Full Metal Panic!
Bekanntlich sind aller guten Dinge drei. So nun bei Full Metal Panic!, dessen dritte Staffel Full Metal Panic! Invisible Victory im April 2018 startete. Diesmal produziert von Studio Xebec (Fafner in the Azure), welches damit in die Fußstapfen der Studios Gonzo (Staffel 1) und Kyoto Animation (Staffel 2) tritt. Fans mussten lange warten, denn die zweite Staffel Full Metal Panic! The Second Raid erschien bereits Jahr 2005. Doch bevor wir uns in neue Abenteuer stürzen, blicken wir noch einmal zurück, als der Söldner Sousuke Sagara seinen Auftrag bekommt, an einer japanischen Schule undercover das Mädchen Kaname Chidori zu beschützen.
Es gibt sogenannte „Whispered“— Menschen mit dem angeborenen Wissen über fortschrittliche Technologien, die sogenannte “Schwarze Technologie”. Dunkle Mächte jagen diese Menschen, um somit neue Waffen entwickeln zu können. Die geheime Militärorganisation Mithril kämpft gegen Terrorismus und hat es sich zum Ziel gesetzt, der Welt den Frieden zu bringen. Daher wird der 17-jährige Sergeant Sousuke Sagara nach Japan geschickt. Dort lebt das Mädchen Kaname Chidori, die eine dieser Whispered ist und damit zum Zielobjekt einiger dunkler Gruppierungen geworden ist. Sousukes Sagaras Aufgabe ist es, undercover das Mädchen zu beschützen. Doch das ist leichter gesagt als getan! Sagara, der sein Leben lang nichts anderes kennengelernt hat als Krieg, gerät in einem normalen Schulalltag in jedes noch so kleine Fettnäpfchen und handelt sich damit jede Menge Schläge und Tritte seines zu beschützenden Objekts ein.
Zwischen Schule und Krieg
Die Handlung der Geschichte springt immer wieder zwischen dem humorvollen Schulalltag der beiden Hauptfiguren und den dramatischen, blutigen Kämpfen von Mithril hin und her. Dass Sagara undercover unterwegs ist, fliegt recht schnell auf. Das liegt nicht nur daran, dass er Granaten und Schusswaffen mit zur Schule bringt. Beim Schulausflug wird schlicht das komplette Flugzeug entführt, um so an Kaname heranzukommen. Die Gefühle, die sich zwischen den beiden Protagonisten entwickelt haben, sorgen dafür, dass der junge Söldner sein Leben riskiert, um seinen Schützling zu retten. Dabei erfährt Kaname, dass sich ihr Leben in ständiger Gefahr befindet und warum Sousuke an ihre Schule gekommen ist. Trotzdem lässt sich das junge Mädchen sich nicht entmutigen. Im Gegenteil: Das Wissen, welches sie von Geburt an in sich trägt, hilft ihrem neuen Mitschüler Sousuke und Mithril. Der Bodyguard hat nämlich alle Hände voll damit zu tun, mit seinem neuen Kampfroboter — einem Arm Slaves mit Lambda Driver — klarzukommen. Die neue Technologie in dem Mecha erlaubt es ihm, seine Gefühle in Kraft umzuwandeln. Doch für jemanden, der sein Inneres verborgen hält, ist das nicht einfach.
Die Liebe liegt in der Luft
Originaltitel | Full Metal Panic! |
Jahr | 2002 |
Episoden | 24 (1 Staffel) |
Genre | Action, Comedy, Romanze |
Regisseur | Kouichi Chigira |
Studio | Gonzo |
Kaname ist selbstbewusst und hat ihr Leben fest im Griff. Doch ihr neuer Mitschüler stellt ihren Alltag gehörig auf den Kopf. Das nervt sie zwar extrem, aber sie merkt schnell, dass sie den Neuen auch in ihr Herz geschlossen hat. Ihre Gefühle an den Mann zu bringen ist hingegen sehr schwer. Das Gleiche gilt für Sousuke. Schon als Kind war er Soldat in Helmajistan (nachempfundenes Afghanistan) und lernte dort mit Waffen umzugehen. Seine besondere Begabung liegt im Steuern der Kampfroboter. Militärische Rangordnungen sind das Einzige, was er kennt, daher kommt er nicht wirklich mit seinen neuen Gefühlen klar. Eins merkt er jedoch schnell: Das blauhaarige Mädchen möchte er mit seinem Leben verteidigen. Daran hindern möchten ihn viele, doch am schlimmsten ist ein Mann namens Gauron. Dieser steuert ebenfalls einen Kampfroboter mit speziellen Vorrichtungen und stellt sich dabei oft besser an als unser Hauptcharakter. Im Laufe der Handlung kristallisiert sich dieser Mann als Hauptgegner heraus, der es immer wieder schafft, Gevatter Tod zu entkommen. Es bleibt daher spannend, ob und wie Sousuke Gauron besiegen wird.
Die Nebenfiguren
Sousuke ist nicht alleine nach Japan geschickt worden. Sergeant Major Melissa Mao führt die kleine Gruppe an und Schürzenjäger Sergeant Kurtz Weber komplementiert das Gespann. Während Sousuke sich an der Schule dem harten japanischen Alltag stellen muss, beobachten die beiden anderen die Lage aus der Ferne. Trotzdem kommt es zum Kontakt mit der Zielperson. Da Kaname erfährt, was sie ist, lernt sie auch andere Personen der Militärorganisation Mithril kennen. So auch die Kapitänin des U-Boot „Tuatha De Danann“ Teletha Testarossa, welche ebenfalls eine „Whispered“ ist und die Chefin ihres Bodyguards. Die weißhaarige junge Dame hegt ebenfalls Gefühle für Sousuke, was sie Kaname nicht verheimlicht. Das Liebesdreieck sorgt dafür, dass es im romantischen Bereich nicht langweilig wird. Von Kanames Klassenkameraden lernen wir ebenfalls ein paar näher kennen. Kyouko Tokiwa, Hobbyfotograf und beste Freundin von Kaname und Shinji Kazama, ein Waffennerd, der in Sousuke einen Bruder im Geiste gefunden hat. Die Mischung aus Zivil- und Militärpersonen ergibt eine vielseitige Charakterkonstellation, bei der man als Zuschauer auf jeden Fall jemanden findet, die man gerne hat.
Schlechter Start
Die Umsetzung der gleichnamigen Light Novel Full Metal Panic! stand zu Beginn unter einem schlechten Stern. Die sehr realistischen terroristischen Aktionen sorgten dafür, dass der Serienstart verschoben werden musste. Ursprünglich sollte der Anime kurz nach dem 11. September 2001 ausgestrahlt werden. Der Start wurde daraufhin in den Januar 2002 gelegt. Studio Gonzo lieferte zudem eine durchwachsene Produktion ab. Die Animationsqualität schwankt immer wieder, wobei man merkt, dass die Kämpfe gleichbleibend fließend animiert sind. Auf dem Regiestuhl nahm Kouichi Chigira Platz, der unter anderem den gleichen Posten bei Last Exile inne hat. Osamu Horiuchi (Ga-Rei: Zero) zeichnet sich zuständig für das Charakterdesign und Toshihiko Sahashi (Mobile Suit Gundam Seed) für die musikalische Untermalung. Das Opening (“Tomorrw”) und Ending (“Karenai Hana”) stammen beide von Mikuni Shimokawa.
Deutsche Veröffentlichungen
Universum Anime veröffentlichte die Staffel 2004 in sieben Einzelvolumes und 2007 spendierte man ihr eine Komplettausgabe. 2015 brachte Nippon Art die Serie erneut auf den heimischen Markt, diesmal in zwei Blu-ray Boxen. Die deutsche Synchronisation der alten Ausgabe ist auch hier vorhanden. Amazon Prime-Kunden können die erste Staffel mit deutscher Sprachfassung im Stream anschauen, welche gelungen ist. Sousuke Sagara wird von Marius Clarén gesprochen, welche die deutsche Stammstimme von Jake Gyllenhaal (Life) ist. Melanie Hinze spricht Kaname Chidori, welche als Cibo auch in BLAME! zu hören ist. Der mittlerweile verstorbene Bernd Schramm (Weiss in Constantine) lieh Garoun seine Stimme, Magdalena Turba (Faris in Alien: Covenant ) Teletha Testarossa und Julien Haggège spricht Kurz Weber, welcher die deutsche Stammstimme von Kaito im Detekiv Conan-Universum ist.
Die Mischung klingt echt extrem und im Grunde ist sie das auch. Zwischen Schulalltag und Kriegseinsätzen wechselt der Anime zwischen Dramatik und Comedy. Ich war anfangs auch skeptisch, ob das auf Dauer klappt, aber ich kann sagen: Das tut es und das sogar sehr unterhaltsam! Im Grunde liegt es daran, dass von Anfang an die Chemie zwischen Sousuke und Kaname funktioniert. Die beiden sind einfach herrlich zusammen und haben mich so oft zum Lachen gebracht. Ich bin selten ein Fan weiblicher Figuren, aber unsere taffe Lady hat es einfach drauf. Besonders gespannt war ich, wie die Beziehung der beiden sich entwickeln würde. Schön, dass gerade am Anfang schnell für beide klar wird, dass man den anderen mag. Was die Kämpfe angeht, so sind nicht alle nach meinem Geschmack und gerade Sousukes Auftrag in Helmajistan zog sich für mich. Dafür muss ich sagen, Gegenspieler Gauron hat etwas Interessantes an sich, dass es immer spannend ist, sobald er im Bild auftaucht.
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Als ich damals FMP! das erste Mal anschaute, fand ich die Serie so mittelmäßig bis gut. Heute habe ich sie eher als “meh” in Erinnerung, was dann nicht den Drang geweckt hat, noch mehr davon sehen zu wollen. Trotzdem gibt es das eine oder andere Highlight.
Chidori hat durch ihre Aufreger einen hohen Unterhaltungswert und wann immer sie die Zicke raushängen lässt, wird es lustig. Wirklich dreidimensional empfand ich sie während des Schauens allerdings nicht. Und Tessa… Dass alle vor ihr solch einen großen Respekt haben, ist schon seltsam, aber damit findet man sich schnell ab. Als Charakter ist sie angenehm, obwohl mir dieses Teenagerverhalten dann doch weniger zusagt. Insgesamt aber mein Lieblingscharakter aus FMP!, wenn man das so sagen kann. Melissa und Kurz erfüllen für mich ihren Zweck, sind cool und sympathisch dabei, ohne dass da mehr als nötig ist.
Zurück zur Handlung. Nach diesem Break kommen drei zusammenhängende Folgen, die ich furchtbar langweilig finde (Folge 15 – 17). Hier hätte ich damals gerne abgebrochen, aber ich war ja neugierig. Um das Finale lohnt es sich dann doch noch. Eines nervt mich in der Serie aber massiv: Es weden mehrmals Cliffhanger aufgebaut und dann hat man es sich leicht gemacht und das alles durch irgendwelche Erdstöße oder ähnlich doofe Zufälle aufgelöst. Mancher Charakter hätte schon fünfmal tot sein müssen…….
FMP! finde ich bis auf die Durststrecke in der Mitte unterhaltsam, so wirklich gepackt hat es mich allerdings nicht. Ja zu den Actionszenen und Slice of Life, nein zu den Mechas. Ich glaube sogar, dass die Serie vollkommen ohne ausgekommen wäre.