zu improvisieren. Er löst allerlei Probleme wie die Flucht aus der Gefangenschaft oder die Entschärfung von Sprengsätzen, indem er Alltagsgegenstände als Hilfsmittel verwendet.

Sollte man deshalb kennen: Improvisation ist alles. So zeigt MacGyver, dass man aus Alltagsgegenständen wie Klebeband, Büroklammern, Streichhölzern oder einer Damenhandtasche Werkzeuge bauen kann, um beispielsweise eine Bombe zu entschärfen. Dass es auch ohne Waffen möglich ist, für Gerechtigkeit und Frieden zu sorgen, wird in der Serie eindrucksvoll gezeigt.

Umfang: 7 Staffeln mit insgesamt 139 Folgen zu je ca. 48 Minuten.

Das gibt es noch: Nach dem Ende der Serie entstanden 1994 gleich zwei Filme (Jagd nach dem Schatz von Atlantis und Endstation Hölle), in denen Richard Dean Anderson noch einmal in die Rolle des Titelhelden schlüpfte. Seit 2016 ist ein Reboot zu sehen, welches sich auf die Jugendjahre von MacGyver konzentriert und in der heutigen Zeit spielt.

3. Breaking Bad (2008–2013, Drama, Krimi)

© Sony Pictures Entertainment

Worum es geht: Der unscheinbare Chemie-Lehrer Walter White wird mit tödlichem Lungenkrebs diagnostiziert. Um seine Familie finanziell abzusichern, schließt sich Walter über Umwege mit seinem ehemaligen Schüler Jesse Pinkman kurz, der inzwischen ein eher erfolgloser „Koch“ und Dealer für Crystal Meth geworden ist. Walter, überzeugt davon ein hochwertigeres Produkt herstellen zu können, arbeitet nun mit Jesse zusammen, um das gemeinsam hergestellte Meth zu verkaufen. Was eigentlich eine einmalige Zusammenarbeit sein soll, entwickelt sich zum gefährlichen Aufstieg für Walter und Jesse in New Mexicos Drogenvertrieb.

Sollte man deshalb kennen: Neben einer ganzen Reihe von Kultfiguren lohnt sich die Serie besonders für die kontinuierliche Wandlung Walters vom harmlosen Chemielehrer zum Drogengangster Heisenberg. Unter dem Deckmantel der Fürsorge zerrt er mit seinem Hochmut Jesse und seine Familie auf einen unvergleichlichen Leidensweg.

Umfang: 5 Staffeln mit 62 Folgen zu je ca. 45 Minuten.

Das gibt es noch: Das sechs Staffeln umfassende Spin-Off-Prequel Better Call Saul (2015–2021) um die Nebenfiguren Saul Goodman und Mike Ehrmantraut sowie den sich um Jesse drehenden Fortsetzungsfilm El Camino (2019).

4. The Big Bang Theory (2007–2019, Sitcom)

© Warner Bros.

Worum es geht: Dr. Leonard Leakey Hofstadter und Dr. Sheldon Cooper sind geniale Physiker, arbeiten im selben Institut und teilen sich eine Wohnung. Im Umgang mit der sozialen Umwelt hingegen hat vor allem Sheldon seine Schwierigkeiten. Zu ihrem Freundeskreis zählen Dr. Rajesh Ramayan Koothrappali und der Ingeniuer Howard Wolowitz. Als die hübsche Penny in die Wohnung nebenan einzieht, kann sie zunächst nicht viel mit den merkwürdigen Wissenschaftlern, die ihre Freizeit am liebsten in Comic-Läden oder Online Games verbringen, anfangen. Nach einer Weile wächst ihr die Gruppe aber ans Herz.

Sollte man deshalb kennen:  TBBT machte die Figur des Nerds salontauglich und bietet Identifikationspotenzial für jeden. Seit Sheldon Cooper sind Geeks keine unliebsamen Sonderlinge mehr, sondern gefragte Charaktere und Publikumslieblinge. Mit 279 Folgen gilt TBBT als längste Sitcom der Welt und war zwischen 2014 und 2016 die meistgesehene Fernsehserie Deutschlands. Die Serie wird vor allem auch für ihre wissenschaftliche Korrektheit gelobt.

Umfang: 12 Staffeln mit 279 Folgen zu je ca. 22 Minuten.

Das gibt es noch: Das Prequel Young Sheldon (seit 2017) behandelt die Vorgeschichte des jungen Sheldon Cooper und seiner Familie in Texas.

5. Roseanne (1988-1997, 2018)

© LEONINE

Worum es geht: Die Arbeiterfamilie Conner lebt in Fulton County (Illinois). Sie besteht aus Mutter Roseanne, Vater Daniel und den Kindern Becky, Darlene und D.J. Die Familie pfeift auf gesundes Essen, körperliche Fitness und Designermöbel und bevorzugt eine kesse Lippe im Umgang miteinander. Roseanne Conner ist laut und schrill und besitzt einen bitterbösen Galgenhumor. Hinter der harten Schale steckt ein weicher Kern, aber ihre harte Schale ist dick. Ihr Mann Dan nimmt es an Gewicht und Cholerik mit ihr auf, ist seiner Frau aber im Zweifelsfall unterlegen.

Sollte man deshalb kennen:  Die Serie basiert auf dem Galgenhumor der Hauptdarstellerin Roseanne Barr, die sich in den 80ern als Stand-up-Komikerin einen Namen machte. Roseanne wurde als Gegenentwurf zu der heilen Welt aus Die Bill Cosby Show entworfen und sollte auf humorvolle Weise den problembehafteten Alltag einer US-Familie der unteren Mittelschicht zeigen. Selbst schwere Themen wie Themen wie Arbeitslosigkeit, Geldsorgen, überstürzte Heirat der Kinder und Scheidung werden auf humorvolle Weise abgebildet, was die Serie ab den 90ern auch in Deutschland zu einer beliebten Vorabend-Unterhaltung machte.

Umfang: 10 Staffeln mit 231 Folgen zu je ca. 22 Minuten.

Das gibt es noch: Die Pläne um eine elfte Staffel wurden  2018 fallen gelassen, nachdem Hauptdarstellerin Roseanne Barr rassistisch gewertete Kurznachrichten auf Twitter verbreitete. Stattdessen folgte 2018 mit Die Conners eine Spin-off-Serie, in der sich die Familie nach dem Tod Roseanne Conners neu im Leben orientieren muss.

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