The Case Study of Vanitas

Das neuste Werk von Jun Mochizuki trägt den Titel The Case Study of Vanitas (auch bekannt unter dem japanischen Titel Vanitas no Shuki). Carlsen Manga brachte im Juli 2017 den lang ersehnten ersten Band der Steampunk-Vampirgeschichte heraus. Die Erwartungen sind nach Pandora Hearts hoch. Wird Vanitas der nächste Hit oder wird es eher im Schatten des Vorgängers verbleiben?

   

Paris im späten 19. Jahrhundert, wo Vampire wieder ihr Unwesen treiben, obwohl es ihnen verboten ist, Menschen anzufallen.
Vanitas besitzt ein besonderes Buch, nämlich das ”Buch des Vanitas”, das ihm vererbt wurde. Er ist ein gewöhnlicher Mensch und arbeitet als Arzt der Vampire, indem er ”Fluchträger” mit dem Buch bändigt und heilt. Doch das Buch kann auch Unheil über die Vampire bringen, da erzählt wird, dass es ein verfluchtes Buch ist, das die Vampire des roten Vollmondes auslöschen soll.
Der Vampir Noé reist mit seinem Kater Murr nach Paris, um nach dem Buch des Vanitas zu suchen und der ganzen Sache auf den Grund zu gehen. Zufälligerweise trifft er dort tatsächlich auf Vanitas.

Unheilsbringer oder Retter?

Originaltitel Vanitas no Shuki
Jahr 2015
Bände 1 / ?
Autor Jun Mochizuki
Verlag (D) Carlsen Manga (2017)
Genre Fantasy, Historical, Abenteuer

Als Kind wurde Noé von seinem Lehrer Mon Chaton (frz. kleines Kätzchen) genannt und davor gewarnt, sich niemals seinen echten Namen stehlen zu lassen. Es soll sich dabei schließlich um die Formel handeln, aus der sich seine Existenz bildet. Er las ein Märchen über den Vampir des blauen Vollmondes, der von den Vampiren des roten Vollmondes aus dem Dorf verbannt wurde. Man sah ihn als ein schlechtes Omen.
Dieser soll nach seiner Verbannung Rache geschworen haben und dadurch entstand auch das Buch des Vanitas. Doch der Vanitas, den Noé in Paris trifft, scheint eher den Vampiren zu helfen. Er heilt Amelia, eine junge Frau, deren Name verzerrt wurde. Da Noé unbedingt wissen will, was es mit dem Buch auf sich hat, folgt er Vanitas, obwohl er ihn nicht sonderlich mag.
Letztendlich bleibt die Frage, ob das Buch wirklich hilft oder den Fluch noch weiter ausbreitet.

Interessanter Einstieg

Schon allein die Legende von Vanitas kommt einem merkwürdig vor und man ist gespannt, was es damit auf sich hat. In Band 1 kann man nicht vorhersehen, in welche Richtung sich der Manga entwickelt. Wie schon bei Pandora Hearts lockern öfters Comedyeinlagen die Stimmung auf.
Noé scheint recht kindlich zu sein, obwohl er etwas ernster wirkt, als Vanitas. Seine Begeisterung beim Reisen mit dem Luftschiff oder beim Besuch in der Stadt der Blumen ist wie die eines Kindes.
Die vielen französischen Begriffe fallen hier besonders auf, aber sehr passend, da es in Frankreich spielt. Nur das Wort ”Sensei” passt nicht ganz so in den Manga. Komplett auf japanisch konnte man wohl doch nicht verzichten oder es war tatsächlich damit ein Japaner gemeint.
Der Veröffentlichung von Carlsen Manga liegt Band 1 ein Lesezeichen bei, dass es nur in der ersten Auflage gibt. Auf der Vorderseite ist Noé mit seinen Kater zu sehen und auf der Rückseite Vanitas. Die Aufmachung kann sich auch sehen lassen, da Carlsen hier auf einen blauen Metallic Schriftzug setzte, der sowohl auf dem Cover, als auch auf dem Buchrücken drauf ist. Mit über 230 Seiten ist der Band etwas dicker als üblich und schlägt preislich daher etwas mehr zu Buche.

Mich hat der erste Band überzeugt. Noé gefällt mir vom Charakter her ganz gut und ich finde es cool, dass er als Vampir einen Kater hat (ich mag Katzen), auch wenn er ihn öfters irgendwo vergisst. Der Kater sieht grimmig aus, was ich ganz lustig finde. Durch seine zwei verschiedenen Augenfarben hebt er sich von anderen ab. Noés Aussehen finde ich auch ganz interessant, da seine Haut um einiges brauner dargestellt wird, als zum Beispiel die von Vanitas. Für jemanden wie ihn eher untypisch schließlich werden Vampire oft mit Porzellanhaut dargestellt. Vanitas kann ich noch nicht einschätzen. Es wird sich in den nächsten Bänden zeigen, ob ich ihn mag oder nicht. Schön finde ich seinen Sanduhr Ohrring, weil es mal was anderes ist. Ob das nur ein Accessoire ohne Bedeutung ist? Sonst scheint er mir etwas aufdringlich zu sein, dadurch das er unbedingt Noé als sein Schutzschild haben will. Letztendlich kann ich wieder die tollen Artworks von Jun Mochizuki loben, daher auch die Hoffnung auf ein Artbook zur Serie. Die Vorfreude auf die nächsten Bände ist riesig.

Zweiter Eindruck:

Der erste Band hat mir wirklich sehr gut gefallen, ich mag den Mix aus Ernst und Komik. Noé finde ich sehr sympathisch und musste schmunzeln als er Vanitas ins Gesicht sagt, dass er ihn schlichtweg nicht mag und deshalb nicht mit ihm zusammenarbeiten will. Das ist so gnadenlos ehrlich, dass es selbst dem dubiosen Vampirarzt die Sprache verschlagen hat. Vanitas selbst ist sehr interessant, er hat so einige witzige Seiten. Allerdings schwingt auch eine dunkle Seite bei ihm mit, die in schwarzen Sprechblasen dargestellt wird. Da stellt sich mir die Frage, ob das Buch des Vanitas diesen Einfluss auf ihn ausübt oder ob es einfach seine Natur ist. Von den umstehenden Personen wird auch immer wieder sein schlechter Charakter hervorgehoben, den er mehr als einmal auch bestätigt. Es ist auf jeden Fall klar, dass Noé ihn am Ende töten wird. Dies ist auch eine spannende Sache, da somit der Ausgang der Geschichte schon im ersten Kapitel gespoilert wird und jetzt zählt eigentlich nur der Weg dorthin. Die Zeichnungen von Jun Mochizuki finde ich wieder einmal grandios, diese haben mich schon bei Pandora Hearts begeistert. Daher teile ich Alva Sangais Hoffnung auf ein Artbook.

Alva Sangai

Alva Sangai beschäftigt sich in ihrer Freizeit gerne mit Medien verschiedenster Art. Egal, ob Serien, Filme, Anime oder Manga. Dabei spielt es keine Rolle aus welchem Land die Produktionen stammen, denn Alva ist da sehr weltoffen. Des Weiteren hört sie gerne Musik, schreibt Geschichten und zeichnet ab und zu. Ein Tee oder ein Cappuccino darf dabei natürlich nicht fehlen. Nebenbei beschäftigt sich Alva mit den vielen Funktionen von Clip Studio Paint EX, denn sie möchte sich in der Zukunft an einem Web-Comic versuchen. Der Name Alva Sangai setzt sich aus dem Vornamen der Protagonistin ihrer ersten längeren Geschichte, sowie ”Sangai”, Hirschen die nur in Manipur (Indien) zu finden sind, zusammen. Sangai spielt also auf ihre Bollywood-Artikel an.

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Aki
Aki
Redakteur
11. September 2017 14:31

Da mit Padora Hearts so gut gefallen hatte, habe ich ohne großes zögern zugegriffen. Der erste Band hat mir auch recht gut gefallen auch wenn ich noch nicht richtig warm geworden bin mit den Figuren. Vanitas ist interessant aber seine Art ist schon sehr eigen. Von der Handlung her bin ich aber sehr gespannt wie es weiter gehen wird.

Hero Kage
Redakteur
27. September 2017 19:41

Mittlerweile habe ich die Serie auch angefangen zu lesen und bin jetzt aktuell. Finde die Geschichte sehr interessant und bin gespannt wie sich alles entfalten wird.

Taria
Redakteur
24. Dezember 2017 17:40

Band 2 geht auch spannend weiter. Zudem bekommt man einen Einblick in Noés Kindheit, er hatte es wirklich nicht leicht im Leben. Gerade das mit Louis war schon heftig. Zudem trifft man auf die Scharlatane, die für die Fluchträger verantwortlich sind. Aber jetzt heißt es wieder auf Band 3 zu warten.