Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Movie: Mugen Train
Wenn es um den erfolgreichsten Kinofilm des Jahres 2020 in Japan geht, dann gibt es einen klaren Sieger, der alle anderen Filme mit Abstand hinter sich ließ. Die Rede ist natürlich von Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Movie: Mugen Train, der insgesamt betrachtet sogar mehr Geld in die Kassen spülte als Parasite oder Titanic. Die Begeisterung der Fans blieb also nach Staffel 1 weiterhin bestehen und so gelang Studio ufotable (Fate/Zero) mit dem Sequel-Film ein außergewöhnlicher Erfolg, denn nicht einmal die Corona-Pandemie konnte die Kinobesucher davon abhalten, ihre Helden auf der großen Leinwand zu sehen. Lange mussten sich die Fans in Deutschland gedulden, aber seit Dezember 2021 können die nächsten Abenteuer der Dämonenjäger auf den heimischen Bildschirmen bestaunt werden, denn der Publisher Peppermint Anime veröffentlichte das Sequel auf Blu-ray und DVD. Und nun können die Zuschauer in den Zug der Finsternis einsteigen.
Nachdem Tanjiro und seine Kameraden sich voll und ganz dem Rehabilitationstraining im Schmetterlingsanwesen gewidmet haben, steht schon die nächste Mission vor der Tür. Der Ort ihrer neuen Mission ist der “Mugen-Zug“, denn dort sind 40 Menschen spurlos verschwunden. Tanjiro schließt sich mit seinen Gefährten, dem Dämonenjäger Kyojuro Rengoku an, der als die “Säule der Flammen“ bekannt ist. Mit vereinten Kräften wollen sie sich dem Dämon stellen, der im Mugen-Zug sein Unwesen treibt. Damit begeben sie sich auf eine gefährliche Fahrt in die Dunkelheit des Bösen …
Wenn Träume zur Gefahr werden
Originaltitel | Gekijouban Kimetsu no Yaiba: Mugen Ressha-hen |
Jahr | 2020 |
Laufzeit | 117 Minuten |
Genre | Action, Drama, Fantasy |
Regie | Haruo Sotozaki |
Studio | ufotable |
Veröffentlichung: 16. Dezember 2021 |
Der Film startet mit einer Szene auf dem Friedhof, um noch einmal deutlich aufzuzeigen, wie viele Opfer der Kampf gegen die Dämonen schon gefordert hat. Danach wird der Schauplatz gewechselt und Tanjiros neue Mission im Mugen-Zug eingeläutet. Auf den üblichen Humor der Serie wird im Sequel-Film nicht verzichtet. Für die einen Fans sicher lustig und für die anderen, die es ernster mögen, wohl ein Störfaktor. Zu Beginn nutzt Tanjiro die Gelegenheit, sich mit dem Dämonenjäger Kyojuro Rengoku zu unterhalten. Allerdings wird nicht viel Zeit verschwendet, denn die Dämonen lassen sich schon relativ schnell blicken. Rengoku macht sich direkt an die Arbeit, aber genauer betrachtet sind die ersten Dämonen eher schwacher Natur und dienen zur Aufwärmung. Mehr Spannung bietet der Dämon Enmu, der als “Abnehmende Eins“ zu den stärkeren Gegnern gehört. Er nutzt den Schlaf von Tanjiro und seinen Gefährten aus, indem er ihnen schöne Träume einpflanzt. Dabei werden die Charaktere in einen Tiefschlaf versetzt und versinken daraufhin in ihrer Traumwelt. Sie geraten dabei in große Gefahr, denn es erweist sich als schwierig, aus den Träumen wieder herauszukommen. Enmu macht sich zudem ein paar Menschen zunutze, denn er befiehlt ihnen, dass sie bei den Dämonenjägern den “Kern der Seele“ zerstören sollen. Doch die Dämonenjäger lassen sich nicht so einfach töten und am Ende gilt es, alle 200 Fahrgäste zu retten. Enmu, der mit dem Zug verschmilzt, muss sich doch eingestehen, dass er versagt hat.
Fleisch, überall Fleisch
Die Idee mit den Träumen lässt sich nicht unbedingt als innovativ beschreiben, da schon ähnliches in anderen Anime-Serien zu sehen ist. Dennoch ein unterhaltsamer Abschnitt, der seine guten actionreichen Szenen besitzt. Zudem wird Tanjiros Schwester Nezuko etwas sinnvoller ins Geschehen eingebaut, denn sie hilft den Dämonenjägern, wo sie eben kann. Unter den Traumwelten sticht das Innenleben von Rengoku heraus, denn hier erfahren die Zuschauer etwas über seine familiären Verhältnisse oder besser gesagt seiner Vergangenheit. Der Traum von Tanjiro ist ebenfalls sehr von der Verwandtschaft geprägt, denn er kann darin seine toten Familienmitglieder wiedersehen. Während Zenitsu und Inosuke nicht von der Familie träumen, sondern viel mehr von lustigen Dingen. Der Gegner Enmu bleibt hingegen charakterlich etwas blass und darf den Mugen-Zug mit seinem Fleisch überziehen. Das gesamte Szenario wirkt etwas unästhetisch und bietet augenscheinlich nicht das beste Seherlebnis. Dies liegt jedoch nur an den abstoßenden beweglichen Fleischklumpen und nicht an den hervorragenden Animationen von Studio ufotable.
Die starken Menschen müssen die Schwachen beschützen
Nach Enmu betritt ein weiterer gefährlicher Gegner die Bühne, nämlich Akaza. Als die “Zunehmende Drei“ der zwölf Dämonenmonde, gilt er als besonders stark. Er spielt nochmal in einer ganz anderen Liga, was die Dämonenjäger sichtlich zu sehen und zu spüren bekommen. Rengoku als “Säule der Flammen“ muss hierbei besonders viel einstecken. Doch Rengoku hat sich vorgenommen, als starker Mensch die Schwachen zu beschützen und das macht er unerbittlich. Es ist der letzte Showdown, denn dann geht die filmische Umsetzung des Stoffes schon auf das Ende zu.
Wo Demon Slayer steht, da ist auch Demon Slayer drin
Bei dieser Adaption sitzt, wie schon bei der ersten Staffel, Haruo Sotozaki (Tales of Symphonia: Sylvarant Arc) auf dem Regiestuhl. Nicht überraschend ist, dass sich das Sequel ohne Probleme an die erste Staffel anbindet, denn alles fühlt sich wie gewohnt an. Im Drehbuch kommen alle wichtigen Figuren nach und nach zum Zug. Es wird auf eine gute Zusammenarbeit der Dämonenjäger hingearbeitet. Die Kämpfe sind oft dynamisch und überzeugen mit durchdachten Perspektiven, zudem werden sie mit Effekten angereichert und gerade die Flammen bei Kyojuro Rengoku sind besonders eindrucksvoll in Szene gesetzt. In dieser Fortsetzung wird der Schwerpunkt ganz klar auf Action gesetzt, wie es für ein Fighting Shonen-Werk so üblich ist. Trotzdem wird im direkten Vergleich die erste Hälfte mit Enmu den Kürzeren ziehen, denn die zweite Hälfte der Produktion stellt sich als deutlich besser heraus. Der Grund dafür liegt bei Rengoku, der hierbei stärker zeigen kann, was in ihm steckt. Zudem ist Akaza ein interessanterer Gegner, als der langweilig geratene Enmu. Wer jedoch hofft, dass Hauptantagonist Muzan Kibutsuji sich in diesem Handlungsabschnitt wieder blicken lässt, wird enttäuscht. Ansonsten stellt der „Mugen Train“-Arc den siebten Arc des Titels dar, der hierin in animierter Form wiedergegeben wird. Dabei setzt der Sequel-Film die Kapitel aus den Bänden sieben und acht der Manga-Vorlage um.
Fazit
Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba – The Movie: Mugen Train kommt mit einer wirklich tollen Idee daher, nämlich die Handlung auf einem Zug spielen zu lassen. Zwar bleibt man nicht bis zum Ende drin, aber immerhin findet der komplette Zug durch den Gegner Verwendung. Sonst präsentiert sich der Sequel-Film als gelungene Fortsetzung der Geschichte. Die Figuren können alle in ihren Szenen glänzen und Action gibt es zuhauf. Zwar fällt der Teil mit Enmu schwächer aus, aber dafür überzeugt der Part mit Akaza umso mehr. Der Hype um den Kinofilm mag zwar etwas übertrieben sein, aber ich sehe hierin die Stärke des beliebten Charakters Kyojuro Rengoku, der eindeutig der Star des Handlungsabschnitts ist. Zudem wird wieder stark auf die Tränendrüsen gedrückt, was die Zuschauer mit den Figuren mitfühlen lässt. Wer den Film noch nicht gesehen hat, kann sich diesen jedoch ruhigen Gewissens sparen, da der Mugen Train-Arc nochmal von Studio ufotable in der zweiten Staffel (in sieben Folgen) recycelt wird. Dies macht mittlerweile die filmische Fortsetzung leider überflüssig, da sie jetzt keinerlei Mehrwert bietet. Zudem hinterlässt die Produktion einen faden Beigeschmack, denn es bleibt der Gedanke, dass das Animationsstudio mit dem Arc doppelt absahnen wollte.
© peppermint Anime
Veröffentlichung: 16. Dezember 2021
Ich habe den Film nicht gesehen, aber die TV-Serien Version, die wohl sich sehr mit dem Film deckt, außer das die erste Folge Anime-Serien-only ist, weil man dort Rengoku noch weiter vorstellt. Einer der Gründe, warum der Film mich nicht mehr interessiert, denn die Folge fand ich toll, denn die Flammensäule ist einfach sympathisch.
Ansonsten gehöre ich zu denen, die den Humor zwar nicht als komplett schrecklich findet, es aber als schade ansieht, dass Zenitsu und Inosuke zu reinen Lachnummern verkommen. Sorry, aber die beiden leisten nicht viel und das hätte anders sein könen. Ihre Traumversionen finde ich vor allem furchtbar, denn gerade da hätte man ihre ernsten Seiten hervorstechen lassen können.
Akaza fine ich cool, da er ohne Waffe kämpft und ja, sein Kampf gegen Rengoku ist klasse. Ein echtes Feuerwerk der Animationskunst. Da spührt man regelrecht die Hitze XD Der Ausgang ist nicht so überraschend:
Mir haben die lustigen Träume von Zenitsu und Inosuke überhaupt nicht gefallen. Gerade bei Inosuke hat man das echt lächerlich dargestellt. Es kommt immer drauf an, wie der Humor reingepackt wird und an welcher Stelle. Aber hier konnte ich echt wenig damit anfangen.
Der Kampf zwischen Akaza und Rengoku ist richtig gut umgesetzt.