Razia Sultan – Die Herrscherin von Delhi
Die Geschichte Indiens bietet eine Menge Stoff für Historienserien, so entstand auch Razia Sultan – Die Herrscherin von Delhi. Die Serie beleuchtet das Leben einer starken und mutigen Frau, die zur ersten und letzten regierenden Frau der islamischen Geschichte zählt. Das Ganze wird mit einer Prise Fiktion erzählt, wie auch schon bei Jodha Akbar – Die Prinzessin und der Mogul. Im Mai 2018 startete der TV-Sender Zee.One einen Re-run der ersten Folgen und auch die DVD-Box mit den ersten 20 Folgen ist im gleichen Monat bei Rapid Eye Movies erschienen. Wir werfen einen Blick in die ersten 20 Folgen, in denen langsam die Weichen für ihren Aufstieg zur größten Herrscherin Delhis gestellt werden.
Razia ist die Tochter des Sultans Shams-ud-din Iltutmish, der im Sultanat Delhis regiert. Ihr Vater Iltutmish war mal ein türkischer Sklave, aber konnte mit der Zeit aufsteigen, indem er zum wichtigsten Berater des ehemaligen Sultans wurde und seine Tochter Begum Qutub ehelichte. Mit ihr hat er neben Razia noch zwei weitere Kinder, Shazia und Nasiruddin. Schon früh lernte Razia von ihrem Vater Strategie und Kampfgeist. Der Weg auf den Thron ist alles andere als leicht, denn Razia muss sich vielen Hindernissen stellen. Darunter auch ihrem rachsüchtigen Halbbruder Rukn-ud-din…
Prinzessin Razia bricht mit Traditionen
Originaltitel | Razia Sultan |
Jahr | 2015 |
Land | Indien |
Episoden | 20 / 170 |
Genre | Historie, Drama, Romanze |
Cast | Razia Sultan: Pankhuri Awasthy Shams-ud-din Iltutmish: Sooraj Thapar Ikhtiyar ud-din Malik Altunia: Rohit Purohit Shah Turkan: Sambhavna Seth Nasiruddin Mahmud: Mohit Abrol Rukn-ud-din Firuz: Ankit Arora |
Sehr früh lässt sich erkennen, dass Razia die Lieblingstochter von Iltutmish darstellt. Shazia ist nicht so klug und mutig, wie ihre Schwester und fristet eher ein Schattendasein. Das macht sie manchmal leicht eifersüchtig auf ihre Schwester. In einer Zeit, in der Frauen als minderwertig und fehlerhaft angesehen werden, hat Razia einen steinigen Weg vor sich. So sorgt sie öfters für Ärger, indem sie Traditionen bricht. Warum darf nur ein Mann bezeugen, dass er den Mond gesehen hat, aber eine Frau nicht? Es gibt viele Ungerechtigkeiten, die Razia verärgern. Doch ihr Vater denkt nicht daran, sie zu bestrafen und ändert sogar Gesetze. Razias Großmutter sind Veränderungen ein Dorn im Auge. Andauernd lässt sie kein gutes Haar an Razia aus und fordert, dass sie bestraft werden muss. Doch diese lässt sich nicht von ihrer Großmutter unterkriegen und setzt sich auch für Sklaven ein, denn für sie ist jedes Leben wertvoll. Anders ist da ihr Halbbruder Rukn-ud-din, der Sklaven und Bürger, wie Kakerlaken behandelt und sogar vor Kindern nicht Halt macht. So behauptet er sogar, dass seine Spucke wertvoller ist, als das Blut eines normalen Menschen. Seine Mutter, eine Kurtisane, möchte das ihr Sohn Herrscher wird. Doch die Rechnung hat sie ohne Razia gemacht, die ihr falsches Spiel durchschaut. Später steht das Amt des Stadthalters auf dem Spiel. Mit Malik Altunia tritt ein geheimnisvoller Mann ins Geschehen ein.
Ein langer Weg
In den ersten 20 Folgen bekommen die Zuschauer einen guten Einblick in Razias Familie. Da ist Qutub, die ihren Mann über alles liebt, die strenge Großmutter, Razia die kluge Tochter, Shazia die Unscheinbare, Nasiruddin der starke Bruder, Iltutmish der eine Kurtisane liebt und Rukn-ud-din der bösartige Halbbruder. Anders als ähnliche Vertreter wie Jodha Akbar bringt es Razia Sultan auf weniger Folgen, aber mit 170 Folgen hat die Serie immer noch eine beachtliche Anzahl. So wird man die Abenteuer der mutigen Herrscherin noch eine lange Zeit verfolgen können. Das Tempo ist bei dieser Serie etwas angenehmer, was wohl tatsächlich an der Folgenanzahl liegen dürfte. Die Folgen sind meist ca. 24 Minuten lang, aber je nach Inhalt können sie einem sehr kurz vorkommen. Der orientalische Soundtrack weiß auch zu gefallen und in manchen Folgen hört man sogar einen Teil des Main Themes von 7 Jahre in Tibet. Fans von Romantik müssen sich gedulden, denn es dauert eine Weile, bis Razia mit ihrer großen Liebe zusammenkommt. Rapid Eye Movies veröffentlicht im März 2019 die DVD-Boxen zwei und drei. Gewöhnungsbedürftig ist die Synchronisation von Razias Sprecherin Laura Sophie Helbig (A Night of Horror), die fehlbesetzt wirkt. Die Stimme klingt oft recht schrill und nicht wirklich passend für Razia. Da hat Zee.One in Der König und seine unsterbliche Liebe eine stimmigere Synchronisation der Hauptrollen abgeliefert.
Die erste Folge empfinde ich zum Teil als schwach, nämlich ab dem Zeitpunkt, als Razia für ihren Vater Tigerhaare und Blätter von einem Baum besorgt. Durch den Tiger und den übertrieben hohen Baum, büßt das Ganze an Glaubwürdigkeit ein. Hier hätte man die Stärke und den Mut von Razia anders darstellen können. Doch auch wenn mich die erste Folge noch nicht komplett überzeugt hat, wurde ich in den nächsten Folgen sehr zufrieden gestellt. Wieder habe ich eine mitreißende Serie mit einer starken Frauenfigur für mich entdeckt, die mit alten Traditionen bricht und sich nicht alles gefallen lässt und das alles in einer Zeit, in der Frauen als minderwertig angesehen werden. Ich kann immer wieder sagen, dass ich indische Historienserien und Filme liebe. Schon allein die Kulissen, Gewänder und der Schmuck sind eine Augenweide. Zwar haben Historienserien nicht so ein hohes Budget wie Filme, aber sie brauchen sich definitiv nicht hinter diesen zu verstecken. Nach den ersten 20 Folgen bin ich ganz begeistert von Razia Sultan. Die Serie hält, was sie verspricht, denn es geht spannend am Königshofe zu. Ankit Arora, der Rukn-ud-din Firuz spielt, empfinde ich als eine gute Wahl für den Bösewicht. Allein der Ausdruck in seinen Augen hat etwas von Wahnsinn. Zwar sind solche Serien nicht ganz darauf ausgelegt, historisch korrekt zu sein, aber meist ist das Wichtigste drin und man lernt auch einiges über die Zeit und das Sultanat von damals kennen. Razia ist auf jeden Fall eine interessante Herrscherin und daher ist es umso erfreulicher, dass Zee.One die Serie nach Deutschland holte. Wer ansonsten mit Bollywood-Filmen nicht viel anfangen kann, der sollte Razia Sultan eine Chance geben, denn Gesang und Tanz finden sich hier nur sehr selten.
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