Der Hobbit: Smaugs Einöde
Einem goldgierigen Drachen etwas zu klauen, ist gar nicht so einfach! Doch Bilbo, Gandalf und Co. müssen es erst einmal zum einsamen Berg Erebor schaffen. Ob und wie, erzählt uns Peter Jackson (King Kong) in Der Hobbit: Smaugs Einöde, basierend auf J. R. R. Tolkiens Roman Der Hobbit und zweiter Teil der Trilogie. Wie schon in Der Hobbit: Eine unerwartete Reise wurden der bekannten Story neue Elemente hinzugefügt. So gibt es zum Beispiel für Fans von Der Herr der Ringe ein Wiedersehen mit Legolas und einige nette Eastereggs. Der Extended Cut schafft es damit auf stolze 186 Minuten Laufzeit, welchen wir uns näher angeschaut haben.
Noch immer werden Bilbo (Martin Freeman, Ghost Stories), Gandalf (Ian McKellen, Mr. Holmes) und die Zwerge von Azogs (Manu Bennett, Spartacus: Gods of the Arena) Orks verfolgt. Da sie sich im Gebiet von Beorn (Mikael Persbrandt, King Arthur: Legend of the Sword), dem Hautwechsler aufhalten, flüchten sie sich in dessen Haus und ersuchen die Hilfe des großen Mannes. Dieser hasst Zwerge, weswegen Gandalf sein ganzes Geschick aufwenden muss, um sich nicht den Zorn des Hausbesitzers zu zuziehen. Bilbo kann es fast nicht glauben, doch Beorn hilft ihnen, da er Orks schlicht noch mehr hasst. Dank der geliehenen Ponys schaffen es alle bis zum Rand des Düsterwaldes. Doch hier trennt sich Gandalf von seinen Freunden, denn in Dol Guldur soll ein Nekromant um sich gehen und der graue Magier hat der Elbendame Galadriel (Cate Blanchett, Thor: Tag der Entscheidung) versprochen, der Sache nachzugehen. Bevor er jedoch davonreitet, gibt er den Zwergen und Bilbo den Rat, auf keinen Fall den Elbenweg, der durch den Wald führt, zu verlassen. Etwas Gefährliches lauert im Dickicht der Bäume…
Unter Zeitdruck
Im Gegensatz zum ersten Teil ist Der Hobbit: Smaugs Einöde wesentlich düsterer. Das liegt nicht nur am Wald, den die Gefährten betreten müssen, sondern auch an den anderen Orten, an die es sie verschlägt. Da war Beorns Hütte zu Beginn des Films noch eine angenehme Unterkunft, bei der Zuschauer und die Gefährten verschnaufen konnten. Tricktechnisch hat sich das Team von Peter Jackson hier einiges einfallen lassen, denn der Gestaltwandler ist selbst gegenüber Gandalf ein großer Mann. Dementsprechend ist sein Mobiliar um einige Nummern zu groß für die kleineren Gefährten der Reise! Es macht sehr viel Spaß, den Figuren dabei zuzuschauen, wie sie mit der ungewohnten Umgebung umgehen. Die Hintergrundgeschichte von Beorn wird genug angedeutet, sodass klar ist, warum er den Zwergen hilft. Trotzdem ist es schade, dass nicht mehr Zeit mit dem Mann, der gerne als gefährlicher Bär herumwandert, verbracht werden kann. Doch die Uhr tickt! Dass die Reise zum einsamen Berg bis zu einem bestimmten Tag absolviert werden muss, spürt man in der Geschichte immer wieder. Wie die Figuren vergisst der Zuschauer das nicht und fiebert daher mit, sobald die Gefährten von ihrer Reise abgehalten werden. Vor allem der Düsterwald ist eine harte Geduldsprobe für die Nerven. Hier macht sich übrigens ein großer Unterschied zur normalen Kinoversion bemerkbar: Fans der Buchvorlage haben kritisiert, dass die Stelle fehlt, in welcher der stämmige Zwerg Bombur (Stephen Hunter, All Saints) in den Fluss fällt und einschläft. Diese Szenen sind im Extended Cut jedoch vorhanden.
Eine neue Nebenhandlung
Die neuen Storyelemente im ersten Hobbit-Teil ließen Buchfans darauf schließen, dass Peter Jackson seine Filme soweit ausarbeiten möchte, dass sie als stärkeres Prequel zu der Herr der Ringe fungieren. Daher wird eine Nebenhandlung, die im Buch nur erwähnt wird, hier zu einem ganzen Handlungsstrang ausgebaut. Es handelt sich hierbei um die Geschehnisse rund um Gandalf, als er die Gruppe verlässt. Es lässt sich darüber streiten, ob es eine durchdachte Idee ist, die Zwerge und vor allem Bilbos Blickwinkel zu verlassen. Schließlich sind es die Aufzeichnung des Hobbits, die wir hier miterleben dürfen. Daher ist es ans sich unlogisch, dass wir diesen Teil miterleben können. Trotzdem muss im Gegenzug auch gesagt werden, dass es sehr spannend ist, was unser grauer Magier zu erleben hat. Auch hier empfiehlt es sich zur EC-Version zu greifen, da dort eine Antwort auf den Verbleib eines Charakters gegeben wird.
Ein Wiedersehen und neue Figuren
Originaltitel | The Hobbit: The Desolation of Smaug |
Jahr | 2013 |
Land | USA |
Genre | Fantasy, Abenteuer |
Regisseur | Peter Jackson |
Cast | Bilbo Beutlin: Martin Freeman Gandalf: Ian McKellen Thorin Eichenschild: Richard Armitage Legolas: Orlando Bloom Tauriel: Evangeline Lilly Bard : Luke Evans Smaug: Benedict Cumberbatch Kili : Aidan Turner Fili : Dean O’Gorman Azog : Manu Bennett |
Laufzeit | 161 Minuten |
FSK |
Wie es sich für ein Prequel gehört, müssen die einen oder anderen Figuren auftauchen, damit sich der Kreis besser schließt. Während im ersten Teil Galadriel, Saruman und Elrond einen Auftritt spendiert bekommen haben, darf auch ein Wiedersehen im zweiten Teil nicht fehlen. Dass die Entscheidung daher ausgerechnet für Legolas (Orlando Bloom, Pirates of the Caribbean: Salazars Rache) fiel, dürfte nicht verwunderlich sein, da er zu den Fanlieblingen der HdR-Filme gehört. Trotzdem war dies eine zweischneidige Entscheidung: Zwar ist der blonde Elbe ein beliebter Charakter, doch sieht Orlando Bloom mittlerweile älter aus als noch ein Jahrzehnt zuvor. Selbst die Tricktechnik kann dies nicht verstecken. Vor allem sieht er nicht jünger aus als Thranduil (Lee Pace, The Book of Henry) — Legolas‘ Vater — was zu vielen Witzen im Internet führte. Trotz des Aussehens schlägt sich Orlando Bloom wieder hervorragend in der Rolle des geschickten Bogenkämpfers. Außerdem gibt es für HdR-Fans eine lustige Stelle, als Legolas den Zwerg Glóin (Peter Hambleton, Theatherschauspieler) gefangen nimmt und dabei ein Bild dessen Sohns Gimli erblickt. Neben Legolas hat Peter Jackson hier auch eine ganz neue eigene Figur eingeführt: Die Waldelbin Tauriel (Evangeline Lilly, Ant-Man). Da sich sonst nur männliche Charaktere in der Geschichte tummeln, sollte sie ein wenig Ausgleich schaffen. Doch auch bei ihr scheiden sich die Geister: Als erfahren Kämpferin kann sie wirklich geschickt austeilen und so gerade mit ihrem Elbengegenstück Legolas mithalten.
Endlich: Der Drache
Dass der zweite Teil der Reihe mit den besten Bewertungen versehen wird, liegt vor allem an seinem letzten Drittel. Schließlich kommt es hier endlich zum ersehnten Zusammentreffen der Zwerge und Smaug. Der Drache, den der Zuschauer im ersten Teil nur ganz am Ende — und dort auch nur sein Auge — sehen kann, wird nun endlich in voller Pracht präsentiert. Fans des Buches und auch Nicht-Kenner sind sich einig, dass das Spiel zwischen Bilbo und Smaug das Highlight des Films ist. Kein Wunder, verbirgt sich hinter dem Drachen niemand Geringeres als Benedict Cumberbatch, Martin Freemans Serienkumpane in der BBC-Serie Sherlock. Er leiht dem Drachen nicht nur seine Stimme, sondern stand auch via Motion Capture-Verfahren als Pate für das Monster zur Verfügung. Und genau das lässt sich sehen, denn die Mimik des Drachen ist herrlich anzuschauen. Während es im Buch zu keinem Kontakt zwischen den Zwergen und Smaug kommt, haben sich die Macher hinter dem Film für das Finale etwas Besonderes einfallen lassen: Es kommt zum Gefecht zwischen den beiden Fronten! Während einige Änderungen nicht so gelungen sind, entfaltet diese wirklich eine große Wirkung. Zum einen können wir den schönen roten Drachen in vielen Aktionen sehen und zum anderen bringt das Thorin Eichenschild (Richard Armitage, Berlin Station) und seinen Zwergenkumpanen einiges an Sympathiepunkten ein. Denn sie geben sich nicht einfach geschlagen, nachdem der Drache erwacht und Rache schwört. Nein, sie setzen ihren Verstand ein und locken den Drachen in eine Falle. Eine sehr kreative Lösung, die den Zuschauer hier erwartet. Einziger negativer Punkt: Der Film endet wirklich an einer fiesen Stelle.
Ob Wasser oder Feuer: Die Tricktechnik
Ein solches Fantasyspektakel klappt nur, wenn neben einer packenden Story, passenden Schauspielern auch die Tricktechnik etwas hermacht. Schön ist, dass man sich aber nicht einfach nur auf die Magie aus dem Computer verlassen hat. Die eingefangenen Landschaftsaufnahmen sorgen schon dafür, dass jeder sein Herz in Mittelerde lässt. Ob es nun der einsame Berg selbst ist oder die anderen Gebiete, durch die es die Gefährten zieht. Trotzdem sind einige Dinge nur mit CGI möglich. Ob nun der Drache Smaug, das Magierduell von Gandalf gegen den Nekromant oder schlicht die Seestadt Esgaroth — ohne CGI wäre ein Teil der Welt nicht so darstellbar gewesen. Neben dem Bild ist es auch die Klangwelt, die überzeugt. Wieder stammt der Soundtrack von Howard Shore, der schon die Herr der Ringe Songs komponiert hat. Der ruhige Titelsong wird von Ed Sheeran gesungen und heißt „I see Fire“. Er ist der krönende Abschluss eines gewaltigen Fantasyspektakels.
„Oh, misty eye of the mountain below
Keep careful watch of my brothers‘ souls
And should the sky be filled with fire and smoke
Keep watching over Durin’s sons“„I See Fire“ von Ed Sheeran
Auch für mich gehört der zweite Teil Der Hobbit: Smaugs Einöde zu meinem Lieblingpart der Trilogie. Neben dem Düsterwald, den ich wirklich gruselig finde,
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