12 Feet Deep – Gefangen im Wasser
Wie spannend Filme sein können, die auf engstem Raum spielen, wurde bereits mit Filmen wie Frozen – Eiskalter Abgrund oder Buried – Lebend begraben bewiesen. 12 Feet Deep – Gefangen im Wasser teilt sich mit diesen beiden Filmen nicht nur den deutschen Erklärbär-Zusatztitel, sondern auch die Kompaktheit, die der Schauplatz mit sich bringt: Das Becken eines Schwimmbads. So wenig originell das klingen mag, verleitet die Prämisse vielleicht eher als jene der anderen beiden Filme dazu, sich noch am ehesten in die Lage der beiden Protagonistinnen zu versetzen. Mit einem ausgefallenen Plot, einem Sack voll Emotionen und Tobin Bell (Das Gesicht der SAW-Reihe) im Gepäck sollte eigentlich nichts schief gehen. Das möchte man zumindest meinen, doch Regisseur Matt Eskandari (The Gauntlet) hat sich mit seinem dritten Spielfilm dann doch verhoben…
Feierabend! Bademeister McGradey (Tobin Bell) ist dabei, das Schwimmbad zu schließen, und wirft die letzten Badegäste raus. Ein langes Wochenende steht an und die Schwimmzeiten enden früher als sonst. Eigentlich wollen auch die beiden Schwestern Bree (Nora-Jane Noone, The Descent – Abgrund des Grauens und Jonna (Alexandra Park, The Royals) aufbrechen, doch eine der beiden Frauen verliert ihren Ring im Schwimmbecken. Während beide nach dem Ring tauchen, betätigt der Bademeister den Automatismus zur Schließung der Fiberglas-Abdeckung und verlässt seinen Arbeitsort im Glauben, dass alle Gäste bereits weg seien. Die beiden Schwestern stellen rasch fest, dass ihre Situation ausweglos ist. Auch die plötzlich auftauchende Putzfrau Clara (Diane Farr, Roswell) ist keine große Hilfe. Im Gegenteil, sie empfindet ein Machtgefühl gegenüber den beiden Poolnixen wider Willen…
Der Pool ist gefüllt, die Sendezeit noch nicht
Originaltitel | 12 Feet Deep |
Jahr | 2017 |
Land | USA |
Genre | Thriller |
Regisseur | Matt Eskandari |
Cast | Bree: Nora-Jane Noone Jonna: Alexandra Park Clara: Diane Farr McGradey: Tobin Bell |
Laufzeit | 85 Minuten |
FSK |
Wie füllt man die Sendezeit von 80 Minuten, die sich nur in einem Pool abspielen? Eine kurze Überlegung bringt genau zwei Ideen zu Tage: Entweder man denkt sich einen zwischenmenschlichen Konflikt aus, bei dem kleine und große Lügen enthüllt werden, oder man findet einen Widersacher, der die Situation unnötig verkompliziert. 12 Feet Deep greift gleich beide Optionen ab. Während die Konflikte zwischen den beiden Schwestern noch irgendwie funktionieren, ist besonders der Part des externen Faktors missglückt. Der Regisseur macht es sich furchtbar leicht, indem er
Klaustrophobie ohne Konsequenz
Wenn 12 Feet Deep eine Sache beherrscht, dann die klaustrophobische Stimmung. So wirkliche Todesgefahr entsteht zunächst nicht, da noch immer genug Platz zum Atmen ist.
Fazit
12 Feet Deep – Gefangen im Wasser schlägt sich halbwegs passabel, wenn es darum geht, aus den begrenzten Möglichkeiten des Schauplatzes möglichst viel herauszuholen. Als Zuschauer benötigt man allerdings schon ein kleines Faible für Zwischenmenschliches, andernfalls wird einen die Leidensgeschichte der beiden Schwestern kalt lassen. Nicht zu entschuldigen ist jedoch der künstliche Umgang mit der Figur Clara, bei der das Drehbuch jeden Einwand einfach weglächelt und ihr den Psychopathenstempel aufdrückt. Der reduzierte Score, die kräftigen Blaufilter und das unverbrauchte Szenario machen den Film sehenswert, größere Überraschungen bleiben jedoch völlig aus.