Breaking In – Rache ist ein Mutterinstinkt
Home Invasion – das bedeutet in der Regel, dass Eindringlinge versuchen, das Haus des oder der Protagonisten zu stürmen. Das trifft zwar auch annähernd auf James McTeigues Breaking In zu, doch dreht er den Spieß nach Einführung der Hauptpersonen gehörig um: Hier ist es eine Mutter, die aus dem Haus ausgesperrt wurde, nachdem ein Ganovenquartett ihre beiden Kinder als Geiseln genommen hat und sich im Inneren verschanzt. Blöderweise ist das Anwesen auch noch mit der allerneusten Technik ausgestattet, die es alles andere als vereinfacht, sich einen Zugang zu verschaffen. Doch man sollte nie eine Löwin unterschätzen, der man das Junge nimmt…
Shaun Russell (Gabrielle Union, Being Mary Jane) hat ihren Vater durch ein Gewaltverbrechen verloren. Gemeinsam mit ihren Kindern Jasmine (Ajiona Alexus, Tote Mädchen lügen nicht) und Glover (Seth Carr, Black Panther) fährt sie zu der Villa ihres Vaters. Das noble Haus soll für einen Verkauf vorbereitet werden. Davon haben auch Ganoven Wind bekommen, die in dem Haus einen Safe vermuten, in dem Unmengen an Bargeld gehortet sein soll. Sie überraschen die Familie und können die beiden Kinder in ihre Gewalt bringen. Vor Shauns Augen schließt sich die Türe des Hauses wieder – und sie ist ausgeschlossen. Ihr technikvernarrter Vater hat das Haus obendrein mit einem Hochsicherheitssystem ausgestattet, welches mit überall installierten Kameras verbunden ist und jede Bewegung meldet. Doch in Shaun ist das Feuer entbrannt…
Die Frau mit dem Löwenherz
Eine Frau gegen vier gewalttätige Kriminelle, kann das gut gehen? James McTeigue (V wie Vendetta) stattet seine Hauptfigur nicht nur mit einem Löwenherz aus, sondern auch einer Menge Grips. Shaun ist mächtig auf Zack und ein regelrechtes Improvisationstalent. Die fürsorgliche Mutter nimmt man ihr ohne Frage ab, doch woher ihre Fähigkeiten kommen, das bleibt lange Zeit unbeantwortet.
Die Hoffnung auf einen Twist
Originaltitel | Breaking In |
Jahr | 2018 |
Land | USA |
Genre | Thriller, Krimi |
Regisseur | James McTeigue |
Cast | Shaun Russell: Gabrielle Union Jasmine Russell: Ajiona Alexus Glover Russell: Seth Carr Eddie: Billy Burke Duncan: Richard Cabral Peter: Mark Furze Sam: Levi Meaden |
Laufzeit | 88 Minuten |
FSK |
Auf der gegnerischen Seite sieht es ziemlich mau aus: Die vier Männer entpuppen sich als nur allzu stereotypes Ensemble. Da gibt es den genialen Safeknacker, den überforderten Jüngling, den wahnsinnigen (und wahnsinnig brutalen) Psychopathen und den gerissenen Anführer. So kommt es dann auch, dass die vier genau das tun, was man von ihrer Rolle auch jeweils erwartet. Überraschungen gibt es keine und wo zumindest Wetten auf einen völlig ausbrechenden Charaktermoment laufen könnten, zeigt sich Breaking In erstaunlich flach.
Viel Lärm um nichts
Spannungstechnisch verschenkt Breaking In nicht wenige Momente. Das fängt bereits in den ersten Minuten an, wenn sich das Unheil bereits musikalisch ankündigt und man als Zuschauer auf unerwünschte Besucher eingestellt ist. Die verräterische Kamerafahrt ist weit entfernt von Subtilität und als Zuschauer lässt man sich viel zu früh auf das, was passieren wird, ein. Mit der Folge, dass sich ein Mitfiebern gar nicht erst einstellen will. Zwar sind die Russells eine sympathische Familie, der man nichts Böses wünscht, aber der Film hangelt sich linear an bekannten Formeln entlang, dass man als Zuschauer nichts zum Festklammern suchen muss. Die einzige noch Unbekannte stellt der unberechenbare Duncan (Richard Cabral, End of Watch) dar.
Breaking In macht durchaus Spaß und lässt keine Langeweile aufkommen, doch das letzte Drittel fällt so lustlos aus, dass der Film es noch nicht einmal nötig hat, eine anständige Exposition einzubinden.
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