Thor (2014)

Die Ankündigung auf der San Diego Comic-Con 2019, dass Natalie Portmans Charakter Jane Foster im Film Thor: Love and Thunder Thor werden soll, weckt gemischte Gefühle bei den Fans des Donnergottes. Dabei ist die Idee nicht einmal neu, sondern erblickte bereits 1977 in Ausgabe 10 von What if? das Licht der Welt. 2014 wurde diese Idee erneut in Thor (Vol. 4) aufgegriffen und Jason Aaron erzählte die Geschichte der weiblichen Thor in acht Ausgaben. Diese erschienen 2015 in Kombination mit Iron Man auch bei Panini Comics, wurde allerdings nie hierzulande komplett in Sammelbänden veröffentlicht.

 

Thor sitzt frustriert auf den Mond vor Mjolnir, denn er ist unwürdig geworden und kann somit seinem Hammer nicht mehr heben. Odin ist darüber gar nicht erfreut und vermutet einen Zauber, der auf seinen Sohn lastet. Doch die Allmutter Freyja verneint dies und die Wahrheit ist, Nick Fury hat etwas in Thors Ohr geflüstert. Diese Worte sind scheinbar der Grund für die Unwürdigkeit des Odinson. Allerdings kann nicht einmal Odin persönlich den Hammer aufheben, obwohl er derjenige war, der ihn mit diesem Zauber überhaupt belegt hat. So verharrt der Hammer weiterhin auf den Mond. Währenddessen wird die Erde von Eisriesen angegriffen, was den Allvater wenig interessiert, doch seine Frau Freyja will helfen. Diese wird nur eine der vielen Unstimmigkeiten der beiden sein.

Angriff auf Midgard

Originaltitel Thor Vol. 4
Jahr 2014
Land USA
Genre Action
Autor Jason Aaron
Zeichner Russell Dauterman
Verlag Panini Comics (D)

Die Erde wird angegriffen und es steckt der Dunkelelf Malekith dahinter, der zusammen mit den Eisriesen etwas sucht, was Roxxon-Vorstandsboss Dario Agger in seinem Besitz hat. Obwohl Thor angeschlagen ist, macht er sich sofort auf den Weg, doch er verliert und obendrein hat er einen Arm weniger, den Malekith als Souvenir an sich nimmt. Währenddessen hat Mjolnir eine neue Trägerin für würdig befunden, die sich nun gegen den fiesen Dunkelelf und seiner Armee stellt. Malekith sucht den Schädel von Laufey, den Dario Agger gefunden hat und nun versteckt. Doch die neue Thor kann verhindern, dass Malekith erfolgreich ist, zumindest für kurze Zeit. Zudem muss Thor anerkennen, dass Mjolnir sie auserwählt hat. Er legt seinen Namen ab und will nur noch Odinson genannt werden.

Wer hat den Hammer?

Die Frage nach der neuen Trägerin von Mjolnir stellt sich über den gesamten Comic, denn niemand kennt diese mysteriöse Frau, deren Identität erst am Ende gelüftet wird, allerdings nur für den Leser. Odinson fertigt sogar eine Liste an, auf der sich so einige Namen von Frauen befinden, aber auch Loki schließt er nicht aus. Aber er streicht nach dem Zusammenbruch von Jane Foster ihren Namen durch, sie kämpft gegen den Brustkrebs und lehnt alles Magische ab. Sie kann kaum laufen, geschweige denn kämpfen. Er vermutet hinter der neuen Thor die S.H.I.E.L.D.-Agentin Roz Solomon, nur um dann festzustellen, dass sie es gar nicht, weil sich die beiden Frauen später gegenüberstehen. Allerdings will auch Odin herausfinden, wer die Diebin von Mjolnir ist. Aber er hat nichts Gutes im Sinn und schickt den Zerstörer los, der von Cul Borson gelenkt wird, Odins Bruder.

Wenn es in der Ehe kriselt, sind andere die Leidtragenden

Der Konflikt zwischen Odin und Freyja ist mitunter ein zentraler Punkt in Thor (2014), dies zeigt sich schon alleine bei den Auseinandersetzungen ganz am Anfang. Freyja hat in Odins Abwesenheit die Rolle als Herrscherin über Asgard übernommen, doch mit seiner Rückkehr will er wieder der Allvater sein und seine Gattin dementsprechend ablösen. Allerdings hat sie hier auch noch ein Wörtchen mitzureden und sie stellt sich mehr als einmal gegen ihren Ehemann, dessen unbesonnenes Verhalten der Bevölkerungen aller Welten schaden kann. Dafür nimmt Freyja sogar Verrat in Kauf als sie zusammen mit Odinson verschiedene Superheldinnen zu Thors Unterstützung gegen den Zerstörer anführt. So zwingt sie ihren Gatten und dessen Bruder vorläufig zwar zum Rückzug, aber ihr eigenes Schicksal und der anderen asgardischen Unterstützung ist ungewiss. Bei Odins Charakter ist es auch kein Wunder, dass Odinson keine so gute Beziehung zu seinem Vater hat, der hier als recht typischer Patriarch dargestellt ist.

Fazit

Thor (2014) gefällt mir ganz gut, auch wenn mir einiges an Informationen noch fehlt. Kann ich ja zum Glück nachholen, auch wenn das wie so oft ein teurer Spaß wird. Mir gefällt Jane Foster hier schon einmal deutlich besser als im MCU, da sie im Comic eine unglaubliche Stärke beweist, sowohl im Kampf gegen ihre Gegner als auch den Krebs, der sie aufzufressen droht. Zudem finde ich den Konflikt von Odinson wegen seiner Unwürdigkeit auch sehr glaubhaft dargestellt, allerdings sucht er sich einen etwas merkwürdigen Zeitpunkt die sogenannte Diebin zu stellen. Malekith meint sogar, dass er und Dario da lieber draußen warten sollten, weil es ja nur die Donnerleute betrifft. Generell gefällt mir Malekith vom Charakter, er hat seinen ganz eigenen Sinn für Humor und ist eine interessante Figur. Odin hingegen ist derart unsympathisch dargestellt, dass man hier als Leser triumphiert, als er sich zurückziehen musste. Alles in einem ist Thor (2014) sehr unterhaltsam und ich werde definitiv die Fortsetzung lesen.

© Marvel

Taria

Taria arbeitet seit einigen Jahren für einen großen Automobilzulieferer in der Produktion. Abseits von der Arbeit beschäftigt sie sich in ihrer Freizeit vor allem mit Manga, Animes und Videospielen, in diesen Bereichen hat sie genretechnisch einen sehr breiten Geschmack bewiesen. Weiterhin sammelt sie gerne Figuren und anderes Merchandise von den Serien Gintama und JoJo's Bizarre Adventures.

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