Solo Leveling
Seit Juli 2020 veröffentlicht altraverse den südkoreanischen Webtoon Solo Leveling von Chugong und Dubu (Redice Studio). Der deutsche Verlag ist von dem Erfolg des Titels regelrecht überrascht worden. Denn die erste Auflage von Band 1 war sehr schnell ausverkauft, die zweite folgte bereits Ende desselben Monats und die dritte wurde danach in Auftrag gegeben. Eine unglaubliche Leistung für einen vollfarbigen Manhwa. Das Setting entspricht zudem nicht einer traditionellen Isekai-Geschichte mit einem Game-Bezug, sondern die sogenannten Hunter leben in der normalen Welt, gehen aber durch Portale, um dort Monster zu besiegen.
Vor zehn Jahren sind plötzlich Gates aufgetaucht und einige Menschen haben besondere Fähigkeiten erhalten, die durch Klassen und Ränge bestimmt sind. Sie gehen auf Raids, um die Tore in die andere Dimension zu verschließen. Einer der Teilnehmer ist Jin-Woo Sung. Er gilt selbst als E-Rang-Hunter, die schon sowieso nicht stark sind, als unglaublich schwach. Dennoch begibt er sich immer wieder mit den Raids in Gefahr, denn er braucht dringend das Geld für die Krankenhauskosten seiner Mutter und er muss sich zudem um seine Schwester kümmern. Allerdings ist er so schwach, dass er ständig verletzt wird und oftmals nur knapp dem Tod entkommt. Die Heiler haben bei ihm immer sehr viel zutun. Zudem verspotten ihn die anderen Hunter, wenn er mal wieder verletzt aus einem mickrigen E-Rang-Raid geht. Doch Jin-Woo kümmert es wenig.
Der geheime Dungeon im Dungeon
Originaltitel | Solo Leveling |
Jahr | 2018 |
Band | 1 / ? |
Genre | Abenteuer, Action, Fantasy |
Autor | Chugong |
Mangaka | Dubu (Redice Studio) |
Verlag | altraverse |
Veröffentlichung: 10. Juli 2020 |
Eines Tages geht er zusammen mit einer Gruppe in ein D-Rang-Gate, doch dort warten Monster auf sie, die viel zu stark sind und einen Großteil der Menschen töten. Jin-Woo hilft zwar, dass ein Teil entkommen kann, muss aber dem Tod ins Auge blicken und eine weitreichende Entscheidung treffen. Jin-Woo wacht mal wieder im Krankenhaus auf, doch plötzlich sieht er Statuswerte, Nachrichten und Quests, die für andere unsichtbar sind. Ein Kommissar der Hunter-Vereinigung vermutet ein sehr seltenes zweites Erwachen, doch es hat sich nichts an den Werten von Jin-Woo geändert. Sie sind immer noch so erbärmlich wie zuvor. Doch Jin-Woo weiß es besser, denn nun bekommt er Tages-Quests, die er erfüllen muss, ansonsten landet er in der Strafzone. Er bekommt auch Items und kann seine Fähigkeiten ausbauen, alles, was normalerweise kein Hunter kann.
Ein Webtoon wird gedruckt
Der Ursprung von Solo Leveling als Webtoon ist dem Titel deutlich anzusehen. Die Panelaufteilung ist sehr großzügig angelegt und erinnert viel stärker an einen westlichen Comic als an einen traditionell publizierten Manhwa. Da die einzelnen Kapitel bei der ursprünglichen Veröffentlichung allerdings vertikal zu lesen waren, mussten sie für die gedruckte Version noch einmal neu bearbeitet werden, um so einen besseren Lesefluss zu erzielen. Weiterhin arbeitet Dubu (Redice Studio) viel mit schwarzen Seiten, um so eine düstere und bedrohliche Stimmung zu erzeugen. Dies zeigt sich besonders an der Stelle mit dem geheimen Dungeon. Für andere Szenen benutzt der Zeichner hingegen eher weiß und unterschiedliche Farbverläufe.
Erster Eindruck
Der erste Band ist ganz in Ordnung, allerdings erfindet Solo Leveling nicht das Rad neu und bietet aufgrund der viel zu großzügigen Panelaufteilung auch recht wenig Story für so einen dicken Band. Es wird einfach zu viel Platz verschwendet, was der ursprünglichen Veröffentlichung als Webtoon geschuldet ist. Persönlich kann ich den Hype um diesen Titel auch nicht wirklich nachvollziehen, denn er ist nichts Besonderes. Der Protagonist Jin-Woo ist zudem weder sehr sympathisch noch unsympathisch, sondern halt doch eher der typische Schwächling, der plötzlich durch ein schicksalhaftes Ereignis stärker wird. Die ganzen Nebenfiguren wie die Heilerin Ju-Hee bleiben zudem recht blass und unbedeutend, allerdings trifft es sie besser als das namenlose Kanonenfutter, das relativ schnell im geheimen Dungeon das Zeitliche segnen. Man sollte schon Fan von dieser Art von Geschichten sein, damit einem diese Manhwa-Serie gefallen wird.
© altraverse
Seit dem 10. Juli 2020 im Handel erhältlich:
Wenn ich das so lese, bin ich froh, mit den Band doch nicht spontan gekauft zu haben. Ich war selbst schon sehr skeptisch, ob das wirklich was für mich ist, da das anlesen im Laden mich absolut nicht begeistern konnte. Habe ich im Grund nur etwas durchgeblättert, aber so wenig Text wie da war und die großzügigen Bilder ließen schon gut erkennen, was für eine Geschichte es wird. Dabei sieht das Cover schon recht cool aus.
Mal sehen aber ob der Verkaufserfolg die Verlage dazu bringt, mehr Webtoons bei uns herauszubringen. Gerade The God of Highschool und Tower of God haben dank der Animes einen Bekanntheitbonus bekommen.
Der Titel ist an sich nicht schlecht, aber von einem ersten Band erwarte ich schon etwas mehr Substanz. Das ist auch das Problem mit derartigen Webtoons, wobei Ghost Reaper Girl zeigt, dass es besser geht, obwohl der Manga auch vertikal und zudem von links nach rechts gelesen wird.
Der Erfolg für altraverse freut mich. Aber mich spricht der Titel zu wenig an, als zu dem Preis zuzugreifen. Bei The God of High School wäre ich eher dabei.