Men of the Harem
Manhwa Cult sicherte sich nicht nur die Rechte von The Remarried Empress, sondern auch Men of the Harem desselben Autorenteams Alphatart und HereLee, gezeichnet wird der Webtoon von Yeongbin. Beide Titel erschienen gleichzeitig im Dezember 2024. Es geht wie bei The Remarried Empress um eine starke Frau, die von dem Mann, den sie liebte, hintergangen wurde. Allerdings unterscheidet sich die Protagonistin komplett von Navier, denn sie kämpft und tötet auch, wenn es sein muss. Zudem genügt Latil nicht nur ein neuer Mann in ihrem Leben, sondern es sollen mindestens gleich fünf sein.
Latrasil Valentine Tarium, kurz Latil, ist die Prinzessin des Kaiserreichs Tarium und hat sich in den Prinzen Hyacinth aus Karisen verliebt. Beide verbringen eine sehr schöne Zeit miteinander, bekunden ihre Liebe und Hyacinth will Latil heiraten. Doch ein Putsch seines Halbbruders zwingt ihn nach Karisen zurückzukehren, und zwei Jahre lang dauert dieser Kampf. Währenddessen bereitet sich Latil auf ihr Leben als seine Frau vor, betet jeden Tag für seine Sicherheit und wartet geduldig diese zwei Jahre ab. Als die Delegation von Kaiser Hyacinth in Tarium eintrifft, freut sie sich sehr darüber und hofft auf ihre Abholung. Doch stattdessen ereilt ihr die Nachricht, dass ihr Geliebter eine andere heiraten wird. In diesem Moment zerbricht Latils Herz, umso wütender ist sie, als Hyacinth sie zu seiner Hochzeit einlädt. Latil entschließt sich, dorthin zu gehen, um eine Antwort von ihm zu bekommen. Diese stimmt sie aber nicht milde, denn sie soll weitere fünf Jahre warten, dann hat sich die politische Lage in Karisen stabilisiert. Darauf hat sie aber keine Lust und ertränkt sich kurze Zeit später im Alkohol. Dies hat zur Folge, dass sie auf Prinz Klein trifft, der so einiges missverstanden hat.
Der Aufstand des Halbbruders
Originaltitel | Jaehon Hwanghu |
Jahr | 2020 |
Band | 1 / ? |
Genre | Fantasy, Romanze |
Autorin | Alphatart und HereLee |
Manwhaka | Yeongbin |
Verlag | Manhwa Cult |
Veröffentlichung: 5. Dezember 2024 |
Nachdem Latil in ihr Land zurückgekehrt ist, erfährt sie, dass ihr älterer Bruder Raean auf seine Stellung als Kronprinzen verzichtet und dafür bekommt Latil diese Position. Es sind allerdings nicht alle damit zufrieden, allen voran ihr Halbbruder Thulatalla und dessen Mutter. Zwei Jahre später folgte dann der Putsch, Thula nimmt dabei die Hauptstadt als Geisel und tötet seinen Vater. Latil sucht sich Verbündete, streut Gerüchte und besiegt letztlich Thula, den sie anschließend öffentlich hinrichten lässt. Zwar erntet sie von Raean Kritik, aber sie hatte gar keine andere Wahl. Solange Thula lebt, würde man sie stetig in Frage stellen. Bei ihrer Krönung wird sie schon gedrängt, doch auch zugleich einen Prinzgemahl zu bestimmen. Allerdings hat Latil eine viel bessere Idee, die aber Entsetzen bei den alten Männern verursacht: Sie möchte einen Harem mit mindestens fünf hübschen und fähigen Männern.
Ein Harem für die Kaiserin
Zwei der fünf Mitglieder stehen namentlich fest und das sind Prinz Klein, der sich selbstlos “geopfert” hat, und Ranamun, von dem niemand es erwartet hat. Im Prolog sind aber die weiteren drei Kandidaten schon zu sehen, wobei nur der blonde junge Mann ziemlich aus dem Rahmen fällt. Da die anderen beiden weiße und schwarze Haare haben, so wie Klein und Ranamun. Sir Sonnaught, der ein treuer Begleiter für Latin ist, ist zwar kein offizielles Mitglied ihres Harems und sie sieht in ihm wohl auch nicht mehr als einen Freund, aber er hat durchaus ein Interesse an ihr. Daher sollte auch er als potenzieller Prinzgemahl nicht abgeschrieben werden. Es ist aber generell erfrischend, dass eine Frau einen richtigen Harem in einem Werk hat. Die meisten Harem- oder Reverse Harem-Titel sind eigentlich keine richtigen, da der Protagonist oder die Protagonistin sich eigentlich schon im ersten Kapitel festgelegt hat, einfach weil es die erste Hauptperson des anderen Geschlechts ist, die auftaucht.
Erster Eindruck
Men of the Harem ist kein Titel, dessen Schwerpunkt wirklich Romanzen sind. Sie nehmen einen gewissen Platz ein, aber es geht um deutlich mehr. Latil sucht sich ihren Harem nach dessen Nützlichkeit aus. So hat sie jemanden aus Karisen gewollt, nur um Hyacinth zu demütigen und auch wenn sie nicht dessen Bruder erwartet hatte. Allerdings hat die Geschichte noch eine andere Seite, denn gegen Ende des ersten Bandes wird klar, dass noch mehr hinter dem Bruch zwischen Hyacinth und Latil steckt. Denn die Briefe und Geschenke des Kaisers von Karisen sind nie angekommen, sondern verschwunden. Beide müssen herausfinden, wer dafür verantwortlich ist. Dann gibt es noch eine Prophezeiung bezüglich Latil. Diese besagt, dass sie das Potenzial einer Tyrannin besäße und wenn sie an die Macht kommt, sie eine große Herrscherin sein würde, allerdings wird in Tarium viel Blut fließen. Bei der Hinrichtung ihres Halbbruders hat sie bereits bewiesen, dass zumindest das Letzte nicht aus der Luft gegriffen ist. Es bleibt also interessant und auch vom Zeichenstil überzeugt Men of the Harem, vor allem bei den Männern. Aber es wäre auch schlecht, wenn die Optik nicht mit den Ansprüchen der Protagonistin übereinstimmen würde. Wer mit den üblichen Haremskonstellationen nichts anfangen kann, sollte vielleicht dennoch einen Blick in dieses Werk werfen. Denn hier ist es kein Pseudo-Harem, wie man sie üblicherweise im Manga-/Anime-Bereich antrifft, sondern eben ein richtiger Harem.
© Manhwa Cult