Haikyu!! (Staffel 2)

Wenn man ein Spiel verliert, gibt es nur einen Weg, weiterzumachen: Tränen wegwischen, trainieren gehen und dabei das nächste Ziel anpeilen. Genauso machen es die Krähen in Haikyu!! Staffel 2, welche den Mangastoff der Bände acht bis 17 erzählt. Die Umsetzung stammt weiterhin aus dem Hause Production I.G (B: The Beginning) und auch sonst hat sich personell nicht viel verändert. Seit dem 29. Juni 2018 veröffentlicht Peppermint Anime nur vier Monate nach dem Abschluss der ersten Staffel das erste Volume der zweiten Staffel. Ob der Zuschauer wieder sein Sofakissen bei den spannenden Spielen erdrosselt, klären wir hier. Zieht euer Trikot an, denn wir betreten erneut das Volleyballspielfeld.

    

Nach dem verlorenen Spiel gegen Aoba Jousai bleibt dem Karasuno Volleyballteam keine Zeit zum Trauern: Ihre Langzeitrivalen, das Team Nekoma aus Tokyo, lädt zu einem Trainingscamp ein. Neben ihren beiden Mannschaften werden auch andere namhafte Vertreter anwesend sein, sodass sogar Spieler auf Nationalniveau mitmischen werden. Das kommt gerade recht, denn alle Spieler müssen an sich arbeiten, um es im baldigen Herbstturnier an die Spitze zu schaffen. Für Team Karasuno gibt es bis zum Turnierstart einige Probleme aus dem Weg zu räumen. Für die Schüler im dritten Jahr rücken die großen Abschlussprüfungen näher, daher stellt sich die Frage, ob sie weiterhin Teil des Teams sein können. Im Hinblick auf den Abgang von der Highschool sucht Shimizu verzweifelt jemanden, der die Position der Managerin übernehmen könnte. Das ist so spät im Schuljahr keine einfache Aufgabe. Auch einige andere Spannungen im Team müssen beseitigt werden. Doch zu aller erst müssen alle ihre Prüfungen bestehen, um nicht zur Sommer-Nachhilfe verdonnert zu werden. Für Hinata, Kageyama, Noya und Tanaka beginnen harte Lernzeiten!

Probleme über Probleme

Verlieren ist immer wieder ein Thema in Sportserien. Zwar rafften sich die Figuren schon kurz nach ihrer Niederlage zusammen, aber es blieb offen, wie konkret sie weiter vorgehen werden. Für den Zuschauer bleibt es daher von Anfang an interessant, da eine ganze Palette an Problemen auf das Team zu kommen. Da passt es, dass erst Zeit abseits des Spielfeldes verbracht wird. Hier präsentiert Haikyu!! weiterhin eine gelungene Mischung aus ernsten Szenen und einer guten Portion Humor. Besonders amüsant sind die Szenen mit den vier schlechten Schülern, die wirklich alles daran setzen, Wissen in ihr Hirn zu pumpen. Verschnaufpausen gibt es dann, wenn es um die älteren Spieler geht. Zwar kann man sich denken, dass diese das Team nicht jetzt verlassen werden aber auf der anderen Seite geht es um deren Zukunft, für deren Gestaltungspläne Zeit genommen wird. Auch Shimizus Suche nach einer weiteren Managerin ist schnell von Erfolg gekrönt, doch hat die junge Hitoka Yachi einige Bedenken, sich dem Volleyballclub anzuschließen. Das blonde Mädchen ist ein wenig schüchtern und hat vor allem eine strenge Mutter zu Hause. Wie immer wird das Problem aber auf eine liebevolle Art gelöst. Yachi schleicht sich mit ihrer Art auch schnell ins Fanherz, wodurch das Team um eine weitere sympathische Figur erweitert wird. Etwas mehr weibliche Fürsorge kann hin und wieder auch nicht schaden, wenn es darum geht, Streithähne wie Kageyama und Hinata auseinanderzubringen.

Ohne Fleiß kein Preis!

Originaltitel Haikyuu!! Second Season
Jahr 2015
Episoden 25
Genre Sport, Comedy, Drama
Regisseur Susumu Mitsunaka
Studio Production I.G.

Die Probleme abseits des Spielfeldes sind jedoch nicht die einzigen: Eine Niederlage bedeutet, dass es Defizite gibt. Daher heißt es beim Trainingscamp, diese auszumerzen, was für alle Spieler gilt. Hier widmet sich die zweite Staffel den Figuren, die noch nicht zu sehr im Rampenlicht stehen konnten. Es geht zum Beispiel vermehrt um das Problem mit Yamaguchis Ängsten und auch Tsukkis passives Verhalten kommt zur Sprache. Da beim Trainingscamp bekannte wie neue Figuren mitmischen, erwarten einen spannenden Konstellationen, wer hier mit wem wie trainiert. Verschiedene Ansichten krachen aufeinander und es kochen hier und da auch Emotionen hoch. Tolle Charaktermomente werden erlebbar, die gerade inhaltlich wichtig, sind bevor es ins Turnierleben geht. Starten die wichtigen Spiele, sind noch nicht alle Probleme gelöst, weswegen es gleich doppelt so spannend weitergeht. Der Fokus wandert von den Krähen wieder zu den Gegnern. Diese haben ebenfalls Ziele und Wünsche, deshalb kann der Zuschauer schon einmal ins Wanken geraten, wer hier als Sieger vom Platz gehen soll. Für das große Finale der Staffel wartet ein bekannter Gegner mit neuen Tricks, wodurch sich die Karasunospieler ihrem Trauma stellen können. Sofakissen werden wieder sehr leiden, denn das letzte Spiel zieht sich über einige Folgen und fiese Cliffhanger erwarten einen.

Wer war denn hier am Werk?

Dass man sich ab der ersten Minute wieder heimisch fühlt, liegt daran, dass sich in Sachen Personal nicht viel geändert hat. Eine kleine Schippe höhere Animationsqualität hat Studio Production I.G. draufgelegt, was dazu führt, dass in den Spielzügen einiges geboten wird. Susumu Mitsunaka (Cuticle Detective Inaba) saß wieder auf dem Regiestuhl und auch der stimmige Soundtrack stammt erneut aus der Feder von Yuuki Hayashi, den Fans für seine Musik aus My Hero Academia kennen werden. Dass sich die neuen Figuren passend ins Bild einfügen, liegt daran, dass das Charakter-Design erneut von Takahiro Kishida (Welcome to the Ballroom) stammt. Bei den Openings und Endings wurden aktuelle, bekannte und beliebte Interpreten gewählt: “I’m A Believer“ von der Gruppe SPYAIR spielt sich schon nach wenigen Takten in die Fanherzen, doch wird es spielend von „FLY HIGH!!” der Gruppe BURNOUT SYNDROMES übertroffen. Jeder Zuhörer kann nicht anders als mitzusingen und abzurocken, denn der Song packt einen von den ersten Takten an. Nicht ganz so ohrwurmfördernd gestaltet sich das Ending der Band Galileo Galilei mit Namen „Climber“. Das zweite Ending ist bildtechnisch kreativ gestaltet, aber spaltet die Fangemeinde wegen des Songs „Hatsunetsu“ von tacica.

Neue Figuren — neue Sprecher

Wie schon bei der ersten Staffel ging der Auftrag für die deutsche Vertonung an Oxygen Sound Studios. Daher sind alle bekannten Sprecher auch wieder in ihren Rollen dabei, was Fans natürlich freuen darf. Nichts ist ärgerlicher, als wenn man sich plötzlich an einen neuen Sprecher gewöhnen muss. Da es in der zweiten Staffel eine Vielzahl neuer Charakter gibt, erweitert sich das Sprecherfeld. Unter anderem wird die schüchterne Yachi von Sarah Tkotsch (Milinda Brantini in Heavy Object) vertont. Die beiden neuen Spieler der Fukurodani Academy bekommen ebenfalls passende Stimmen ab: Koutarou Bokuto wird von Julius Jellinek (Peter Maximoff / Quicksilver in X-Men: Zukunft ist Vergangenheit) vertont und der ruhige Keiji Akaashi wird von Ozan Ünal gesprochen, den Fans als Killy in Blame! hören können. Gerrit Hamann (Sergeant Doyle in The Alienist: Die Einkreisung) leiht dem Starspieler Wakatoshi Ushijima seine Stimme.

Im Grunde lässt es sich nicht anders sagen, als dass die zweite Staffel genauso liebevoll ist wie die erste. Anstatt einfach nur eine Schippe drauf zu legen, geht es in dem gleichen Tempo angenehm weiter: Es wird Zeit genommen, Konflikte aufzubauen, diese zu vertiefen und auch zu lösen. Von den neuen Figuren habe ich einige schnell ins Herz geschlossen. Gerade Yachi ist einfach nur knuffig und ich freue mich, wie sie aktiv ihren Beitrag leistet. Mit Bokuto und Akaashi ist ein lustiges Gespann dazu gekommen, das hier leider nur im Trainingscamp mitmischen darf. Wakatosh kann hingegen gerne dem Bild länger fernbleiben, denn mit seiner Art komme ich nicht klar. Dafür lieber mehr Nekoma, denn die sind einfach ein klasse Team, weswegen es mich freut, dass sie am Anfang der Staffel häufig zu sehen sind. Ich liebe den Humor von Haikyu!!, der einen oft kalt erwischt, aber nie aufdringlich wirkt. Alleine wie Kageyama und Hinata nach Tokyo nachreisen müssen, ist schlicht zum Schieflachen. Begleitet wird die zweite Staffel auch wieder von nervenaufreibenden Spielen, die einen an den Bildschirm fesseln — ich gestehe, mein Sofakissen hat sehr gelitten! Alleine als Daichi zu Boden geht, setzte ein richtiger Schockmoment ein! Immerhin ist er der Captain und die Säule der Verteidigung. Da bricht schon Panik aus, weil man gar nicht weiß, wie es jetzt weitergehen soll. Doch wird alleine so eine Wendung dazu genutzt, eine eher unbekanntere Figur wie Ennoshita näher vorzustellen und ins Rampenlicht zu zerren. Das Finale gegen The Great King Oikawa und sein Team ist wirklich spannend und ich gestehe, dass ich beiden Teams den Sieg gegönnt habe.

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Aki

Aki verdient ihre Brötchen als Concierge in einem großen Wissenstempel. Nie verlässt sie das Haus ohne Mütze, Kamera oder Lesestoff. Bei ihren Streifzügen durch die komplette Medienlandschaft ziehen sie besonders historische Geschichten an. Den Titel Sherlock Holmes verdiente sie sich in ihrem Freundeskreis, da keine Storywendung vor ihr sicher ist. Dem Zyklus des Dunklen Turms ist sie verfallen. So sehr, dass sie nicht nur seit Jahren jeden winzig kleinen Fetzen zusammensammelt. Nein, sie hat auch das Ziel, alles von Stephen King zu lesen.

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