Yaiba

Der Manga-Schöpfer Gosho Aoyama ist hierzulande am besten für seine erfolgreiche Serie Detektiv Conan bekannt, die inzwischen die 100-Bände-Marke geknackt hat und die Leser seit den 90ern ununterbrochen mit neuen Krimigeschichten versorgt. In der Handlung rund um die kleine Spürnase Conan finden sich immer wieder Anspielungen auf eine Figur namens Yaiba und dies nicht ohne Grund, denn hierbei wird schlichtweg auf ein älteres Werk Aoyamas angespielt. So erblickte der Titel Yaiba im Jahr 1988 das Licht der Welt und endete 1993. Das Label Egmont Manga veröffentlicht den Klassiker seit April 2022 erstmalig in Deutschland und gewährt den Fans einen weiteren Einblick in das kreative Schaffen des Mangakas. Doch diesmal wartet das Werk nicht mit Krimigeschichten auf, sondern mit einer Menge Abenteuern, die von dem Protagonisten Yaiba Kurogane erlebt werden.

   

Der Junge Yaiba Kurogane lebt mit seinem Vater Kenjuro mitten im Dschungel und träumt davon eines Tages ein großer Samurai zu werden. Dabei schlägt er sich gerne mit Tieren ums Essen und lehrt diese das Fürchten. Doch als er von einer Horde Gorillas verfolgt wird, versteckt er sich zusammen mit seinem Vater und einem wilden Tiger in einer Bananenkiste. Ohne es zu ahnen, befindet sich das Trio plötzlich in Tokio. Für Yaiba stellt der Ortswechsel eine echte Umstellung dar. Zumal er den Umgang mit anderen Menschen nicht gewohnt ist und sein wildes Verhalten nicht gerade gut ankommt …

Lebhafter Junge sorgt für Ärger

Originaltitel Yaiba
Jahr 1988
Band 1 / 24
Genre Action, Abenteuer, Fantasy
Mangaka Gosho Aoyama
Verlag Egmont Manga (2022)
Veröffentlichung: 11. April 2022

Zunächst wird der Leserschaft der lebhafte Protagonist Yaiba vorgestellt, der fleißig trainiert, um ein starker Samurai zu werden. Dabei wächst er im Dschungel fernab der Gesellschaft auf, was dazu führt, dass er sich in Gegenwart von Mitmenschen unbeholfen oder gar wild verhält. Kaum ist Yaiba mit seinem Vater und dem wilden Tiger am Flughafen Narita gelandet, gehen die Probleme erst richtig los, denn sie werden vom Sicherheitspersonal verfolgt. Doch das Glück scheint auf ihrer Seite zu sein, denn sie treffen auf ihrer Flucht auf Raizo Mine und seine Tochter Sayaka. Raizo ist ein alter Schwertkampf-Rivale von Kenjuro und zudem erst kürzlich von einem Turnier zurückgekehrt. Allerdings fällt Raizo aus allen Wolken, als sich Kenjuro und Yaiba mitsamt Tiger bei ihm Zuhause einnisten. Für Yaiba beginnt ab diesem Zeitpunkt ein wahres Abenteuer, denn vieles stellt sich als Neuland für ihn heraus. Nicht nur sieht er mit Sayaka zum ersten Mal ein echtes Mädchen, sondern auch viele andere Dinge sind ihm fremd. Sayaka ist vom Verhalten des Jungen nicht immer angetan und muss ihn über so einiges aufklären, was er nicht versteht. Zumal er nach dem Gesetz des Dschungels lebt, ganz nach dem Motto: Die Schwachen werden von den Starken gefressen. Generell scheut Yaiba keine Kämpfe und legt sich immer wieder mit verschiedenen Personen an. In Sachen Schwertkampf hat der Junge durchaus was drauf und muss sich nicht hinter seinen Gegnern verstecken. Es dauert nicht lange, da findet er schon seinen ersten Rivalen, nämlich den Schüler Takeshi Onimaru aus der Kendo-AG, dem er so einige Streiche spielt.

Eine Menge Humor und Action

Yaiba schlägt augenscheinlich in eine deutlich andere Kerbe ein als der Nachfolger Detektiv Conan. Trotzdem lässt sich relativ schnell feststellen, dass dieser Titel nur von Manga-Meister Gosho Aoyama stammen kann. Denn da sind einfach sein unverwechselbarer Zeichenstil, der Humor und die niedlichen sympathischen Charaktere. Obwohl hierin keine Krimigeschichten vorzufinden sind, fühlt sich vieles trotzdem ganz vertraut an. Insgesamt betrachtet lässt es sich spürbar merken, dass es sich hierbei um einen Vertreter der Gattung Shonen handelt, denn actionreich ist der Manga zur Genüge. Aber generell scheint in dem Titel nichts unmöglich zu sein, denn immerhin finden sich ein Tiger und sogar ein Geier unter Yaibas Freunden, die mit ihm unter einem Dach leben. Dass da sicher noch andere Gestalten im Verlauf auftauchen werden, lässt sich schon erahnen. Doch generell sorgt Yaiba als Junge aus dem Dschungel für eine Menge witziger Momente. Der erste Band beinhaltet neun Kapitel, die alle gut zu unterhalten wissen und Lust auf mehr machen.

Erster Eindruck

Yaiba
 stellt einen durchaus typischen Shonen-Manga dar, da man hier genügend Action, Abenteuer und Humor vorfindet. Zudem arbeitet der Protagonist auf das Ziel hin, ein großer Samurai zu werden. Dabei sticht der Aspekt hervor, dass Yaiba aus der Wildnis kommt und noch einiges über den Umgang mit anderen Menschen lernen muss. Dabei folgt er dem Gesetz des Dschungels, was in der Stadt jedoch nicht funktioniert. Gerade dann nicht, wenn er einen Gegner essen will, weil die Schwachen von den Starken gefressen werden. Die Regel mit dem Fressen gilt zwar für Tiere im Dschungel, aber eben nicht für Menschen. Obwohl Sayaka sich öfter über Yaiba ärgert, lässt sich feststellen, dass sie nach und nach gefallen an ihm findet. Die Charaktere sind von Gosho Aoyama wirklich knuffig dargestellt und ich bin gespannt, wie es mit ihnen weitergeht. Der erste Band bietet einen unterhaltsamen Auftakt, wodurch kaum Langeweile aufkommt. Zudem deutet das Ende des neunten Kapitels auf eine interessante Entwicklung hin. Für Fans von Fighting Shonen-Werken ist der Titel definitiv einen Blick wert. Es ist großartig, dass Egmont Manga ein weiteres Werk von Aoyama der deutschen Leserschaft zur Verfügung stellt.

Zweite Meinung

Yaiba erinnert auf den ersten Blick auffällig an die ersten Bände des Klassikers Dragon Ball. Beide Werke starten mit einem weltfremden kleinen Jungen, der aber außergewöhnlich stark ist und zum ersten Mal auf ein Mädchen im Teenageralter trifft. Danach beginnen für sie allerhand Abenteuer. Vielleicht kommt diese Parallele dadurch zustande, dass beide Titel in den 1980er-Jahren starteten, in jedem Falle ist es bemerkenswert, was für einen ähnlichen Charme sie versprühen. Yaiba bietet einen tollen Mix aus Action und Humor, wobei vor allem Letzterer richtig gut sitzt. Der erste Band war dementsprechend schnell gelesen und ich konnte viel lachen, gleichzeitig machen die Charaktere schon jetzt Lust auf mehr. Yaiba ist ein sehr sympathischer kleiner Frechdachs und auch Sayaka und ihre Familie wissen schon zu punkten. Ich bin gespannt, was für Kämpfe noch auf Yaiba warten und in welche Richtung die Geschichte gehen wird. Die Manga-Reihe präsentiert sich somit bis dato als spaßiger Fighting-Shounen mit jeder Menge Humor und Charme.

© Egmont Manga


Veröffentlichung: 11. April 2022

Alva Sangai

Alva Sangai beschäftigt sich in ihrer Freizeit gerne mit Medien verschiedenster Art. Egal, ob Serien, Filme, Anime oder Manga. Dabei spielt es keine Rolle aus welchem Land die Produktionen stammen, denn Alva ist da sehr weltoffen. Des Weiteren hört sie gerne Musik, schreibt Geschichten und zeichnet ab und zu. Ein Tee oder ein Cappuccino darf dabei natürlich nicht fehlen. Nebenbei beschäftigt sich Alva mit den vielen Funktionen von Clip Studio Paint EX, denn sie möchte sich in der Zukunft an einem Web-Comic versuchen. Der Name Alva Sangai setzt sich aus dem Vornamen der Protagonistin ihrer ersten längeren Geschichte, sowie ”Sangai”, Hirschen die nur in Manipur (Indien) zu finden sind, zusammen. Sangai spielt also auf ihre Bollywood-Artikel an.

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