Pakt der Yokai: Natsume’s Book of Friends
Eine besondere Begabung zu haben, bringt einem nicht immer Glück im Leben. In Yuki Midorikawas (Into the Forest of Fireflies’ Light) Manga Pakt der Yokai: Natsume’s Book of Friends erzählt sie die Geschichte eines Jungen, der gerade wegen seiner Kraft Geister sehen zu können, einige herbe Schicksalsschläge durchmachen musste. Doch sein Weg kreuzt sich mit einem ganz besonderen Wesen und vielen anderen Menschen. Dadurch lernt er, was Zusammenhalt wirklich bedeutet. Zum Zeitpunkt dieses Artikels schaffte es die Manga-Reihe in Japan bereits auf 24 Bände, sechs Anime-Staffeln und einen Spielfilm (Natsume Yujin-cho the Movie: Ephemeral Bond). Zeit für uns, einen ersten Blick auf den Start dieses Franchise zu werfen, denn dank Egmont Manga liegen die Bände auch in Deutschland vor.
Takashi Natsume ist mit der besonderen Gabe geboren, Geister und Dämonen (japanisch: “Yokai”) sehen zu können. Nach dem Tod seiner Eltern wurde er zwischen vielen Verwandten herumgereicht, immer wieder auf Ablehnung stoßend, weil sein Verhalten seltsam ist. Als er auf die Highshool wechselt, nimmt ihn das freundliche Ehepaar Fujiwara auf, wodurch Natsume in jenem Dorf landet, wo einst seine verstorbene Großmutter Reiko aufwuchs. Diese sieht ihm nicht nur zum Verwechseln ähnlich, sondern legte einst ein Buch mit den Namen vieler Yokai an: Das Buch der Freunde. Somit hatte sie Macht über diese übernatürlichen, teils verärgerten Wesen. Als Natsume vor einem solchen feindlich gesinnten Monster davonläuft, weil es seinen Namen wiederhaben möchte, zerschlägt er unwissentlich ein Siegel. Er befreit damit den mächtigen Yokai Madara, der jedoch nach seiner langen Gefangenschaft in einer Glückskatzenstatue, deren pummelige Form annahm. Eine ungewöhnliche Freundschaft nimmt daraufhin ihren Lauf.
Der lange Weg zu Vertrauen und sich selbst
Originaltitel | Natsume Yuujinchou |
Jahr | 2003 |
Band | 2 / ? |
Genre | Slice of Life, Fantasy, Drama |
Mangaka | Yuki Midorikawa |
Verlag | Egmont Manga (2014) |
Seit dem 3. April 2014 im Handel erhältlich |
In anthologischen Geschichten erzählt Yuki Midorikawa in Pakt der Yokai: Natsume’s Book of Friends, wie Natsume auf die unterschiedlichsten Menschen, aber auch Wesen trifft. Dabei entwickelt er sich nach und nach weiter, denn gerade wegen seiner früheren Erlebnisse versteckt er seine Gabe und wahren Gefühle. Oft lächelt er, redet sich heraus oder sucht andere Möglichkeiten, bloß nicht negativ aufzufallen. Seinen neuen Zieheltern gegenüber ist er zum Beispiel sehr dankbar, möchte ihnen daher keine Umstände machen und verschweigt, welche Kraft er besitzt. Jedoch kann es so auf Dauer nicht weitergehen. Natsume selbst ist ein sympathischer Charakter, der wegen seiner schlimmen Vergangenheit sofort das Mitgefühl der Leser auf seiner Seite hat. Dabei trägt die Autorin nie zu dick auf oder übertreibt es. Viel eher geht sie mit Feingefühl an die Innenwelt ihres Protagonisten sowie der anderen auftauchenden Figuren.
In der Ruhe liegt die Kraft
Abwechslung ist hier groß geschrieben. Es wird zum Beispiel abenteuerlich, sogar Action wird durch böse Dämonen geboten, doch meistens sind es die ruhigen Töne, die hier Vorrang haben. Dabei scheut sich die Autorin nicht, auch ein trauriges Ende zu präsentieren. Um Pakt der Yokai: Natsume’s Book of Friends aber nicht zu sehr ins Negative abrutschen zu lassen, sorgen Nyanko-senseis verfressene Kapriolen für die nötigen lustigen Töne. Diese platziert Midorikawa immer in den rechten Momenten. Natsumes Entwicklung bildet dabei insgesamt einen roten Faden, genauso die Suche nach den Erinnerungen über Reiko. Da er jedes Mal, wenn er einen Namen zurückgibt, Erinnerungen einsehen kann, findet er so Hinweise auf seine mysteriöse Großmutter. Die eine oder andere Geschichte erzählt sich auch nicht sofort komplett bis zum Ende, wie etwa die Geschehnisse um den Exorzisten Natori, der unter einem Fluch steht. Wir können daher gespannt auf ein weiteres Wiedersehen sein.
Mit sanften Strichen und einer fetten Katze
Die Zeichnungen sind zu Beginn nicht unbedingt nach jedem Geschmack. Yuki Midorikawa erweckt mit einfachen Strichen ihre Figuren zum Leben, hin und wieder vielleicht zu schlicht. Gerade die eine oder andere Mimik brachte sie nicht zu 100 Prozent auf den Punkt. Ein gutes Gefühl für Seitenaufteilung und verschiedenen Blickwinkel, die für die nötige Abwechslung sorgt, besitzt sie hingegen von Anfang an. Im Laufe der Geschichten wird sie noch etwas sicherer im Umgang mit der Darstellung. Der pummelige Nyanko-sensei wird dadurch noch niedlicher, der Ausdruck von Natsume noch feiner und die Figuren lassen sich auch viel besser unterscheiden.
Fazit
Es war Liebe nach dem ersten Abenteuer von Natsume. Der ruhige Junge schlich sich sofort in mein Herz, dicht gefolgt von seinem neuen knuddeligen Bodyguard, der zwar gerne einmal einen auf böse macht, aber dem Jungen nie ein Haar krümmen würde. Die Geschichten sind herrlich abwechslungsreich, bringen mich sogar zum Weinen, aber auch zum Lachen. Es freut mich einfach, wenn Natsume neue Freunde findet. Vor allem diejenigen, denen er von seinem Geheimnis erzählt und die ihm dann zur Seite stehen. Schön ist dabei, dass es keinen Unterschied für ihn macht, ob seine neue Bekanntschaft ein Mensch oder ein Dämon ist. Er behandelt alle gleich und gerade das zeigt, wie groß sein Herz ist. Dass er sich durch die vielen Erlebnisse langsam verändert, macht Spaß zu beobachten und sorgt dafür, liebend gerne am Ball zu bleiben. Das Geheimnis um Reiko gibt zusätzlichen Ansporn, denn wie wurde aus dem Wirbelwind eine Frau mit Mann und Nachwuchs? Die Zeichnungen sind zu Beginn nicht ganz das, was ich als schön bezeichne, aber sie verändern sich in eine positive Richtung. Fans von ruhigen, nachdenklichen Mangas wie Mushishi werden sich gleich wie zu Hause fühlen.
© Egmont Manga
Pakt der Yokai ist eine wirklich sehr schöne Serie, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Yuki Midorikawa schafft es seit über 20 Bänden, dass die Serie nicht langweilig wird. Die einzelnen Geschichten sind sehr schön, manchmal lustig, aber auch manchmal traurig. Natsume und Nyanko-sensei sind einfach ein gutes Gespann und es macht Spaß, die Abenteuer der beiden zu verfolgen. Die Nebencharaktere schließt man auch ganz schnell ins Herz und Matoba (der in späteren Bänden auftaucht) ist ein unglaublich interessanter Charakter, der schwierig in eine Schublade zu stecken ist. Er ist manchmal eine Art von Gegenspieler von Natsume, aber dies nicht aus bösen Willen gegenüber dem Jungen. Sie haben einfach unterschiedliche Ansichten, was die Handhabung mit Yokai angeht.
Eine der Grunde für meinen Artikel: Werbung! Ich finde der Titel hat es verdient mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Ja so ein ruhiger Titel ist nicht so einfach zu vermarkten aber vielleicht habe ich ja einen Person dazubekommen, sich Natsumes Abenteuer mal näher anzuschauen.
Matoba ist wirklich so eine Sache. Es fällt mir auch oft schwer ihn einzuschätzen, weswegen es spannend bleibt, so bald er seine Finger im Spiel hat.
Allgemein mag ich so gut wie alle Figuren in dem Manga. Auch etwas, dass sehr selten vorkommt.