Cube
Als Vincenzo Natalis Cube 2000 erschien, malte sich wohl niemand der Beteiligten aus, dass dem einer der größten Beiträge des Horror-Genres der 90er entspringen würde. Neben Splice – Das Genexperiment und Cypher sollte dies der erfolgreichste Titel des Regisseurs werden. So simpel das Prinzip hinter dem Film auch ist, so gering war auch das Budget. Cube erreichte damit nicht nur einen ansehnlichen kommerziellen Erfolg, sondern auch einen Kultstatus innerhalb seiner Nische. Kein Wunder, dass weitere Ableger folgten, die aus dem Hype eine Trilogie formten.
Sechs Menschen, die einander noch nie gesehen haben, erwachen in einem Raum, der sich bald als Teil eines großen Würfelkomplexes herausstellt. Sie wissen nicht, wie sie dorthin gekommen sind und lernen, dass sie umgeben von tödlichen Fallen sind. Um hinauszukommen, müssen sie zusammenarbeiten, geraten aber aufgrund der Ausnahmesituation, in der sie sich befinden, bald in zwischenmenschliche Konflikte.
Angst, Paranoia, Misstrauen, Verzweifeln
Originaltitel | The Cube |
Jahr | 2000 |
Land | Kanada |
Genre | Science-Fiction, Horror |
Regisseur | Vincenzo Natali |
Cast | Quentin: Maurice Dean Wint Joan Leaven: Nicole de Boer Helen Holloway: Nicky Guadagni David Worth: David Hewlett Kazan: Andrew Miller Rennes: Wayne Robson Alderson: Julian Richings |
Laufzeit | 87 Minuten |
FSK |
Die Sammlung der Substantive auf dem Cover des Films fasst die Gefühle der Festsitzenden gut zusammen. Die klaustrophobische Zwangserfahrung ist in der Tat ein Ereignis, das die dunkelsten Seiten der handelnden Figuren hervorkehrt. Da diese bereits ohnehin ein Extrem sind, darf man sich also auf einen Superlativ dessen einstellen. Rennes (Wayne Robson), frisch aus dem Knast entlassen und nur an sich selbst denkend, trifft auf Leaven (Nicole DeBoer), einen Mathematik-Geek. Und um die Spannungen der Gruppe ins Unermessliche zu steigern, wird in der Gruppe ein Autist names Kazan (Andrew Miller) ausgesetzt, der nicht nur die Gruppe in Gefahr bringt, sondern wenig auf das ohnehin gestörte Sozialgefüge einzahlt. Die Mitglieder der Gruppe offenbaren also nach und nach ihren persönlichen Aha-Moment, der die Harmonie der Gruppe nach und nach einreißt. Wenn das nicht bereits die tödlichen Fallen übernehmen, die so manches mal an Splatterszenen vorbeischrammen, aber stets Spaß bereiten aufgrund ihrer Kreativität. Sympathieträger gibt es hier ohnehin nicht, dafür fällt die Suche nach einer Logik aufgrund der unterschiedlichen Herangehensaspekte kurzweilig aus.
Gefängnisse als Namensgeber
Cube ist Gefängnis durch und durch: Das Kammerspiel wurde in einem 5x5x5 Meter dimensionierten Würfelset gedreht, welches für jede Szene einfach neu beleuchtet wurde. Obwohl innerhalb der surrealen Kulisse Bezug auf das “Draußen” genommen wird, wird die Welt um den Würfel herum nur als schwarze Leere oder weißes Licht dargestellt. Der Schauplatz fokussiert sich somit auf den titelgebenden Würfel, der das Gefängnis seiner Insassen darstellt. Die beziehen übrigens ihre Namen von Gefängnissen, die überall auf der Welt (USA, Großbritannien, Frankreich, Russland) verteilt sind. Den Rest übernimmt der Schnitt, der seinen Teil dazu beiträgt, dass die Umgebung zum Leben erweckt wird. Der überwiegend unbekannte Cast erfüllt seine Aufgabe im Rahmen der Möglichkeiten gut, Nicole de Boer (Star Trek: Deep Space Nine) dürfte der bekannteste Name auf der Castliste sein.
Cube ist so ein Paradebeispiel, wie man aus wenigen Mitteln viel herausholen kann. Für den Zuschauer ergeben sich viele Theorien und Ansätze, die überdenkenswert sind. Beispielsweise, ob die Gruppe einfach in einer Ausnahmesituation wie dieser auflaufen muss um zu funktionieren oder weshalb sich die Fähigkeiten so gut ergänzen. Zwar geht es nicht ganz ohne das eine oder andere erzählerische Ärgernis
Ich habe den Film einmal gesehen als er im Fernsehen lief. Ist schon eine paar Jahre her aber ich fand ihn gar nicht schlecht. Mich packte vor allem der Fakt, dass man nicht wusste was los ist. An die Figuren erinnere ich mich nicht mehr aber ich glaube mich an das Ende noch zu erinnern:
Man macht nichts verkehrt, wenn man nur den ersten anschaut. Persönlich mag ich den zweiten einen Ticken lieber (da müssen die Charaktere mehr miteinander agieren), aber die beiden Teile nehmen sich da nicht viel.