Yakuza Fiancé – Verliebt, verlobt, verpiss dich
Die Enkelin eines Yakuza-Bosses zu sein, ist schon schwer genug. Dann aber auch noch einen Kerl heiraten zu müssen, der ein waschechter Psychopath ist, ist dann doch ein ganz anderes Kaliber. Vor allem dann, wenn der Kerl einen schlicht nur verkaufen möchte! Welchem Plan die junge Protagonistin in Yakuza Fiancé – Verliebt, verlobt, verpiss dich nachgeht, um ihre Rache für diese Schmach zu bekommen, lässt sich seit dem 4. April 2024 dank Manga Cult erfahren. Seitdem ist der erste Band von Mangaka Asuka Konishis (Fluch des Frühlings) etwas anderer „Lovestory“ nämlich im Handel. Wir warnen nur vor: Diese Yakuzas sind keine netten Kerle! Folter, Entführungen und Organhandel stehen auf der Tagesordnung. Wer hier also einen Blick hineinwerfen sollte, verraten wir in unserem First Look.
Yoshino Somei ist eigentlich eine normale Highschool-Schülerin, wenn sie nicht die Enkelin des größten Mafia-Bosses in Osaka wäre. Eines Tages erklärt ihr genau dieser, dass er eine Verlobung für sie mit dem gleichaltrigen Kirishima Miyama arrangierte. Der gehört natürlich zu den Yakuza Tokios und mit der Hochzeit soll ein Bündnis zwischen den beiden Clans entstehen. Ein Jahr lang soll Yoshina in Tokio leben. Dort muss sie jedoch feststellen, dass der Gentleman Kirishima ihr nur etwas vorspielt. In Wirklichkeit ist er brutal, unberechenbar und hat null Interesse an der ordinären Yoshino. Doch anstatt nach Hause zu flüchten, plant die Yakuza-Tochter ihre Rache: Ihr Angedachter soll sich Hals über Kopf in sie verlieben, damit sie ihn nach einem Jahr knallhart abservieren kann, um mit erhobenem Haupt nach Hause zurückzukehren.
Mehr als nur ein hübsches Gesicht
Originaltitel | Raise wa Tanin ga Ii |
Jahr | 2017 |
Band | 1 / ? |
Genre | Drama, Romanze |
Mangaka | Asuka Konishi |
Verlag | Manga Cult (2024) |
Veröffentlichung: 4. April 2024 |
Zu Beginn erscheint Yakuza Fiancé – Verliebt, verlobt, verpiss dich wie eine typische Schulromanze. Schönes Mädchen trifft Gentleman an einer neuen Schule, wo es natürlich genug andere Damen gibt, die bereits ein Auge auf den hübschen Jungen geworfen haben. Doch ab Kapitel 2 offenbart sich die wahre Geschichte. Kirishimas ehrliche Offenbarung, was er von der netten Yoshino hält, ist wie ein Schlag ins Gesicht. Genau diesen Schock fühlt nicht nur die Protagonistin, sondern auch die Leserschaft. Dass unsere Heldin dann, angestachelt von ihrem coolen Opa, nicht einfach die Flinte ins Korn wirft, sondern Rache schwört, ist einfach nur klasse. Vor allem welchen schockierenden ersten Schritt sie unternimmt. Darin zeigt sich schon, dass Yoshino alles andere als ein zerbrechliches Ding ist. Im Gegenteil, sie zeigt einen starken Willen und geht auch einmal aufs Ganze, was sie unheimlich interessant macht.
Der Bad Boy
Undurchschaubar und faszinierend kommt hingegen ihr Gegenstück Kirishima daher. Er überrascht immer wieder mit ungewöhnlichen Aktionen, was natürlich die ganze Geschichte in unberechenbare Bahnen lenkt. Vor allem ist seinen Worten nicht immer zu glauben! Ob also Yoshino mit ihrem Plan erfolgreich sein wird, steht in den Sternen. Vor allem stellen sich viele packende Fragen: Wie wurde Kirishima so und kann Yoshino ihn vielleicht ändern? Dass er keine Lust auf ein langweiliges Leben hat, wird sehr schnell klar, daher baut sich gegen Ende des Bandes schon ein packender Arc um eine vermisste Person auf. Die Handlung rutscht von der Schulbank immer weiter in die Machenschaften der Unterweltganoven. Wer demnach eher eine leichte Lovestory mit viel rosarot sucht, ist hier komplett an der falschen Stelle, denn Yakuza Fiancé – Verliebt, verlobt, verpiss dich nutzt sein Gangster-Setting vollständig aus. Bei Unsicherheiten zwecks Kauf empfiehlt sich das Warten auf die angekündigte Anime-Umsetzung.
Raue Zeichnungen für eine düstere Geschichte
Der etwas kantigere Zeichenstil passt zur gerne mal düsteren Handlung, überrascht aber auch immer wieder mit sehr feinen Details wie den ausgefallenen Tattoos. Yoshinas Garderobe beschränkt sich zum Beispiel nicht nur auf ihre Schuluniform. Alleine im ersten Band trägt sie Alltagsklamotten oder verschiedene hübsche Kleider, die verschiedene Muster aufweisen. Allen voran ihre gefühlten 100 verschiedenen Gesichtszüge sorgen für genug Abwechslung, denn der Humor kommt auch nicht zu kurz. Schließlich hat es Yoshino nicht leicht mit den Männern in ihrem Leben. Noch sind die Figuren recht schlank, ein Blick auf die späteren Cover oder die beigelegte Postkarte verrät schon, dass sich im Bereich der Zeichnungen noch einiges tun wird.
Erster Eindruck
Abseits der typischen Liebesgeschichte präsentiert Yakuza Fiancé – Verliebt, verlobt, verpiss dich eine Story, die sich perfekt in das Mafia-Thema einbettet und dieses voll ausnutzt. Dadurch entsteht ein interessantes Setting, bei dem nicht klar ist, wie die Figuren immer reagieren werden. Allen voran die sympathische Yoshino. Die junge Dame überrascht mit einem starken Willen und einem Plan, der neugierig auf mehr macht. Eben weil ihr Gegenstück schwer einzuschätzen ist, bleibt es spannend, wer hier seinen Willen bekommt. Der begonnene Story-Abschnitt um eine vermisste Frau sorgt für einen guten Spannungsaufbau und lässt erahnen, dass sich nicht alles in diesem Manga nur um Yoshinos Plan dreht. Ein vielversprechendes Setting, zwei interessante Hauptfiguren und ein markanter Zeichenstil – alles hieran macht Lust auf mehr.
© Manga Cult