Totman Gehends Jahresrückblick 2017

Legen wir direkt los, ohne aufwendige Einleitung. Ich und du, lieber Leser, haben heute zweifellos noch etwas anderes vor. Nicht unbedingt gemeinsam, aber doch sicher separat voneinander.

Games

Am Game-Himmel gab es 2017 für mich in den ersten Monaten eigentlich nur einen einzigen Stern: Little Nightmares. Ich hab mir’n Keks gefreut im Gedanken daran, es endlich spielen zu können. War wie ‘ne Verheißung…. und vielleicht hätt’s auch eine bleiben sollen. Denn letztendlich war es nicht der geile Shit, den ich mir erhofft hatte. Trotzdem hab ich das Game irgendwo dankbar als Ersatz für das nächste Game aus dem Hause Playdead missbraucht, das da vielleicht in fünf Jahren kommen möge. Die DLCs zu Little Nightmares haben sich bislang als recht überflüssig erwiesen. Ja, die zweite davon ist sogar verbuggt und ich stecke seit geraumer Zeit fest… aber darüber kann ich mich auch wann anders nochmal aufregen. Komm ich stattdessen lieber zu *~Hyper Light Drifter~*, denn DAS war dann der tatsächlich geile Shit für mich. Ein 2D-Action-RPG, das sich anfühlt wie Zelda meets Dark Souls meets Diablo. Mitunter sackschwer, aber mit wunderprächtiger Pixelkunst versehen und einem noch prächtigeren Chiptune-OST. Ich war und bin es immer noch: verliebt.
Ach, und was freilich auch noch sehr gut war: die (bislang) 100 Stunden im Witcher-Universum.

 

Bücher

Angefixt durch diese 100 Stunden hab ich mir dann auch gleich mal die dazugehörige Buch-Reihe besorgt, polnische Fantasy aus den 90ern. Eigentliche ‘ne feine Sache, sonderlich weit bin ich dennoch nicht gekommen. Generell hatte ich Probleme mit konzentriertem Lesen. Viele Schmöker gekauft, viele nur angebrochen. Die teuerste Anschaffung in diesem Jahr hat mich „nur“ 40 Euro gekostet: Le Guins Der Magier der Erdsee in der Folio Society-Edition. Sehr geil, macht sich extrem schick im Regal. Und auch sonst hab ich mich vor allem aus dem Repertoire der Büchergilde bedient: Ohrfeige, Der Junge auf dem Berg, Das Zeitalter des Zorns, Der Spieler. Leider verkennt die Büchergilde immer noch die Sci-Fi. Was das betrifft, sind die mäßig, um nicht zu sagen saumäßig aufgestellt. Freie Geister von der bereits oben erwähnten Grand Dame Ursula K. Le Guin hätte es imo verdient, von der Büchergilde neu gedruckt zu werden. So bin ich also dem TOR-Verlag für die Neuauflage dankbar. Neben Le Guins Freie Geister dann noch ein Sci-Fi-Titel aus China: Cixin Lius Die drei Sonnen. Eine First-Contact-Story, gemischt mit Maos Kulturrevolution, Selbstmorden, virtueller Realität und dem Tod der Wissenschaft. Empfohlen von Barack Obama himself. Sehr gutes Buch. Ich warte sehnsüchtig auf Band 2, der März 2018 erscheinen wird.

 

Animes

Von China direkt rüber nach Japan und seiner Animationskunst. Anime gab’s in diesem Jahr eigentlich nur drei an der Zahl. Block Blockade Battlefront & Beyond bringt die bislang fehlenden Manga-Kapitel in Anime-Form. Alleine dafür bin ich als Fan schon mal dankbar. Trotzdem bilde ich mir ein, dass mit dem Abgang von Director Rie Matsumoto auch das Special Flair verschwunden ist. Made in Abyss ist ein Titel, der irgendwie ganz niedlich beginnt, sich dann aber schnell als ein Ableger jener Tragik-Ecke entpuppt, aus der auch Madoka Magica stammt (was als Plus-Punkt zu verstehen ist). Der OST vom Australier Kevin Penkin ist ziemlich schmuck und wenn man sich das Main Theme anhört, könnte man Penkin fast für Joe Hisaishi halten. Zu guter Letzt: The Ancient Magus‘ Bride, für das ich einfach auf den Artikel Die Lieblingsanime 2017 der Redaktion verweise.

 

Serien

Serien aus Japan also nicht so hoch im Kurs dieses Jahr. Dafür liefen vermehrt solche aus dem Amiland, da ich nun freundlicherweise einen Netflix-Account mitbenutzen darf. In den ersten Monaten flimmerten sämtliche Staffeln House of Cards über die Mattscheibe. Parallel dazu der Aufstieg Trumps, sodass ich Nachrichten nicht mehr von Netflix unterscheiden konnte. Das restliche Jahr über gönnte ich mir Mindhunter, Star Trek Discovery und Dark. Den krönenden Abschluss bildete schließlich HBOs Westworld unter’m Tannenbaum.

Das soll er gewesen sein, der knackig-überschaubare Bericht meines “Geek”-Jahres. Wünsche gut gerutscht zu sein, lieber Leser.
In diesem Sinne: Neues Jahr, neue Schlacht.

Totman Gehend

Totman ist Musiker, zockt in der Freizeit bevorzugt Indie-Games, Taktik-Shooter oder ganz was anderes und sammelt schöne Bücher. Größtes Laster: Red Bull. Lieblingsplatz im Netz: der 24/7 Music-Stream von Cryo Chamber auf YouTube.

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MadameMelli
Redakteur
18. Januar 2018 10:23

Manchmal überlege ich auch, ob ich der Büchergilde beitreten soll, gerade, wenn ich in einem tollen kleinen Buchladen in Darmstadt stöbere (da sind wir immer, wenn ich eine Freundin besuche). Mal sehen, vielleicht passiert das irgendwann noch einmal! Die drei Sonnen habe ich ebenfalls gelesen und fand es ziemlich gut, auf Band 2 warte ich genauso sehnsüchtig! Und Freie Geister zieht vielleicht noch diesen Monat bei mir ein, es bahnt sich eine Leserunde auf goodreads an 🙂

Aki
Aki
Redakteur
23. Januar 2018 10:54

Folio Society-Edition! Das klingt schon cool! Hast du da mal ein Foto parat? Dein Artikel zu Westworld hat mich übrigens neugirig gemacht auf die Serie. Interessant das du Block Blockade Battlefront & Beyond auch nicht so gut fandes. Das gewisse Etwas fehlte mir nämlich auch. Gerade weil es so episodenhaft diesmal war, fehlte mir ein dickerer roter Faden, so wie bei der ersten Staffel mit Black und White. The Ancient Magus‘ Bride als Manga nicht mögen aber als Anime. Das schaffen auch nicht viele Serien. Finde persönlich den Anime aber auch eine Spur besser als die Papierversion.

Aki
Aki
Redakteur
Antwort an  Totman Gehend
24. Januar 2018 9:26

*_______* Sehr schick! Ja das ist wirklich schade, dass es solche Ausgaben viel zu wenig bei uns gibt. Ich liebäugle ja mit einer Schuber-Schmuck Edtion von einem Stephen King Buch aber erst mal möchte ich es auf Deutsch lesen, damit ich weiß ob es gut ist.

Oh jetzt bin ich aber richtig neugirig wenn ich schon so eine Empfehlung bekomme!