Cube²: Hypercube
Es war nur eine Frage der Zeit, bis das erfolgsversprechende Konzept von Cube für eine Fortsetzung herhalten musste. Immerhin war die Produktion im Vergleich zum Einspielergebnis nahezu schwindend und inhaltlich bei Weitem noch nicht alles auserzählt. Für den zweiten Teil stand ein größeres Budget zur Verfügung, welches vor allem in die Spezialeffekte investiert wurde, aber auch auf personeller Seite wurde aufgestockt: mit Kamermann Andrzej Sekuła (Pulp Fiction, American Psycho) wurde ein großer Name für die Rolle des Regisseurs engagiert.
Sieben Menschen erwachen in einem futuristisch wirkenden Würfel, dessen Räume jeweils sechs Verbindungen zu weiteren Räumen aufweisen. Sie kennen einander nicht, werden aber im Laufe der Zeit Verbindungen entdecken. Es handelt sich um die Psychologin Kate (Kari Matchett, Cypher), Privatdetektiv Simon (Geraint Wny Davies, American Psycho 2: Der Horror geht weiter), Materialdesigner Jerry (Neil Crone, Hairspray), Computerspielentwickler Max (Matthew Ferguson, Der Englische Patient), Anwältin Julia (Lindsey Connell, Queer as Folk), die senile Mrs. Paley (Barbara Gordon, Die Unzertrennlichen) und die blinde Sasha (Grace Lynn Kung, The Strain). Sie alle haben auf irgendeine Weise mit dem Waffenentwickler IZON zu tun, doch viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht: Der Würfel, aus dem sie zu entkommen versuchen, bietet in jedem Raum andere Gefahren und auch die vierte Dimension kommt hier ins Spiel. In manchen Würfelräumen sind die zeitlichen Bedingungen andersartig als in anderen.
Veränderter Schwerpunkt
Originaltitel | Cube 2: Hypercube |
Jahr | 2002 |
Land | Kanada |
Genre | Science-Fiction, Horror |
Regisseur | Andrzej Sekula |
Cast | Kate Filmore: Kari Matchett Simon Grady: Geraint Wyn Davies Sasha: Grace Lynn Kung Max Reisler: Matthew Ferguson Jerry Whitehall: Neil Crone Mrs. Paley: Barbara Gordon Julia: Lindsey Connell |
Laufzeit | 90 Minuten |
FSK |
Drehte sich Cube von Vincenzo Natalii (Cypher) noch um die Fallen in den einzelnen Räumen, verfolgt der zweite Teil die Frage nach den Hintergründen. Wieso sind die Menschen hier gefangen? Wer ist dafür verantwortlich und welches Ziel verfolgt er? Die Bedeutung der Gruppendynamik gewinnt an Aufwind, denn wieder befindet sich eine Figur in der Gruppe, die ihre egoistischen Interessen über die Gruppe stellt und dabei wortwörtlich über Leichen geht. Eine weitere große Veränderung ist die Entmystifizierung des Würfels: Die Handlung beginnt und endet außerhalb des Würfels. Damit verliert dieser nicht nur an Glanz, sondern kann vom Zuschauer nun auch in einen Kontext gebracht werden. War er in Cube bislang jenseits irgendwelcher Räumlichkeiten, gibt es hier eine Erklärung dafür, wer für das Treiben im Würfel verantwortlich ist. Doch weshalb der Würfel nun wie funktioniert und welchen Gesetzmäßigkeiten er folgt, wird in dem Zuge nicht beantwortet.
Spareffekte und anstrengender Charaktercast
Dass mehr Budget nicht immer bessere Effekte mit sich trägt, beweist Cube 2: Hypercube überdeutlich. Die Computertricks wirken drittklassig und kostengünstig animiert. Besonders deutlich wird das, wenn Todesfallen in die vierte Dimension ausbrechen und durch den Raum fliegen. Dabei ist das Blut der Opfer beinahe schon auf Pixelniveau. Nahezu jede Digitaldarstellung des Würfels wirkt wie aus einem Computerspiel und ist weit davon entfernt, dem sonstigen futuristischen Look des Films gerecht zu werden. Das alles wäre halb so schlimm, wenn die Figuren überzeugen würden. Diese wurden jedoch einmal mehr nach dem Schema ausgewählt, dass es neben einem Protagonisten und einem Antagonisten nervende und am Vorankommen hinderliche Charaktere gibt.
Alternatives Ende
Selbst beim Scheitern aller Elemente ist da noch immer der Würfel, der mit seinen Fallen überzeugt. Allerdings ist er bei weitem nicht solch ein Star wie im ersten Teil, sondern verkommt als Mittel zum Zweck. Der Versuch, die Geschichte unbedingt auflösen zu wollen, schränkt das klaustrophobische Szenario ein und lässt den Würfel eher nebensächlich werden. Wem all die Antworten nicht genügen, der kann sich noch ein alternatives Ende ansehen, welches zwar wenig Neues über den Würfel verrät, aber über IZON:
Es kommt auf die Betrachtungsweise an: Möchte man eine weitererzählte Geschichte mit Beziehungsgeflecht oder tiefer in die Materie des Würfels eintauchen? Fans des Würfels werden eher enttäuscht sein, während Anhänger konsequenten Storytellings auch nicht das geboten bekommen, was Teil eines noch einmal maßgebend auf den Kopf stellt. Dank den Charakteren, die dieses Mal deutlich häufiger miteinander interagieren, geht die Spannung nicht verloren, doch am Ende bleibt ein Gefühl der Leere. Ich halte Cube 2: Hypercube für keinen schlechten Film, aber der Eindruck des verschenkten Potenzials will nicht weichen.
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