Inu Yasha

Manche Geburtstage vergisst man einfach nie. Doch für die junge Kagome Higurashi gilt das bestimmt ganz besonders: Denn versehentlich in einen Brunnen gefallen, landet sie an ihrem 15. Geburtstag im Japan der Sengoku-Zeit! Dort trifft sie auf den Halbdämon Inuyasha und findet heraus, dass sie die Wiedergeburt einer Priesterin ist. Die auf dem gleichnamigen Manga basierende Animeserie Inu Yasha erzählt in 193 Episoden die Abenteuer von Inuyasha, Kagome und ihren Freunden.

  

Die Schülerin Kagome glaubt nicht an Geschichten aus alten Zeiten. Dies ändert sich, als sie an ihrem 15. Geburtstag von einem unheimlichen Wesen in einen Brunnen gezogen wird. Plötzlich landet sie im Japan der Sengoku-Zeit und trifft auf den aufbrausenden Halbdämon Inuyasha. Schnell stellt sich heraus, dass Kagome die Reinkarnation (Wiedergeburt) der Priesterin Kikyo ist und etwas namens „Juwel der vier Seelen“ in sich trägt. Inuyasha hätte dieses mächtige Juwel sehr gerne, doch durch einen Unfall wird dieses in tausende Splitter zerstört. Widerwillig begeben sich Inuyasha und Kagome auf die Suche nach den überall verstreuten Splittern, was den Beginn eines gefährlichen Abenteuers markiert…

Die düstere Welt der Dämonen …

Die Zeitebene des Animes wechselt zwischen dem modernen und mittelalterlichen Japan. Denn Kagome nutzt den Brunnen als Zeitportal. In den meisten Episoden erleben Kagome und Inuyasha jedoch Abenteuer im Mittelalter, etwa im 15. und 16. Jahrhundert angesiedelt (somit: Sengoku-Zeit). Dank der Existenz von Dämonen und anderen Wesen der japanischen Mythologie sowie weiteren fantasievollen Aspekten, handelt es sich aber um eine Mischung aus Fantasy und Historik. Der Anime ist oft auch mit viel Witz gespickt, was sich bereits am berühmten „Mach Platz!“ von Kagome zeigt. Denn dank einer verzauberten Kette, die Inuyasha nicht einfach abnehmen kann, muss der Halbdämon dem Befehl leisten. Dennoch ist die Grundstimmung eher düster gehalten, was sich auch an der stellenweise eher dunkel gehaltenen Farbenpracht des Animes erkennen lässt. Der Antagonist der Serie ist der rücksichtslose Halbdämon Naraku, welcher ebenfalls auf der Suche nach dem Juwel der vier Seelen ist, um so ein vollwertiger Dämon werden zu können. Er tötet ohne Mitleid und spinnt viele grausame Intrigen. Doch nur selten zeigt er sich tatsächlich, da er Abkömmlinge seiner selbst für sich kämpfen lässt. Doch diese hören nicht immer gerne auf ihn, was sich an seinem zweiten Abkömmling namens Kagura zeigt – sie hasst Naraku und hofft insgeheim, dass die Helden ihn schlagen können.

Ein ungleiches Team

Originaltitel Inu Yasha
Jahr 2000 – 2010
Episoden 193 (7 Staffeln)
Genre Abenteuer, Fantasy, Drama
Regisseur Masashi Ikeda (Folgen 1–44), Yasunao Aoki (Folgen 45–193)
Studio Sunrise

Inuyasha und Kagome zanken sich die meiste Zeit, doch es gilt das Prinzip: Was sich liebt, das neckt sich. Dieser Spruch trifft auf viele der angedeuteten Liebeleien zu. Natürlch reisen die beiden auch nicht lange alleine, sondern treffen schnell Begleiter: Der verspielte Fuchsdämon Shippo, die energetische Dämonenjägerin Sango mit ihrer Dämonenkatze Kirara und der frauenverrückte Priester Miroku gesellen sich zu ihnen. Im ersten Moment scheinen sie ein widersprüchliches Team abzugeben, doch sie sind eine sympathische Truppe. Miroku und Sango haben jeweils ihre eigene Motivation, um dem bösen Naraku an den Kragen zu wollen. Denn ersterer lebt mit einer Art Windloch in der rechten Hand, welches zwar als Waffe fungieren kann, ihn selbst jedoch eines Tages einsaugen wird. Dieses Windloch verdankt er einem Fluch von Naraku, welcher bereits am Tode seiner Vorfahren die Schuld trug. Sango ist hingegen mit ihrem jüngeren Bruder Kohaku die einzige Überlebende ihres von Naraku zerstörten Dorfes. Zu allem Überfluss steht Kohaku auch noch unter der Kontrolle des Bösewichtes, da dem Jungen ein Splitter des Juwels der vier Seelen eingesetzt wurde. In diesem Kontext zeigt sich schnell ein wahres Liebesdreieck. Denn die eigentlich verstorbene Kikyo wird wiederbelebt, was in Inuyasha alte Gefühle weckt, schließlich war sie einst seine Geliebte. Doch Kikyo besteht eigentlich nur noch aus Erde und Knochen und kann sich nur noch mit den Seelen Verstorbener am Leben halten. Für Kagome, welche die Reinkarnation der vor Jahren verstorbenen Priesterin darstellt, ist dies besonders schwierig. Dennoch stehen die Hauptgeschichte und die Action im Vordergrund. So haben alle Charaktere ihre eigenen Techniken, auch Kagome kann angreifen, da sie wie Kikyo eine starke Begabung im Bogenschießen aufweist.

Zwischen den Arten

Die Menschen und die Dämonen pflegen für gewöhnlich kein gutes Verhältnis zueinander, weshalb Inuyasha als Kind auch von beiden Seiten nicht akzeptiert wurde. Zusätzlich ist der mächtige Dämon Sesshomaru Inuyasha nicht gerade freundlich gesinnt. Denn die beiden sind Halbbrüder, haben also den selben Vater, jedoch verschiedene Mütter. Dementsprechend ist Sesshomaru auch ein vollwertiger Dämon, welcher die Menschen verachtet. Zudem ist er nicht glücklich darüber, dass sein Vater Inuyasha das Schwert Tessaiga vererbt hat, welches hundert Leben auf einmal auslöschen kann. Zwar ging auch er nicht leer aus und erhielt das Schwert Tenseiga, doch für ihn ist es nutzlos, da es nur hundert Leben auf einmal retten kann. Zunächst sehr gefühlskalt und grausam, macht Sesshomaru im Laufe der Serie eine Charakterentwicklung durch. So wächst ihm ein kleines Menschenmädchen ans Herz, das ihn ab einem gewissen Zeitpunkt begleitet. Da Protagonist ein Halbdämon ist, verwandelt er sich in Neumondnächten in einen normalen Menschen. In dieser Form verschwinden seine Hundeohren und sein Haar wird schwarz. Im Gegenzug kann es passieren, dass er sich in gefährlichen Kämpfen in einen unkontrollierbaren Dämon verwandelt, der Freunde und Feinde nicht mehr auseinanderhalten kann. Davor schützt ihn jedoch für gewöhnlich sein Schwert Tessaiga.

Nähe zum Original

Inu Yasha erzählt mit einigen passenden Füllepisoden die Geschichte des gleichnamigen Mangas. Weitestgehend wird die Vorlage originalgetreu adaptiert, doch es gibt natürlich auch Unterschiede, wie z.B. zusätzliche Charaktere. Im Prinzip ist die Umsetzung wünschenswert inszeniert worden, doch ein Problem zeigt sich insbesondere in der letzten Staffel, die den leicht veränderten Titel Inu Yasha: The Final Act trägt. Die Staffel umfasst nur 26 Folgen, adaptiert jedoch die letzten 21 Bände des Mangas. Dadurch wirken viele Ereignisse stark gehetzt, was der Erzählweise nicht gut bekommt. Der Soundtrack präsentiert sich als passend und unterstreicht die aktuelle Atmosphäre stets gut. Optisch sieht der Anime zunächst recht altmodisch aus, da die ersten 167 Episoden zwischen den Jahren 2000 und 2004 ausgestrahlt wurden. Ab der letzten Staffel, welche von 2009 bis 2010 in Japan ausgestrahlt wurde, wirken die Animationen flüssiger und die Optik moderner. Auch die Farben strahlen wesentlich kräftiger als zuvor. Von den so insgesamt 193 Episoden wurden in Deutschland bis ins Jahr 2017 nur 104 Folgen ausgestrahlt. Diese wurden auf unterschiedlichen Sendern in Wiederholung ausgestrahlt und konnten so stets neue Fans dazugewinnen.

Ich kam zum ersten Mal mit der Geschichte in Kontakt, weil ich den Anime auf VIVA sah. Vom ersten Moment an war ich begeistert von dem Konzept und insbesondere von den Charakteren. Inu Yasha ist einfach ein liebenswürdiger, starker Hauptcharakter, der mit seinen Hundeohren besonders hervorsticht. Kagome bringt mit dem Wechsel zwischen dem modernen Japan und der Sengoku-Zeit einen sehr interessanten wie auch einzigartigen Aspekt ein. Die humorvollen Folgen haben mich immer besonders zum Grinsen gebracht. Trotz des vorhandenen Humors wird aber auch die düstere Stimmung nie zerstört, was meiner Meinung nach oft recht schwierig ist, hier jedoch gelingt. Zusätzlich ist die kleine Dosis an romantischer Komödie sehr rund eingebaut und stört kein bisschen. Selbst diese Art von Dreiecksbeziehung, in der Inuyasha mit seinen jeweiligen Gefühlen zu Kikyo und Kagome zu kämpfen hat, wird meist nicht überstrapaziert. Nur an mancher Stelle wird dieses Hin und Her nervig, da der Fokus jedoch auf der Hauptgeschichte bleibt, passiert dies nur selten. Auch die Welt von Inu Yasha gefällt mir einfach sehr gut. Dämonen beziehungsweise japanische Yōkai haben mich schon immer fasziniert, so sind nicht alle Wesen dieser Art böse. Die Geschichte um Naraku und seine Abkömmlinge empfand ich auch als sehr interessant. Kanna ist wirklich niedlich und Kagura ist mir sehr symphathisch gewesen. Es war auch spannend, wie sie sich gegen Naraku zu wehren versuchte und Gefühle für Sesshomaru entwickelte. Sehr schade, dass sie sterben musste.  Der letzte Abschnitt der Serie ist leider extrem gehetzt, was nicht nur als Mangakenner negativ auffällt. Insgesamt macht der Anime aber vieles richtig und liefert eine tolle Geschichte aus Fantasy und Action, die jedoch auch eine Brise Romantik nicht vermissen lässt.

Zweite Meinung:

Ich kenne Inu Yasha schon seit meiner Grundschulzeit. Damals wurde auf dem Sender RTL II ein neuer Anime angekündigt, der vom kurzen Trailer sehr interessant aussah. Kaum hatte ich ihn angefangen, war ich von der ersten Folge an begeistert und verfolgte alle Folgen, die auf deutsch ausgestrahlt wurden. Der Anime unterscheidet sich im Vergleich zu den anderen Serien, die damals auf dem Sender liefen: Er hat diese unheimliche Atmosphäre, die mich gepackt hat, was zum größten Teil auch den gruseligen Dämonen, dem Soundtrack und mit Naraku einem der gefährlichsten Bösewichte, zu verdanken ist. Wenn ich einen Charakter als durch und durch böse beschreiben würde, dann wäre es Naraku. Trotzdem habe ich ihn nie gehasst, da er doch etwas Faszinierendes an sich hat. Vielleicht gerade, weil er einer der bösartigsten Charaktere ist, die ich kenne. Er macht sich selbst selten die Hände schmutzig und hetzt einfach seine Abkömmlinge oder seine Doppelgängerpuppen auf Inuyasha. Egal, wohin er kommt, sät er Hass und Zwietracht. Ein gutes Aussehen kann ihm nicht abgesprochen werden, welches er sich von Kagewaki Hitomi, dem Sohn eines Schlossherrn, aneignete. Hier hat er guten Geschmack bewiesen. Kikyo spielt in der Serie auch eine große Rolle und gehört zu meinen Favoriten. Im Vergleich zu Kagome fand ich sie schon immer interessanter, da sie eine solche Bürde als Priesterin tragen musste und dann noch so jung verstarb. Obwohl sie nach der Wiederbelebung noch Anfangs als eine verbitterte Frau voller Groll gegenüber Inuyasha auftritt, merkt man im Verlauf der ganzen Serie, was für ein großartiger Charakter sie ist. Ich mag auch die ganze Truppe von Inuyasha sehr gern. Sango hatte es auch nicht leicht und Miroku hat es besonders schlimm erwischt. Schade, dass einige Nebencharaktere verstarben, die ich mochte. Leider war die letzte Staffel von Inuyasha sehr gehetzt, wovon ich als Mangaleserin leider nicht so begeistert bin. Durch den Anime habe ich mir damals auch den Manga zugelegt. Die Serie ist etwas in die Länge gezogen, was mich keineswegs stört. Dafür mag ich sie einfach viel zu sehr. Hat auch einen sehr schönen und unheimlichen Soundtrack von Kaoru Wada (D.Gray-man). Da gefallen mir unter anderem die Tracks ”To the End of Feelings”, ”Naraku’s Theme” und ”Misfortunate Priestess, Kikyo” ziemlich gut. Inu Yasha ist und bleibt mein Alltime Favorite, auch wenn der Anime im Vergleich zum Manga etwas schlechter dasteht.

Dritte Meinung:

Da fühle ich mich schon recht alt, denn ich kenne Inu Yasha seit der deutschen Erstausstrahlung auf MTV2 POP. Damals hatte Inu Yasha ein vom Sender eigenes Opening verpasst bekommen. Dafür wurde das das Lied “Star” der Band Nova International verwendet. Es dauerte nicht lange, bis ich überzeugt von der Serie war. Der Anime bietet viele spannende Abenteuer, wie etwa die Geschichte von Sango und ihren Bruder Kohaku. Ich mag Kohaku, doch er muss mit Naraku gehen, da dieser ihn durch einen Splitter des Juwels am Leben erhält. Oder der Zwiespalt zwischen Inuyasha und seinen Bruder Sesshomaru, der seinen Bruder hasst, weil er ein Halbdämon ist. Hassen konnte ich aber Sesshomaru nie. Er ist der Charakter, den ich am liebsten vom Anime gewonnen habe. Mein Lieblingspaar sind Sesshomaru und Kikyo. Kikyo ist anfangs schon gewöhnungsbedürftig, doch mit der Zeit ändert sie sich und man beginnt sie zu verstehen. Wenn ich an einen der besten Wow-Effekte in der Animegeschichte denken muss, dann ist das der Moment, wenn Inuyasha sich in einen Menschen verwandelt. Seine schwarzen Haare, die er als Mensch bekommt, stellen einen Gegensatz zu seinen dämonischen Silberhaar dar. Inu Yasha ist einer der besten Anime-Klassiker. Die Serie zeigt viel über die japanische Geschichte und Kultur.

Ayla

Ayla ist Schülerin und beschäftigt sich hobbymäßig mit allen möglichen Medien, ohne dabei Beschränkungen zu kennen. Dennoch ist sie vor allem ein Serien- & Game-Junkie und liebt besonders actionreiche und dramatische Inhalte, wobei sie gleichzeitig für viele kindliche Themen zu haben ist, weshalb sie weiterhin großer Disney-Fan ist. Abseits ihrer Leidenschaft des Sammelns ihrer Lieblingsmedien schreibt Ayla gerne selbst Geschichten oder zeichnet Bilder, um sich so zu entspannen.

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Iruka
Iruka
26. Oktober 2017 21:06

Ich habe Inuyasha früher auch sehr gerne angeschaut. Als keine weiteren deutschsprachigen Folgen mehr kamen, habe ich recht schnell die Lust daran verloren. Erst vor knapp einem Jahr kam mir die Idee, die Serie wieder etwas zu verfolgen. Soll heißen, ich habe mir lediglich das Finale angeschaut. Das fand ich auch gut und das Ende war eine schöne, abgeschlossene Sache.