Morbius (Band 1): Blutdurst
Dr. Michael Morbius wird auf der Suche nach einer Heilung seines Vampirismus von seiner Vergangenheit eingeholt. Denn seine alte Kindheitsfreundin will den Tod ihres Bruders Emil rächen und hat es daher auf Morbius abgesehen. Gleichzeitig kämpft Morbius gegen eine ungewollte Mutation bei der nur noch Spider-Man ihm helfen kann. Panini Comics Deutschland veröffentlichte den ersten Band Morbius: Blutdurst von Vita Ayala und Marcelo Ferreira im Juli 2020 und ist bereits die dritte Reihe, die dem unfreiwilligen Vampir gewidmet ist.
Melter will gerade sein Experiment an einer armen Seele durchführen als plötzlich Morbius hereinplatzt und die ganze Arbeit zunichte macht. Melter weiß nicht, wie ihm geschieht, denn er hat noch nie ein derartiges Wesen gesehen und es ist einfach ein verlorener Kampf. Morbius erteilt dem Schurken eine Lektion und zieht sich in sein Versteck zurück, um dort weiter an einer Heilung seines Zustands zu forschen. Anfänglich scheint sein neues Serum sogar zu wirken, doch die Sache läuft schnell aus dem Ruder und er verliert die Kontrolle über seine vampirischen Instinkte. Dadurch greift er auch unschuldige Menschen an – bis Spider-Man ihn aufhält. Gemeinsam suchen sie eine Lösung für Morbius’ aktuelles Problem, die sich im Blut von Spider-Man befindet. Es ist zwar kein Heilmittel, aber zumindest wird Morbius seine Instinkte wieder kontrollieren können.
Die Vergangenheit holt einen immer ein
Originaltitel | Morbius |
Jahr | 2019 |
Land | USA |
Genre | Action |
Autorin | Vita Ayala |
Zeichner | Marcelo Ferreira |
Verlag | Panini Comics Deutschland |
Veröffentlichung: 14. Juli 2020 |
Neben Melter hat es noch jemand auf Dr. Michael Morbius abgesehen: Elizabeth. Sie ist die frühere Kindheitsfreundin und gleichzeitig die Schwester von Emil, der nicht nur der beste Freund von Michael war, sondern auch von diesen versehentlich getötet wurde. Elizabeth hat sich als Vampirjägerin ausbilden lassen, nur um sich an Morbius rächen zu können. Da arbeitet sie selbst mit einem Schurken wie Melter zusammen, um ihr Ziel auszuschalten. Als Morbius erkennt, wem er gegenüber steht, wird er von Schuldgefühlen zerfressen. Der Name Emil fügt ihm mehr Qualen zu als jede Waffe es jemals könnte. So sehr plagt ihn sein Gewissen und Elizabeth weckt alte, nun schmerzhafte Erinnerungen wieder. Während Melter sich Morbius’ Forschungen unter den Nagel reißt, um damit Geld zu machen, muss Elizabeth herausfinden, ob sie ihren einstigen Freund wirklich töten kann. Währenddessen bahnt sich durch Melter ein Übel an, womit weder Morbius, noch Spider-Man oder Elizabeth gerechnet haben.
Wer ist Dr. Michael Morbius?
Die Figur Michael Morbius erschien zuerst in Amazing Spider-Man (Vol. 1) #101 im Oktober 1971 und begann seinen Weg als Antagonist für die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft. Doch mit der Zeit wandelte er sich immer mehr zu einem Antihelden, der von seinen eigenen Schuldgefühlen zerfressen wird und seine Fehler wieder gut machen will. Gleichzeitig ist er aber auch davon angetrieben, seinen Zustand endlich heilen zu können. Dies wird gerade im ersten Band von Morbius: Blutdurst sehr deutlich. Der Tod von Emil nagt zusätzlich schwer an ihm, immerhin hat er ihn getötet. Das geschah zwar versehentlich, aber dennoch verzeiht Emils Schwester Elizabeth ihren einstigen Freund nicht. Die einst so sanfte Frau lässt sich von ihrer Rache zerfressen und dennoch ist sie nicht fähig, Dr. Morbius zu töten.
Dr. Morbius, der lebende Vampir
Vampire besitzen auch im Marvel-Universum so typisch vampirische Schwächen neben dem Verlangen Blut zu trinken. Sie mögen kein Sonnenlicht, gegen Holzpfähle im Herzen reagieren sie äußerst allergisch genauso wie auf Knoblauch und religiöse Symbole. Dafür sind schneller und stärker als ein normaler Mensch. Zudem besitzen sie auch eine schnelle Regeneration, wenn sie verletzt werden. Michael Morbius ist ein Pseudo-Vampir, er besitzt alle Stärken eines normalen Vampirs in dieser Form, aber die Schwächen interessieren ihn weniger. Allerdings um das Trinken von Blut kommt auch er nicht herum, diesen Trieb versucht er soweit wie möglich zu unterdrücken. Allerdings nicht so, dass er die Kontrolle über sich und seine Instinkte verliert. So ist Dr. Morbius ein lebendiger Vampir, ein Produkt der Wissenschaft und kein mystisches Wesen.
Fazit
Morbius: Blutdurst ist ein guter Einstieg für Leser, die Dr. Morbius noch nicht kennen, zumindest ist das mein Empfinden. Denn ich bin doch recht gut klargekommen, da es hier auch ausreichend Rückblicke gibt, um Michael Morbius verstehen und auch eine gewisse Sympathie aufbauen zu können. Es wird schnell klar, dass er eigentlich am meisten unter seinem vampirischen Zustand leidet und so manches Wagnis eingeht, was in seiner Eile in einer Katastrophe enden droht. Deshalb ist es ganz spannend seine Geschichte zu verfolgen und vor allem seine Entwicklung mitzuerleben. Optisch sieht das Ganze auch ganz gut aus und wie es sich für einen Vampir-Comic gehört, fließt auch mehr als genug Blut, wobei Morbius niemanden tötet. Was mir weniger gefallen hat, ist Elizabeth, die ist erst so von Rache zerfressen, dass sie sogar mit einem Schurken wie Melter zusammenarbeitet. Sie hätte das alleine durchziehen sollen, denn letztlich hat ihr Handeln Konsequenzen für andere Menschen, die Melters Experimente zum Opfer fallen. Aber ansonsten hat mich Morbius: Blutdurst sehr gut unterhalten.
© Panini Comics Deutschland
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